Darum traue ich dem ganzen nicht ...

Moderator: kraut_ruebe

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emil17
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Re: Darum traue ich dem ganzen nicht ...

#151

Beitrag von emil17 » Fr 26. Jul 2019, 19:50

Manfred,
ich verstehe ja, dass man an den Übelständen dieser Welt verzweifeln könnte.
Aber:
"Siehe das neue bayerische Naturschutzgesetz. Da werden mal eben 2 Millionen ha borealer Wald neu in die Nutzung genommen, um in Bayern 80.000 ha stillzulegen." Da kann ich die Kausalität nicht sehen. Im bayerischen Naturschutzgesetz wird die Nutzung von borealem Wald als Kompensation für die Stillegung vorgesehen???
Zudem kannst du nichts dafür, dass die das machen - egal wer die sind - , aber dass deine Dauergrünflächen besser sind als die Naturschutzvertragsflächen und warum, das kannst du bewirken und, da es ja schon der Fall ist, auch erklären und mit Zahlen und Artenlisten belegen? So detailliert belegen deshalb, weil ich es sonst nicht glaube.
Manfred hat geschrieben:Weil es kein Nebeneinander gibt. Es gibt nur ein Miteinander.
Das stimmt zwar global gesehen, aber es taugt nicht als Handlungsleitfaden. Es führt nur zu Hahnenkämpfen, weil der andere vermutlich auch der Meinung ist, es richtig zu machen, oder weil es ihn nicht besonders interessiert.
Da ist es allemal besser, es selber besser zu machen, statt den Nachbarn davon zu überzeugen, dass er es falsch macht. Der hat nämlich ziemlich sicher nicht auf jemanden gewartet, der ihm sagt, was er wie machen soll.
Es wurde schon gesagt, die Erde ist so gross, dass viele nebeneinander Platz darauf haben.
Manfred hat geschrieben:Man verschlechtert die wirtschaftliche Situation und die Lebensqualität der paar Indianer, die für die Landbewirtschaftung noch übrig sind, noch weiter, zwingt noch mehr zum Aufhören ...
Wer ist "man"? Die von dir oft wiederholte Behauptung, dass der Naturschutz ursächlich schuld sei am Strukturwandel in der Landwirtschaft, sowie die der "in der Bürokratie versickernden Naturschutzgelder" bitte ich ebenfalls durch Zahlen zu belegen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Darum traue ich dem ganzen nicht ...

#152

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 26. Jul 2019, 21:18

Manfred hat geschrieben:@Emil: Weil es kein Nebeneinander gibt. Es gibt nur ein Miteinander.
Du bist nicht verheiratet, oder?? ;)
Manfred hat geschrieben:Siehe das neue bayerische Naturschutzgesetz.
Das ist aber doch überhaupt nicht Thema dieses threads - was hat Savory mit dem bayrischen Naturschutzgesetz zu tun? :hmm:
Manfred hat geschrieben:Man verschlechtert die wirtschaftliche Situation und die Lebensqualität der paar Indianer, die für die Landbewirtschaftung noch übrig sind,
sag dann bitte nicht Indianer :bet:
Indianer ist ein (zwar nicht so korrektes, aber übliches) Wort für die ursprünglliche Bevölkerung Amerikas.
Deutsche Landwirte meintest du, oder?

Aber ich meinte Mexikaner, die mit der Wüste leben und Savory, der behauptet ohne Weidemanagement werden Steppen oder Grasländer im spröden Klima zu Wüste und deshalb sollten wir mehr Fleisch essen....

@Manfred, hast du mich auf der Ignorier-Liste?

Fred
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Re: Darum traue ich dem ganzen nicht ...

#153

Beitrag von Fred » Sa 27. Jul 2019, 00:36

Rati hat geschrieben: und da haben wir den Gewinner! Der Buhmann -unseriöse Wissenschaftsarbeiter- ist gefunden und alles wird gut. :kaffee:
Immer wenn über "Wissenschaft" gestritten wir, ein
Buchtipp:
Christian Kreiß: "Gekaufte Forschung - Wissenschaft im Dienste der Konzerne", europa Verlag, Berlin 2015

Würde er sich nicht auf nachgewiesene Beispiele berufen können, man würde es nicht glauben (wollen)...
Jedenfalls ein Stuttgart 21 wäre ohne gefakte Forschnung nie möglich gewesen. Wobei es schon auch ernüchternd ist, wie fest die Politik/Entscheider an diesen Fakes festhält.

