Kläranlage mit großem "Spielraum" gesucht

[zaches]

Ihr lIeben,

nein, ich möchte kein unterirdisches Spielezentrum eröffnen, sondernich bin auf der Suche nach einer Lösung für unser Klärgruben problem.

Derzeit haben wir eine geschlossene Grube - da fliesst eben alle rein und wenn es voll ist, kommt der Tankwagen und saugt das ab. Fertig.
Unsere Nachbarn haben 2005 alle eine 3Kammergrube gebaut.

Bei den 3Kammergruben ist es nun so, daß die Bewohnerzahl ausschlag gebend ist für die Grubengröße. Also Grosfamilie mit 3 Erwachsenen, ner Oma und 4 Kindern - sind 8 Leute. Alles gut. oder? Ne eben nicht: ziehen die 4 Kinder aus und die Oma stirbt, sind nur n och 3 Erachsene im Haus und die Grube funktioniert n icht mehr, weil es mind. 50% der Kapazität sein muss, die ausgelastet ist.

hm - nun ist da ja immer ncoh etwas Spielraum. Aber n icht soooo viel.

Also eine Schulklasse, die mit 36 Kindern und 4 Betreuern hier 1-2 Wochen bleibt, würde die Anlage sprengen. Nun gibt es durchaus noch Anlagen mit so kleinen Vorflutern udn nder Punpe, die den Sch.... dann nach und nach in die Anlage pumpt. Laut der Hersteller, die wir kontaktiert haben, ist das aber mit so einem Spielraum 4.40 Personen nicht möglich.

Habt Ihr andere Erfahrungen? Was machen denn so Seminarhäuser? Oder Landwirte mit Saisonarbeitern? So Erdbeerbauern, die locker zur Erdbeerzeit hier 25 Polen einstellen und sonst mit Mama und Frau alleine leben?

Ich möchte dieses Grubenproblem echt mal bald abgeschlossen haben. Bin schon total genervt.

Danke für Eure Hilfe, zaches

[roland]

Spontan fällt mir aus der Natur ein:
bau Dir ein "Überschwemmungsgebiet", mache sozusagen im Klärbereich einen "Fluss" wo deine kleinen Mengen immer laufen mit den üblichen Pflanzen und rundrum Auwald-Bewohner in ner Fläche die bei massiver Nutzung " geflutet" wird. Wenn dann noch Komposttoiletten genutzt werden, also fast nur flüssige Abwässer anfallen, könnt ich mir das gut vorstellen
Mit Auwald-Bewohneren meine ich Pflanzen, die sowohl auf normalem Boden gedeien, die aber nicht ständig diesen hohen Nährstoffschub und viel Wasser brauchen. Die wandeln dann zwar langsamer um und brauchen mehr Fläche aber dafür machts nichts, wenn mal ne Trocken(ere)zeit kommt.
Gibts bei euch unten am Rhein noch alte Au-Wälder? Dort könnte man Pflanzen-Ideen holen.

Hm, was meint Ihr?


roland

(von Genehmigung ect. reden wir nun mal nich das würde vermutlich schwierig)

[Manfred]

Was genau funktioniert denn an der 8er Grube nicht mehr, wenn nur noch 3 Leute da sind?
Liegt es an der Wassermenge (da könnte man ja leicht mehr reinlaufen lassen) oder am Futter für die Bakterien, oder...?
Das müsste man wissen, um sich eine Abhilfe zu überlegen.

Wenn die Schulklasse nur 1 x im Jahr da ist, würde ich einfach die alte Sammelgrube lassen und von da die Kacke langsam in die neue Anlage pumpen.

[Spunk]

Hallo Zaches,

wir haben uns eine Pflanzenkläranlage mit anschließender Kompostierung einbauen lassen, die ist Schwankungen gegenüber sehr tollerant und es gibt kein Klärwerk, welches uns mit exorbitanten Rechnungen für das Abholen des (gereinigten) Klärschlammes wie aus aus einer "normalen" KKA stellen kann.
http://www.mutec-markgraf.de/mutec/mute ... nlagen.php Ob sie auch Deine Schwankungen aushält weiß ich nicht, aber Du kannst ja mal nachfragen.
Auch der neue Trick unseres Klärwerkes zum Gelddrucken zieht bei uns nicht: Gebühren für das Einleiten des gereinigten Wassers. Wir haben eine Zisterne und könnten bei Bedarf unser überlaufendes, gereinigtes Wasser selber auffangen.

[Dagmar]

Hallo Zaches,

also eine 3 Kammergrube ohne irgendwelchen elektrischen oder pneumatischen "Schnick-Schnack" funktioniert auch nicht als Kläranlage. Die Grube dient deshalb unterschiedlichen Zwecken.

Beim SBR Verfahren zum Beispiel (Luftzufuhr mit Kompressor) ist diese 3 Kammer-Grube Sammelbecken und Reinigungsstufe zugleich. Beim Pflanzenbeet dient die Grube nur zum Absetzen der Schwebstoffe und fast nur mehr oder weniger stark verdrecktes Wasser läuft dann in das Pflanzenbeet, wo dann die Reinigung erfolgt.

