Wölfe

centauri

Re: Wölfe

#991

Beitrag von centauri » Di 25. Sep 2018, 19:48

Ihr mit eurer Gefühlsduselei. Seht es doch mal pragmatisch.
Vor 14 Jahren wurde hier am Truppenübungsplatz ein Wolf gesichtet. Heute sind nachweislich 29 Tiere (wahrscheinlich mehr) da.
Ist das jetzt gewollt, normal oder wie soll man das nennen?
Komischerweise gibt es hier überhaupt zu viel Wild anderer Arten. Aber eben auch viele Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere.
Was ist daran jetzt gut, richtig oder falsch? :hmm:
Wie viele Tiere sollen es noch werden? :hmm:

Adjua
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Re: Wölfe

#992

Beitrag von Adjua » Di 25. Sep 2018, 21:40

Rati, dann belegte mich mal über die Fakten. Und zwar in einer nachvollziehbaren Form, so wie die Studie, die ich verlinkt habe. Wo willst du dieser widersprechen?

Belehre mich bitte, weil ich bin wirklich zu dumm, um eine Lösung zu finden, wie man eine 200 ha Alm, die nicht befahrbar und steil ist, wolfssicher einzäunt. Bzw., wie wir unsere 80 bis 100 Rindern von acht bis zehn verschiedene Bauern, die sich auf dieser Alm in verschiedenen Herden herumtreiben, mit Herdenschutzhunden schützen sollen.

Und warst du dem Hirten empfiehlst, wenn er allein in der Wildnis dort herumläuft.

Bitte, ich warte.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Wölfe

#993

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 25. Sep 2018, 21:52

centauri hat geschrieben:ein Wolf gesichtet. Heute sind nachweislich 29 Tiere (wahrscheinlich mehr) da.
[....]
Komischerweise gibt es hier überhaupt zu viel Wild anderer Arten.[....]
Wie viele Tiere sollen es noch werden? :hmm:
ja, hm...
gute Frage? :hmm:
Wieviele Tiere wollen wir in der freien Natur zulassen? :kaffee:
Adjua hat geschrieben:weil sie zuerst die Nutztiere ausrotten würden, was aus Alm-ökologischen Gründen einen noch größeren Schaden anrichten würde, als die Schäden am Wald.
Das versteh ich jetzt gar nicht - du meinst, wenn die Nutztiere weniger werden, wäre das ein alm-ökologischer Schaden? ein größerer als der Schden am Wald? (welcher Schaden am Wald?)

Vielleicht hängt das auch irgendwie mit obiger Frage zusammen? :aeh:

