Gegen die deutsche Schulpflicht

Was halt nirgendwo passt
Tascha
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Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#281

Beitrag von Tascha » Do 22. Jun 2017, 09:04

Denke auch das es sich mit weniger Druck und einem umdenken im Schulsystem mehr erreichen liese.
Ein gutes Buch m.M. ist : Bewegung das Tor zum Lernen" von Carla Hannaford
Jedes Kind hat unterschiedliche Lernwege, leider gibt das das heutige Schulsystem nicht her und schreibt einen Weg vor.
Ich kenn das aus eigener Erfahrung. Zb hab ich in der Grundschule sehr schnell Kopfrechnen können, bis eines Tages die Rektorin vertretung gemacht hat. Sie wollte meinen Rechenweg wissen und obwohl ich mit meinem ihrer Meinung nach unsinnigen Rechenweg schneller war, durfte ich nicht mehr so rechnen. Musste dann immer den Rechenweg dazu schreiben. Das sie mich dabei auch angeschriehen hat und vor der ganzen Klasse als dämlich hingestellt hat war auch nicht förderlich. Mathe hat mir dann Jahrelang keinen Spaß gemacht.
@Tom hab auch immer Geschichten etc geschrieben und hab sie wegen der Rechtschreibung vermiest bekommen. Sobald man Probleme damit hat wird man einfach als dumm abgetan. Hab viel Zeit investiert um das zu üben. Nur um jetzt immer noch von kollegen etc korregiert zu werden... :ohoh: in der 9 hat mich dann ne junge angagierte Lehrerin angesprochen in Französisch, sie hätte den verdacht das ich legasthenikerin sei ob ich schon mal getestet worde sei. Da wurde es aber grade abgescgafft das es in die note mit einfließt also warum testen? Mein mann ist auch immer wieder erstaunt welche Wörter ich nachfrage wie man sie schreibt. So sachen wie" immer", "viel" zb. Kostet mich auch immer wieder nachdenken. Und umso mehr Druck umso schwieriger. :roll:
Mitlerweile bin ich für die Erfahrungen aber ganz dankbar. Bin sehr geduldig wenn ich anderen was beibringe und wenn es auf einem Weg nicht klappt versuch ich mir was anderes einfallen zu lassen. Leider darf ich das kaum noch. Wichtiger ist das alles dokumentiert ist, auch wenn man dann nicht mehr zum fördern kommt.

Leider werden in unserem Schulsystem (und sozialem system zb Förderung von Menschen mit behinderung) oft versucht nur die defizite auszugleichen, anstatt die Fähigkeiten zu fördern. Und selbst das nur auf einem Weg, wers da nicht packt hat Pech gehabt.
:platt:
Irgendwo tief in mir bin ich ein Kind geblieben
Erst dann wenn ich's nicht mehr spüren kann
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Olaf
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Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#282

Beitrag von Olaf » Do 22. Jun 2017, 09:21

Leider werden in unserem Schulsystem (und sozialem system zb Förderung von Menschen mit behinderung) oft versucht nur die defizite auszugleichen
Das mag ja sein, und ich habe auch ne Menge am Schulsystem auszusetzen, aber ist es tendenziell nicht besser geworden? Vor 70 Jahren wurden diese Defizite mit dem Rohrstock ausgeglichen, zu meiner Zeit, na sagen wir mal ignoriert (was sich aber dann logischerweise in den Noten wiederspiegelte und der jenige wurde für doof erklärt), heute ist das Problem zumindest erkannt und in gewissem Umfang wird gegengesteuert. Also Cristinas kleinster hat (te) ne leichte Lese-Rechtschreibschwäche, der hat frühzeitig Sonderunterricht bekommen, so dass das heute nicht mehr groß auffällt. (Müssen sich natürlich die Eltern drum kümmern, aber es gibt Möglichkeiten!)
Ich find das doof, wenn immer nur rumgenörgelt wird, man muss das mMn. als Entwicklung betrachten.
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

mot437
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Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#283

