Dörrzeit hat begonnen

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emil17
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Dörrzeit hat begonnen

#1

Beitrag von emil17 » Fr 29. Jul 2011, 18:26

Dörrgerät.jpg
Dörrgerät.jpg (54.52 KiB) 2411 mal betrachtet
Das frische Dörrgut kommt oben drauf, das fertige unten weg. Alle paar Stunden kann man wieder ein paar Siebe herausnehmen, neu belegen und oben drauf stellen. Ich lade soviel Siebe, dass oben keine warme Luft mehr herauskommt; so wird der Strom ganz ausgenützt.
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Landfrau

Re: Dörrzeit hat begonnen

#2

Beitrag von Landfrau » Sa 30. Jul 2011, 11:46

Boah!

Hast du ein paar Daten, Emil, zur Aufnahmeleistung von Ventilator, Heizung und zur Dörrdauer?

Wie lange dauert es, bis eine Schale von oben nach unten gewandert ist bei zb Zwetschgen oder Äpfeln?

Räumst du das Dörrgut zuammen zum Weitertrocknen, also von zB 2 Sieben auf eines, wenn es ausreichend eingeschrumpft ist?

Gruß, LAndfrau

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Heiko
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Re: Dörrzeit hat begonnen

#3

Beitrag von Heiko » Sa 30. Jul 2011, 12:00

Hallo emil,
das ist doch so ein Dörrgerät von Stöckli oder? Also mit (wenn ich richtig gezählt habe) 18 Gittern ist das schon nicht schlecht, auch wenn in der Anleitung was von maximal 10-12 Stück die Rede ist. Im nachhinein hab ich mich aber geärgert dass ich mir auch so ein Gerät gekauft habe. Frisst bei Maximum immerhin 600 W. Dann doch lieber so ein Solardörrer. Aber was solls, wir sind ja keine 100% Autarkies bis jetzt. ^^
Die vollends aufgeklärte Welt erstrahlt im Zeichen triumphierenden Unheils.

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emil17
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Re: Dörrzeit hat begonnen

#4

Beitrag von emil17 » Sa 30. Jul 2011, 22:39

Leistungsaufnahme: hab ich nicht gemessen, aber wahrscheinlich bei voller Heizung viel.
Trick: Heizung reduzieren, nur den Ventilator laufen lassen - man kann ja die warme Luft auch von unten ansaugen, statt sie im Gerät durch Verbraten von Strom zu erzeugen. Also z.B. zwei Ziegelsteine auf die warme Herdplatte legen, das Ding draufstellen und ohne Heizung nur mit Ventilator laufen lassen.
Dauer: Äpfel, Schnitze ca. 5 mm dick: einen halben Tag, Steinobst, entsteint, halbiert reichlich doppelt so lange.
Ich kriege, wenn ich Hausdienst habe, d.h. den ganzen Tag zu Hause bin, und alle 3 Stunden Siebe wechseln kann, pro Tag mit den 18 Sieben etwa 5 Kilo Äpfel durch.
Wenn das Dörrgut geschrumpft ist, lege ich den Inhalt von mehreren Sieben zusammen - es sollte immer mindestens die Hälfte der Siebfläche frei bleiben.
Man merkt es, wenn man den Deckel auflegt- aus dem Loch muss ein sehr spürbarer Luftstrom kommen.
Schlimm ist es, wenn man die Siebe zu dicht belegt, unjd zwar alle aufs mal mit Frischgut, und voll heizt - dann wird das untere Zeug im eigenen Saft geschmort und oben wird es welk.
Fein schneiden ist bei Früchten nicht nur für die Dörrzeit entscheidend - fein geschnittenen Äpfel werden dann fast knusprig, ohne angebrannt oder geschmort zu schmecken, weil nur das fast schon fertige Dörrgut nahe zur Heizquelle kommt und dieses, dank bereits geringem Feuchtigkeitsgehalt, mehr Hitze verträgt als frisches. Sie müssen dann aber gleich luftdicht verpackt werden, also entweder ins Vakuum oder in diese Lock-Lock-Lebensmitteldosen. So verpackt halten sie sich ohne Einbusse im Vorratskeller mindestens zwei jahre. Lässt man sie an der Luft herumliegen (oder nimmt man die in alten Haushaltsbüchern empfohlenen Stoffbeutel), nehmen sie wieder Feuchtigkeit auf, werden zähe bis ledrig und verlieren an Qualität.
Bei Äpfeln gibt es Sorten, die getrocknet nach Pappe schmecken. Umgekehrt werden die so langweiligen Golden Delicious, vor der Vollreife gepflückt, herrlich süss-sauer.
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Re: Dörrzeit hat begonnen