Alles was ich ab jetzt schreibe, sind theoretische Überlegungen - wie diese dann in der Praxis funktionieren, weiß ich noch nicht.
Beim Pflanzenbeet habe ich ja ein ähnliches Problem wie du. Ich bin monatelang nicht vor Ort und dann einige Wochen, wo ich die Kläranlage nutze. Also würde eventuell folgendes passieren. In der Zeit wo ich dort wohne, läuft Abwasser durch die Grube in das Pflanzenbeet. Dort durchläuft das Wasser die bepflanzte Kiesschicht und wird dann geklärt in einen Drainagegraben abgeleitet. Was passiert jetzt aber, wenn ich wochenlang nicht vor Ort bin. Es fließt kein Wasser in das Kiesbeet und es kann dann passieren, daß die Schilfpflanzen aufgrund von Wasserknappheit kaputtgehen. Meine Planung geht jetzt dahin, daß ich den Abfluß aus dem Kiesbeet variabel in der Höhe einstellbar mache. Also, daß ich im Pflanzenbeet das Wasser anstauen lassen kann. So müsste die Zeit bis zum Trockenfallen der ganzen Pflanzenanlage, länger werden und dann würde die Anlage nach 3-4 Wochen ja wieder genutzt, es würde neues Wasser nachfliessen. Es würde also kein Wasser abfließen, sondern nur verdunsten.

Ob das Ganze funktioniert, wird sich wohl aber erst in ein paar Jahren herausstellen .


Viel Spaß bei deiner Planung.


Dagmar

[moorhexe]

dagmar, was machst du, wenn es ziemlich viel regnet und deine pflanzen im schilfbeet absaufen.., weil das wasser gestaut wird..das können die pflanzen meist ab...aber für das funktionieren ist es nötig, das regelmässig wasser zu - und abfließt.


als wir noch kein nachgeschaltetes pflanzenklärbeet für unser 3 kammersystem hatten, war es eigentlich kein problem, ob mehr oder weniger leute vor ort waren. es haben sich nur die gesetze geändert und es mußte ein schilfbeet nachgerüstet werden.

aus dem dreikammersystem wurde in jährlichen abständen das dicke abgefahren. ein nachbar meinte, das hätten sie nie zugelassen, also wegen der abfuhr der bakterien.inzwischen sind die aber ziemlich gut bei der jährlichen kontrolle. das finde ich auch wichtig...

lg. von barbara

[Dagmar]

Hallo Barbara,

finde ich gut, daß du dich meldest, du hast ja schon viele praktische Erfahrungen.

Das Pflanzenbeet hat ja eine Tiefe von ca. 1,00 Metern. Da befindet sich auch der Abfluß, also ca. 1,20m tief. Von dort geht das Wasser über ein noch zu bauendes, in der Höhe verstellbares Abflußrohr, in die Drainage. Wird einfach ein drehbares Abflußrohr sein, so daß, wenn ich dieses ganz herunterlege, absolut keine Sperrwirkung vorhanden ist. Wenn ich es hochklappe, dann kann ich stufenlos bestimmen, wie hoch das Wasser im Pflanzenbeet angestaut wird.

Bin ich also vor Ort, läuft das Wasser ganz normal durch das Beet. In den letzten Tagen vor Beendigung meines (Arbeits)Urlaubes in Sachsen stelle ich das Abflußrohr hoch und das Wasser sammelt sich bis fast zur Oberkante im Beet. Wenn ich dann einige Wochen später wieder vor Ort bin, lege ich das Rohr wieder um und das Wasser fließt durch den Kies langsam wieder komplett aus dem Beet heraus.

Ich habe einfach Angst, daß wenn sich im Pflanzenbeet im Sommer überhaupt kein Wasser befindet, daß mir dann regelmäßig die ganzen Schilfpflanzen verrecken. Wie du ja schon schriebst, Überflutungen halten die eher aus. Ich kann ja auch das Abflußrohr auf ca. 90cm einstellen. Wenn es dann kräftig regnet, habe ich einen Notabfluß. Und kein Wasser fließt unkontrolliert über den Rand des Beetes.

Müßte das nicht funktionieren, oder wo habe ich einen Denkfehler?


Dagmar

[Dagmar]

Hallo,

habe mal kurz eine Zeichnung angefertigt. In der sieht man, wie das Rohr auf dem Boden liegt. Wenn man das dann senkrecht (oder auch einen frei einstellbaren Winkel zwischen 0 und 90 Grad) hochstellt, kann man die Höhe des Wassers im Pflanzenbeet kontrollieren und einstellen.


Dagmar

[moorhexe]

moin liebe dagmar,,,bestimmt kann es so klappen...ich wohne ja nicht mehr auf dem hof.

viel erfolg wünsche ich dir. ich bewundere immer deine ganzen aktionen

liebe grüße von barbara

[Dagmar]

Liebe Barbara,



Danke

Dagmar