Beitrag von mot437 » Do 22. Jun 2017, 09:37

klar hat es fiele fortschrite gegeben und da sind wier ja auch dakbar
was ich damit einfach sagen wil ist das mier wichtig waere das das schulniveau fuer n nul 8 15 schüler doch so gehalten werden solte das 90 protzent der kinder da ohne probleme durchwachsen könen
und nicht wegen ner frendsprache die sie nicht schafen oder sowas schon sonderschule brauchen

ich hate mal n jar n lerer der hat mier einsätzige diktate auf tonnband gesprochen die ich dan leren und machen konte mit kopfhörern waerend die andere diktat haten und mit stolz mit einem oder nul felern hinkrigte schlusendlich
der lerer hate 26 schüler in 7und 9 klase gleichzeitig
das war tol
der nächste lerer blieb mier leider nur so in erinerung das er pro feler ne halbe note abzog bei texten oder diktat
der hate 16 schüler und nur eine klase

so denke ich schon das halt jeder lerer und jeder schüler halt auch nur menschen sind und es klapt oder es klapt nicht

da ist es sicher auch fiel schwerer wen die lerperson schon druk von oben bekomen kindern etwas zu lernen was nur ein teil der klase überhaubt hinkrigt
Sei gut cowboy

Tascha
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Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#284

Beitrag von Tascha » Do 22. Jun 2017, 09:43

Ist aber eine sehr langsame Entwicklung. In den letzten Jahren hat sich da nicht viel getan. Kenne junge motivierte Lehrer die dann schnell ausgebremst werden.
Hab an ner Privatschule selbstbehauptungskurse gegeben. Da war n tolles Team. Sind alle nach und nach gegangen, obwohl sie in der Überzahl waren. Aber mussten sich alles vom Geldgeber hart erkämpfen und damit meine ich nicht Geld. Die hatten tolle Ideen und sind auf die Kinder eingegangen. Aber alles verboten bekommen. Jetzt gibts da wieder Frontunterricht und die Kinder tanzen den neuen Lehrern auf der Nase rum (war zumindest so als ich dann auch da weg bin).
Irgendwo tief in mir bin ich ein Kind geblieben
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centauri

Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#285

Beitrag von centauri » Do 22. Jun 2017, 09:55

Hier wird immer sehr viel von "Dem Druck in der Schule ausgesetzt sein" geschrieben.
Deshalb hatte ich wahrscheinlich in der Schule keine Probleme. Richtigen Druck hatte ich keinen!
Liegt aber mit Sicherheit an meiner Natur. Weil man mich nicht unter Druck setzen kann.
Heute nicht und damals auch nicht. Gelangweilt hab ich mich immer das weis ich noch.
Klar wusste ich das ich die Schule fertig machen muss. Also hab ich das durchgezogen. So einfach wie möglich. :)
Da kamen aber auch solche Sätze in die Beurteilung wie:
"Thomas ist einer meiner intelligentesten Schüler, aber auch einer meiner faulsten". :engel:
Meine Eltern haben da aber auch nicht viel Druck ausgeübt.
Also durchkommen war die Devise. Mehr nicht, weniger auch nicht.
Bestimmte Grundlagen mitnehmen die man gebrauchen kann und den Rest weg lassen.
Probleme mit Lehrern hatte ich eigentlich keine. Mit den Kameraden/innen auch nicht.
Und mit dieser Einstellung ging ich durchs Leben, bis Heute.
Natürlich ist nicht jeder Mensch so gestrickt und manchmal war es auch nicht einfach.
Einfach deshalb nicht weil man schnell mal eine Entscheidung trifft für die man die Konsequenzen tragen muss!
Dann wurde aber nicht über die Konsequenzen rum gemosert.
Sonst wäre die Entscheidung ja falsch gewesen.
Also aufstehen, Krone richten und weiter! :)

Olaf
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Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#286

