Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

Was halt nirgendwo passt
Eule
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#201

Beitrag von Eule » Fr 7. Okt 2022, 08:16

Tscharlie hat geschrieben:
Fr 7. Okt 2022, 07:59
Und nein: Neue PV Anlagen laufen ohne Netzstrom, das war früher anders.
Mit "neu" und "früher" hat das nix zu tun, auch eine nagelneue "Balkonanlage" läuft nicht ohne Netzstrom, auch eine uralte "Inselanlage", wie sie auf Schiffen und Berghütten üblich sind, musste schon immer zwangsläufig ohne Netzstrom laufen.
Und es gibt schon länger Anlagen, die Beides können. Alles eine Frage der Konfiguration.

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Tscharlie
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#202

Beitrag von Tscharlie » Fr 7. Okt 2022, 12:25

Yuddha hat geschrieben:
Do 6. Okt 2022, 23:03
Tscharlie hat geschrieben:
Di 4. Okt 2022, 05:52
Frankfurter Allgemeine, Die Zeit, Süddeutsche Zeitung, Neue Züricher Zeitung, öffentlich rechtliche Rundfunkanstalten, die TaZ, Deutschlandfunk.

Meine Herren lesen sie niemals eine Zeitung. -Pause- Ich meine damit, verlassen sie sich niemals auf eine Quelle.
Ist das, was Du da aufzählst, denn nicht längst EINE QUELLE? Bis auf die Schweizer vieleicht.
Nein das sehe ich nicht so. Denn SZ und TaZ sind sicher nicht auf einer Linie. Aber schon richtig ist, so Medien wie Fox-News oder Sevus TV tue ich mir nicht an. Auch Bild meide ich, lese aber schon auch Stern/Spiegel/Focus.

Ich denke, wenn sich jeder/jede bewußt ist, das seine/ihre Meinung IMMER subjektiv ist, dann wäre auch schon was gewonnen.
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Sven2
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#203

Beitrag von Sven2 » Fr 7. Okt 2022, 12:39

Rohana hat geschrieben:
Fr 7. Okt 2022, 06:26
Nichtmal unsere neue Holzheizung (Hackschnitzel) funktioniert ohne Netzstrom - im Gegensatz zur alten! Das stört mich enorm. Ich hätte gern ein Gerät X wo ich vorne Holz reinstecken kann und hinten Strom rauskommt... :engel:
Ein Blockheizkraftwerk?

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ohne_Furcht_und_Adel
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#204

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » Fr 7. Okt 2022, 23:55

Windräder sind schon eine tolle Sache, weil Bewegungsenergie in der Luft in elektrische Energie umgewandelt wird, durch einen Generator. Also der Energieträger kommt quasi einfach so vom lieben Gott frei Haus, anders als beim Gaskraftwerk o.ä.. Aber reicht das für alle Einwohner und alle Betriebe, und wenn ja, wird das rechtzeitig angeboten? Sehr wahrscheinlich wird eine Reduktion des gesamt- Energieverbrauchs nötig, und ein Verlagern des Verbrauchs in andere Länder funktioniert auch wohl nur kurzfristig.

Im Moment haben wir zig verschiedene Lösungsansätze, wie man wo unter anderem was einsparen könnte oder alternative Energiequellen nutzen könnte, aber haben wir genügend entsprechende Ressourcen und Zeit, um das jeweils auch umzusetzen? Hier scheitert es am Geld, da an Bauteilen, dort an zu wenig Handwerkern bzw. deren Arbeitstempo. Jeder weiß auch, dass viele Alternativen nur Augenwischerei sind. Währenddessen gehen Betriebe pleite, Familien auch und die Atmosphäre wird mit Treibhausgasen weiter verstört. Vielleicht versuchen wir mit Mitteln des Atomzeitalters, unser Leben für eine Zukunft zu stabilisieren, in der wir uns über unsere heutige Umständlichkeit schlapplachen oder schämen würden? Ich warte immer noch auf den Wirtschafts- und/oder Klimaexperten, der medienwirksam konkrete Ansagen macht, wie revolutionär anders unser Leben und Arbeiten als nächstes aussehen müsste. Viele Menschen haben keinen blassen Schimmer, auf welchem Niveau sie ihr Dasein fristen müssten, wenn sie wirklich ernst machen würden mit einem dauerhaft gangbaren Lebensstil.
Es widerspräche vermutlich einem Lebensstil, in dem man einfach auf der Couch sitzt, rund um die Uhr Internet nutzt und dabei zu 0 euro Lieferkosten Pizza isst oder Bier für 1 euro pro Liter trinkt. :rot: Aber würde es denn so schrecklich, wenn wir bald und zielstrebig umschwenken und uns einfach darauf einlassen? Die Frage ist letztendlich nicht, was wir zu verlieren haben, denn ein Verlust scheint so oder so unausweichlich. Man sollte eher anfangen, sich zu fragen, was man retten kann und was es zu gewinnen gibt.

