Insekten-Diskussion

Benutzer 72 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#161

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 16. Dez 2017, 13:03

Das ist jetzt nur geraten:
ich denke, die Situation in Österreich ist ein bisschen (nicht wirklich viel) besser, weil wir hier ein bisschen (nicht wirklich viel :holy: ) unordentlicher sind...
In Wien gibt es noch einige "Gstettn" und gemäht wird teilweise nicht sehr sorgfältig.
Nischen schaffen dürfte den Insekten helfen - nicht nur denen.

Einfach ein bisschen mehr laissez faire

aber keine Insektenhotels (die werden bei mir auch nicht wirklich gerne angenommen und führen zu keiner Vergrößerung der Insektenpopulation)

Benutzer 146 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#162

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Sa 16. Dez 2017, 13:03

@centauri und 65375:
VORSICHT! Mit so'ner Aussage wird man in diesem Faden hier ruckzuck zum Aluhut-Träger erklärt! :lol:

Pastinake

Re: Insekten-Diskussion

#163

Beitrag von Pastinake » Sa 16. Dez 2017, 13:26

Ich habe jetzt nochmal weiter recherchiert. Vermutlich gibt es in Österreich und den anderen EU-Westländern einen vergleichbaren Rückgang der Insekten.
In den osteuropäischen Ländern scheint es noch weniger Rückgang der Artenvielfalt zu geben (im Vergleich der Roten Listen international).

Und ich habe auch auf Agrarseiten nachgelesen, um Manfred besser zu verstehen.
So wie ich das gelesen habe, fordern die Bauernvereinigungen weitere, wissenschaftliche Langzeitstudien zu dem Thema.
Allerdings frage ich mich, ob das gut ist, wenn man jetzt 30 Jahre lang guckt, wie sich die Insekten entwickeln und dann erst handelt?
Und in der Zwischenzeit so weitermacht wie bisher?
Es ist ja nicht so, daß nur die Landwirtschaft schuld ist. Autobahnen z.B. sind anscheinend auch nicht überquerbar von Insekten. Oder daß in den Gärten immer weniger blüht und genauso Gifte verwendet werden.

Wenn jetzt schon mehr gemacht werden würde, würde ich das auf jeden Fall begrüßen. Und daß das Thema überhaupt mal auf dem Tisch ist, finde ich auch gut.

Richard, was für Sachen hast Du denn konkret gemacht, um die Lebensbedingungen für Insekten und Tiere auf Deinem Grund und Boden zu verbessern? Abgesehen von dem riesigen Insektenhotel ...

centauri

Re: Insekten-Diskussion

#164

Beitrag von centauri » Sa 16. Dez 2017, 14:12

frodo hat geschrieben:@centauri und 65375:
VORSICHT! Mit so'ner Aussage wird man in diesem Faden hier ruckzuck zum Aluhut-Träger erklärt! :lol:
Verstehe ich jetzt nicht ganz. Ich trage immer Aluhut. :)
Naja ich sehe das eben so das für einwandernde "Schädlinge" gibt es genügend Monitoringprojekte. Für aussterbende Arten gibt es das nicht so oft. Wenn ich wissen möchte wie weit die Kastanienminiermotte jetzt vom Süden her vorgedrungen ist finde ich Karten zu Hauf. Ich weis wo Wölfe leben wenn ich das wissen möchte. Ich weis wo Jakobskreuzkraut und Indisches Springkraut rum steht. Dafür gibt es jede Menge Kartenmaterial. Dahinter steht aber auch eine riesige Lobby!
Ich kann schon in Erfahrung bringen wo die letzten Restbestände von gefährdeten Arten leben. Aber eigentlich ist es dann ja schon zu spät.
Und dann noch eine Langzeitstudie in Auftrag zu geben ist eigentlich sinnlos.

viktualia

Re: Insekten-Diskussion

#165

Beitrag von viktualia » Sa 16. Dez 2017, 14:58

Neulich Abends hat sich das Thema in mir "umgedreht":
heisst das nun eigentlich auch, dass der jahrzehntelange Gebrauch von Insektiziden dazu geführt hat, dass nur noch 25% Schädlinge da sind?
Nee, oder?
Und: bedeutet das dann, dass bei den (etwa) 25% "verbliebenen" NOCH WENIGER Nützlinge sind???
Also zumindest über Schädlinge/"Schadinsekten" müsste es doch auch Statistiken geben.

