Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

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emil17
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3871

Beitrag von emil17 » Mi 13. Jul 2022, 15:51

Ein schönes Modell.
Ein Käufermarkt setzt voraus, dass der Käufer entscheidet und nicht der Produzent den Käufern vorwirft, sie wollten zu wenig zahlen und das Falsche kaufen.
Ebenso ist ein Markt nur fair, wenn es keine Subventionen gibt, auch keine versteckten (wie Steuerbefreiungen auf Diesel usw.) und wenn niemand auf Kosten anderer oder der Umwelt produzieren darf. Dafür muss der Staat sorgen. Die Industriegeschichte lehrt, dass erträgliche Produktionsbedingungen und Umweltschutz nur so vorhandenn sind.
Wer nur maschinell Weizen auf grosser Fläche zu Weltmarktpreisen kann, der kann leicht so reden. Die Steuerzahler wollen aber eine andere Landwirtschaft, und sie sind auch bereit, dafür zu zahlen, und sie tun es bereits, mit ihren Steuern.
Auch die deutsche Regierung nach Merkel will nicht weniger Landwirtschaft, sie will bloss eine andere Landwirtschaft, und sie nimmt damit durchaus einen Wählerauftrag wahr.

Aber da wir schon dabei sind - das ist nämlich das gleiche Thema, die meisten "produktionsverteuernden Auflagen" kommen wegen dem Tierwohl und Umweltschutz - könnte man doch einmal mit der Mär aufhören, der Markt werde es besser richten als irgendwelche Eingriffe:
"globale Ammoniakemissionen seit 1980 um 80 % gestiegen (link)
Bei der Betrachtung reaktiver Stickstoffverbindungen gehe es heute nicht mehr vorrangig um die Frage, wie die Nahrungsmittelproduktion gesteigert werden kann, schreiben die Forschenden.

Es habe sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die intensivierte Landwirtschaft einen Stickstoffüberschuss produziert, der die Umwelt schädigt und die menschliche Gesundheit beeinträchtigt. "Die Landwirtschaft ist verantwortlich für etwa zwei Drittel der globalen Belastung mit reaktivem Stickstoff. Während sich die globale Nahrungsmittelproduktion in den vergangenen vier Jahrzehnten verdoppelt habe, habe sich der Einsatz von synthetischem Stickstoffdünger verdreifacht. Gleichzeitig sank die Effizienz: 2010 seien nur noch durchschnittlich 40 Prozent des eingebrachten Düngers von den Pflanzen aufgenommen worden. Ein Großteil landet also in Böden, Gewässern und in der Luft."
Zum Glück (für die inländischen Bauern, die alles so viel besser machen als die unfaire internationale Konkurrenz, sind das vorwiegend die Chinesen, Amerikaner und Inder, aber auch Europa mischt überall vorne mit, wo intensive Landwirtschaft oder Tiermast betrieben wird.

Wer will die Landwirtschaft auf links drehen, und was bitteschön soll linke Landwirtschaft sein?
Immer mehr Leute wollen nur, dass das eingehalten wird, was die Bauern selber von sich behaupten, nämlich umweltgerecht, tiergerecht, nachhaltig. Wenn die Insekten und Feldblumen wegbleiben, wenn Grossschlachtereien mit ihren Geschichten die Schlagzeilen füllen, wenn Bilder aus ganz gewöhnlichen Masthallen schon geschäftsschädigend sind, wenns draussen überall nach Gülle stinkt und die Leute ihren Kleinkindern nicht mehr gewöhnliches Wasser zu trinken geben können, dann reicht es nicht, noch schönere Hochglanzpapiere zu drucken und noch mehr auf die Politiker zu schimpfen.
Seltsamerweise haben die unfähigen Biobauern, die mit ihrer geringen Produktion die Welternährung gefährden, keine Problem damit, dass die Konsumenten sehen wollen, wie es bei ihnen läuft.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Eule
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3872

Beitrag von Eule » Mi 13. Jul 2022, 16:48

@penelope:
SO fing es an - das ist aus einer Frauenzeitschrift der 70er (Rezeptesammlung meiner Mutter): mediale Dauerberieselung
DSCI0499.jpg
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strega
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3873

Beitrag von strega » Mi 13. Jul 2022, 17:42

Oelkanne hat geschrieben:
Mi 13. Jul 2022, 15:06
Es kann und muss jeder selbst entscheiden was er tut, in dem Falle welche Nahrungsmittel er kauft!

Es ist ganz dir überlassen ob es heute zum Abendessen Tellerschnitzel mit Pommes, Pfannengemüse mit gebratenem Reis oder Brot mit Aufstrich gibt.

