Schwitzhütte?

Sonne, Wind und Feuer
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Little Joe
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Re: Schwitzhütte?

#11

Beitrag von Little Joe » Mi 25. Aug 2010, 19:18

Landfrau hat geschrieben:aber mir geht es hier um Technik - die einer Schwitzhütte.
Hallo Landfrau hier ein paar Tips zur Schwitzhütte, die aus dem Kulturkreis der Nordamerikanischen Indianer stammt. Unterschieden wird zwischen einer sozialen und einer heiligen Schwitzhütte (sowohl das Ding selber als auch die Aktion heissen Schwitzhütte) Denke du bist eher an einer sozialen Schwitzhütte interessiert.

Du brauchst 12 Weidenstangen (lange Haselzweige gehen auch), 12-16 Steine (gut geeignet sind Kopfsteinpflaster, weil die im Feuer nicht platzen, auf keinen Fall welche vom Bach oder Fluß nehmen, im Feuer werden die zu Granaten), außerdem eine große Gewebeplane, Teichfolie o.ä., jede Menge Wolldecken, Teppiche oder Bisonfelle :lol: und ein Handtuch zum drauf sitzen sonst piekt es am ...

Denke für den Anfang reicht mal ne kleine Schwitzhütte. Nimm einen Stock und binde eine Schnur dran und dann zieh einen Kreis von 2m Durchmesser, am rand des Kreises setzt du die Weiden in gleichem Abstand. Nun werden immer die gegenüberliegenden Weiden zusammengebunden so dass eine Kuppel ähnlich einem umgedrehten Korb entsteht. Je kleiner und niedriger die Sch. um so schneller wirds warm. Als nächstes ziehst du die Plane drüber und lässt nur an der Ostseite einen kleinen Eingang. Plane unten mit Erde und Steinen abdichten. In der Mitte hebst du eine flache Grube aus, da kommen die Steine rein. Nun das Ganze mit so vielen decken und Teppichen abdecken, wie du auftreiben kannst.

Wenn die Sch. für Nachmittags geplant ist wird am Vormittag ein Feuer gemacht um die Steine zu erhitzen, Sie müssen rotglühend sein. spritz zwischendurch mal etwas Wasser drauf wenn das sofort verdampft sind sie gut.

Jetzt bittest du einen Nichtschwitzer das Feuer zu beaufsichtigen und die Steine reinzubringen. Du treibst alle Mitschwitzer in die Hütte (Frauen und Männer schwitzen getrennt, es sei denn es ist eine Familienschwitzhütte und Frauen während der Monatsblutung sollten nicht schwitzen). Dann legt der Feuerhüter die ersten 4 Steine in die Kuhle (geht super mit ner Heugabel) der Eingang wird verschlossen. Wenns nicht heiss genug ist werden 2 Steine jeweisl dabei gelegt. Nach jeder Runde wird Wasser gereicht, welches auch auf die Steine gespritzt wird. Wer Aroma mag streut Salbei oder ä. auf die glühenden Steine. Während einer Schwitzrunde díe Sch. zu verlassen gilt als unhöflich rausgehen darf man nur wenn die Tür geöffnet wird.

Toll ist es wenn ein Bach in der Nähe ist oder im Winter Schnee zum abkühlen. Viel Spass beim schwitzen.

P:S Wenn du mehr wissen willst lies "Black Elk - Die heilige Pfeife"

:hoch:
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

kraftort
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Re: Schwitzhütte?

#12

Beitrag von kraftort » Mi 25. Aug 2010, 20:16

Hallo!
Anmerkung zu den Steinen:
Eine Freundin von mir veranstaltet seit Jahren Schwitzhüttenrituale für Frauen und erzählte mal, dass sie es vermeidet Granitsteine für die Schitzhütte zu verwenden, da diese angeblich Radioaktivität abgeben wg. vermehrten Urananteilen.
Ich habe zwar diese Auskunft nie hinterfragt oder recherchiert - jedoch könntest du das vielleicht (oder zumindest bedenken)? :holy:
Ihr wollt ja sicher nur "von innen strahlen", oder? :ohm:
LG kraftort

Benutzer 220 gelöscht

Re: Schwitzhütte?

