Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

Moderator: kraut_ruebe

hobbygaertnerin
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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#141

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 2. Aug 2017, 06:05

@Manfred,
naja, so einfach ist es auch nicht.
Wir haben auch schon viele Versuche mit Mischsaaten gemacht, die grösste Unwägbarkeit, die Witterung entscheidet dennoch über Erfolg oder Misserfolg.
Leguminosen als Untersaat bei unseren schweren Böden gelingen in einem trockenen Jahr sehr gut, in nassen Jahren kann man es vergessen. Mit Leindotter hatten wir auch schon die ganze Bandbreite. War aber jetzt nicht so, dass wir nur einfach mal so ausprobierten, sondern als Arbeitskreis mit jeglichem Austausch uns auch informierten, Feldbegehungen machten usw.
Einen Teil der Arbeit als Erfahrung, als Versuch zu machen, find ich wichtig, aber dennoch, irgendwie muss es auch passen, vom Arbeitseinsatz, vom Händeln und am Schluss sollte auch ein bisschen was dabei rauskommen.

Find es nett, dass man als Bauer/Bäuerin immer gleich zu dumm für ...... hingestellt wird.

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#142

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Mi 2. Aug 2017, 06:48

würde ich nie machen :holy:
Verallgemeinern würde ich eh nie , was die meisten Bauern nie gelernt haben gerade bei der Milch ist eben das verkaufen.
Das führt zu schlechten Preisen und das führt zum jammern und das führt zu Subventionen das führt dazu das der Markt ( Wettbewerb ) kaputt gemacht wird .
Dieses führt wieder zu schlechten Preisen das führt wieder zu.... usw.

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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#143

Beitrag von Rohana » Mi 2. Aug 2017, 07:06

In einem anderen Thread wurde grad von Mokassins und 100 Meilen (oder waren es 1000) geredet. Und ich dachte du wolltest nicht verallgemeinern? :engel:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Manfred

Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#144

Beitrag von Manfred » Mi 2. Aug 2017, 08:25

@hobbygärtnerin:
Das hat mit Dummheit nichts zu tun, und auch nicht mit dem Bauernstand.
Das Problem gibt es überall auf der Welt. Woran genau es liegt, weiß ich nicht.
Aber die große Mehrheit ist einfach nicht bereit, neue Wege zu gehen. Nicht mal experimentell auf kleinen Flächen.
Wenn jemand neue Weg geht, dann in den allermeisten Fällen aus er Not heraus oder nach einschneidenden Erlebnissen.
Ich habe nicht den Eindruck, dass sich bisher auch nur ein einziger der Ackerbauern aus dem Forum ernsthaft mit dem beschäftig hat, was Gabe Brown, David Brandt, Friedrich Wenz etc. etc. vormachen.
Und ich habe nicht den Eindruck, dass sich bisher außer mir einer der Grasbauern ernsthaft mit Holistic Management beschäftigt.
Das finde ich sehr schade, weil wir jeden Tag unnötiger Weise weitere Betriebe verlieren.
Und es kommen kaum noch Bauern mit gefühlt für ihre Böden, sondern fast nur noch agrarchemiegläubige Maschinenfetischisten nach.
Wenn ich hier sehen muss, dass Ackerbauern mit 100 ha nicht mehr vom Ackerbau leben können und dass sogar im Sommer unter Bewuchs bei jedem kräftigen Regen die braune Brühe aus den Hangäckern läuft, weil dort nichts mehr den Boden zusammenhält, könnte ich manchmal weinen.
Bis das Wissen, das sich bereits heute weltweit in der Praxis bewährt in D Fuß fasst, wird es wohl noch ein oder zwei Generationen dauern. Bis dahin haben wir nochmal mind. die Hälfte der Betriebe verloren.

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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#145

Beitrag von Thomas/V. » Mi 2. Aug 2017, 08:59

Das hat mit Dummheit nichts zu tun, und auch nicht mit dem Bauernstand.
Das Problem gibt es überall auf der Welt. Woran genau es liegt, weiß ich nicht.
Aber die große Mehrheit ist einfach nicht bereit, neue Wege zu gehen. Nicht mal experimentell auf kleinen Flächen.
Wenn jemand neue Weg geht, dann in den allermeisten Fällen aus er Not heraus oder nach einschneidenden Erlebnissen.
Das ist wohl eine grundlegende menschliche (angeborene) Eigenschaft.
Gefördert wird die natürlich noch dadurch, das umfangreiche soziale Absicherungssysteme wirlichen Überlebensdruck fern hält.
Damit mußt Du Dich abfinden...
Neuerungen kommen entweder durch starken ökonomischen Zwang, oder durch überschüssige (Frei)zeit zustande. Beides ist in unserer Gesellschaft eher Mangelware.

