Die 12 Prinzipien der Permakultur

Moderator: kraut_ruebe

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kraut_ruebe
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Re: Die 12 Prinzipien der Permakultur

#181

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 26. Jul 2017, 09:07

centauri hat geschrieben:@K&R
es geht um Problemlösungen die in 100 Jahren PK- technisch gelöst sein könnten.
Das hat nix mit meinen Ästen die ich von Kunden abholen muss nix zu tun. Habe ich aber auch nicht in einen direkten Zusammenhang geschrieben. Ich habe geschrieben:
PK scheint eigentlich nur aus Lösungen zu bestehen, zumindest wie einige von euch das darlegen. Mich interessieren aber leider keine Lösungen die eventuell in 100 Jahren gelöst werden können.
In dem Satz steht eigentlich nix von Ästen drin. Muss ja auch nicht.
Und noch mal kurz zum Heutigem Problem.Eigentlich habe ich es klar und deutlich geschrieben wie die Abläufe an meinen Arbeitsstellen sind! Aber noch mal zum mitdenken:
Äste vom Kunden aus einem Garten müssen weg , ich habe keinen Schredder (werde mir auch keinen Schredder samt Zugfahrzeug kaufen), kann dort auch nicht einfach ein Feuer machen.
Also Äste aufladen und ab zur Kompostanlage (zum Großschredder), dort fertigen Kompost aufladen und mit nach Hause nehmen. So einfach ist das eigentlich da es PK- technisch keine bessere Lösung zur Zeit für mich gibt da die Kunden nicht PK- mässig denken sonst könnten die es selbst verkohlen.
Aber was solls in Hundert Jahren hat sich das Problem für mich sowieso gelöst. :) Vielleicht noch mal langsam lesen. :roll:

na, da ist sie ja, die antwort auf die 100-jahre-frage. in deinen augen ist aus heutiger sicht nix zu verbessern. dann dauerts natürlich ein bisserl.
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Re: Die 12 Prinzipien der Permakultur

#182

Beitrag von Adjua » Mi 26. Jul 2017, 09:28

@K&R: Eliet, eine belgische Firma, stellt auch geeignete Häcksler her. Nur die von JP sind noch teurer.

@Manfred: Biomeiler auf Energiegewinnung zu reduzieren, greift zu kurz. Biomeiler = Engergie + genialer Holzkompost (fermentiert). Der Kompost ist für mich viel Interessanter als die Energie.

Der Biomeiler eignet sich in unseren Breiten für Häuser, die nicht in den Genuss des örtlichen Fernwärmewerks kommen und einen grossen Garten haben. Das wär genau mein Haus. Ich kriege keine Fernwärme, weil zu hoch über dem Tal. Die Fernwàrme wird bei uns vom Spanplattenwerk erzeugt, welches auch sämtliches Waldhackgut aufkauft - übrigens eine beeindruckende Anlage, die die ganze Kleinstadt plus Nachbardorf versorgt. Und ich hätte den Garten, der den Kompost selber brauchen könnte.

Es scheitert bisher an der Logistik der Materialbeschaffung und dem geeigneten Häcksler. Jean Pain Häcksler in einer geeigneten Grössenordnung habe ich gebraucht um 10.000 Euro gesehen, die ausreichend grossen Eliet-Häcksler kosten 6.000 neu (centauri hat den schon in Aktion gesehen).

Und dann muss man noch den Platz haben. Das wäre vielleicht noch zu lösen bei mir, ohne 100m Fernwärmeleitung zu verlegen.

Aufgegeben habe ich die Idee noch nicht. Bin ja jetzt Pächterin der Bundesforste, das ergibt vielleicht mal einen regelmässigen Zugang zu Laubwaldbeständen, wo ich dann das Hackgut machen darf. Vorausgesetzt, ich hab mal das Geld übrig, mir einen grossen Eliet zu kaufen und ausser Biomeiler auch noch andere Verwendung dafür. Kommt Zeit, kommt Kooperation, man netzwerkt ja schliesslich :D

Deiner Aussage über das unüberlegte Verwenden von Bausteinen stimme ich grundsätzlich zu. Die Energieversorgung in unserer Gegend ist ein gutes Beispiel. Sagen wir, die ganze Gegend hätte einen Permakultur-Baustein-Anfall bekommen und jeder hätte sich einen Biomeiler in den Garten gestellt. Dann würden nur die Abfälle von Laubbäumen verwendet (Laubbäume sind hier klar in der Minderheit), der der Nadelbäume, deren Schnitt für einen Biomeiler nur bedingt verwendbar ist, bliebe ebenso ungenutzt wie die beträchtlichen Mengen an Holzabfall des Spanplattenwerks, die wirklich jedes Stäubchen verheizen. Ausserdem wäre die Herstellung tausender Biomeiler (man muss die ja auch wieder abbauen) sehr viel energieaufwändiger.

