Insekten-Diskussion

Pastinake

Re: Insekten-Diskussion

#151

Beitrag von Pastinake » Fr 15. Dez 2017, 13:57

Thomas/V., willst Du einen kleinen Teich anlegen für Amphibien und Wasserinsekten? Oder Deinen Steingarten insektenfreundlicher umgestalten?

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Thomas/V.
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Re: Insekten-Diskussion

#152

Beitrag von Thomas/V. » Fr 15. Dez 2017, 15:50

schick Dir PN :)
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#153

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Fr 15. Dez 2017, 21:07

Rati hat geschrieben:nachdem es aber hier in diesem Thema nicht um domestizieret Tierarten in menschlicher Obhut geht, sondern um frei lebende Gesamtinsektenbestände, ist diese Statistik sehr wohl einseitig im Bezug zu unserem Thema.
Tut mir leid, wusste nicht das Zuchtbienen keine Insekten sind sondern zur Gattung "domestizieret Tierarten in menschlicher Obhut" gehören :aeh:

Aber worum geht es jetzt eigentlich in diesem Draht ?

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#154

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Fr 15. Dez 2017, 21:46

So die Antwort hab ich im ersten Post des Drahts gefunden, bin wohl etwas zu spät eingestiegen und hab das überlesen.
Rati hat geschrieben: ich hab es zwar indirekt schon zweimal getan, aber jetzt mal direkt, könnt ihr beide über Veränderungen der Insektenwelt in eurer direkten Umgebung berichten (außer deiner Frostspannerpopulation @ Richard) und könnt ihr eure Ideen zur Ursache der Veränderungen präsentieren?
also, wäre eine große Menge von Beobachtungen einzelner über längere Zeiträume den nicht auch eine Möglichkeit zumindest annähernd gesicherte Aussagen über die allgemeine Dezimierung der Insekten zu erhalte
Die zweite Frage hab ich bereits etwas weiter vorne fast beantwortet aber NEIN ich glaube nicht dass das möglich ist.
Ich kann folgenden Versuch anbieten.
Gehe im Sommer in einen Maisacker und höre genau hin was du hörst, lege dich auf den Boden beobachte was du siehst.
Dasselbe machst du auf einer Wiese mit Blumen usw.
Du wirst feststellen, dass in der Wiese wesentlich mehr los ist als im Maisacker.
Was du jetzt daraus "schließen" kannst ist, das auf den ca. 51% Ackerland der Gesamtfläche Deutschland gleich wenig los ist wie auf dem Maisacker auf dem du liegst, nimmst du jetzt noch die 13 % Siedlungs und Verkehrsflächen dazu wo ebenfalls aus Insektensicht wenig los sein wird bist du bei 64 %. Jetzt fehlen noch 70 % auf die kolportierte Zahl, das könnten Wasserflächen, Felswände, oder was weiß ich sein.
Und jetzt nehme ich den Urzustand von Deutschland zB 1000 v Chr glaub da war es noch nicht ganz so besiedelt dann ist klar, dass wenn 70 % der möglichen Lebensräume weg sind auch 70% der Population weg sind.
Das wäre für mich eine Erklärung wie man auf 70% Populationsverlust kommt.
Fazit
In einem gesunden Habitat werde ich keinen Artenverlust beobachten können. Was man feststellen kann sind jährliche Schwankungen in der Population.
Das sehe ich an der Entwicklung bei mir auf dem Grundstück. Bei der Übernahme war es krank, kaum Schmetterlinge, Grashüpfer auch keine Amphibien (Keine Blühpflanzen nur Stauden, flächenweise Knöterich, sehr einseitiger Bewuchs Goldrute, Japanisches Springkraut) Jetzt nach acht Jahren schaut die Geschichte schon besser aus.

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#155

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Fr 15. Dez 2017, 22:00

Kleiner Nachtrag

Wer denkt er könnte mit einem "Insektenhotel" eine kranke Umgebung gesünder machen, der sollte sich lieber etwas vernünftigeres einfallen lassen.
Vor 6 Jahren hab ich meines gebaut, es sieht zwar schön aus man kann auch die Insekten die kommen gut beobachten, aber der echte "Bringer" ist es nicht.
Insektenhotel (1).JPG

Pastinake

Re: Insekten-Diskussion

#156

Beitrag von Pastinake » Sa 16. Dez 2017, 01:16

*seufz* Richard, Du scheinst Zahlen und Statistiken ja wirklich zu lieben, hm?

Na siehst Du, Du machst ja auch schon ganz viel für die Artenvielfalt wie mir scheint und beobachtest auf Deinem Grundstück auch genau.

In dem Film und Text vom Bayerischen Rundfunk, den ich um 12 Uhr rum verlinkt habe, wird auch von einem Monitoring in einem Naturschutzgebiet in der Oberpfalz berichtet.
Die ersten Aufzeichnung an diesem Berg beginnen im Jahr 1766 und werden immer noch fortgeführt. Auch dort beträgt der Rückgang der Arten ein Drittel. Der Wissenschaftler in dem Film von der TU München sagt auch deutlich, daß es nicht jedes Jahr gleich ist. Daß man bei den Insektenbeständen in Dekaden oder Jahrhunderten denken muß, weil sie einem Wandel unterliegen.
Schau Dir das Filmchen doch mal an?