#13

Beitrag von Benutzer 220 gelöscht » Mi 25. Aug 2010, 20:48

kraftort hat geschrieben: Eine Freundin von mir veranstaltet seit Jahren Schwitzhüttenrituale für Frauen und erzählte mal, dass sie es vermeidet Granitsteine für die Schitzhütte zu verwenden, da diese angeblich Radioaktivität abgeben wg. vermehrten Urananteilen.
Ob mit oder ohne Schwitzhütte, mit oder ohne Granit... so oder so "strahlen" wir und unsere Umgebung wohl munter vor uns hin: http://www.natursteinkueche.de/granit-m ... oaktiv.php :grinblum:

Mir wäre ja vor allem dran gelegen, dass mir die Steine beim Schwitzen nicht um die Ohren fliegen.

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Spottdrossel
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Re: Schwitzhütte?

#14

Beitrag von Spottdrossel » Mi 25. Aug 2010, 22:15

Ganz einfache Logik zum Thema strahlen: alles, was im kritischen Bereich ist, wurde nach dem Krieg für zwielichtige Zwecke weggeschleppt.
Hat mir ein Opa erzählt, als unsere Baustelle durch ein ehemaliges Uranabbaugebiet ging und das klang für mich ziemlich plausibel ;)

Zum Thema Saunaselbstbau: war da nicht was wegen dem perfekten Platz für den Ofen, sonst schlechtes Sauna-Fengh-Shui?
Hühner sind auch nur Menschen...
http://www.spottdrossel.net

Olaf
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Re: Schwitzhütte?

#15

Beitrag von Olaf » Do 26. Aug 2010, 07:54

sonst schlechtes Sauna-Fengh-Shui?
ne, kein "Löyly".
Das bezeichet wohl aber nicht nur das Raumklima in der (finnischen) Sauna, die Luftwalze, die u.a. durch die Anordnung Ofen, Zu-und Abluft beeinflußt wird. Da scheint bei den Finnen aber ein ordentlicher Hauch von ....äh.... Esotherik.... mitzuschwimmen, vielleicht liegste ja doch nicht falsch mit Fengh-Shui...... :engel:
PS: Passt hier denn zwar nicht mehr so richtig, aber hier
http://www.saunasite.com/
ist glaub ich die ultimative Seite für den Selbstbau einer Finnischen Sauna.
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Landfrau

Re: Schwitzhütte?

#16

Beitrag von Landfrau » Di 31. Aug 2010, 16:52

Dank für die ausführliche Beschreibung zur Schwitzhütte und den Link zur saunasite.

Wegen der einfacheren Logistik wird es nun wohl eine übliche sauna - dank auch für diese Anregung -mit einem Gartenhäuschen ausm Angebot plus dem noch in der Scheune stehenden Werkstattofen plus einiger baulicher und technischer Bastelei werden.

Im zweiten Schritt könnte diese Sauna dann zur eierlegenden Wollmilchsau erweitert werden, mit größeren Lüftungsöffnungen und temperaturgeführter Klappensteuerung zu einem Dörrhäuschen mit intermittierendem Betrieb, ähnlich dem von Innotech.
Drinnen noch eine Luftumwälzung.....

Wäre eine Lösung meiner Denksportaufgabe für eine Dörrapparatur, die sich nicht wirklich gut mit einem - auch nicht vorhandendenen - gemauerten Brotbackofen oder dem Waschkessel mit Wärmetauscher verheiraten lässt.

Gestern haben wir - es ist kalt geworden inzwischen - das nächstgelegene Thermalbad aufgesucht und an einem Birkenzweigaufgussritual teilgenommen. da ist die Begehrlichkeit nach Sauna nochmal gestiegen.