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Re: Insekten-Diskussion

#166

Beitrag von ajal » Sa 16. Dez 2017, 15:21

Was genauer dokumentiert ist, ist der Rückgang der Vogelpopulation. Vögel werden anscheinend auch schon sehr lange gezählt. Der Rückgang der Vögel ist größtenteils auf den Rückgang des Nahrungsangebotes sprich Insekten und Samen zurückzuführen. Statistiken zu Vogelzählungen lassen sich bestimmt auch im WWW finden.
Die Artenvielfalt war wohl am größten auf dem Höhepunkt der kleinteiligen gemischten Landwirtschaft. Der Rückgang begann schon im 19Jhh. und hat sich seit den 50er Jahren beschleunigt.

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Re: Insekten-Diskussion

#167

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 16. Dez 2017, 16:39

Ich bin froh, dass die Varroabehandlung für dieses Jahr abgeschlossen ist, auf diese Mistviecher könnte ich gerne verzichten.
Vor dem kleinen Beutekäfer wird gewarnt, hoffentlich geht dieser Kelch an uns vorüber.
Um Beeren ernten zu können wird geraten, Weintrauben z.B. mit Gazesäckchen vor der Kirschessigfliege zu schützen.
Wir haben keine Milchkühe mehr, leider auch keine Rauchschwalben mehr, die im Stall die Fliegen fangen. Fliegen sind wirklich wenig geworden. Eine teilbare Fliegenschutztüre kostet ein ganzes Stück über 1.000 Euro, überhaupt, das Geschäft mit dem Insektenschutz an Fenstern und Türen ist scheinbar sehr einträglich. Eine Fliege im Haus - da gilt man ja schon fast als asozial.
Deshalb verstehe ich auch nicht so ganz, warum über dieweniger werdenden Insekten so gejammert wird, der Rasenmährobotter braucht einen sauberen Einheitsrasen, ich hab im Herbst den Kampf von Robbi gegen einen heruntergefallenen Apfel gesehen- wäre ein netter You tube Film geworden. Aber ist klar, so ein Baum mit Fruchtbehang stört diese Idylle.
Wir haben viele Hecken angepflanzt und dort sehe ich im Winter die verlassenen Vögelnester, dafür jede Menge Vogels an den Futterhäuschen, im Sommer sind die Vögel als fleissige Insektenfänger tätig und ab 5 Uhr begeistern sie mich mit ihrem Gesang.
Dieses Jahr war der Rapsglanzkäfer kein Problem, hach war ich froh, dass auch dieser Kelch an uns vorüberging. Draussen im Garten, bei der Bienenweide und anderen Flächen steht noch vieles an Samenständen rum- wird im Frühjahr erst weggemacht- man sieht die Vögel noch immer fleissig beim Sammeln.
Raupen an den Brennessel haben von mir nichts zu befürchten, aber die Kohlweislingsraupen im Gemüsegarten, die könnte ich :nudel: , hilft nix mit Schimpfen, hilft nur ein Gemüsenetz.
Es gab dieses Jahr nach vielen Jahren wieder Waldhonig, einen lieben Dank an diese Läuse, die nicht nur an den Nadel, sondern auch an den Laubbäumen sassen, war auch unseren Bienen dafür recht dankbar. Der heurige Frühling war witterungstechnisch ein Fiasko für den Obstanbau- ich hatte richtig Angst um die Bienen- und die beste Honigernte, sei ich imkerlich tätig bin.
Dafür haben wir den ganzen Sommer Waldarbeiten gemacht, weil der Borkenkäfer die vom letzten Jahr geschwächten Bäume regelrecht überfallen hat. Da ein Pilz auch die Eschen ins Nirwana befördert, ist das Heranwachsen von Jungwald inzwischen eine echte Herkulesaufgabe. Und dank Orkan sind dann die Bäume, die dem Borkenkäfer standgehalten haben, irgendwo in 2 Meter Höhe richtig abgedreht worden. Selbst die standfestesten Eichen haben diesem Orkan nicht standgehalten.
Darüber mach ich mir mehr Sorgen, denn bei diesen Wadbeständen war ich am Anfang dabei, als wir sie gepflanzt, gehegt und gepflegt haben.
Man macht die Pflege und Hege des Waldes doch eher für die Enkel, aber irgendwie kommt nicht leicht mehr was hoch, bzw. wenn die Bäume dann aus dem Gröbsten raus sind, kommen Käfer, Pilze, Orkan und das wars dann. Also wieder auf Anfang zurück und einen neuen Ansatz.
Hab neulich einen Artikel über die Handystrahlung und Bienen gelesen, keine Ahnung, aber was macht diese Strahlung mit anderen Insekten, was mit den Bäumen, die wie Antennen in die Höhe ragen?
Mit der Sylvesterkracherei wird an einem Tag des Jahres die Feinstaubbelastung von 15 % des Jahres in die Luft geschossen (und ich möchte nicht wissen, was da für ein Coctail über unseren Köpfen schwebt und dann mit Regen auf die Erde fällt), was macht das schon, haben ja nur die Menschen, Tiere (Lunge) und Bäume zu erleiden.