Rati
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Re: Wölfe

#994

Beitrag von Rati » Mi 26. Sep 2018, 13:33

Adjua hat geschrieben:Rati, dann belegte mich mal über die Fakten. Und zwar in einer nachvollziehbaren Form, ....
mensch adjua... :roll: war es so unklar, das diese meine Antwort:
Adjua hat geschrieben:Es gibt kein einziges europäisches Land wo der Wolf mit den Menschen jemals coexistiert hat, ohne bei jeder sich bietenden Gelegenheit abgeschossen oder von Hunden vernichtet zu werden
Rati hat geschrieben:wie du meinst adjua. Jedem seine ideologisch religiöse Meinung (ich vergass Faktenfrei)...
direkt bezogen war auf deine Aussage.:
Adjua hat geschrieben:Wie in jeder anscheinend zeitgemäß faktenfrei geführten, ideologisch-religiös motivierten Diskussion
und natürlich auch nur direkt auf deine, von mir zitierte Behauptung "niemals gab es ein europäisches Land in dem jemals mensch und Wolf koexistierten". Jedenfalls habe ich darüber in der "Studie" und auch sonst noch nichts gefunden ... Ein kleiner loki-scher Seitenhieb zwischendurch tut mir leid.
Adjua hat geschrieben:so wie die Studie, die ich verlinkt habe. Wo willst du dieser widersprechen?
da gibt es nichts zu wiedersprechen. Also erst einmal, tut es mir leid das ich dir immer noch nicht verständlich machen konnte das ich den Wolf nicht als harmlos betrachte, keine Ahnung wie ich das noch formulieren soll damit auch du das verstehst.
Genau so, betrachte ich ihn aber auch nicht als vernichtenswerte Bestie, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit arme Wanderer und einsame Hirten abschlachtet.
Aus diesem Grund habe ich allgemein gegen die Aussage der Artikel nichts einzuwenden. Harmlose Wölfe gibt es nicht, und Wölfe greifen auch menschen an, aber - und das kann auch aus dem Artikel abgeleitet werden - der Wolf ist händelbar.
Den Herren Geist kannte ich noch nicht, er ist ja aber anscheinend ein Fachmann.
i.O. noch zur "Studie", die übrigens so gar keine Studie ist sondern eine zusammenfassung diverser Artikel zu diesem Theme denen wahrscheinlich auch Studien zu Grunde liegen werden.:
Mal abgesehen davon, das Fehler in der Beschreibung der germainischen Mythik (Wolfsbezogen) gemacht worden, habe ich bei den Berichten zu Nordamerika die Zeit vor den Siedlern, sprich das Verhältniss Ureinwohner Wolf nicht finden können. Ebendso fehlen mir Fakten über die Nordeuropäischen nomadischen Viehhirten bzw die Zentralasiatischen.
Wenn jemand mit dem Wolf leben musste, dann ja wohl die.
Adjua hat geschrieben:Belehre mich bitte, weil ich bin wirklich zu dumm, um eine Lösung zu finden, wie man eine 200 ha Alm, die nicht befahrbar und steil ist, wolfssicher einzäunt. Bzw., wie wir unsere 80 bis 100 Rindern von acht bis zehn verschiedene Bauern, die sich auf dieser Alm in verschiedenen Herden herumtreiben, mit Herdenschutzhunden schützen sollen. Und warst du dem Hirten empfiehlst, wenn er allein in der Wildnis dort herumläuft.
:roll: ich belehre nicht, und du bist nicht dumm.
ich habe geschrieben was ihr bei euch oder wo auch immer ein Problem mit Wölfen auftritt machen solltet.
Rati hat geschrieben:Deshalb kann ich nur vorschlagen Netzwerke zu bilden(Tierhalter, Jäger, Wolfsexperten, interessierte Bürger usw), sich zu treffen auszutauschen zu unterstützen.
Ich habe auch schon mehrfach begründet, warum es sinnlos wäre aus der ferne noch direkten Vorgehensvorschläge zu machen. Wenn dir das nicht weiterhilft, dann halt nicht adjua. :aeh: Du kannst also weiterhin schimpfen und alles scheiße finden und Tiere verlieren oder dir etwas einfallen lassen.
Sollte der Wolf mal vor meiner Tür stehen (der von centaurie verlinkte Waldkindergarten liegt ja ganz in meiner Nähe) muß ich das auch machen.

Wie die Signatur eines unserer Forumsmitglieder so schön beschreibt.
Wer will findet einen Weg, wer nicht will findet eine Ausrede (was ja auch ein Weg ist... irgendwie (-:) . :kaffee:

Grüße Rati
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Re: Wölfe

#995

Beitrag von emil17 » Mi 26. Sep 2018, 17:04

Zwei Dinge hierzu:
a) Wolf und Mensch können nebeneinander, aber kaum miteinander leben. Ist eine Frage der Bevölkerungsdichte. Würden Wölfe die überhöhten Rotwildbestände dezimieren, statt auf die einfacher zu erwischenden Nutztiere zu gehen, wäre das Problem keins.
In Mitteluropa, um das es hier geht, ist alles Dauergrünland unterhalb der Waldgrenze menschengemacht und durch menschliche Aktivität in diesem Zustand. Die Almflächen sind auch Teil dieser Wirtschaft, denn sie ermöglichen es, tief gelegene Dauergrünflächen für die Winterfuttergewinnung frei zu halten.
Nomaden haben zwar auch Viehherden, aber sie sind nicht für den Zustand der Weidegründe durch eigene Anstrengung verantwortlich. Deshalb kann man die Verhältnisse in Sibirien und Nordamerika zur Zeit der Pioniere schlecht mit denen Mitteleuropas vergleichen.

b) Wenn in einer wolflosen Gegend plötzlich wieder Wölfe vorkommen, müssen die Menschen durch Herdenschutz oder anderswie ihre traditionelle Nutzung gegen die neue Bedrohung ihrer Existenz schützen, weil die Wölfe direkt die Nutztiere bedrohen, auf welche die Landbevölkerung angewiesen ist). Diese erhebliche Zusatzbelastung ihrer Lebensgrundlage wird ihnen durch Beschluss Dritter zugemutet, die von den Nachteilen nicht betroffen sind und auch nicht in den betroffenen Gegenden leben.
Die Leute, die Wildschweine herzig finden, gehören auch zu diesen und haben selbst keine Flächen mit regelmässigem Wildschweinschaden.

Die traditionelle Viehnutzung auf extensiv nutzbarem Grünland - das sind die Gebiete, die am ehesten "wolffähig" sind - ist nicht einfach zufällig, sondern exakt auf Traditionen, Klima und Nutzungsbedingungen der jeweiligen Gegend abgestimmt. Man kann daher nicht einfach beschliessen, bei Konflikten zwischen Wolf und Mensch müsse halt der Mensch seine Nutzung so ändern, dass der Wolf darin Platz habe.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Wölfe

#996

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 26. Sep 2018, 19:02

Wer schützt meine Kinder am Spielplatz? :hmm:
nicht vor Wölfen! .....

