Rasenmulch im Gemüsebeet und viel Unkraut

hamsterkind
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Rasenmulch im Gemüsebeet und viel Unkraut

#1

Beitrag von hamsterkind » Di 23. Aug 2011, 20:35

Hallo ihr lieben erfahrenen Gartler,

ich Neuling habe mal wieder ein Problem.
Meinen Gemüsegarten mulche ich sooft wie möglich mit meinem Rasenschnitt. Nungut, Rasen ist relativ, Wiese passt eher...
Jedenfalls merke ich, dass ich damit viel junges Unkraut züchte, wohl aus Samen im Schnittgut.
Öfter als 1-2 wöchig zu mähen schaffe ich weder zeitlich, noch wächst in dieser Zeit soviel Grüngut nach, dass es sich lohnt, zu mähen. Aber in der Zwischenzeit schaffen es vor allem Gräser und Hirtentäschel genügend Samen auszubilden, um mich im Gemüsebeet zu ärgern.

Ist das bei euch auch so? Lebt ihr damit oder habt ihr andere Techniken damit umzugehen bzw. das zu vermeiden?

Und noch eine Frage: Wie schnell ist das Mulchgut bei euch in der Erde verschwunden? Meine Würmer sind wohl relativ faul, das Zeug liegt (schön zu Heu geworden) durchaus monatelang auf den Beeten, wenn ich nicht draufmulche oder umarbeite.

Danke bereits im Vorraus für eure Hilfe!
LG

PS: Noch ein riesen Problem:
Was ist das für eine Pflanze: (Also nicht der Klee, sondern die großen Blätter mit den rötlichen Blütenständen)
Unkraut1.JPG
Unkraut1.JPG (115.54 KiB) 2902 mal betrachtet
Unkraut2.JPG
Unkraut2.JPG (185.3 KiB) 2902 mal betrachtet

Und vor allem: Wie werde ich sie wieder los. Ausstechen und Wurzel ausgraben ist leider keine Alternative, da ich davon hunderttausende in meiner Wiese habe. Die paar im Staudenbeet würde ich ja noch schaffen, im Gemüsegarten rupfe ich sie bisher nur...
Hamster

Lehrling
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Re: Rasenmulch im Gemüsebeet und viel Unkraut

#2

Beitrag von Lehrling » Di 23. Aug 2011, 21:22

rechts die großen Blätter,da tippe ich auf Ochsenzunge , links die gelben Blätter sind wohl von der Balsamine.

Klar kommt mit Wiesengrün auch mal Samen mit rein, aber ich denke, die Vorteile des Mulchens überwiegen.Ich leg den frischen Schnitt einfach auf den getrockneten Mulch drauf. Die nachgewachsenen Unkräuter zupfen sich leicht aus, weil der Boden drunter locker ist.

liebe Grüße
Lehrling
Ist die Heilung von PatientInnen ein nachhaltiges Geschäftsmodell?
...Frage über erfolgreiche Medikamente und daß dadurch weniger PatientInnen zu behandeln sind...

Manfred

Re: Rasenmulch im Gemüsebeet und viel Unkraut

#3

Beitrag von Manfred » Di 23. Aug 2011, 21:33

Das ist Ampfer.
Tippe auf Sauerampfer.

Finde ich gut, dass sich nach und nach mehr Mulcher zu ihren Misserfolgen bekennen.
Wenn man mit Mulch Unkraut unterdrücken will, muss man wohl dick mulchen und konsequent alles, was trotzdem noch durch kommt, ausrupfen. Am besten wöchentlich.
Am Ende mehr Arbeit als beim konsequenten Hacken. Dazu das ideale Versteck für Schnecken und Insekteneier.
Wenn man das Zeug im Herbst nicht abräumt und heißkompostiert, feiern die in nächsten Jahre eine fette Party mit den Gemüsesämlingen.

Den für mich besten Kompromiss fährt eine sehr nette Gemüsegärtnerin bei garten-pur:
Sie mulcht dünn mit kurzem Rasenschnitt und hackt diesen flach ein.
So hat man den Bodenschutz- und Düngeeffekt des Mulchs und gleichzeitig die optimale Unkrautbekämpfung durch die Hacke.
Außerdem trocknet durch das Einhacken der Mulch nicht so stark aus und wird schneller umgesetzt.

Egal welcher Philosophie man bei der Unkrautbekämpfung folgt: Wenn man nicht konsequent dran bleibt, wird es nix.

bioke
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Re: Rasenmulch im Gemüsebeet und viel Unkraut

#4

Beitrag von bioke » Di 23. Aug 2011, 22:48

Komisch, ich habe eigentlich keine Probleme. Ich mulche seit 5 Jahren mit Rasenschnitt, allerdings sehr dick. Ich schätze mal 10:1 (Rasen zu Beet). Unkraut rupfe ich zwischendurch im Vorbeigehen, es kommt wirklich nichts durch. Wenn ich nicht genug Rasenschnitt habe, dann mache ich eben nur eine kleinere Fläche unkrautfrei und mulche mindestens 5cm dick.