Also ist, genau wie im Fall von centauri, die konventionell klingende Lösung mit dem Fernwärmewerk für die gegebenen Umstände die beste auch im Sinne der PK, auch wenns nicht schick klingt und weder von Jean Pain und schon gar nicht von Holzer erfunden wurde.

Derzeit habe ich einen kleinen Eliet, um Haselnusschnitt und Obstbaumschnitt zu häckseln, den ich als Mulch verwende. Und Inzwischen bauen wir die Ergänzung der Ölheizung durch Holz aus, weil zu Brennholz, das wir selber machen können, haben wir ausreichend Zugang.

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Re: Die 12 Prinzipien der Permakultur

#183

Beitrag von centauri » Mi 26. Jul 2017, 09:34

K &R
Klar kann ich etwas verbessern.
Du kannst mir einen Schredder und eine Hacksnitzelhezung kaufen dann fahre ich die Äste nach Hause und heize damit. Und da du das nicht machst un Ich gerade nicht 80 000€ in der Portokasse habe bleibt es erst mal so. Wie so viele Dinge die Du auch ändern möchtest aber es finanziell nicht kannst.
Einen holzerschen Rundumschlag den könnte ich mir im Moment schon leisten. Bagger kostet mich nix außer Diesel.
Das Problem welches wir hier untereinander haben ist eigentlich das mancher eben schon Struktur in seinem Projekt hat und dann jemand der noch gar nichts strukturiert hat kommt und meint es besser zu wissen. Dabei kennt er weder die Örtlichkeit noch die Lebenssituation des anderen.

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Re: Die 12 Prinzipien der Permakultur

#184

Beitrag von Adjua » Mi 26. Jul 2017, 09:59

@centauri: Jedes System ist nur so gut wie seine Anwender, das ist überall so, nicht bloss im Gartenbau und der Landwirtschaft.

K&R ist aber zweifelsohne eine Praktikerin, also daran liegt es nicht. Kann es sein, dass man im dicht besiedelten Mitteleuropa mehr in Netzwerken und kommunaler Ebene denken muss als in extensiv genutzten australischen Gebieten oder im südfranzösischen Busch, wo ein Waldhüterhaus ganz alleine in der Pampa steht?

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Re: Die 12 Prinzipien der Permakultur

#185

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 26. Jul 2017, 11:55

netzwerke sind in der PK generell wünschenswert.

in unseren breiten kommt dazu, dass man auf kleinen strukturen aller art sitzt und eine umfangreiche bürokratie zu beachten hat. da vergössert jeder netzwerkpartner gleich mal den radius.
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Re: Die 12 Prinzipien der Permakultur

#186

Beitrag von Fred » Mi 26. Jul 2017, 13:03

hobbygaertnerin hat geschrieben: Ca. 70 bis 80 % Selbstversorgung ist mit meinen zeitlichen Mitteln machbar, aber ich brauche oft geistiges Ohropax, um die "klugen gutgemeinten Ratschläge" wohlmeinender Zeitgenossen nicht hören zu müssen.
Warum tutst du dir das an, gibts doch bei Ald...Lid...... viel billiger und einfacher.
Da gibt es einfach das Argument Geschmack. Wobei ich da auch noch daran arbeite 12 Brix sollten noch steigerbar sein.
Bis jetzt fühle ich mich manchmal als Spinner, manchmal als Relikt aus der Steinzeit, manchmal kann ich nur noch den Kopf schütteln, aber ich als Einzelne- kann diese Welt nicht retten, sondern nur das tun, was in meinen Möglichkeiten liegt.
Fühle dich doch als Vorreiter, wobei auch wenige Menschen einen Unterschied machen können. In der Bibel gibt es eine Parabel, in der wären Sodom und Gommorah verschont worden, hätte es nur 10 Gerechte darin gegeben (1. Mose 18.32). Dein Hof kann für manches Tier ein wichtiges Trittsteinbiotop sein.