Im Moment warten wir einfach nur auf die große Klatsche... darauf, dass wir uns z.B. den Sprit nicht mehr leisten können, um zur Arbeit zu fahren, dass das Renten- und Sozialsystem kollabiert oder dass im Geschäft jeder zweite Regalplatz leer ist, weil es zu wenig LKW- Fahrer und LKWs gibt. Danach kommt die Massenpanik und steigende Kriminalität und irrationales Wahlverhalten. Fehlt nur noch die Zombieepidemie, damit wir wenigstens wissen woran wir sind. Aber wir könnten unser Scheitern und das unserer Umwelt ja hypothetisch vorwegnehmen, um jetzt schon neu aufzubauen. Vielleicht kämen wir rechtzeitiger als mit dem aktuellen Gehampel.

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Tscharlie
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#205

Beitrag von Tscharlie » Sa 8. Okt 2022, 11:07

Jeder kann sich ja mal fragen: Was heißt eigentlich gutes Leben für mich selbst?

Natürlich wird uns von der Werbung ganz viel angeboten, was man vermeidlich unbedingt braucht.

Hat man das dann mal gekauft, kann man sich ja die Frage stellen, macht mich der Besitz von dieser Ware tatsächlich glücklicher? Oder ist das nur ein kurzer "Rausch" gewesen und mein Leben hat sich dadurch gar nicht verbessert.

Ich denke viele Dinge würden nicht gekauft werden, damit sinkt natürlich auch die Produktion. Aber werden wir dadurch ärmer? Ja eigentlich nicht, weil wir nicht mehr so viel kaufen müssen.

Wenn etwas nicht hergestellt werden muss, kann die Energie die dafür gebaucht worden wäre, anderweitig eingesetzt werden.

Moderne Häuser produzieren heute schon mehr Energie als sie im Betrieb brauchen. Sicher braucht es Jahrzehnte bis alle Wohnungen auf einen guten Stand gebracht werden, aber im Winter nutzen wir im Moment 75 % der verfügbaren Energie für Heizen von Wohnungen. Deshalb ist im Sommer auch der Energieverbrauch viel niedriger als im Winter, obwohl ja die Industrie ganzjährig etwa das gleiche verbraucht.

Jetzt wäre es auch an der Zeit die Bundesbürger zu loben, denn sie haben die letzte Zeit tatsächlich 10-15 % Energie eingespart. Stimmt nicht meint ihr, die Medien berichten etwas anderes? Stimmt schon wenn man den Verbrauch mit einem Zeitraum vergleicht der die gleichen Außentemperaturen hatte und nicht mit einem Zeitraum kalendarisch zusammenpasst.
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Kirschkernchen
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#206

Beitrag von Kirschkernchen » So 9. Okt 2022, 18:31

Du könntest dir als Klimavorreiterin eine Luftwärmepumpe installieren lassen. Im Sommer ist der Wirkungsgrad ausgezeichnet.