Dank für allen Input!

Landfrau

Olaf
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Re: Schwitzhütte?

#17

Beitrag von Olaf » Mi 1. Sep 2010, 10:42

Hallo Landfrau,
ich habe inzwischen dort
http://www.troph-e-shop.com/de/catalogs ... q=Zeltofen
den ersteren Ofen in mein Herz geschlossen, der scheint mir lang genug, um die Vorderfront in eine 12er Wand einzumauern, da ich ja UNBEDINGT von außen heizen will. Das Ofenrohr will ich gleich drüber erst mal um 90 Grad abwinkeln, so dass es flach über den Brennraum läuft und dann erst wieder nach oben führen. Über das Rohr soll man ein Prallblech machen, damit es nicht direkt von Wasser getroffen werden kann, hab ich gelesen. Außen einen hohen Blechrand anprutzeln, höher als das Wagerechte Rohr, Steine rein und fertig stell ich mir vor in meiner Einfalt. Vielleicht habt Ihr ja was ähnlichens rumstehen.
lG
Olaf
PS: Dörrkammer? *grübel* Im Urlaub haben wir wegen Dauerregen versucht, unsere Wäsche in der Sauna zu trocknen, war nur mäßig überzeugend. Aber vielleicht wirklich ein Lüftungsproblem, die Krücke von Sauna hatte außer der Tür nichts dergleichen...
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Landfrau

Re: Schwitzhütte?

#18

Beitrag von Landfrau » Mi 1. Sep 2010, 15:42

Thermodynamisch betrachtet erwärmt man die Luft zum Dörren, verringert damit ihre rel. Feuchte, da sich ja ihr Volumen vergrößert.

Die trockene warme Luft nímmt Feuchte aus dem Dörrgut auf, für das Verdampfen des Wassers aus dem Dörrgut wird Energie (Verdampfungsenthalpie) "verbraucht". Dadurch kühlt sich die Luft wieder ab, ihre Wasseraufnahmekapazität sinkt, die rel. feuchte steigt, nun muss die Luft aus dem Dörraum raus, bevor sich Kondensat bildet, schlimmstenfalls wieder auf dem Dörrgut.

Dafür braucht es eine wirksame Lüftung.
Ist wieder frische Luft im Raum, wird die wieder hochgeheizt, mit Feuchte beladen, dann wieder ausgeblasen.

So funktioniert die Dörrtechnik von Innotech, das dürfte auch mit ner Sauna gehen, wenn man piano genug heizen kann und halt die entsprechende Steuerung hat und Lüftungsklappen mit Ventilatoren.

Man könnte den Luftwechsel auch selber überwachen und manuell vornehmen - noch größere Lüftungsklappen und Aufstellung mit opt. Winddurchströmung wären dafür sinnig.

Aber dein problem sehe ich - bei der enormen Lutfeuchte der vergangenen Tage startet die angesaugte aussenluft bei 25 Grad ja schon mit fast 100 % Feuchte, man darf aber nur bis gut 40 Grad erwärmen für bestes Dörrgut - da ist nicht viel Wasseraufnahmekapazität drin.

Das Dörren in Mitteleuropa ist nicht ganz einfach und ohne Heizquelle kaum machbar, insbesondere, da die Haupterntezeit August - Oktober ist, da hat man schon mal kühle Nächte - Kondensatbildung - und halt zuwenig Sonneneinstrahlung fürs Solardörren über ein Kindergartenprojektchen hinaus.

Sauna von außen zu heizen klingt komfortabel!

Landfrau

Spunk
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Re: Schwitzhütte?

#19

Beitrag von Spunk » Mo 6. Sep 2010, 09:53

Hallo Anya,
ich hätte Interesse an einer Buchausleihe, PN schicke ich. :kaffee:

Landfrau

Re: Schwitzhütte?