Um was diskutieren wir- um die Nützlinge, um die Schädlinge?
Mir kommt es manchmal so vor, als würden ständig Nebelkerzen gezündet, damit sich ja nicht um die wichtigen Sachen gekümmert wird.

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#168

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Sa 16. Dez 2017, 17:15

hobbygaertnerin hat geschrieben:.......Mir kommt es manchmal so vor, als würden ständig Nebelkerzen gezündet, damit sich ja nicht um die wichtigen Sachen gekümmert wird.
Dein ganzes Statement finde ich sehr gelungen :daumen:

Letztens laß ich ein Zitat aus einem Buch von Rüdiger Lenz "Die Fratze der Gewalt" das gut dazu passt.
„Zuerst erfinde ich Dein Problem, um dann Dir die Lösung dazu anzupreisen. Du denkst dann, es käme der Befreier, der, der Dein Problem löst. Doch in Wahrheit habe ich dieses Problem erzeugt, damit ich meine Schritte ungehindert und sogar noch über Deine Mithilfe erreiche. Du wirst dadurch nie dahinter kommen, dass nicht das Problem Dein Problem ist, sondern ich es bin, der Deine Probleme erfindet und Du damit zur Lösung meiner Probleme wirst. Deine Bedürfnisse sind meine Erfindung – darin bin ich gut.“

viktualia

Re: Insekten-Diskussion

#169

Beitrag von viktualia » Sa 16. Dez 2017, 17:28

https://www.youtube.com/watch?v=_Cecq4pUMD4
Nein, das ist kein Witz.
Um was diskutieren wir- um die Nützlinge, um die Schädlinge?
Mir kommt es manchmal so vor, als würden ständig Nebelkerzen gezündet, damit sich ja nicht um die wichtigen Sachen gekümmert wird.
Liebe Hobbygärtnerin, wir, in dem Fall die ganze Gesellschaft, disskutieren die neuen Möglichkeiten aus, die sich seit noch nicht ganz hundert Jahren bieten. Die Möglichkeiten und Verführungen. Du hast schon recht, es ist besorgniserregend, was "da draussen" passiert, aber das "wirklich wichtige" ist doch in uns selber. Und, ich muss da bissl "schwurbeln", was nützlich und was schädlich ist, ist im "richtigen Leben" nicht so absolut zu trennen. Und das müssen wir, die Gesellschaft, halt lernen. Bislang haben wir "gelernt", besser gesagt, erlebt, dass "die Mächtigen" (wer immer das Denken vorgibt), damit Erfolg haben, Nützlinge und Schädlinge zu trennen. Aber ich hab in mir keine einzige Eigenschaft, die nicht sowohl nützlich als auch schädlich sein kann. Insofern spreche ich von "erlebt", denn "Macht" über mich, bzw. meine Mitwelt hab ich eher, wenn ich anerkenne, dass die Warheit eher in der Mitte ist, mehr mit der Dosis oder den Zusammenhängen zu tun hat. Macht im Sinne von dem Vermögen, zu wirken und die Folgen zu überblicken. Das müssen wir lernen, dafür sind solche Disskusionen gut. Je nach Schwurbel- bzw. Gewaltgehalt....

Lieber Richard, darf ich mal ganz liebevoll Anmerken, dass mir seit deinen letzten paar posts hier klar ist, warum du was gegen Schwurbelei bei andern hast? (So von wegen, es braucht einen, um einen zu erkennen...)

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#170

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Sa 16. Dez 2017, 18:05

viktualia hat geschrieben: letzten paar posts hier klar ist,
Und was genau ist dir jetzt klar? kannst mir ja eine PN schicken, gehört ja nicht hierher.

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