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kraut_ruebe
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Re: Darum traue ich dem ganzen nicht ...

#154

Beitrag von kraut_ruebe » Sa 27. Jul 2019, 01:02

Manfred hat geschrieben:
Pitu hat geschrieben:Leute, Leute, das ist einer der wirrsten Fäden, die ich hier im Forum gelesen habe ... :hmm:

Was ist jetzt eigentlich die ursprüngliche Fragestellung?

Sind es diese Fragen: Braucht es zwingend Weidetiere für Aufbauende Landwirtschaft?
Um welche zeitliche Epoche, welche Kontinente, welche Klimazonen soll es hier gehen?

Geht mir auch so.
Eine eigentliche Frage habe ich hier noch nicht gefunden.
.
ihr seid nicht alleine :) (privatmeinung)

aber schön, dass ihr alle, die ihr hier mitdiskutiert, euch hier einbringt und den boden fruchtbar haltet, vielleicht findet ein huhn ein korn oder so. (moderatorenmeinung)
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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Re: Darum traue ich dem ganzen nicht ...

#155

Beitrag von emil17 » Sa 27. Jul 2019, 12:14

Fred hat geschrieben: Immer wenn über "Wissenschaft" gestritten wird, ein Buchtipp:
Würde er sich nicht auf nachgewiesene Beispiele berufen können, man würde es nicht glauben
Wie überall, wo es um viel Geld geht ...
Das ist ein Problem, aber dem kommt man wie beim Journalismus mit Quellenprüfung bei. Ebenfalls wie dort würde man nicht Zeitungen ausnahmslos verdammen wollen, weil manche auf der Rückseite von bezahlten Anzeigen schreiben.
Es ist natürlich auch ein guter Nährboden für Verschwörungstheorien aller Art, denn mit der Annahme, die Gegner würden bezahlte Pseudowissenschaft publizieren, kann man jede noch so abstruse Theorie verteidigen.
Das bezieht sich jetzt ausdrücklich nicht auf Allan Savory!
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 146 gelöscht

Re: Darum traue ich dem ganzen nicht ...

#156

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Sa 27. Jul 2019, 12:54

kraut_ruebe hat geschrieben:
Manfred hat geschrieben:
Pitu hat geschrieben:Leute, Leute, das ist einer der wirrsten Fäden, die ich hier im Forum gelesen habe ... :hmm:

Was ist jetzt eigentlich die ursprüngliche Fragestellung?

Sind es diese Fragen: Braucht es zwingend Weidetiere für Aufbauende Landwirtschaft?
Um welche zeitliche Epoche, welche Kontinente, welche Klimazonen soll es hier gehen?

Geht mir auch so.
Eine eigentliche Frage habe ich hier noch nicht gefunden.
.
ihr seid nicht alleine :) (privatmeinung)
Der erste Satz des TE lautet:
Immer wieder lese ich, dass "Fleisch produzieren" wertvolle Lebensräume erhält und schafft, Aber ich denke immer wieder, dass das nicht stimmt.
Da denke ich ganz naiv, dass die ursprüngliche Frage ist: Stimmt es, dass "Fleisch produzieren" wertvolle Lebensräume erhält und schafft? :aeh:
Ob die folgenden 155 Beiträge dann zu einem Konsens bezüglich der korrekten Antwort geführt haben? Radio Eriwan würde sagen: im Prinzip ja, aber nicht für Jeden den Gleichen... ;)

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Re: Darum traue ich dem ganzen nicht ...

