Das wird sie zwangsläufig nicht, denn auch bei uns ändern sich die Dinge. Ist halt die Frage ob man nur irgendwelchen dämlichen politischen Entscheidungen hinterherhecheln *muss*, oder ob man eigene treffen kann, die dem Betrieb und dessen verfügbaren Ressourcen angemessen sind - denn das sind zwei ganz verschiedene Dinge!SunOdyssey hat geschrieben: ↑Mo 11. Jul 2022, 10:24Schade, dass du so gar nicht lesen möchtest, was ich geschrieben habe. Und immer wieder sehr polemische Argumente findest für was eigentlich?
Willst du ernsthaft, dass die Landwirtschaft so weitermacht wie bisher?
Die Entmenschlichung von was genau? Empathie für die Kreatur, warum willst du dann Zucht, Maschinen und Chemie wieder zurückdrehen? Kennst du eigentlich Schweineställe und -haltung von "früher", also mir läufts da kalt den Rücken runter... und willst du deine Kinder lieber Gänse hüten schicken als in die Schule? Es hat alles seinen Preis. Der muss, so oder so, gezahlt werden. Wenn ich mir nur anhören muss was mein Kollege für (geldwerte!) Mühen hatte einen Strohschweinestall bauen zu dürfen, da wundert mich gar nichts mehr. Jetzt bin ich nur gespannt ob der sich rechnet, oder ob's der grosse Reinfall ist, weil Schnitzel doch Schnitzel bleibt egal ob's vorher auf Stroh oder Spalten gestanden ist.Mein Nachbar hat übrigens nichts davon gesagt, dass ihm die körperliche Arbeit leid war, sondern die Entmenschlichung und das Fehlen von Empathie für die Kreatur hat ihn fassungslos gemacht.
Du wirfst mir Polemik vor?Du erwähnst immer die Verbraucher, die lieber billig billig kaufen bei Lebensmitteln als auf irgend etwas anders zu verzichten. Tut mir leid, ich kenne keinen Hartzer, der in Urlaub fahren kann, der hat einfach das Recht auf freie Zeit ohne Bewerbungsstress, was ich jedem von Herzen gönne, denn ich möchte nicht in so einer Situation sein. Und was glaubst du, in welches Regal die Berufskollegen deines Mannes greifen oder deren Frauen? Ja genau ins Billig Billug Discounterregal! Solange das so ist und nicht mal die regionalen Kollegen unterstützt werden, wundere ich mich über gar nix mehr.
Welche genau meinst du? Die Schweinebauern in den Niederlanden oder bei dir in der Nähe? Oder vielleicht die grossen Konzerneigner, die LEH-Oligarchen und ähnliche?Die Wirtschaftsinteressen von alten weißen Männern sind leider so groß, dass man diese Art Mensch komplett einsperren und enteignen müsste, damit sich was ändert
Mag sein. Aber es ist NICHT der richtige Weg, erst auf dem Rücken der Bauern eine dermassen intensive Tierhaltung aufzubauen (wer bezahlt denn die neuen Ställe, hm?) und dann per Enteignung "ups, das ist ja doch scheisse" das ganze wieder rückgängig zu machen. Merkt niemand wie hirnrissig das ist?Was soll anders werden? Den Ansatz, den die Niederlande versuchen, finde ich richtig. Denn aus der Massentierhaltung kommen so viele schon benannte Lateralschäden, die man deutlich besser im Griff hätte, wenn sich das tatsächlich halbieren würde.
Gut erkannt. Aber in Spanien ist es billiger, die haben die Mindestlöhne nicht wie wir und Umweltstandards auch nicht... und wenn's in Spanien nicht mehr geht, wie wär's mit Brasilien? Irgendwo wird die Erzeugung schon hin wandern. Aus den Augen, aus dem Sinn.Auch wenn sich die Schweinehaltung (um die geht's ja wohl) nach Spanien oder sonstwoher verlagert, verlagert man die großen Probleme ja mit, die poppen dann da auf mit allen Konsequenzen. Da trifft man aber u.U. auf einen Bevölkerungstypus, der noch renitenter ist als die Niederländer/innen, das sich dann noch ganz andere Probleme ergeben können. Ist also auch eher eine Sackgasse.
Das gab's alles schonmal. Ich weiss nicht ob es dir bewusst ist, aber "früher" war die Ernährung der Menschen auch hier ganz anders aufgebaut, und es hat auch funktioniert. Warum ist das nicht mehr so? Weil unbequem (sowohl in der Erzeugung als auch im Konsum, da muss man ja für kochen können... also früher mal)! Schau sie dir an, die Leute die jeden Tag Fleisch fressen. Die geben das freiwillig nicht auf, und eine Politik die Fleischersatz erzwingen will, wird nicht gewählt werden. Klar geht das heute einfacher mit viel Convenience-Gepansche auf pflanzlicher Basis, aber die sicher nicht gesünder ist als Fleisch mit dem Anteil an Chemie der da drin ist. Mal ganz abgesehen davon dass das Zeug auch ordentlich teuer ist - da verdienen aber die Konzerne, nicht die Bauern. Und ohne moderne Züchtung die du ja auch ganz schlimm findest, gäbe es hierzulande kein Soja.Das Anders kann nur in Richtung Gemüse und pflanzliches Eiweiß gehen. Da kommt uns die Tatsache, dass es wärmer wird, sogar entgegen, denn Feldfrüchte wie Soja und Kichererbsen brauchen etwas höhere Temperaturen als den gemäßigten Sommer aus alten Tagen. Das kann wesentlich umweltgerechter und auch in höheren Dimensionen produziert werden als Fleisch.
Letzten Endes kann man sich auf die Politik nicht verlassen, als Landwirt schon zweimal nicht, denn die wollen nicht dass es den Menschen (oder den Tieren, oder der Umwelt) gut geht, die wollen wiedergewählt werden. Landwirte eignen sich prima als Sündenbock odeder Werbeträger, je nachdem was man grade braucht.