Bis vor 5000 Jahren war es Usus, die bestehenden Verhältnisse zu bewahren, ja, seine Bedürfnisse zeitweise zurückzuschrauben, um die bestenden Verhältnisse zu bewahren. Das scheint eine tief in der Psychologie/Genetik verankerte Verhaltensweise zu sein. (Die viel gescholtenen "Hartzis", die "ihren Arsch nicht hoch bekommen" um z.B. einen Garten zu bewirtschaften, spulen m.M. nach einfach nur ein genetisches Programm ab.)
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

viktualia

Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#146

Beitrag von viktualia » Mi 2. Aug 2017, 09:30

Das ist wohl eine grundlegende menschliche (angeborene) Eigenschaft.
Jetzt ist man schon ein Alien, wenn man die Fähiglkeit des Denkens bewahrt hat.

Sagt mal, würdet ihr so Tips wie: "Diese Untersaat ist die beste, nehmt sie alle" echt glauben?
Säckeweise kaufen und überall säen?

Ich bin echt entsetzt, was ihr aus dem Stichwort "Einjährige" rausholt.
Wahrscheinlich nutzt es nix, an dieser Stelle mal "Selektion" zu erwähnen.....

(Manfred, schönen Gruss von meiner Wiese, der geht es dieses Jahr deutlich besser als letztes....)

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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#147

Beitrag von Thomas/V. » Mi 2. Aug 2017, 09:35

@ viktualia: Ganz ruhig bleiben und noch mal durchatmen. ;) Es ging um Manfreds Frage, weshalb sich neue Ideen so schwer tun, umgesetzt zu werden.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Benutzer 72 gelöscht

Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#148

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 2. Aug 2017, 10:32

Thomas/V. hat geschrieben:Es ging um Manfreds Frage, weshalb sich neue Ideen so schwer tun, umgesetzt zu werden.
Das wir alles so machen, wie es immer gemacht wurde - liegt also in den Genen?
hm, wieso haben wir dann eines Tages damit aufgehört und leben jetzt so, wie wir leben??
Denn das - so, wie wir heute leben, das ist doch sicherlich nicht "wie es immer war"....

Das wäre interessant zu wissen! :pft:

bei uns sagt man "was da Bauer net kennt, des frissta net"

viktualia

Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#149

Beitrag von viktualia » Mi 2. Aug 2017, 10:33

Lach, Thomas, keine Sorge.
Aber es ist angekommen, dass dies nicht für alle gelten kann? (Du hast ja auch Manfred als "Alien" bezeichnet...)

Und, geschwurbel hin oder her, es ist ja nicht so, als würden die Nicht-denkenden das Denken tatsächlich lassen.
Es werden ja dauernd Erklärungen generiert. "Einjährige passen nicht in PK".
Dies passt nicht, jenes geht nicht, und was das mit dem "in Bezug setzten" wohl sein mag - geschwurbel.

Am besten ist dann die Schiene "du bist fachfremd", nur weil man kein Bauer ist.
Da kann ich seit nem Dutzend Jahren damit arbeiten, was Arbeit mit dem Menschen macht, wenn ich darlege, dass PK die Fehler weglässt,
den Rahmen gibt, es besser zu machen, hat kein Fachfremder die geringste Hemmung, dies abzulehnen: Geschwurbel.

Oder die Kiste mit den Kursen. Wer keine machen will, gut. Wer keine machen kann - o.k.;
aber die Vermittlung aller Kulturtechniken einfach unter den Tisch fallen lassen (Weidenflechten, Gemüse ziehen und verarbeiten, Wolle verarbeiten, etc.) find ich schon heftig.

Mal abgesehen, dass ich nicht nur nen Schein, sondern ne staatliche Anerkennung für so was habe und allein von daher durchaus sehen kann, wie wunderbar dieser Teil für die GESELLSCHAFT sein könnte.
Aber gut, bringt zwar Geld, ist aber ja geschwurbel.

Ihr jammert euren Schubladen nach, haltet sie auf Biegen und Brechen fest.
PK ist nun mal ein Setzkasten - Konzept das nur läuft, wenn man eigene Gedanken zum eigenen Land mit einbringt.
Nicht BWL-Gedanken, sondern langfristige Beobachtungen bezüglich Klima, Boden, Menschen.
Und bereit ist, da zu variieren, auszuprobieren.
Nicht direkt nach der Universallösung verlangt.
Mit welchem Recht eigentlich? Ach, Entschuldigung, ich schwurbele schon wieder.

Leute, PK IST die Universallösung, die war nämlich schon immer da: nutzt euer Hirn, schaut hin und macht das beste draus.
Macht es halt nicht wie alle anderen, (löst euch vom Feudalherren!) das ist der einzige Unterschied
und ich werd nie begreifen, warum das so schwer sein soll. Bin halt voll verschwurbelt.

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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#150

Beitrag von Peterle » Mi 2. Aug 2017, 10:47

Einsicht ist der beste Weg..

nachdem wir jetzt mal wieder den Feudalherren hatten ( ;) )
ersetzen wir jetzt die Schublade mit Setzkasten, weil nur mit Setzkasten kann man selbständig denken, mit Schublade geht das nicht :lol:

Und Manfred ist jetzt das Forums- Alien? Hab die Stelle gar nicht gefunden, Thomas, also schäm dir mal was weg nech :haha:

Gruß

Peter

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