DU entscheidest das und niemand anderes!
also, ich kauf gar nix zum Abendessen....

hab Eier, wenn ich sowas mögen sollt, hab Gemüse gedünstet vom Mittagessen
das hab ich auch nicht gekauft sondern selbst angebaut
hab Öl zum Gemüse, das hab ich selbst gekauft von einer lokalen Ölmühle, die lokale Produkte vermarktet, also hauptsächlich Lein
dieses Jahr gibt es Massen an Walnüssen
das reicht für den Winter, da muss mensch gar nix kaufen gehen

morgen eventuell etwas Ziegenkäs zum Gemüse, das gibts günstig von nem Bauernhof in etwa 3 km Nähe
aber muss auch nicht sein, zuviel Milchprodukte sind eh nicht sonderlich gesund..............

hab Bäume in der Nähe, von denen kann ich unter anderem auch Mehl machen, Lindenmehl geht auch für Leute, die es die vorigen Monate verpennt haben was zu machen und die nicht wussten dass mensch aus Baumblättern Mehl machen kann
dazu Wegerichsamen, Brennesselsamen..... und der halbe Winterbedarf kann so gedeckt werden.... oder auch mehr
hab schon Brötchen am Feuer gebacken vor einem Jahr
aus Eichelmehl und Emmer als Zugabe,
ein so ein Teil macht den halben Tag satt
im Gegensatz zu einem fastfood Weckle, das macht mir nach zwei Stunden Hunger und komische Gefühle.............
also
ich vertrau
jetzt und jetzt sowiso
der Selbstversorgung
und der Versorgung durch lokale Bauern meines Vertrauens,
die Felder haben mit Getreide, das aber durchwachsen ist mit einigen andern Pflänzli
die leben dürfen
mit dem Getreide
da gibts keine Traktorspuren inmitten des reifen Getreides,
weil da die Todesspritze fuhr.....
solche Felder gibt es
auch in der Nähe meines Lebensraums

freies reines lebendiges Getreide,
so etwas ist LEBENS-Mittel und nicht Tot-Stopf-Mittel
das ess ich mit Freude
das vergiftete Zeugs könnten die Bauern lieber selbst essen
wenn sie es wirklich wollen, ich wünsch es ihnen nicht
ich halt mich an anderes,
das mit dem sogenannten Unkraut

anderes brauch ich nicht
denn das meiste Gemüse hab ich selbst
den Mais und das Getreide für den halben Winter hab ich selbst
ohne Gift und sonstwas
dazu Wildfrüchte und Wildgemüse
das reicht

brauch nix Vergiftetes kaufen gehen und nix Überteuertes

so find ich das gut.........

Landwirtschaft liefert das, was die Selbstversorger eher nicht liefern
frei von Stress, Gelddruck, Sklaverei,

Selbstversorger freuen sich an dem, das sie selbst produzieren
ohne Gift, ohne Stress, frei von allen irrsinnigen Vorgaben

kann das so gehen?!!!!

Wenn wir wollen. Und wenn die Landwirte das wollen. DAS SO WOLLEN.
Und eben keine Ausreden finden ums Verrecken dass das so nicht geht und dass es ohne Gift nicht geht und das der Umsatz sonst einbricht....
Wo ein Wille, da öffnen sich 1001 Wege,,,,,,,
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

Sven2
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3874

Beitrag von Sven2 » Mi 13. Jul 2022, 17:52

Jup, und jetzt lass das 80 Mio Menschen in D gleichzeitig machen.

strega
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3875

Beitrag von strega » Mi 13. Jul 2022, 17:59

och, in Japan gibts Hochhäuser mit Selbstversorgergärten aufm Dach

da geht in DE noch viel mehr in den Städten, da ist noch rein gar nix gemacht worden

und ich frag mich was 80 Millionen essen können
NEIN, nicht essen wollen, denn die weniger Bewussten wollen halt Schweineschnitzel, Schweineschnitzel und Schweineschnitzel
und Pommes dazu und Pommes dazu
Salat und Gemüse is ja Futter für die Hasen, aber nicht für Menschen..... so denken leider viele
das können sie machen und ihr Fleisch halt kaufen gehen
aber net jammern wenns mal etwas teurer is als vor zehn Jahren
das ist recht und richtig so
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

Benutzer 6456 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3876

Beitrag von Benutzer 6456 gelöscht » Mi 13. Jul 2022, 19:00

Emil, ich unterschreib alles!

Klare Forderung: wir wollen Nahrungsmittel, die nicht auf Kosten der Umwelt und des Klimas produziert werden. Also hört auf damit!

So what?

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3877

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mi 13. Jul 2022, 20:25

SunOdyssey hat geschrieben:
Mi 13. Jul 2022, 19:00
Emil, ich unterschreib alles!

Klare Forderung: wir wollen Nahrungsmittel, die nicht auf Kosten der Umwelt und des Klimas produziert werden. Also hört auf damit!

So what?
Dann darfst du nichts mehr essen.

