Immo-Versteigerung?

Was halt nirgendwo passt
Zwiebelfisch

Re: Immo-Versteigerung?

#11

Beitrag von Zwiebelfisch » Sa 23. Jul 2011, 01:44

Das Gutachten dazu ist übrigens auch online: http://www.hanmark.de/wertgutachten-18664.pdf

"Bewertung ohne Innenbesichtigung", das deutet darauf hin, dass der (Ex-)Besitzer Probleme macht. Sieh es dir auf jeden Fall vorher gründlich an und nimm wen mit, der sich auskennt.

Zwangsversteigerungen können eine günstige Möglichkeit sein, an ein Haus zu kommen, und das läuft beim Amtsgericht auch ziemlich geordnet ab. Da kannst du übrigens auch einfach mal zu einer Versteigerung hingehen und zugucken, ist öffentlich. Dann weißt du schon mal, wie es läuft.

Knurrhuhn

Re: Immo-Versteigerung?

#12

Beitrag von Knurrhuhn » So 24. Jul 2011, 11:36

Hey, Danke Dir Zwiebelfisch, wie haste'n das entdeckt?

Hm, ich kann es den Bewohnern nicht mal verdenken, daß die so reagieren. Vielleicht könnte es zwar eher kontraproduktiv sein, weil das Haus innere Werte haben könnte, die den Wert noch steigern und somit mehr bei rumkommt - je höher der Verkaufswert umso niedriger die Restschuld der Schuldner, richtig?
Aber es hängen eben auch oft Emotionen an einem Haus und dieser Schuldensache, da ist Vernunft ob abwesend.

Dafür, einem Käufer mutwillig eine zerstörte Bruchbude zu hinterlassen, hab ich allerdings weniger Verständnis. :aeug:

Tja, mal abwarten, nächste Woche weiß ich mehr. Jetzt werd ich erst mal das Gutachten durchlesen, mal schauen.

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emil17
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Re: Immo-Versteigerung?

#13

Beitrag von emil17 » So 24. Jul 2011, 11:50

Neben all den wichtigen Hinweisen: Mach Dich schlau, was vergleichbare Objekte in der Gegend für Preise erzielen.
Ohne Innenbesichtigung bedeutet auch, dass man ein hohes Risiko für die in der Gegend üblichen Bauschäden wie nasse Mauern, undichtes Dach usw. hat, vor allem wenn die Immobilie weit unter dem Preis vergleichbarer Objekte bewertet wurde. Ich würde nie einen Altbau zu mehr als Grundstückpreis abzüglich Abbruchkosten erwerben wollen, wenn ich die Hütte nicht selbst von innen gesehen hätte.
Ob man bei Erwerb durch Zwangsversteigerung die Bewohner ohne weiteres raussetzen kann, ist mir unbekannt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Knurrhuhn

Re: Immo-Versteigerung?

#14

Beitrag von Knurrhuhn » So 24. Jul 2011, 12:15

Hallo Emil,

im Gutachten steht, daß das Haus seit ca. 3 Jahren nicht bewohnt - und somit auch nicht beheizt wurde. Schonmal nicht schön. Im GA stehen auch ein paar Details über den inneren Zustand, also, klar, modernisiert bzw. saniert ist was anderes .... aber dessen war ich mir bewußt.
OK, wenigstens wohnt niemand drin - aber trotzdem eine heikle Angelegenheit. :hmm:

Da muß man sich überlegen, was man sich im Zweifelsfall zumuten würde und könnte an Sanierungskosten und -Aufwand, und erst mal schauen wie die Versteigerung läuft.