#157

Beitrag von emil17 » Sa 27. Jul 2019, 13:43

Das Problem kann man ganz logisch betrachten.
Dann gibt es vier Möglichkeiten:
a) Fleisch wird produziert und der Lebensraum ist wertvoll
b) Fleisch wird produziert und der Lebensraum ist nicht wertvoll
c) Fleisch wird nicht produziert und der Lebensraum ist wertvoll
d) Fleisch wird nicht produziert und der Lebensraum ist nicht wertvoll
Da offenbar alle vier Möglichkeiten vorkommen, wie jedermann wissen kann, handelt es sich bei der Angelegenheit, ohne die Umstände näher zu betrachten, nicht um eine Kausalität.
Deshalb sind Verallgemeinerungen wie "bei mir hat es funktioniert und deshalb ist es eine Möglichkeit um die Welt besser zu machen, wenn alle es tun" genauso unzulässig wie "bloss nicht, denn Beweidung ruiniert wertvolle Standorte".

Zudem sollte man sich einig werden, was im Zusammenhang mit "wertvoll" gemeint ist.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Darum traue ich dem ganzen nicht ...

#158

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 27. Jul 2019, 19:10

ihr seid lustig.
Ich hatte gar keine Frage!
Dann hätte ich es wohl "stimmt es, dass ... ? " oder so ähnlich genannt. Aber nicht "Darum [das soll eine Begründung sein] traue ich dem ganzen nicht..."
frodo hat geschrieben:Der erste Satz des TE lautet:

Immer wieder lese ich, dass "Fleisch produzieren" wertvolle Lebensräume erhält und schafft, Aber ich denke immer wieder, dass das nicht stimmt.


Da denke ich ganz naiv, dass die ursprüngliche Frage ist: Stimmt es, dass "Fleisch produzieren" wertvolle Lebensräume erhält und schafft?
Das glaubst du im Ernst?? :hmm:
(Hervorhebungen durch mich)

nein - ich fragte das nicht! Ich glaube, es ist nicht so und wollte begründen, warum ich es nicht glaube.
Auf meine Fragen an Manfred hab ich sowieso keine Antwort bekommen - wo kann ich mehr über diesen Wachstumsknoten lesen? (außer bei Savory und denen, die von ihm abschreiben)
Vorher-Nachher-Fotos müssten wenigstens zur gleichen Jahreszeit aufgenommen worden sein.
emil17 hat geschrieben:Deshalb sind Verallgemeinerungen wie "bei mir hat es funktioniert und deshalb ist es eine Möglichkeit um die Welt besser zu machen, wenn alle es tun" genauso unzulässig wie "bloss nicht, denn Beweidung ruiniert wertvolle Standorte".
danke emil, schöner Schlussatz......

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Re: Darum traue ich dem ganzen nicht ...

#159

Beitrag von emil17 » Sa 27. Jul 2019, 19:35

ina maka hat geschrieben:Wo kann ich mehr über diesen Wachstumsknoten lesen?
Guck mal hier, da ist es ganz gut beschrieben.
Allerdings haben einjährige Gräser ganz andere Wachstumsstrategien als ausdauernde Arten. Man müsste also schon genau wissen, um was es sich handelt, denn beide Lebensformen sind in Gebieten mit saisonaler Trockenheit häufig.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

viktualia

Re: Darum traue ich dem ganzen nicht ...

#160

Beitrag von viktualia » Sa 27. Jul 2019, 19:49

Von den rund fünf Milliarden Hektar urbarem Land auf dieser Erde sind 3,4 Milliarden Weideland. Mehr als zwei Drittel der nutzbaren Flächen dienen also der Erzeugung tierischer Lebensmittel. Und das ist keineswegs Verschwendung, sondern eine ökologische Notwendigkeit. Diese Flächen sind für Ackerbau ungeeignet. Die einzige Möglichkeit, auf diesen Flächen nachhaltig Nahrung zu gewinnen, ist die Tierhaltung.
https://taz.de/!120197/Keine Ahnung, wie grob die Zahlen geschätzt oder gemessen sind, es geht mir hier um die Größenordnung. Und beim Ackerland ist immer noch die Frage, womit man düngt, tierisch oder synthetisch.

Vielleicht wäre es "logischer" zu fragen, für wen oder was es wertvoll ist,
was immer mit "voll des Wertes" gemeint sei....

Beim Weidemanagement nach Savoy geht´s ja neben Lebensmittelproduktion auch darum, die Wüstenbildung zu vermeiden;
also mehrere Werte in die komplexere Rechnung zu nehmen.
Nicht darum, auf Ackerland Vieh zu halten.

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