Beitrag von Olaf » Do 22. Jun 2017, 10:05

@ Tom: Die Fremdsprachen scheinen manchen regelrecht traumatisiert zu haben, mir hat in meiner Erinnerung Russisch die Schule weitgehend verleidet, sonst wäre ich wohl wirklich gern hingegangen, unseren Kindern französisch/ russisch, meine Frau hat heulend spanisch abgebrochen (sie durfte das aber immerhin, war schon ihre dritte Fremdsprache). Ob viele Fremdsprachlehrer selbstverliebte Sadisten sind? An der Uni hatte ich ne gute Russischlehrerin, da hat das sogar bisschen Spass gemacht, und dann lernt man ja auch anders. Was brauchbares gekonnt habe ich nach insg. 8! Jahren trotzdem nicht, das haben die am Anfang schon versaut...Wozu das also?
Immerhin kann ich mir dadurch ein bisschen vorstellen, wie sich das anfühlen muss, Legasteniker oder sowas zu sein. Mein bester Kumpel in der Schule war auch einer. Aber ich glaub, in Russsich war der sogar besser als ich. Die Sprache ist ja eigentlich auch logischer als die deutsche.
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#287

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 22. Jun 2017, 10:09

Adjua hat geschrieben:Ich habe meinen Lehrlingen auch immer erklärt, dass sie gar nicht wissen können, ob etwas für sie interessant ist, bevor sie sich damit beschäftigt haben. (Meinen Kindern übrigens auch).

Hatte zur Folge, dass sie fremdbestimmt (von mir) nicht ihre persöliche "Vielfalt" kultivieren dürften (was gleichbedeutend gewesen wäre mit dem Schmoren im eigenen recht dünnen Saft). Dafür konnten sie nach der Lehrzeit alle immerhin sinnerfassend lesen.
kannst du Deutsch? :flag:

Dann solltest du wissen, dass das sich mit verschiedenen Dingen beschäftigen, eben genau die Vielfalt fördert.
Auch wenn das angeblich ein "Buzzwort" ist (was ist das??)

im eigenen dünnen Saft schmoren, bedeutet nicht persönliche Vielfalt - höh?? Wer sagt sowas?

(als ich sagte, dass ich auch hier Vielfalt haben will, meinte ich: ganz normale Staatschulen, Freilerner, Privatschulen - sowohl reformpädagogische als auch religiöse, Sportschulen, Homeschooler und so weiter - das meinte ich mit Vielfalt. dachte, das sei jedem klar, sorry. "Schule verbieten" wollte ich nie)

Wenn mir jemand etwas erklärt, bin ich deshalb doch nicht fremdbestimmt - deutsch?
dann bin ich höchstens (teilweise) von Fremden inspiriert. "bestimmt" ist viel viel mehr.
Fremdbestimmt bin ich, wenn ich statt einen Ausflug für ein paar Tage auf eine einsame Alm zu machen, in eine Stadt, in der Englisch gesprochen wird, zu fahren, ein paar Tage in einer Fabrik zu arbeiten, um auch das kennezulernen....
Wenn ich stattdessen in einem stickigen Raum mit vielen anderen Gleichaltrigen (die manchmal laut sind und stören, Unsinn machen - manchmal auch lustige Witze! :) ) sitzen muss und einem Menschen zuhören, der gelangweilt etwas für mich total uninteressantes erzählt. Manchmal erzählt dieser Mensch auch etwas, was mich vielleicht interessieren tät, aber genau dann, macht mein Sitznachbar arge Faxen.

Was bitte soll ich dort lernen?

durchhalten???

Freut mich übrigens sehr, dass du das auch deinen Kindern erzählt hast (dass man nicht wissen kann, ob etwas einem gefällt, bevor man sich damit beschäftigt hat).
hab ich meinen Kindern auch immer wieder gesagt... :daumen:
Soetwas können Kinder nämlich auch zu Hause lernen - oder durchs leben erfahren.....