Jede Nahrungsmittelproduktion geht zu Lasten des Klimas und der Natur.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3878

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mi 13. Jul 2022, 20:27

strega hat geschrieben:
Mi 13. Jul 2022, 17:42
Oelkanne hat geschrieben:
Mi 13. Jul 2022, 15:06
Es kann und muss jeder selbst entscheiden was er tut, in dem Falle welche Nahrungsmittel er kauft!

Es ist ganz dir überlassen ob es heute zum Abendessen Tellerschnitzel mit Pommes, Pfannengemüse mit gebratenem Reis oder Brot mit Aufstrich gibt.

DU entscheidest das und niemand anderes!
also, ich kauf gar nix zum Abendessen....

hab Eier, wenn ich sowas mögen sollt, hab Gemüse gedünstet vom Mittagessen
das hab ich auch nicht gekauft sondern selbst angebaut
hab Öl zum Gemüse, das hab ich selbst gekauft von einer lokalen Ölmühle, die lokale Produkte vermarktet, also hauptsächlich Lein
dieses Jahr gibt es Massen an Walnüssen
das reicht für den Winter, da muss mensch gar nix kaufen gehen

morgen eventuell etwas Ziegenkäs zum Gemüse, das gibts günstig von nem Bauernhof in etwa 3 km Nähe
aber muss auch nicht sein, zuviel Milchprodukte sind eh nicht sonderlich gesund..............

hab Bäume in der Nähe, von denen kann ich unter anderem auch Mehl machen, Lindenmehl geht auch für Leute, die es die vorigen Monate verpennt haben was zu machen und die nicht wussten dass mensch aus Baumblättern Mehl machen kann
dazu Wegerichsamen, Brennesselsamen..... und der halbe Winterbedarf kann so gedeckt werden.... oder auch mehr
hab schon Brötchen am Feuer gebacken vor einem Jahr
aus Eichelmehl und Emmer als Zugabe,
ein so ein Teil macht den halben Tag satt
im Gegensatz zu einem fastfood Weckle, das macht mir nach zwei Stunden Hunger und komische Gefühle.............
also
ich vertrau
jetzt und jetzt sowiso
der Selbstversorgung
und der Versorgung durch lokale Bauern meines Vertrauens,
die Felder haben mit Getreide, das aber durchwachsen ist mit einigen andern Pflänzli
die leben dürfen
mit dem Getreide
da gibts keine Traktorspuren inmitten des reifen Getreides,
weil da die Todesspritze fuhr.....
solche Felder gibt es
auch in der Nähe meines Lebensraums

freies reines lebendiges Getreide,
so etwas ist LEBENS-Mittel und nicht Tot-Stopf-Mittel
das ess ich mit Freude
das vergiftete Zeugs könnten die Bauern lieber selbst essen
wenn sie es wirklich wollen, ich wünsch es ihnen nicht
ich halt mich an anderes,
das mit dem sogenannten Unkraut

anderes brauch ich nicht
denn das meiste Gemüse hab ich selbst
den Mais und das Getreide für den halben Winter hab ich selbst
ohne Gift und sonstwas
dazu Wildfrüchte und Wildgemüse
das reicht

brauch nix Vergiftetes kaufen gehen und nix Überteuertes

so find ich das gut.........

Landwirtschaft liefert das, was die Selbstversorger eher nicht liefern
frei von Stress, Gelddruck, Sklaverei,

Selbstversorger freuen sich an dem, das sie selbst produzieren
ohne Gift, ohne Stress, frei von allen irrsinnigen Vorgaben

kann das so gehen?!!!!

Wenn wir wollen. Und wenn die Landwirte das wollen. DAS SO WOLLEN.
Und eben keine Ausreden finden ums Verrecken dass das so nicht geht und dass es ohne Gift nicht geht und das der Umsatz sonst einbricht....
Wo ein Wille, da öffnen sich 1001 Wege,,,,,,,
Du kannst das gerne tun, spricht absolut nichts dagegen.

die meisten der 82 Millionen anderen Einwohner dieses Landes wollen das nicht.

penelope
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3879

Beitrag von penelope » Mi 13. Jul 2022, 20:46

Die Mehrheit der Bevölkerung hat nun aber genau diese Regierung gewählt, die die aktuelle Agrarpolitik macht. ;)

sybille
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3880

Beitrag von sybille » Mi 13. Jul 2022, 21:46

penelope hat geschrieben:
Mi 13. Jul 2022, 20:46
Die Mehrheit der Bevölkerung hat nun aber genau diese Regierung gewählt, die die aktuelle Agrarpolitik macht. ;)
Die Mehrheit der Bevölkerung will vieles aber mit den Konsequenzen will sie nicht leben.
Mit Konsequenzen meine ich Preiserhöhungen und saisionale Lebensmittel oder eben Ware aus dem Ausland und da weißte nicht welche Qualität Du bekommst.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

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