Grundstücke im Osten

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die fellberge
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Re: Grundstücke im Osten

#11

Beitrag von die fellberge » Do 21. Jul 2011, 11:23

Supi, tolle Fragestellung, tolles Thema .... :dreh:

@ Olaf- isch will auch nisch nach Kölle zurück!!!!!!!!!!!!

@one light, bleib da wo du bist! - ist sicherer!

HIER sind nur die bösen Ossies, die es den lieben Wessies sooooooo schwer machen!

- und ausserdem alles besser wissen als die Besserwisser aus der Stadt!

- und sie hören einfach nicht zu, wo es doch so viel zu erzählen gibt, was immer schon besser im Westen war!

- und * psssssst* manchmal fahren sie auch grössere Autos- na DAS kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen!

Fazit, WIR leben hier sehr gut im Osten der Bundesrepublik, wie einige besser im Westen derselben bleiben!

Ansonsten schliesse ich mich den Vorschreiber- und -schreiberInnnen an!
Jeder Mensch ist schlau- der eine vorher, der andere hinterher!

LG Marianne

Olaf
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Re: Grundstücke im Osten

#12

Beitrag von Olaf » Do 21. Jul 2011, 11:47

@Marianne:
isch will auch nisch nach Kölle zurück!!!!!!!!!!!!
*lach*
Ich hätts fast getan, der Liebe wegen, zum Glück hatte meine Frau die besseren Instinkte, zum Entsetzen vieler ihrer Freunde nen Ossi :bang: geheiratet und dann auch noch zu dem aufs Dorf gezogen, weg vom schönen Bilderstöckchen oder gar Mühlheim op de schäl Sick:
Ne schöne Jrooß ahn all die, die unfählbar sinn,
vun nix en Ahnung hann, die ävver, immerhin
su dunn als ob,
natürlich von BAP geklaut
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Bunz
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Re: Grundstücke im Osten

#13

Beitrag von Bunz » Do 21. Jul 2011, 11:52

Hallo!
Ich hatte ja gehofft, daß sich diese Sache von allein erledigt, aber sei's drum.
Also, dann fangen wir mal ganz vorn an (weil es so mein Lieblingsthema ist).
Dumme und überhebliche Leute gibt es auf der ganzen Welt. Da muß man nicht auf örtliche Besonderheiten hinweisen.
Aber...darum geht es hier nicht.
Es geht hier nämlich darum, daß der zweite Weltkrieg von einigen Nationen verloren wurde.
Italien und Finnland klinkten sich beizeiten aus, sodaß sie jetzt als Saubermann dastehen.
Und selbst die annektierten Gebiete wie Österreich, Böhmen und Mähren hätten im Fall eines Sieges einen Vorteil gehabt.
Gut, auf der Verliererseite will niemand stehen.
Hm.
Nun haben sich die Siegermächte an Deutschland gütlich getan und erstmal die Ostländer völlig abgezweigt.
Die mitteldeutschen Länder fielen einer Besatzungsmacht anheim, über die wir hier nicht weiter reden müssen.
Und wer zufällig das GLÜCK hatte, in den Westländern zu leben, hatte im gewissen Sinne "Schwein" gehabt.
Gut.
Und nun kommen wir einmal zur Sache:
Als man die Wiedervereinigung beschloß, standen auf der einen Seite Menschen ohne Kapital da, und auf der anderen Seite welche mit selbigem.
Die mit dem Kapital kamen ausnahmslos aus den Westländern. Und da gab es eine ganze Menge, die dieses Kapital zum Nutzen des Gemeinwesens einsetzten. Und darüber kann man sich ganzen Herzens freuen.
Es gab aber eine Minderheit, die ihr Kapital einsetzten, um andere zu übervorteilen.
Und sowas wirkt LEIDER bis heute noch nach.
Das ist alles.
lg
Bunz
Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche und nicht durch die Apotheke.
Sebastian Kneipp

Knurrhuhn

Re: Grundstücke im Osten

#14

Beitrag von Knurrhuhn » Do 21. Jul 2011, 12:13

Genau, "Zufällig" trifft es sehr gut - meine Mutter stammt aus der Nähe von Leipzig, mein Dad von hier. Er ist aber damals zu ihr gezogen, meine älteren Geschwister wurden "in der Zone" ;) geboren.
Kurz vor Mauerbau wollte mein Dad aber dann doch wieder zurück in die Heimat, und so zogen sie hierher.
Wäre meine Familie damals dort geblieben wäre auch ich heute ein "Ossi". Manchmal frage ich mich schon, ob ich dann ganz anders wäre als ich es heute bin. :hmm: Hätte ein anderes System aus mir einen anderen Menschen gemacht?
Isch weiß et nit.

viellieb

Re: Grundstücke im Osten

#15

Beitrag von viellieb » Do 21. Jul 2011, 13:01

Ich finde den großteil der Menschen sowieso doof, obwohl ich mit jedem klar komme, wenn ich will :engel:
Aber im Osten finde ich, ist die Mentalität der Menschen in der Regel sympatischer als im Westen.