(Vielfalt bedeutet auch, dass es viele verschiedene Wege gibt)

@centauri: meine Lehrer waren von meiner Gelassenheit fasziniert, mit der ich auch die ärgsten Drohungen ihrerseits an mir abperlen ließ und einfach grinsend sagte "ja, ich hab abgeschrieben"
Sie wußten nie, ob ich das ernst meinte oder ironisch.... :haha:

Für mich war die Schule trotzdem einen Qual
weil laaaaaaangweilig.
Kennst du den Begriff "Boreout"?
ist ganz was schlimmes, tut weh und tötet sehr viel ab in einem jungen Menschen

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Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#288

Beitrag von Peterle » Do 22. Jun 2017, 10:26

@Ina und Zottelgeis

Mag sein ich ticke falsch, aber auch wenn viele die Grenzen nicht ausloten sind wir trotzdem fremdbestimmt.
Das beginnt mit der Erziehung, Ernährung, Kleidung, Schule, Gruppenzwang, Werbung (..) und endet mit der vorgeschriebenen Grabstelle. Ändern kann man das, aber nur mit großem Aufwand und unter Verlust von ziemlich viel Komfort.

Früher wurde diese Art der Fremdbestimmung demokratisch abgestimmt, heute wählen wir unseren Schäfer. Wer das nicht sehen will, hab ich auch kein Problem mit. Aber warum diskutieren wir dann über Schulpflicht?

Gruß

Peter

Benutzer 72 gelöscht

Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#289

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 22. Jun 2017, 10:38

@Peterle: für mich sind Eltern und Kinder nicht zu trennen - anfangs ist das Baby sogar tatsächlich ein Teil von Mamas Körper und das löst sich erst ganz allmählich.
Von dem her ist das, was die Eltern den Kindern antun (im guten oder im schlechten) nicht so wirklich "fremd"bestimmt.

"Das Schicksal" bzw. die äußeren Umstände, die mich zu etwas zwingen - oder wenn ich etwas freiwillig tu, weil ich ja einsehe, dass es für alle (nicht nur fürs Gesetz!! nicht nur für mich) das beste ist, das nenne ich auch nicht fremdbestimmt.

Ich selber hab einen argen Schaden durch meine Schulzeit - diese Lähmung, die bei mir vom jahrelangen (für mich, gefühltem!) sinnlosem Zeit-Totschlagen zurückgeblieben ist, die ist schwer zu überwinden.
Manche Dinge werde ich nie wieder machen können, weil die Zeit dafür vorbei ist - meine Jugendzeit...

gestohlen

Mein Leben ist aber trotzdem schön, wird schon passen - so ist es und weil es ist, ist es gut! :)

Was jetzt aber nicht bedeutet, dass ich dieses System bejaen kann

(und :pft: nein, ich bin kein Wunderkind - nicht mehr und nicht weniger als Nachbars "Bratzen" )

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Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#290

Beitrag von Peterle » Do 22. Jun 2017, 10:52

@Ina,

das kann man so interpretieren wie du schreibst, aber das hatte ich so gar nicht gemeint. Eltern sind zu sehr involviert um sachlich zu argumentieren (deshalb werden Betroffene aus Strafverfolgung und Rechtsprechung ausgeschlossen).

Warum lernten wir eine andere Geschichte als die Kinder in der DDR?
Warum werden die Gläubigen von der Kirche belogen?
Warum ist unser Wirtschaftssystem so ungerecht?
Warum machen die Politiker nie das, was das Volk will bzw. was in der Wahl versprochen wurde?
Warum gibt es Modewellen (nicht nur in der Mode).
Warum habe ich ein Kohlekraftwerk und Tagebau vor der Tür?
Warum muss ich mir unsinnige Wandverkleidungen ans Haus kleben?
.
.
Kannst du gern selbst vervollständigen. Was davon ist nicht fremdbestimmt?

Gruß

Peter

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