Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
- emil17
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Ja, der Durchschnittshaushalt gibt heute weniger Geld für mehr Nahrung aus als damals.
Nur ist das bei allen Gewerben so - der Uterschied zur Landwirtschaft ist, dass viele Gewerbe einfasch verschwunden sind.
Die Landwirtschaft kriegt Subventionen, damit sie weitermachen können, sind also gegenüber so ziemlich allen anderen Gewerben schon allein dadurch sehr bevorzugt. Wenn nämlich die Schreinerei ihre Kosten nicht mehr reinkriegt, um beim Vergleich zu bleiben, dann sind die einfach weg und kriegen nicht vom Staat Geld bloss dafür, dass sie Möbel oder Särge machen, obwohl Schreinereien zweifellos auch nützliche Gewerbe sind. Wer lebt schon ohne Möbel?
Das ist in Ordnung, aber dann sollten diejenigen, die das bezahlen, auch sagen dürfen, welchen Gegenwert sie dafür erwarten. Das ist eine nachhaltige und umweltfreundliche Landwirtschaft und nicht staatlich geförderte Grundwasserverunreinigung und auch nicht Gülletourismus mit steuerbefreitem Agrodiesel. Da hilft es auch nicht weiter, denen, die diesen Unfug nicht wollen, vorzuwerfen sie würden die Arbeit ja nicht machen.
Leider werden diejenigen Bauern, die versuchen, den Spagat zwischen Einkommen und Nachhaltigkeit irgendwie zu stemmen (und dazu zähle ich auch rohana) getrietzt durch Vorschriften und politische Forderungen, die nur aufkommen, weil die Grossen der Branche machen was sie wollen, und weil es inzwischen wirklich jedem auffallen muss, dass da einiges schief läuft.
Da hilft es dann auch nicht weiter, dass man einfach fordert, der Staat solle mehr bezahlen und weniger dreinreden.
Die Konsumenten sind nicht die Feinde, sondern die Kunden! Die behahndelt man nicht wie Vieh, wo es darauf ankommt, mit wenig Futter viel Milch zu kriegen.
Nur ist das bei allen Gewerben so - der Uterschied zur Landwirtschaft ist, dass viele Gewerbe einfasch verschwunden sind.
Die Landwirtschaft kriegt Subventionen, damit sie weitermachen können, sind also gegenüber so ziemlich allen anderen Gewerben schon allein dadurch sehr bevorzugt. Wenn nämlich die Schreinerei ihre Kosten nicht mehr reinkriegt, um beim Vergleich zu bleiben, dann sind die einfach weg und kriegen nicht vom Staat Geld bloss dafür, dass sie Möbel oder Särge machen, obwohl Schreinereien zweifellos auch nützliche Gewerbe sind. Wer lebt schon ohne Möbel?
Das ist in Ordnung, aber dann sollten diejenigen, die das bezahlen, auch sagen dürfen, welchen Gegenwert sie dafür erwarten. Das ist eine nachhaltige und umweltfreundliche Landwirtschaft und nicht staatlich geförderte Grundwasserverunreinigung und auch nicht Gülletourismus mit steuerbefreitem Agrodiesel. Da hilft es auch nicht weiter, denen, die diesen Unfug nicht wollen, vorzuwerfen sie würden die Arbeit ja nicht machen.
Leider werden diejenigen Bauern, die versuchen, den Spagat zwischen Einkommen und Nachhaltigkeit irgendwie zu stemmen (und dazu zähle ich auch rohana) getrietzt durch Vorschriften und politische Forderungen, die nur aufkommen, weil die Grossen der Branche machen was sie wollen, und weil es inzwischen wirklich jedem auffallen muss, dass da einiges schief läuft.
Da hilft es dann auch nicht weiter, dass man einfach fordert, der Staat solle mehr bezahlen und weniger dreinreden.
Die Konsumenten sind nicht die Feinde, sondern die Kunden! Die behahndelt man nicht wie Vieh, wo es darauf ankommt, mit wenig Futter viel Milch zu kriegen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
- Rohana
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Mein Vieh bekommt das Futter was es braucht um die Leistung zu bringen die ich gerne von ihm hätte.