#5

Beitrag von Anya » So 31. Jul 2011, 08:23

Heiko hat geschrieben:Dann doch lieber so ein Solardörrer.
Irgendwie scheint aber meistens dann keine Sonne, wenn ich etwas zu trocknen habe, wie dieses Jahr bei den Süßkirschen. Und im Herbst, wenn die Äpfel dann dran wären, ist die Sonne nicht mehr stark genung....
emil17 hat geschrieben:Also z.B. zwei Ziegelsteine auf die warme Herdplatte legen
Wielange legst du die Ziegelsteine auf die Herdplatte? Und wielange hält die Wärme dann an? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es lange anhält. Im Winter, wenn man den Ofen anhat, kann man ja ständig Steine wärmen, aber jetzt im Sommer auf dem E-Herd stelle ich mir das auch nicht sehr effektiv vor.
Viele Grüße, Anya

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Re: Dörrzeit hat begonnen

#6

Beitrag von emil17 » Mo 1. Aug 2011, 20:22

Anya hat geschrieben:Wielange legst du die Ziegelsteine auf die Herdplatte?
Die Steine sollen verhindern, dass die Füsschen vom Dörrgerät auf der warmen Ofenplatte schmelzen, die sind nämlich auch aus Plastik. Man kann auch etwas anderes nehmen, das Ding soll einfach nicht direkt auf dem warmen Ofen stehen.
Anya hat geschrieben:Und wielange hält die Wärme dann an?
So lange wie der Ofen darunter warm ist
Anya hat geschrieben:Ich kann mir nicht vorstellen, dass es lange anhält. Im Winter, wenn man den Ofen anhat, kann man ja ständig Steine wärmen, aber jetzt im Sommer auf dem E-Herd stelle ich mir das auch nicht sehr effektiv vor.
Also, wenn schon mit Strom trocknen, dann ohne den Umweg über den Kochherd.
Ich merke erst jetzt, was Du Dir bei Deiner Frage vermutlich gedacht hast.

Wenn Du Dir einen alten Beistellherd besorgst
Anstellherd.jpg
Anstellherd.jpg (34.34 KiB) 2270 mal betrachtet
und statt wie hier abgebildet einem Wasserkochkessel eine Herdplatte drauflegst (und darauf eben links und rechts besagte Ziegelsteine und dann das Dörrgerät), kannst Du mit allerlei Holzabfällen trocknen und brauchst nur etwas Strom für den Ventilator.
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Re: Dörrzeit hat begonnen

#7

Beitrag von Anya » Di 2. Aug 2011, 09:30

Danke, emil, für Deine Erklärungen! Ich hatte angenommen, dass Du die Steine auf dem Herd erwärmst und dann irgendwo hinstellst und Siebe oben aufstapelts, und nicht die ganze Zeit auf dem Herd stehen hast.

Ich habe einen mit Holz zu befeuernden Herd in der Küche, doch den heize ich eigentlich erst an, wenn es kalt wird, dann ist die Dörrzeit oft schon vorbei. Aber den Trick mit den Ziegeln werde ich mir auf jeden Fall merken. Allerdings, zum Trocknen reicht ja auch eine geringe Wärme aus, dann heizt man sich die Bude auch nicht so sehr auf.
Dann muss ich wohl mal mit meiner Mutter die Dörrgeräte tauschen, denn ich habe nur eins mit geschlossenen Böden, was die Luft oben einbläst und richtig Temperatur regeln geht auch.
Viele Grüße, Anya

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Re: Dörrzeit hat begonnen

#8

Beitrag von Buchsbaum » Fr 16. Sep 2011, 21:09

Tach zusammen,

sind eigentlich die Edelstahlgitter und die Kunststoffgitter kompatibel und können gemischt verwendet werden? Was spricht - außer die Hygiene - für Edelstahl, was für Kunststoff?
Gruß aus Baden
Peter

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Re: Dörrzeit hat begonnen

#9

Beitrag von emil17 » Sa 17. Sep 2011, 07:56

Buchsbaum hat geschrieben:Sind eigentlich die Edelstahlgitter und die Kunststoffgitter kompatibel und können gemischt verwendet werden?
Wenn sie aufeinanderpassen ...
Buchsbaum hat geschrieben:Was spricht - außer die Hygiene - für Edelstahl, was für Kunststoff?
Edelstahl ist viel teurer. Es gibt viele Sorten Edelstahl, nicht alle davon sind lebensmittelecht. Das gilt aber auch für Plastik.
Würde mir aber darob nicht zuviele Gedanken machen. Wenn du preiswert zu Edelstahlsieben kommen kannst, dann nimm sie.
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Re: Dörrzeit hat begonnen

#10

Beitrag von Buchsbaum » Di 20. Sep 2011, 12:47

emil17 hat geschrieben:Wenn sie aufeinanderpassen ...
Jo, genau das wollte ich ja wissen. Aber vermutlich hat keiner beide Varianten, da man sich zu Beginn für eines der beiden entscheidet.
Gruß aus Baden
Peter

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