Mitte der 90. hab ich angefangen den wilden Osten zu erkunden und habe zum großteil dev. activere, einfalsreichere, hilfsbereitere und offenere Menschen kennen gelernt als im Westen.
Später im Messebau, waren es meist die Jungs ausm Osten, mit den genial einfachen Lösungen bei Problemen.
Ich behaupte das ein leben in der DDR die Leute geprägt hat ihr Hirn mehr zu gebrauchen und alles etwas mehr mit Humor zu betrachten.

Also meine Schublade für OSSI/WESSI sehen so aus
Der Typische Wessi benutzen sein Hirn meist nur noch zum meckern und Schuld suchen und das zu JEDEM Thema.
Der Typische Ossi läst sich was einfallen oder lächelt nur drüber und kümmert sich um Dinge die er versteht :aeh:
Die Masse im Ganzen Land kannste aber sowieso nur müde belächeln bei dem was sie so machen.

Aber allgemein sollte niemand in eine Gegend ziehen wo man ihn nicht kennt und glauben das alle auf ein zugehen und mit offenen Armen empfangen. Das läuft anders!
Als zugereister must du grad auf dem Land erstmal beweisen das du was taugst und nicht gewachsene Struckturen störst. Da muss man rein wachsen, in vielen gegenden grad im Norden geht das nur über Generationen, aus Tradition.
Da kannst du noch so ein dufter Typ sein, frühestens deine Kinder werden als Einheimische angesehen wenn du Tot bist :holy:

Mahlzeit :flag:

Bunz
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Re: Grundstücke im Osten

#16

Beitrag von Bunz » Do 21. Jul 2011, 13:04

Hallo Frau Hollerbusch,
die Antwort auf Ihre Frage beantworte ich mit: Nein.
Allerdings gebe ich zu, daß es Menschen gibt, die der Umwelt das Primat zuordnen.
Zu diesen Menschen gehöre ich nicht.
Ich sehe es so, daß Menschen das jeweilige System "nutzen".
Also: Da gibt es sogenannte Verlierer, und da gibt es Menschen, die das jeweilige System für sich zu nutzen wissen.
Hitler und Lenin waren kleine Würstchen.
In anderen Systemen wären sie nicht über den Schuhputzer hinausgekommen (wobei ich den Schuhputzer bei Gott nicht herabwürdigen will), nur... der Zeitgeist hat sie nach "oben" gespült.
lg
Bunz
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Re: Grundstücke im Osten

#17

Beitrag von Olaf » Do 21. Jul 2011, 13:20

Manchmal frage ich mich schon, ob ich dann ganz anders wäre als ich es heute bin. Hätte ein anderes System aus mir einen anderen Menschen gemacht?
ach. Ich bin immer wieder überrascht, wie ähnlich sich manchmal die Geschichten aus Ost und West sind, grad auch Kindheitserinnerungen. Natürlich ist es bevorzugt auch ein ähnlicher Menschenschlag, mit dem ich mich länger und intensiver unterhalte. Da sind die Unterschiede viel größer, ob jemand zeitlebens in der Stadt gelebt hat - oder eben nicht, egal ob Bln. Marzahn oder Köln Mühlheim.
Wobei das die verschiedensten Gründe haben kann und die deshalb auch keine schlechteren Menschen sind, nur anders.
Dieses "kleine Umfeld" formt viel mehr.
Und, normalerweise denke ich auch nicht mehr in den Kategorien Ost und West, dafür hab ich ein viel zu gemischtes Umfeld und Freunde und Verwandte, auch die meiner Frau, wo das keine Unterschiede macht. Aber vielleicht regt es mich genau deswegen auf, wenn sowas kommt.
Das ist wie wenn sich jemand über ne andere Nationalität mokiert. Ich denk dann oft, was zum Teufel hast Du dazu beigetragen, in diesem reichen Deutschland geboren zu sein, woher diese Arroganz?
Olaf
PS:
wie ähnlich sich manchmal die Geschichten aus Ost und West sind,
Eigentlich sind die Geschichten, die anders sind aber spannender, manches ist eben doch wie aus einem fremden Land. Nur, man sollte sich vor Bewertungen hüten, dann versteht man plötzlich auch Dinge und "Eigenheiten", die man vorher nicht verstehen konnte.
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Tanja
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Re: Grundstücke im Osten