Für mich ist natürlich ein großer Nachteil, daß ich für viele Arbeiten jemanden bezahlen müßte, da ich es kräftemäßig oder von meinen Fertigkeiten her nicht selber machen kann. Fliesen legen hab ich schon gemacht und traue ich mir ohne weiteres zu. Anstreichen u. lackieren geht auch. Vieles mach ich eben in homöopathischen Dosen, mit vielen Pausen dazwischen ..... Aber alles wo Kraft gefordert wird oder was mit Strom- und Wasserinstallation zu tun hat, da hörts natürlich auf. :bang:
Da oben hätte ich dann leider auch keine Family mehr, die mir helfen könnte.
Von daher hatte ich auch ursprünglich eher ein kleineres Objekt von vielleicht 70-80 qm angepeilt. Da ist es dann egal, wenn ich in Zeitlupe arbeite, bin aber insgesamt schneller und kostengünstiger fertig als mit einem so großen Haus weit über 100 qm.

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marion
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Re: Immo-Versteigerung?

#15

Beitrag von marion » So 24. Jul 2011, 12:31

Hallo Frau Hollerbusch,

wenn du schon mal dabei bist, dann kannst du dich vielleicht auch mal erkundigen, wie hoch die Gebäudeversicherungsbeiträge für Häuser mit Reetdach sind. Ich kann mich irren, meine aber, das diese extrem hoch sein sollen. Nicht, dass aus der Ecke dann auch noch Überraschungen kommen.

Liebe Grüße,
Marion
Ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.


Es wird ... :-)

Zwiebelfisch

Re: Immo-Versteigerung?

#16

Beitrag von Zwiebelfisch » So 24. Jul 2011, 13:36

Frau Hollerbusch hat geschrieben:Hey, Danke Dir Zwiebelfisch, wie haste'n das entdeckt?
Oft ist es so, dass irgendwo das Gutachten online ist. Einfach googeln nach "Zwangsversteigerung + Ort".
Frau Hollerbusch hat geschrieben:Hm, ich kann es den Bewohnern nicht mal verdenken, daß die so reagieren. Vielleicht könnte es zwar eher kontraproduktiv sein, weil das Haus innere Werte haben könnte, die den Wert noch steigern und somit mehr bei rumkommt - je höher der Verkaufswert umso niedriger die Restschuld der Schuldner, richtig?
Aber es hängen eben auch oft Emotionen an einem Haus und dieser Schuldensache, da ist Vernunft ob abwesend. .
Ja, für den Schulder ist eine Zwangsversteigerung ziemlich übel. Und wenn die Schulden höher sind als der zu erwartende Verkaufswert des Hauses bleibt oft eh nur der Weg über die Privatinsolvenz - da interessiert es dann nicht mehr, ob das Haus für weniger weg geht als möglich.

Knurrhuhn

Re: Immo-Versteigerung?

#17

Beitrag von Knurrhuhn » So 24. Jul 2011, 15:19

Hallo Marion,

der Gedanke ist nicht zu ignorieren. Eindeutige Angaben findet man jedoch nirgends, da das von vielen anderen Faktoren noch abhängt, z.B. ob in nächster Umgebung noch weitere Reetdachhäuser stehen, ob das Haus denkmalgeschützt ist, ob es ein Fachwerkhaus ist, usw. usw...
Mein Freund aus NF wohnt selbst "unter Reet" und meint, es wäre nicht so tragisch mit der Versicherung. Nun hat der aber auch ein wenig mehr Kohle als ich und somit wohl ein anderes Verständnis von "nicht so tragisch" .... :pfeif:

Als Alternative käme evtl. dies hier in Frage. Wow, was es alles gibt :eek:

http://www.prosman.com/d-kunstreet.htm

Ökologisch geht vielleicht anders. Wobei Naturreet anscheinend auch nicht so ökologisch unbedenklich ist, was die Ernte z.B. betrifft ....
Ich geb's ja zu - optisch sind diese Häuslein natürlich wunderschön und ramontisch. Aber insgesamt auch nicht gerade einfach, was die mögliche Verrotung, Pilzbefall und weitere mögliche Probleme angeht.

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Re: Immo-Versteigerung?

