Theo hat geschrieben:emil17 hat geschrieben:Gerne vergisst man die Grundleitungen (Trinkwasser unbedingt in PE ausser Haus führen, ebenso Abwasser in KG, also raus mit dem alten Gusseisen- und Schleuderbetonzeug, das macht nur Ärger).
Was ist PE und KG, und warum ausser Haus?
Entschuldigung.
PE: Polyethylen - die schwarzen steifen, aber biegsamen Druckleitungen für Wasserversorgung. Für Einzelhaus 32 oder 40 mm nehmen. Maximaldruck beachten - es gibt Ausführungen für 6, 10 und 16 bar. Auch bei geringem Druck 10 bar-Leitungen verwenden. Früher nahm man teergestrichene oder verzinkte Stahlrohre mit Gewindemuffen, oder Rohre aus Guss mit Steckmuffen. Raus damit, wegen Korrosion, Verstopfung durch Verkalkung oder Gefahr des Leitungsbruches, weil Guss von Natur aus spröde ist.
KG: Kanal-Grundrohr, die orangen Teile aus PVC mit Steckmuffen. Durchmesser 110 für Drainagen, Dachentwässerungsleitungen, hausinterne Anschlüsse, 125 für die Hauptleitung. Früher nahm man Rohre aus Beton, oder aus glasiertem Steinzeug, oder aus Asbestzement. Glasiertes Steinzeug ist sehr langlebig, aber brüchig, die anderen Materialien machen früher oder später Ärger.
Für beide Leitungstypen braucht man kein Spezialwerkzeug zum Verlegen.
Warum ausser Haus? Weil, wenn die Dinger streiken, man meistens den Keller und bis aussen am Haus aufgraben muss, um das Leck oder die Verstopfung zu finden, und das ist prinzipiell zwei Jahre nachdem man die Terrakottafliesen verlegt hat oder genau dort, wo die Kletterrose steht, die nun endlich blüht. Ausserdem soll der Hausbesitzer und nicht die Leitung entscheiden, ob das Wasser abfliesst oder nicht. Deshalb würde ich diese Leitungen neu bis einige Meter vom Haus weg verlegen und dort für das Abwasser einen Kontrollschacht anordnen. Wenn sich beim Aufgraben herausstellt, dass die Leitungen marode sind, gleich bis zum Kanal neu verlegen lassen, auch wenns schmerzt.
Bei der Kontrolle die im Boden verlegten Leitungen der Regenfallrohre und Drainagen nicht vergessen! Da, wo das Fallrohr in den Boden geht, gehört auch ein Kontrollschacht hin - ein 30er Betonrohr reicht in der Regel.
Aufgraben und diese Leitungen selbst verlegen ist keine Kunst, wenn sie nicht sehr tief sind. Ob man das in Deutschland auch darf, ist eine Frage, deren Antwort ich nicht kenne. Wer Privatquelle und Privatkläranlage hat, der sollte das aber dürfen und auch können. Mindestens sollte man sich genau in Kenntnis setzen über diese Leitungen - von wo sie kommen, wo sie hinführen, und woraus sie sind. Es gibt erstaunlich oft Dachentwässerungsgrundleitungen, die "nirgendwo" hinführen, sprich nicht richtig angeschlossen wurden oder eingestürzt oder verstopft sind, oder in eine Jauchegrube führen, die seit der Adolf-Zeit ausser Betrieb ist, und manch einer hat nur deswegen einen nassen Keller.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.