Bei aller Liebe, ihr vergesst ein kleines Detail: Der Verbraucher fordert von uns das Blaue vom Himmel, aber im Gegenzug verpflichtet er sich nicht die Ware abzunehmen. Ohne das funktioniert es aber nicht. Wir als lokale Produzenten können nicht spontan abwandern wenn es hier nicht mehr wirtschaftlich ist. Siehe Tierwohlfleisch: Ist ein Ladenhüter.
Wo es konstante Bedingungen gibt zwischen Erzeuger und Verbraucher, z.B. wie in einer SoLaWi, dann klappt das schon. Aber das ist ja nicht landesweit der Fall. Also produzieren wir zu Bedingungen die mit zu den anspruchsvollsten überhaupt gehören, um uns dann hinterher sagen zu lassen dass unsere Ware zu teuer und die Arbeit zu schlecht war, aber gekauft wird Zeug von Sonstwoher...
Wenn man diese Diskrepanz mal beseitigen könnte, wäre jeder Grund für Subventionen weg. Und ziemlich schnell würde kaum noch einer einen Antrag stellen, nichtmal für die unglaublich tolle Entlohnung für Naturschutzleistungen...
Bei aller Liebe, ihr vergesst ein kleines Detail: Der Verbraucher fordert von uns das Blaue vom Himmel, aber im Gegenzug verpflichtet er sich nicht die Ware abzunehmen. Ohne das funktioniert es aber nicht. Wir als lokale Produzenten können nicht spontan abwandern wenn es hier nicht mehr wirtschaftlich ist. Siehe Tierwohlfleisch: Ist ein Ladenhüter.
Wo es konstante Bedingungen gibt zwischen Erzeuger und Verbraucher, z.B. wie in einer SoLaWi, dann klappt das schon. Aber das ist ja nicht landesweit der Fall. Also produzieren wir zu Bedingungen die mit zu den anspruchsvollsten überhaupt gehören, um uns dann hinterher sagen zu lassen dass unsere Ware zu teuer und die Arbeit zu schlecht war, aber gekauft wird Zeug von Sonstwoher...
Wenn man diese Diskrepanz mal beseitigen könnte, wäre jeder Grund für Subventionen weg. Und ziemlich schnell würde kaum noch einer einen Antrag stellen, nichtmal für die unglaublich tolle Entlohnung für Naturschutzleistungen...
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
und um Milch direkt zu vermarkten sind schon wieder einige Auflagen fällig die erstmal Investitionen erfordern die der Landwirt sich leisten können muss....
nur um dann festzustellen das zwar alle groß rumjammern um dann doch bei der einfachen Milch aus dem Supermarkt zu bleiben...
Wir haben hier auch alle paar Wochen Leute die meinen sie wollen jetzt Gemüse von uns kaufen. Unbedingt! Regional und so!
Das kommt 2x zu stande dann ist es den Herrschaften zu kompliziert... das wir dann jedes Mal extra ernten und uns auf Zeiten festlegen und am besten noch günstiger verkaufen wird einfach als selbstverständlich genommen. Dabei haben wir echt mehr als genug zu tun.
nur um dann festzustellen das zwar alle groß rumjammern um dann doch bei der einfachen Milch aus dem Supermarkt zu bleiben...
Wir haben hier auch alle paar Wochen Leute die meinen sie wollen jetzt Gemüse von uns kaufen. Unbedingt! Regional und so!
Das kommt 2x zu stande dann ist es den Herrschaften zu kompliziert... das wir dann jedes Mal extra ernten und uns auf Zeiten festlegen und am besten noch günstiger verkaufen wird einfach als selbstverständlich genommen. Dabei haben wir echt mehr als genug zu tun.
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Benutzer 6456 gelöscht
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Rohana, was hindert denn euren Betrieb daran, eine Solawi zu gründen? Das traurige ist, dass ihr es leider nicht mal versucht
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Ich glaube das stellst du dir zu einfach vor!
Da gehört schon einiges mehr dazu als nur "wo anders hin" zu verkaufen.
Da gehört schon einiges mehr dazu als nur "wo anders hin" zu verkaufen.