#20

Beitrag von Landfrau » Di 28. Dez 2010, 12:43

Da aus einem aktuellen FAden der Link wieder hierherführte, an dieser Stelle ein kurzer Projektbericht.

Diesen Winter ist sie noch nichts geworden, die Gartensauna, obwohl für mein favorisiertes Szenario - raus aus der Sauna, rein in den Schnee - reichlich weißes Pulver da wäre. Schade.

Durch einen glücklichen Zufall - besser gesagt zuwarten, meistens fällt einem irgendwann das Gesuchte in den SCHoß - konnten wir kürzlich einen Posten 70 mm Blockbohlen mit Doppelnutundfeder sehr günstig erstehen. Kleinanzeigenblättchen lesen!!!
Jemand hat das als geplantes Gartenhaus als BAusatz in der Garage 2 JAhre liegen gehabt und dann beschlossen, das Häuserl auf'm Land zu verkaufen und wieder in die Stadt zu ziehen.
Was versorgungstechnisch und infrastrukturell sicherlich nicht das Dümmste ist.
Jedenfalls war der GArtenhausbausatz übrig, ist bestens abgelagert und hoffentlich nicht allzu verzogen. Wird sich im kommenden JAhr zeigen, wenn wir das Ding aufbauen.
Geheizt werden soll mit einem Werkstattofen, als Wärmespeicher und Strahlungsschutz gegen die Holzwände soll eine Ecke aus Ziegeln aufgesetzt werden.
Nein, den Schornsteinfeger werde ich von dem Projekt nicht in Kenntnis setzen. Aber darauf achten, dass die Zufahrt für die Feuerwehr frei bleibt. ;-)

Um die Fundamentierungsarbeiten gering zu halten, wird das Haus "aufgebockt", es werden also eine Art Pfostenträger aus Gussrohr einbetoniert, auf denen das Saunahaus mit Bodenabstand steht. Verlängert auch die Haltbarkeit von Holzbauteilen enorm.

Was ich zwischenzeitlich bei den Recherchen meine, gelernt zu haben - es war mir zumindest neu:

- Der Abstand zwischen (höchster) Sitzbank und Decke soll nur 60 - 70 cm betragen, damit die Wärme schnell beim NUtzer ankommt. Es macht keinen Sinn, eine "hohe" Sauna zu bauen. Lieber den Kopf etwas einziehen und keine Hochgewachsenen zum Saunieren einladen.
- Sparren im Dachbereich unterbrechen die Luftwalze. Evtl. ein Luftleitblech, nein -holz, einsetzen.
- Die Luftzufuhr sollte im Fußbereich des Ofens erfolgen, ein Luftauslass diesem gegenüberliegen. Flachenverhältnis 7:1.
Werden wir aber mit experimentieren, bevor wir allzu große Löcher schaffen
- Fenster: Wenn man welche will, sollten die möglichst wenig Wärme durchlassen. Man kann bei handwerklich arbeitenden Glasern Isolierglasscheiben anfertigen lassen, sozusagen der "Einsatz" eines Isofenster ohne den Blendrahmen. Der wäre dann nur noch geschickt und zugluftfrei in einen Ausschnitt der Hütte einzusetzen.
- Evtl eignet sich eine sogenannte "nebeneingangstür" - gibt es komplett aus rohem Holz im baumarkt - gut als Saunatür. Man sollte evtl. noch eine weitere Glasscheibe vor das Fenster der Tür setzen.

Mal schaun, ob sie fertig wird.....die Projektliste fürs kommende Jahr ist gut bestückt, Geldmittel und Zeit beschränkt.
Aber da ich selber immer die Gesunderhaltung als ersten und wichtigsten Schritt aller Autarkiebestrebungen predige, ist es sicherlich mindestens so vernünftig, eine Sauna zu nutzen wie einen Gemüsegarten.

Landfrau

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