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Re: Rasenmulch im Gemüsebeet und viel Unkraut

#5

Beitrag von elli » Di 23. Aug 2011, 23:17

Ich kenne das Problem, aber ob ich Unkrautsamen reintransportiere oder die Samen, die eh schon in Massen da sind ein bisschen am Wachstum hindere, ist mir egal: ich muss meinen Wiesenschnitt irgendwie loswerden, weil ich keine Tiere habe und wegen der Grasmilben die Wiese kurz halten will. Also mähe ich, lasse anwelken oder trocknen und verteile alles auf freien Flächen (z.B. jetzt nach den Kartoffeln) und Wegen.
Vorteile: Unter der Mulche ist der Boden feucht und locker, wenn er ohne schon betonhart und ausgetrocknet ist.
-das Unkraut wird unterdrückt - außer, wo keine Mulche liegt, und ich ziehe es halt raus, wenn ich Zeit habe.
Nachteile: die Maulwürfe und Wühlmäuse lieben die dick gemulchten Stellen besonders. Wahrscheinlich finden sie viel Nahrung - aber natürlich auch leckere Möhren und sowas, darum mulche ich unter jungen Apfelbäumen nicht so gern.

Ich habe allerdings hier auch keine Schneckenplage, wie in meinen früheren Gärten woanders, kann also alle verstehen, die wegen der Schnecken auf Mulchen verzichten. Man kann unter der Mulche die Schnecken aber auch ganz gut absuchen.
(wenn man schnell genug ist...., kommt wohl auf die Gegend und das Klima und die Bodenart an.)
LG Brigitte

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Re: Rasenmulch im Gemüsebeet und viel Unkraut

#6

Beitrag von kraut_ruebe » Di 23. Aug 2011, 23:40

ich mulche auch mit rasenschnitt in sehr dicken schichten. ausser winde und löwenzahn kommt bei mir da aber nix durch.

wenn vor dem mulchen viel unkraut da ist dann wirkts am besten, wenn der rasenschnitt superfrisch ist und rund 20 cm hoch ausgebracht wird. binnen ganz kurzer zeit erhitzt sich der rasenschnitt und die übermässige wärme erstickt die unkräuter regelrecht. von empfindlichem gemüse sollte man dann halt ein wenig abstand halten, sonst killt man das gleich mit.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Manfred

Re: Rasenmulch im Gemüsebeet und viel Unkraut

#7

Beitrag von Manfred » Mi 24. Aug 2011, 09:48

kraut_ruebe hat geschrieben:ich mulche auch mit rasenschnitt in sehr dicken schichten. ausser winde und löwenzahn kommt bei mir da aber nix durch.

wenn vor dem mulchen viel unkraut da ist dann wirkts am besten, wenn der rasenschnitt superfrisch ist und rund 20 cm hoch ausgebracht wird. binnen ganz kurzer zeit erhitzt sich der rasenschnitt und die übermässige wärme erstickt die unkräuter regelrecht. von empfindlichem gemüse sollte man dann halt ein wenig abstand halten, sonst killt man das gleich mit.

Würde ich als Bauer 20 cm dick Rasenschnitt auf meine Flächen hauen, bekäme ich wegen massiver Verstöße gegen die gute fachliche Praxis sofort die Ausgleichszahlungen gestrichen.
(Starke Überdüngung, Nährstoffauswaschung, anaerobe Zersetzung mit den entsprechenden Schadgasemissionen, usw. usw.).
Ne, dass kann nicht die Lösung sein. Wenn "Mulchen" nur so funktioniert, verzichte ich gerne.

Winnie07
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Re: Rasenmulch im Gemüsebeet und viel Unkraut

#8

Beitrag von Winnie07 » Mi 24. Aug 2011, 10:18

Ich "mulche" so, wie es Manfred von seiner Bekannten geschrieben hat. Ich nehme Grasschnitt, verteile ihn auf dem Gemüsebeet, allerdings dünn, und harke ihn immer wieder etwas ein. Das hat für mich eher den gewünschten Effekt, nämlich dass der Boden nicht austrocknet. Vereinzelt kommen da schon Unkräuter hoch, aber weitaus weniger als ohne Grasschnitt auf dem Beet. Eine dicke Schicht kann ich mir nicht vorstellen: Entweder es wird zu Heu, oder zu einer glitschig-verrottenden Masse...?
lg
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Re: Rasenmulch im Gemüsebeet und viel Unkraut

#9

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 24. Aug 2011, 12:30

ein häufchen grasschnitt wird im beet zu nichts anderem als im komposthaufen oder in ner ecke vom garten. es liegt nur woanders ;)
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Manfred

Re: Rasenmulch im Gemüsebeet und viel Unkraut

#10

Beitrag von Manfred » Mi 24. Aug 2011, 14:14

Rasenschnitt alleine kompostiert man normal ja nicht, sondern mischt kohlenstoff- und strukturreiches Material bei, um den freiwerdenden Stickstoff zu binden und um für Durchlüftung zwecks aeroben Rotte zu sorgen.
Wenn man natürlich seinen Rasenschnitt in irgendeiner Ecke haufenweise verfaulen lässt, ist der gleiche Effekt auf dem Beet wirklich keine Verschlechterung.

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