Was mich interessieren würde: Wie ist das denn in Österreich? Gibt es bei Euch genauere Daten, langjährige Studien zu den Insektenbeständen? Gibt es bei Euch einen Rückgang?
Wie wird bei Euch der Naturschutz gehandhabt? Ist das Schlagwort "Insektensterben" in Österreich auch ein Thema?

Manfred

Re: Insekten-Diskussion

#157

Beitrag von Manfred » Sa 16. Dez 2017, 01:22

Pastinake hat geschrieben: Die ersten Aufzeichnung an diesem Berg beginnen im Jahr 1766 und werden immer noch fortgeführt. Auch dort beträgt der Rückgang der Arten ein Drittel.
Nein. Dort wird lediglich gesagt, dass im gesamten Zeitraum 1500 Arten erfasst wurden.
Es gibt keinerlei Infos dazu, wie viele dieser Arten jeweils gleichzeitig vorhanden waren.
Dieses Biotop hat in der Zeit erhebliche Veränderungen durchlaufen. Mit diesen Veränderungen hat sich natürlich auch die Artenzusammensetzung verschoben.
Interessant wäre jetzt ein Aufstellung, in welchen Jahren welche Arten erfasst wurden, und parallel dazu wie sich die Bewirtschaftung im Laufe der Zeit verändert hat.

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#158

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Sa 16. Dez 2017, 08:51

Pastinake hat geschrieben:Was mich interessieren würde: Wie ist das denn in Österreich? Gibt es bei Euch genauere Daten, langjährige Studien zu den Insektenbeständen? Gibt es bei Euch einen Rückgang?
Wie wird bei Euch der Naturschutz gehandhabt? Ist das Schlagwort "Insektensterben" in Österreich auch ein Thema?
Ja, ich mach auch schon was für die Insekten :holy:

und nein ich bin nicht geil nach Zahlen aber manchmal klären sie eine Sache.

Was ich da oben versucht habe zu zeigen ist, wie die Zahl von "70% Insektensterben" ohne handfeste Studien zustande gekommen sein könnte.
die wesentliche Aussage: Werden Lebensräume dezimiert wird auch die Gesamtpopulation geringer. (Wenn ich ganz Deutschland zubetoniere gibt es keinen Lebensraum mehr also auch keine Insekten.)
Was kann ich für mich Ableiten?

1. Lebensraum schaffen soweit es möglich ist
2. aus 1. Welchen Lebensraum brauchen Insekten?
3. Aus 2. erkenne ich das Insekten nicht gleich Insekten sind also auch verschiedene Lebensräume brauchen (Futterpflanzen zB Schmetterlingsraupen)
4. Welche Pflanzen sind für Insekten unnötig (Thujen, Forsythien usw.)
usw. usw.
764. Wie kann ich erkennen, dass die Population durch meine Maßnahmen zugenommen hat?
(zb. Beobachtung der Zunahme von Fressfeinde (Amphibien, Maulwürfe, Spitzmäuse, Igel)

Wenn man dann die etwa "1000" Punkte durch hat kann man gucken wie sieht es in der Gegend aus, :mrgreen: auf was kann ich schimpfen wer ist schuld an dem Ganzen. :mrgreen:

Wenn das jetzt einigermaßen angekommen ist, kann ich ja meine Ausführungen weiter schreiben.

centauri

Re: Insekten-Diskussion

#159

Beitrag von centauri » Sa 16. Dez 2017, 09:45

Eigentlich sehe ich das ganz einfach ohne irgendwelche Statistiken gelesen zu haben.
Gegen früher nehme ich viel weniger Insekten wahr. Und jetzt bin ich erst mal nicht der einzige der das so empfindet. Anderseits schreibt hier keiner von einer Insektenplage. Also gehe ich jetzt nicht davon aus das diese Insekten abgewandert sind oder sich ganze Populationen regional verschoben hätten.
Klar wird es auch vorkommen das manchmal freie Nischen von anderen Insekten besetzt werden oder manche Insekten den Kulturen folgen. Nur da ist die Population genau so rein wie die Kultur der sie folgt. Auf einem Katoffelfeld werde ich wenige Erdwespen und andere Insekten finden. Kartoffelkäfer dagegen viele. Dagegen geht man dann wiederum mit der chemischen Keule vor und nimmt in diesem Zuge die restlichen Insekten gleich mit weg. Und dann wundert man sich das dort nichts kreucht und fleucht. Da brauchts keine Statistik! Und wenn man nur von riesigen Feldern umgeben ist wird das mit Sicherheit nicht besser. Die einzigen Statistiken die über grössere Zeiträume fortgeführt wurden waren bestimmt die von "Schadinsekten".
Weil damit konnte man Geld verdienen.

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65375
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Re: Insekten-Diskussion

#160

Beitrag von 65375 » Sa 16. Dez 2017, 10:28

Hier gibt's sogar weniger Schnaken. Vor acht, neun Jahren, als mein Zwerg neugeboren war, hab ich regelmäßig BT-Tabletten in die Regentonnen geworfen; einmal vergessen oder irgendwo noch einen Eimer stehengelassen und wir waren verstochen.
Inzwischen habe ich mehr Tonnen, da wimmelt's auch drin, aber wir wurden kaum gestochen. Dieses Jahr hab ich keine Tabletten gebraucht, letztes Jahr auch nicht, vorletztes Jahr ein paar wenige.

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