Wer meinst du denn sollte dafür aufkommen, dass Wölfe gefährliche Wildtiere sind?

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Re: Wölfe

#997

Beitrag von Rohana » Mi 26. Sep 2018, 22:26

ina maka hat geschrieben: Wer meinst du denn sollte dafür aufkommen, dass Wölfe gefährliche Wildtiere sind?
Die gesamte Gesellschaft, die als ganzes ("demokratisch") dafür ist, dass der Wolf wieder angesiedelt wird, hat die Schäden und die Verantwortung zu tragen. Wer denn sonst?
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Wölfe

#998

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Do 27. Sep 2018, 07:10

ja der Wolf hat keine Meldeadresse , das macht die Haftbarmachung des Wolfes für Deutsche Behörden zumindestens zu einer Herausforderung. Und da der Wolf auch keinen Ausweis hat ist der Deutsche Beamte mit dem Wolf schlichtweg überfordert.

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Re: Wölfe

#999

Beitrag von Rati » Do 27. Sep 2018, 14:26

@emil: vollkommen richtig deine Punkte.
emil17 hat geschrieben:a) Wolf und Mensch können nebeneinander, aber kaum miteinander leben.
nebeneinander mit räumlichen Berührungspunkten wäre machbar.
emil17 hat geschrieben:b) Wenn in einer wolflosen Gegend plötzlich wieder Wölfe vorkommen, müssen die Menschen durch Herdenschutz oder anderswie ihre traditionelle Nutzung gegen die neue Bedrohung ihrer Existenz schützen, weil die Wölfe direkt die Nutztiere bedrohen, auf welche die Landbevölkerung angewiesen ist).Diese erhebliche Zusatzbelastung ihrer Lebensgrundlage wird ihnen durch Beschluss Dritter zugemutet, die von den Nachteilen nicht betroffen sind und auch nicht in den betroffenen Gegenden leben...
sehr richtig und auf das unterstrichene bezogen das größte Dilema, wobei nicht alle die diese Beschlüsse fassten zur Gruppe "weit weg und nicht praktisch betroffen"gehören.
Und auf das blau geschriebene darf in dieser Kombination einfach nicht sein.
emil17 hat geschrieben:Nomaden haben zwar auch Viehherden, aber sie sind nicht für den Zustand der Weidegründe durch eigene Anstrengung verantwortlich. Deshalb kann man die Verhältnisse in Sibirien und Nordamerika zur Zeit der Pioniere schlecht mit denen Mitteleuropas vergleichen.
ist auf die Weidegründe, Herdenschutz und die Kosten bezogen richtig, kommt ja aber aus dem Artikel mit dem Thema Übergriffe des Wolfes auf Menschen, und da kann mensch schon auch die nomadischen mit in die Betrachtung einbeziehen, die lebten (und leben) quasi am ungeschützesten mit dem Wolf im selben Raum.
emil17 hat geschrieben: Man kann daher nicht einfach beschliessen, bei Konflikten zwischen Wolf und Mensch müsse halt der Mensch seine Nutzung so ändern, dass der Wolf darin Platz habe.
nee sollte mensch nicht, mensch sollte gemeinsam etwas erarbeiten und klare Grenzen zwischen Wolfsrevier und menschlichem Nutzungsgebiet ziehen. Teritoriale Rudel können nur da geduldet werden wo sie Platz haben, durchziehende Tiere kann mensch auch mal in seiner Nähe dulden. Vergrämung und oder Abschussregelungen müssen gemacht werden, regionales Vorgehen muss nach vorgabe von Rahmenbedingungen justierbar sein.

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Re: Wölfe

#1000

Beitrag von Rati » Do 27. Sep 2018, 14:28

btw
ihno hat geschrieben:ja der Wolf hat keine Meldeadresse , das macht die Haftbarmachung des Wolfes für Deutsche Behörden zumindestens zu einer Herausforderung. Und da der Wolf auch keinen Ausweis hat ist der Deutsche Beamte mit dem Wolf schlichtweg überfordert.
es gab und gibt auch erhebliche Schäden gerade bei Schafhaltung- durch wildernde Hunde. Die haben zwar ne Meldeadresse aber wenn der Besitzer nicht nachgewiesen werden kann bleibt der Schäfer komplett auf seinen Kosten sitzen und bekommt nicht einmal die "Wiedergutmachen" die ihm bei einem Wolfsriss zusteht.

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