Lies nochmal oben nach, was ich dazu meine.
Ich denke ansonsten, in Sachen Nahrungsmittelproduktion muss man ziemlich grundsätzlich sein, sonst wird alles verwässert. Darunter leiden ja auch die diversen Bio-Label, weil sobald die geschäftstüchtigen Leute gemerkt haben dass das interessant sein kann machen alle bio mit der alten Krankheit unsere Gesellschaft: so effizient wie möglich und so, dass man juristisch gerade noch reinpasst. Verwendet man halt klimazertifiziertes Plastik statt einfach nur Plastik, der Konsument merkt es ja nicht und wenn er kauft, dann will er es ja so.
Da machen dann die Konsumenten nicht mit. Und dann kommt der Bauer und jammert, alle Konsumenten wollen bio und wenn mans macht, dann laufen sie wieder davon.
Deswegen soll man Kühe nicht mit Kraftfutter auf höhere Milchleistung pushen, auch wenn das betriebswirtschaftlich Vorteile bringen mag: man ist dann schon auf dem Weg, wo am anderen Ende die Schweinebarone und Hühnerfabrikanten stehen.
In Frankreich scheint man das schon länger begriffen zu haben. Bei allen AOC Produkten ist die Produktion streng auf die Region beschränkt. Also keine Reben gleicher Sorte von ausserhalb zukaufen, weil der Wein gut läuft, und Roquefort-Käse ist ausschliesslich auf Schafmilch von dort beschränkt, auch wenn die leicht die doppelte Menge Käse mit zugekaufter Milch machen könnten. Würde ja im originalen Käsekeller fermentiert, was wollt ihr denn? Auf dem Label stünde dann gross die Herkunft und klein (oder gar nicht, wenn der Lobbyist gut genug war), dass ein Anteil von ausserhalb stammen kann. Am Schluss hat keiner mehr den Durchblick ausser der Hausjurist der Marke, und das war wohl der Zweck der Übung, denn dann kann man das verkaufen, was man wirklich kann: Mässige Qualität, undurchschaubare Produktion, aber richtig viel davon.
Auch Milch ist nicht bloss eine weisse Flüssigkeit, die sich nur nach Menge verkauft; wenn man nicht Massenware zu Müllermilchpreisen erzeugen will, muss man selber wollen, dass das Produkt wirklich vom eigenen Hof stammt. Da darf dann das zugekippte Soja nicht mehr hinzu, damit die Milchleistung hoch genug ist.
Ist immer noch regional genug. In klimatischen Ackerbauregionen Stallkühe, in Niedersachsen nur Schweineveredelung und Eierfabriken, obwohl sowas wirklich überall stehen kann und gar nicht im Landwirtschaftsgebiet stehen sollte, diesen Unfug gibts ja jetzut schon. Aus deutschen Landen frisch auf den Tisch kannst immer noch draufschreiben. Besser als Kühe in klimatiserten Laufställen mit Soja zu füttern, bloss damits regional ist.
Sorry, aber das ist Unsinn. Ergänzer heissen aus Marketinggründen so, normale Menschen würden Zufütterung sagen. Da werden Eiwewisslücken geschlossen, was in Normalsprache heisst, dass man zuviele Tier hält oder zuviel von den Tieren will. Weil das auf technischem Wege machbar ist, wird es als Normalfall dargestellt.
Sind Kühe suboptimal bis gesundheitsgefährdend gehalten, wenn sie den ganzen Tag draussen auf der Weide sind und ausser einem Brunnentrog mit frischem Wasser und Schattenbäumen nur ein Salzleckstein da ist? Wenn Kühe "gesundheitsgefährdend" gehalten werden, weil sie bloss Gras, Heu und Salz kriegen, dann habt ihr entweder nicht passende Rassen oder ihr wollt absurd hohe Milchleistungen. Dasselbe gilt, wenn die Milchleistung so hoch ist, dass die mit vollem Euter nicht mehr selber von der Weide laufen können. Da kann man dann leicht sagen, Stallhaltung sei im Interesse des Tiers.