Ich sehe es ja schon bei den Obstsorten, man will doch lieber den Granny Smith, als den jetzigen Klarapfel, die "ältere Generation" möchte noch diese Äpfel, aber unter der jüngeren Generation sind ganz, ganz wenige, die sich noch damit befassen. Und im Frühjahr, es gibt ja die wie gemalt aussehenden Äpfel im Supermarkt, wer möchte da noch Äpfel mit kleinen Schönheitsfehlern?/quote]

Die gemalten Äpfel schmecken alle gleich nach Delicous, beim ersten Biß schön saftig und süß. Habe ich den halben Apfel gegessen will ich Ihn wegwerfen, weil er so fade ist, ohne Aroma. Der Mensch sucht im Geschmack die Abwechsung, die man findet, wenn man verschiedene Sorten hat. So geht es mir.

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Re: Die 12 Prinzipien der Permakultur

#187

Beitrag von Adjua » Mi 26. Jul 2017, 13:17

kraut_ruebe hat geschrieben:netzwerke sind in der PK generell wünschenswert.

in unseren breiten kommt dazu, dass man auf kleinen strukturen aller art sitzt und eine umfangreiche bürokratie zu beachten hat. da vergössert jeder netzwerkpartner gleich mal den radius.
Das würde aber dann auch heissen, dass man die kommunale Situation als guter Permakulturist genauso "lesen" muss wie die Möglichkeiten eines zu bebauenden Landes.

@Fred: Wenn ich an gute Äpfel denke, dann denke ich an frische Äpfel vom Baum. Obwohl die in unserer Nicht-Obstbaugegend nicht mal als Edelobst durchgehen würden. Oder an die Äpfel, die im Herbst ein Freund aus Südtirol frisch mitbringt. Jedenfalls an Äpfel, die zur Jahreszeit gegessen werden.

Wann Granny Smith reif sind, keine Ahnung. Wachsen bei uns nicht, esse ich nicht.

Das ist auch so ein Aspekt, den der/die Praktiker/in lernt, dass man bevorzugt das isst, was gerade wächst oder noch im Keller wartet ...

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Re: Die 12 Prinzipien der Permakultur

#188

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 26. Jul 2017, 14:05

Adjua hat geschrieben: Das würde aber dann auch heissen, dass man die kommunale Situation als guter Permakulturist genauso "lesen" muss wie die Möglichkeiten eines zu bebauenden Landes.
ja. genau solches lesen ist mit dem erkennen von mustern der gesellschaft im prinzip 7 gemeint.
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Re: Die 12 Prinzipien der Permakultur

#189

Beitrag von Fred » Mi 26. Jul 2017, 14:14

centauri hat geschrieben:K &R
Klar kann ich etwas verbessern.
Du kannst mir einen Schredder und eine Hacksnitzelhezung kaufen dann fahre ich die Äste nach Hause und heize damit. Und da du das nicht machst un Ich gerade nicht 80 000€ in der Portokasse habe bleibt es erst mal so..
So, so....
:prinzessin: :frosch:
:a1:
:a2:
:a3:
:A4:
:xbaum:
:hotti: :xwirr: :ruebe:
:dagegen: :lols: :plöd:
:roll2: :sauenr_2: :toktok:
:strick:

Ja, ja... so hätte ich das auch gerne: Die Lösung...
Vielleicht hast ja bald einen Durchbruch.
... wie wäre es mit traditionell Brennholz draus machen, wenn du zu knausrig bist, Brennstof zu kaufen....

Wobei Holz zu kompostieren ist weit mehr PK-Style, als es zu verbrennen. Erstmal das energieoptimierte passiv/aktiv Solar Haus, die dann noch verbleibende Lücke mit einem Rocket-Mass-Heater füllen, der brennt gerne auch mit kleingeschittenen Ästen. oder Baumschnitt.

Olaf
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Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: Havelland BRB

Re: Die 12 Prinzipien der Permakultur

#190

Beitrag von Olaf » Mi 26. Jul 2017, 14:40

... wie wäre es mit traditionell Brennholz draus machen, wenn du zu knausrig bist, Brennstof zu kaufen....

Wobei Holz zu kompostieren ist weit mehr PK-Style, als es zu verbrennen. Erstmal das energieoptimierte passiv/aktiv Solar Haus, die dann noch verbleibende Lücke mit einem Rocket-Mass-Heater füllen, der brennt gerne auch mit kleingeschittenen Ästen. oder Baumschnitt.
Super Ideen für Centauri, da wird er sich freuen! :pfeif:
Stell mir grad vor, wie er seinen Rocket-Mass-Heater mit Stöckchen füllt, weils ihm an Brennstoff mangelt... :lol:
Läuft so Eure Mustererkennung?
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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