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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#207

Beitrag von emil17 » Mo 10. Okt 2022, 09:06

PV-Anlagen, die einspeisen, müssen aus Sicherheitsgründen abschalten, wenn die Netzspannung weg ist. Man stelle sich vor, wegen Kabelarbeiten oder einem Brand wird die Leitung abgeschaltet. Wenn da fröhlich weiter eingespiesen würde, könnte man die Leitung nicht spannungslos machen.
Ebendeshalb ist auch auf dem Hauptverteiler der Hausinstallation ein deutlicher Hinweis auf eine PV-Anlage vorhanden, die dort ausser Betrieb genommen werden kann.
Das ist auch ein guter Grund, weshalb die lokalen E-Werke solche Anlagen abnehmen müssen.
Es ist natürlich ein Problem, wenn wegen Mangel der Strom abgeschaltet wird, denn dann sind auch alle PV-Anlagen im abgeschalteten Abschnitt tot.
Man kann die Dinger auf Inselanlage umschaltbar bauen, wenn man den Aufwand nicht scheut.
Ob man eine Anlage die nur für Einspeisung mit Eigenverbrauch ausgeführt ist, auf Autarkie umbauen kann, indem man nach der Trennung vom Netz zuerst einen Wechselrichter mit Akku anschliesst, der der PV-Anlage im nunmehr Inselnetz Netzspannung vorgaukelt, weiss ich praxisrelevant nicht. Das müsste aber klappen.
Probleme gibt es hier, wenn die Hausinstallation dreiphasig ausgeführt ist, die PV-Anlage aber nur einphasig ausgelegt ist, sowie wenn beim Umschalten Verbraucher mit so hoher Leistungsaufnahme eingeschaltet sind, dass der Wechselrichter oder der Akku überlastet wird.
Beim Einspeisen muss sichergestellt sein, dass die Einspeisung mit der Netzfrequenz synchronisiert ist.

Was die Meinungsvielfalt der Medien angeht:
Yuddha hat geschrieben:
Do 6. Okt 2022, 23:03
Ist das, was Du da aufzählst, denn nicht längst EINE QUELLE? Bis auf die Schweizer vieleicht.
Viele Dinge beruhen auf Fakten und man kann sich natürlich solange im Netz umsehen, bis man einen findet der das schreibt, was man lesen möchte. Dann kann man es aber auch gleich lassen. Die Schweizer arbeiten sehr viel mit deutschen Presseagenturen zusammen, oft ist in unserer Tagesschau der Auslandkorrespondent von ARD oder ZDF zu sehen. Man sollte auch bedenken, dass wir dreiprachig isnd, d.h. die Westschweiz und der italienischsprachige Landesteil funktionieren unabhängig.
Ich halte die Informationspolitik der öffentlich-rechtlichen Sender für hoch und ausgewogen, was nicht herisst, dass mir alle nachrichten gefallen. Wer mag, kann natürlich auch FoxNews oder Blocher TV schauen, wo unter dem Deckmantel alternativer unabhängiger Informationspolitik Werbung in eigener politischer Sache betrieben wird. Es gibt auch hier für jeden Topf einen passenden Deckel.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Tscharlie
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#208

Beitrag von Tscharlie » Mo 10. Okt 2022, 09:39

Da ich ja eine Inselanlage plane habe ich bei Heckertsolar angefragt ob die Anlage ohne Netzanschluß läuft.
Antwort: Nur zum ersten Start braucht man Fremdstrom, danach kann die Anlage selbst laufen.

Unsere ehemaligen Nachbarn hatten immer Strom aus der PV-Anlage, auch wenn der Stom ausgefallen ist. was immerhin so um die 10 mal in 7 Jahren der Fall war.
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#209

Beitrag von aron » Mo 10. Okt 2022, 19:50

Wir haben eine PV Anlage mit Einspeisung und bei jedem Stromausfall sind wir ohne Strom, aus den Gründen, die Emil auch schreibt.
Wir sind am Überlegen, ob wir einen zweiten Wechselrichter und Speicherbatterien dazwischenschalten, um bei kommendem Blackout im nächsten Winter nicht ohne Strom zu bleiben, scheuen aber die hohen Kosten von 4000- 5000€ , die man uns dafür veranschlagt hat.

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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#210

Beitrag von emil17 » Mo 10. Okt 2022, 19:57

Das ist eine wertvolle Information, dann werde ich mich mal schlau machen ob und wie man das so umbauen (lassen) kann, dass man einige Stunden oder gar Tage autark wäre. Wir heizen mit Holz, Strom wäre also nur für Licht und heizungssteuerung und die Kühlgeräte nötig, wobei die Heizung auch ein Grundofen übernehmen kann - nur ist dann halt bald einmal Schluss für Warmduscher.
15 oder 18 kWp sind auf dem Dach.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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