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Benutzer 6456 gelöscht
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Nein, da gehört nur die Frage beantwortet, ob es interessierte gibt, die verbindlich mitmachen würden. Wir haben das hier über Fazebook gestartet und waren überrascht, wie hoch die positive Resonanz war. Und erst da haben wir das gestartet, bzw die Solawi. Ich bin ja bloß angedockt.
- Rohana
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Der simple Umstand dass es für 600l Milch am Tag kaum einen derartigen Markt gibt. Meine Güte, ich hab mindestens schon 5x hier irgendwo am Forum erklärt warum wir keine Direktvermarktung machen und auch keine SoLaWi haben. Was ist daran traurig? Eine sinnvolle wirtschaftliche Grundlage muss ne SoLaWi schon haben, denn es hat kein Verbraucher Lust teuer Geld für keine nennenswerte Ernte zu bezahlen. Nichtmal wenn toll SoLaWi dran steht.SunOdyssey hat geschrieben: ↑Mo 22. Aug 2022, 14:04Rohana, was hindert denn euren Betrieb daran, eine Solawi zu gründen? Das traurige ist, dass ihr es leider nicht mal versucht
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Um irgendeine Selbstvermarktung zu starten braucht es erstmal freie Zeit der Mitarbeiter.
Allein daran dürfte das bei den meisten Betrieben schon scheitern.
Ich sehe da einen Ausweg darin, dass diese Zeit von außen kommt. Sprich die zukünftigen SoLaWi Mitglieder bringen das auf.
Heißt aber: Nicht der Landwirt macht den ersten Schritt, sondern die Menschen die sowas haben wollen.
Wenn ihr Konzept stimmt, wird sich sicher ein Landwirt finden der seinen Betrieb dann dort einbringt.
Wieder sind wir bei JEDEM einzelnen der etwas ändern kann. Es braucht zuerst nichts als Zeit und den Willen etwas zu machen. Weder Bauernhof noch Geld ist der Anfang.
Allein daran dürfte das bei den meisten Betrieben schon scheitern.
Ich sehe da einen Ausweg darin, dass diese Zeit von außen kommt. Sprich die zukünftigen SoLaWi Mitglieder bringen das auf.
Heißt aber: Nicht der Landwirt macht den ersten Schritt, sondern die Menschen die sowas haben wollen.
Wenn ihr Konzept stimmt, wird sich sicher ein Landwirt finden der seinen Betrieb dann dort einbringt.
Wieder sind wir bei JEDEM einzelnen der etwas ändern kann. Es braucht zuerst nichts als Zeit und den Willen etwas zu machen. Weder Bauernhof noch Geld ist der Anfang.
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi
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Benutzer 6456 gelöscht
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Auf dich trifft das, was Emil in seinem Avatar stehen hat, wirklich super zu "wer will, findet einen Weg, wer nicht will, findet eine Ausrede". Du willst einfach keine Änderung, du willst lieber meckern und jammern, noch schlimmer wird es wohl dann, wenn ihr geändert werdet. Niemand zwingt euch, 600l zu produzieren, wenn die Abnehmer dafür keinen angemessenen Preis zahlen, dafür gibt es mittlerweile genug Möglichkeiten, entweder die Sache selbst in die Hand zu nehmen oder auf eine andere Alternative umzusteigen.
Was machen denn Betriebe in der Wirtschaft anders, wenn sie merken, dass ihr Produkt nicht auskömmlich für sie ist? Oder Freischaffende, die feststellen, dass ihre Dienstleistung nicht angenommen wird. Sie ändern ihr Produkt oder ihr Angebot. Warum ist es für dich und deinen Mann so schwer, zu akzeptieren, dass die alte Form des Wirtschaftens eben nicht mehr funktioniert? Es gibt doch so viele Beispiele von LW-Betrieben, die sich im TV darstellen und zeigen, dass es auch anders geht. Z. B. die Serien "Land und lecker", das sind doch alles Höfe, die ihren Weg gefunden zu haben scheinen. Keine Vorbilder für euch?