#18

Beitrag von Tanja » Do 21. Jul 2011, 13:31

Hi Frau H. , schön, dass Du wieder da bist! :)
Frau Hollerbusch hat geschrieben:Manchmal frage ich mich schon, ob ich dann ganz anders wäre als ich es heute bin. :hmm: Hätte ein anderes System aus mir einen anderen Menschen gemacht?
Isch weiß et nit.
Du wärst dann kein anderer Mensch, sondern lediglich derselbe Mensch mit anderen Erfahrungen. Sicherlich prägen selbst Erfahrungen auch den Menschen, aber das, was aus ihnen gelernt und wie damit umgangen wird, ist individuell verschieden. Genauso gut könntest Du Dich fragen, was für ein Mensch Du heute wärst, wenn dies oder jenes im persönlichen Umfeld Deiner Vergangenheit geschehen oder nicht geschehen wäre oder Du die ein oder andere Entscheidung in Deinem Leben anders getroffen hättest. Sich damit auseinander zu setzen ist ab und an ganz nützlich, um sich besser in die Lage anderer hineinzuversetzen und sie besser verstehen zu können, aber für das eigene Leben doch eher irrelevant. Da zählt nur, was man im Hier und Jetzt aus den gewonnenen Erfahrungswerten macht.

LG
Tanja

:blah:

Sylv
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Re: Grundstücke im Osten

#19

Beitrag von Sylv » Do 21. Jul 2011, 14:43

Hallo OneLight, und natürlich auch an all die anderen Schreiberinnen und Schreiber,

Ich bin zwar ganz jung hier im Forum, aber dieses Thema hat mich doch berührt.

Also, ich lebe mit meinem englischen Ehemann in Sachsen auf einem Bauernhof. Nachdem ich mich sehr lange im Ausland "herumgetrieben" habe, wollte mein Mann ins schöne Sachsen ziehen. Wir wohnen in einem kleinen Dorf, wo wir sehr gut integriert worden sind. Leute mit Problemen trifft man ja bekanntlich überall, ob nun im Osten oder Westen, aber wir haben bis jetzt mehr gute, als schlechte Erfahrungen gemacht.

Mein Mann war immer der Meinung, und seiner Meinung habe ich mich angeschlossen, dass er sich anpasst, an die Gepflogenheiten, die dort herrschen, wo er lebt. Er hat sogar eine ältere Dame gefunden, welche mit ihm Konversationen in Deutsch hält um seine Deutschkenntnisse zu festigen.

Wenn es mir danach ist, und ich bin in Sachsen geboren, dann mach ich einfach das Hoftor zu und geniesse meine Tiere und Pflanzen und die Aussicht, die ich von unserem Grundstück.

Liebe Grüße an alle,

Sylv

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Re: Grundstücke im Osten

#20

Beitrag von manne63 » Do 21. Jul 2011, 21:12

Hallo alle zusammen

Es ist ja eine ganz schöne Diskussion entstanden
meiner Meinung nach haben die "Bürger aus den gebrauchten Bundesländern" noch unter dem Image zu leiden,
welches durch die Glücksritter und Abenteurer die nach der Wende "rüber" gekommen sind, und die Unerfahrenheit der "Ossis"ausgenutzt
haben. Für manchen Wessi der im Westen nicht aufs Trapez gekommen ist kam die Wende gerade noch rechtzeitig.
In meinem Bekanntenkreis habe ich aber genügend Beispiele von Leuten welche ehrlichen Herzens hergekommen sind
und auch wirklich etwas bewegt haben und natürlich auch aktzeptiert und integriert worden sind. Wie man in den Wald hineinruft....

Es ist auch ganz natürlich das etwas " Fremdes" argwöhnisch betrachtet wird
Das Ist aber kein Problem von Ost und West sondern einfach menschlich.
Fahr `nach Südtirol geh` auf ein Amt und erkläre das du nicht der so willkommene Tourist bist sondern Arbeit suchst
und du wirst sehen wie sich die Gesichtsausdrücke verändern.
alles nur Menschen
Wenn alle Menschen Idealisten wären ,wäre die Welt dann ideal?

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