#18

Beitrag von Spottdrossel » So 24. Jul 2011, 19:08

Zwiebelfisch hat geschrieben:Das Gutachten dazu ist übrigens auch online: http://www.hanmark.de/wertgutachten-18664.pdf

"Bewertung ohne Innenbesichtigung", das deutet darauf hin, dass der (Ex-)Besitzer Probleme macht. Sieh es dir auf jeden Fall vorher gründlich an und nimm wen mit, der sich auskennt.
Ich bekenne mich dazu, am Anfang diese "Schnäppchenhaus"-Folgen angeschaut zu haben, und da war es mir schon ein Rätsel, wie es rechtens sein kann, das man was kaufen soll, ohne es vorher anschauen zu können.
Im schlimmsten Fall hatte so eine Billigbude überhaupt kein Innenleben mehr und die Bewohner der Nachbargrundstücke waren mittelschwer fassungslos, das sich für die Hütte ein Käufer gefunden hatte.
Ich frage mich, ob der "schützen Sie die Privatsphäre"-Hinweis auch in diese Richtung geht, das der Käufer so wenig wie möglich vorher mitkriegen soll.
Auch die Fotos in SW machen mich bißchen mißtrauisch, da kann man schnell eine traurige Bude "stimmungsvoll" darstellen.

Es ist keine Schande, sich in so ein Haus zu verlieben ;) , mein Bruder war auch ein paar Wochen lang hin und weg von einem kleinen "Hüsli" am Meer, aber Deine Einschätzung bzgl. Renovierungsaufwand halte ich für vernünftig. Wenn man befürchten muß, das einem alles über den Kopf wächst, kann das die Freude an dem neuen Nest schnell überlagern.
Freunde und Verwandschaft in einer Entfernung, das Du zumindest bei "Großaktionen" Unterstützung bekommen kannst, wären da als erstes Auswahlkriterium nicht dumm.

Kommt Zeit, kommt Häuschen :daumen: .
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Re: Immo-Versteigerung?

#19

Beitrag von kraut_ruebe » So 24. Jul 2011, 19:36

Spottdrossel hat geschrieben: Ich frage mich, ob der "schützen Sie die Privatsphäre"-Hinweis auch in diese Richtung geht, das der Käufer so wenig wie möglich vorher mitkriegen soll.
nicht ganz - das ist das synonym dafür, dass der noch-besitzer auf sein selbstverständlich vorhandenes recht beharrt, dass nicht ständig wer unangemeldet vor seiner tür steht und seine privaträume betreten will. das gericht stellt dazu offizielle besichtigungstermine zur verfügung.

nur weil man schulden hat, muss man seine privatsphäre nicht für jedermann zu jeder zeit aufgeben - es gibt durchaus auch menschen, die haus und hof nicht sinnlos verspielt haben, sondern durch tod oder krankheit oder sonstwas schlimmes in der klemme stecken und deshalb ihr heim verlieren, scheinbar wird das immer vergessen in der allgemeinmeinung :hmm:
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Re: Immo-Versteigerung?

#20

Beitrag von Spottdrossel » So 24. Jul 2011, 19:56

kraut_ruebe hat geschrieben:
Spottdrossel hat geschrieben: Ich frage mich, ob der "schützen Sie die Privatsphäre"-Hinweis auch in diese Richtung geht, das der Käufer so wenig wie möglich vorher mitkriegen soll.
nicht ganz - das ist das synonym dafür, dass der noch-besitzer auf sein selbstverständlich vorhandenes recht beharrt, dass nicht ständig wer unangemeldet vor seiner tür steht und seine privaträume betreten will. das gericht stellt dazu offizielle besichtigungstermine zur verfügung.
Gut, vielleicht haben sie es standartmäßig drinstehen, weil anscheinend steht das Gemäuer ja leer.
Mir ging es jetzt weniger darum, die (noch)Eigentümer zu verurteilen, als um das Rätsel, das der Verbraucherschutz anscheinend bei jeder popeligen Kleinigkeit gilt, aber kaum bewegt man sich in einer Preisklasse, wo auch die eigene Existenz davon abhängt, ist alles wurscht, Hauptsache, die Bank bekommt ihr Geld (oder wo sonst gibt es noch die Sitte "gekauft wie nicht gesehen"?).
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