Und das Konzept Solawi läuft nicht so, wie du dir das vorstellst. Zuerst wird der Bedarf ermittelt, sprich, wie viele Intwressierte gibt es? Die werden eingeladen und mittels Vertrag verbindlich an eine Ernteperiode gebunden und der monatliche Betrag festgelegt. Erst dann beginnt die Jahresplanung für das festgelegte Jahr und die anschließende Bearbeitung des Bodens. Es gibt Infoseiten, wie das ganze funktioniert. Übrigens kann trotzdem noch was anderes produziert werden, was nicht in die Solawi fließt. Und Tscharlie hat es ja schon angedeutet, viele der Mitglieder wollen aktiv dabeisein und mithelfen. Unsere Solawi z. B. hat zwei MA, die Gärtner sind und die grundsätzlichen Arbeiten leisten. Sie geben auch bekannt, wo von den Mitgliedern geholfen werden kann, per FB. Und es kommen immer erstaunlich viele...
Und ganz ehrlich, was sind denn 600l Milch täglich, dafür kommt hier nicht mal ein Wagen zum abholen.
Was machen denn Betriebe in der Wirtschaft anders, wenn sie merken, dass ihr Produkt nicht auskömmlich für sie ist? Oder Freischaffende, die feststellen, dass ihre Dienstleistung nicht angenommen wird. Sie ändern ihr Produkt oder ihr Angebot. Warum ist es für dich und deinen Mann so schwer, zu akzeptieren, dass die alte Form des Wirtschaftens eben nicht mehr funktioniert? Es gibt doch so viele Beispiele von LW-Betrieben, die sich im TV darstellen und zeigen, dass es auch anders geht. Z. B. die Serien "Land und lecker", das sind doch alles Höfe, die ihren Weg gefunden zu haben scheinen. Keine Vorbilder für euch?
Und das Konzept Solawi läuft nicht so, wie du dir das vorstellst. Zuerst wird der Bedarf ermittelt, sprich, wie viele Intwressierte gibt es? Die werden eingeladen und mittels Vertrag verbindlich an eine Ernteperiode gebunden und der monatliche Betrag festgelegt. Erst dann beginnt die Jahresplanung für das festgelegte Jahr und die anschließende Bearbeitung des Bodens. Es gibt Infoseiten, wie das ganze funktioniert. Übrigens kann trotzdem noch was anderes produziert werden, was nicht in die Solawi fließt. Und Tscharlie hat es ja schon angedeutet, viele der Mitglieder wollen aktiv dabeisein und mithelfen. Unsere Solawi z. B. hat zwei MA, die Gärtner sind und die grundsätzlichen Arbeiten leisten. Sie geben auch bekannt, wo von den Mitgliedern geholfen werden kann, per FB. Und es kommen immer erstaunlich viele...
Und ganz ehrlich, was sind denn 600l Milch täglich, dafür kommt hier nicht mal ein Wagen zum abholen.
- Taraxacum
- Förderer 2018

- Beiträge: 699
- Registriert: So 31. Dez 2017, 20:33
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Du echauffierst dich hier seitenlang über Rohana und ihre Landwirtschaft, ohne jemals dort gewesen zu sein und die ganzen Umstände, Zusammenhänge und Zwänge kennenzulernen.Urteile nie über einen anderen, bevor Du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gelaufen bist
Man schmeißt nicht mal von heut auf morgen alles um und geht einen ungewissen Weg, wenn da Familie und andere Verantwortungen mit dran hängen. Schön, dass deine Solawi, wo du nur aber nur dran hängst, wie du sagst, selber aber keine Verantwortung dafür zu haben scheinst, funktioniert. Hier in der Gegend waren auch alle erst Feuer und Flamme, aber als es ernst wurde ist einer nach dem anderen klammheimlich verschwunden - keine Zeit für Mithilfe, viel zu teuer gegenüber Supermarktware...... Da stand der Gärtner dann doch wieder ganz allein da. Mitnichten sind alle Konsumenten edel, hilfreich und gut, so wie du es hier immer gerne predigst. Eine Solawi braucht etliches an Vorlaufzeit für eine Gründung und später entsprechende Manpower, Zeit, bis alles so weit eingespielt ist, dass das funktioniert und das alles muss man erst einmal haben. Rohana hat ein kleines Kind, der Betrieb ist ein reiner kleiner Familienbetrieb und da ist so ein Risiko viel zu hoch, von heut auf morgen alles zu ändern.
Tscharlie hat schon Recht, was die Gründung einer Solawi angeht.
