Unsere riesige, grottenalte Gastherme hängt natürlich auch noch in dem Raum. Und ein gewaltiger Heizkörper, der niemals heizt weil die Therme den Raum schon auf 20°C hält.
Naja, wir haben also renoviert, also Tapete neu und gestrichen und Fliesen ergänzt. Dann hatten wir das Glück für kleines Geld eine 5 m lange und 40 mm starke Kirschholzplatte in einer 80 cm Breite kaufen zu können. Mit einem Öl von Auro poliert ergibt das eine wunderschöne Arbeitsplatte, die um allerlei Gemeinheiten und Sockel auszugleichen, an vielen Stellen wesentlich breiter als die Standard-60 cm ist. Toll ist das, ich würde nie wieder nur 60 cm verbauen. Das Holz ist enorm hart, als Arbeitsplatte also ideal. Wasser sollte man grade auf Leimholz natürlich nicht stehen lassen, grade bei keilverzinkten Platten kommen die Klötzchen sonst gerne hoch.
Nun hätte ich die Korpusse der Schränke natürlich alle bauen können, ich habe mich aber entschieden meine alten Korpusse zu recyclen und noch einige neue vom Schwedendiscounter dazu zu kaufen, aus mehreren Gründen: 1.) Korpusse bauen ist eine langweilige Arbeit 2.) Es war billiger 3.) Man sieht sie von außen nicht 4.) Ich wollte im Schrank lieber Kunststoff als Holz, falls doch mal was ausläuft 5.) Die Metallteile, also Auszüge, Scharniere, Füße usw. hätte ich ohnehin dort gekauft. Ein guter Tip, da sind sie nämlich sehr preiswert und gut.
An allen Stellen wo man die Korpusse sehen würde, habe ich sie mit Kiefer Leimholzplatten verblendet. Das ging flott (einfach von innen dagegengeschraubt) und sieht sauber aus.
Wir mussten die Arbeitsfläche vor dem Fenster (85 cm hoch, früher wohl eine Standard-Arbeitshöhe) niedriger machen, was mich erst geärgert hat, denn ich bin fast 190 cm groß. Es hat sich aber im Nachinein als sehr vorteilhaft erwiesen, denn kleine (Frauen) können dann z.B. dort Werkstücke bearbeiten, während ich auf den 92 cm Restplatten gut zurechtkomme. Es hieß aber auch, dass wir die Spüle nicht in die Ecke machen konnten, und daher Wasser und Abwasser durch eine etwas kuriose Konstruktion durch zwei Schränke hindurch mit geringem Gefälle führen mussten. Die Eckventile sind nun also im Schrank ganz hinten.
Bisher klappt es alles recht gut, stehendes Wasser (=Fettablagerung) konnten wir bisher nicht beobachten. Man muss allerdings zum Wasserabstellen in den Schrank krabbeln.
Die Türen sollten in klassischer Rahmen-mit-Füllung Bauweise entstehen, wie bei allen meinen Möbeln. Da sie nur 2 cm stark sind, kam als Füllung nur eine Sperrholzplatte in Frage. Leider konnte ich keine Kirschholz-furnierte Platte in 4 mm Stärke bekommen oder sie hätte Unsummen gekostet. Ich musste also eine Sperrholzplatte in Birke nehmen und selbst furnieren. Dazu habe ich mir eine Menge Messerfurnier B-Ware mit Farbfehlern günstig besorgt. Die größten Füllungen sind 1,8 m hoch, das war teilweise nicht ganz einfach zu machen. Zum Furnieren habe ich aber schon eine Menge geschrieben, daher hier nichts dazu. Gepresst habe ich wieder mit Gehwegplatten, funktioniert super.
