Gegen die deutsche Schulpflicht

Was halt nirgendwo passt
Rati
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Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#231

Beitrag von Rati » Di 20. Jun 2017, 09:59

Olaf hat geschrieben:... Es gab gute und schlechte Lehrer, und ich habe vieles zu bemängeln am derzeitigen Schulsystem. Aber ständig das eigene Versagen auf die Schule abzuwälzen, ist ja nun auch keine Art...
:daumen: bei mir ist das zwar noch Gegenwart und nicht Vergangenheit, aber ich stimme vollkommen zu.
Es ist für mich schon erstaunlich wie viele besondere Kinder es heutzutage angeblich gibt.
Olaf hat geschrieben:...Zum Glück lachen meine Kinder (und auch ich, den manche als phasenweise Alleinerziehenden gern haben auflaufen lassen) denjenigen, die immer wussten, dass aus ihnen eh nix wird, jetzt ziemlich breit ins Gesicht.
*lach*, vielleicht versöhnt mich das mit dem Schulsystem, Rache ist süß. :mrgreen:
LG
Olaf
:daumen: auch wenn meine Jungs zum Glück keine erkennbaren Probleme mit dem Schulsystem haben, zeigt das eigentlich das DU es warst der ihnen das allerwichtigste beigebracht hast. Selbstvertrauen und Selbstbewustsein. Und das kann keine Schule. :)

Grüße Rati
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Olaf
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Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#232

Beitrag von Olaf » Di 20. Jun 2017, 10:14

Ach, ist es nicht vielmehr die zugegeben schwierige Gradwanderung zwischen freier Persönlichkeitsentfaltung und den äußeren Zwängen und Notwendigkeiten? Immerhin, aus Nachbars Waldorfkindern ist auch was vernünftiges geworden :duckundweg:
Vielleicht in der Tat ein "Beweiß", das der Anteil der Schule an der Menschwerdung überschätzt wird...
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#233

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 20. Jun 2017, 10:28

@ Zottelgeiss: Ich hoffe, deinem Sohn geht es inzwischen besser! :)
für mich war die Schule ein echter Albtraum, damals... bin durchs Abitur "geprügelt" worden und hab es danach nie nie wieder gebraucht und fast alles, was ich weiß, hab ich mir außerhalb der Schule angeeignet.
kann mich noch an meine Turnlehrerin erinnern "ihr fetten Weiber findets nie an Mann!" hat sie echt zu uns gesagt, ich mein, ich war in Turnen nie gut, weil ich Angst vor Bällen hab und sie deshalb einfach nicht fangen kann - Mann hab ich inzwischen schon einen, Bälle fangen musste ich nie wieder.
Obwohl: doch!! Jetzt kommts mir grad: mit meinen kleinen Kindern spiele ich gerne Ball, da hab ich auch gar keine Angst mehr und kann sogar laufen! :platt: :lol:

Nur eines will ich nicht leugnen: der Lateinunterricht hat mir wahrscheinlich dabei geholfen, Spanisch so ganz ohne Lehrer und Lehrbuch nur durchs Zuhören und Mitreden (im Freundeskreis, in Mexico) zu lernen...
Er ist etwas dicklich und wurde deshalb überall gemobbt,
"Etwas dicklich sein" ist einfach nur eine Art zu sein - wieso wird man deshalb gemobbt?
Was haben da die Eltern falsch gemacht oder der Schüler??
er geht da nimmer hin.
gute Idee!! :daumen:

Später im Leben soll man auch nicht dorthin gehen, wo man schlecht behandelt wird - ??




schließt man es von der Teilnahme am sozialen Leben aus.
Das darf man nicht - aber was hat das mit Schule zu tun?
Ich finde sogar, dass die Schule dazu beiträgt, die Kinder von der Teilnahme am >echten< sozialen Leben auszuschließen.
Schule ist ein Konstrukt, kein natürlich gewachsener Sozialverband.

Übrigens hab ich das Abitur erst machen "können" (oder wollen, das weiß man in dem Alter nicht so genau), nachdem ich einen Sommer lang auf Bauernhöfen gearbeitet habe.
Meiner Mutter war es sehr wichtig, dass ich einen "ordentlichen Abschluss" habe, ich weiß inzwischen, dass ganz andere Dinge wichtig sind... :pfeif:
Rati hat geschrieben:zeigt das eigentlich das DU es warst der ihnen das allerwichtigste beigebracht hast.
:daumen: :daumen: :michel:

und ... öh, so als p.s.: in meiner Familie haben "die Waldorfschüler" mehr Erfolg im Leben.
sollte man nicht "die Schule" an "die Kinder" anpassen als umgekehrt?

Rati
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Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#234

Beitrag von Rati » Di 20. Jun 2017, 10:53

Olaf hat geschrieben:Ach, ist es nicht vielmehr die zugegeben schwierige Gradwanderung zwischen freier Persönlichkeitsentfaltung und den äußeren Zwängen und Notwendigkeiten? ....Vielleicht in der Tat ein "Beweiß", das der Anteil der Schule an der Menschwerdung überschätzt wird...
na ja, meiner Meinung zeigt das eher, es ist nicht der Anteil der Schule an der Menschwerdung der überschätzt wird, sondern das Unterschätzen des "(eigenständiger)Menschsein Anteil" um etwas nützliches aus der Schule ziehen zu können. Und es gibt sehr wohl sehr viel nützliches aus der Schule zu holen.

Grüße Rati
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Olaf
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Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#235

Beitrag von Olaf » Di 20. Jun 2017, 11:31

Zweifellos. Und ich bin auch der Überzeugung, dass man auch Dinge lernen muss, die einem nicht unbedingt Spass machen, auch das ist Vorbereitung auf das "richtige" Leben. Wenngleich das vielfach schon wieder am Lehrer liegt oder an überfüllten Klassen und und und, ob was Spass macht
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

centauri

Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#236

Beitrag von centauri » Di 20. Jun 2017, 14:26

@Ina
klar ist Schule ein Konstrukt, deine Familie, deine Nachbarschaft, deine Firma.
Das ganze Leben ist doch ein Konstrukt.
Kommt doch nur darauf an was ich im Leben konstruiere.
Eigentlich projizierst du ja nur Deine schlechten Erfahrungen auf Deine Kinder!
So einfach ist das.
Letztens ist hier irgendwo ein Kleinkind verhungert weil sich die ganze Familie laktose- und glutenfrei ernährt hat. Und da musste das Kleine natürlich mitziehen.
Die Eltern haben es aber nur gut gemeint.
Wenns nicht wahr wäre könnte man es gar nicht glauben.
Deinem Kind ist es doch auch scheißegal ob es geimpft ist. Dir ist es nicht egal.
Eigentlich bin ich froh das ich ganz stinknormale Eltern habe.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#237

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 20. Jun 2017, 15:07

centauri hat geschrieben:Das ganze Leben ist doch ein Konstrukt.
Wir haben ein ganz anderes Weltbild.
Für mich ist ein großer Unterschied, ob etwas quasi von selber gewachsen ist oder geplant und von anderen Menschen mir vorgeschrieben wird....
So ungefähr wie Staat versus Anarchie - Natur versus gepflegter Garten
centauri hat geschrieben:Eigentlich projizierst du ja nur Deine schlechten Erfahrungen auf Deine Kinder!
So einfach ist das.
aha, so einfach. Du scheinst mich ja gut zu kennen. hm, meine zwei großen gehen gerne in die Schule und ich gönne es ihnen, freu mich sehr darüber, ehrlich jetzt! :)
Bei meinem vorletzten (zweitjüngsten - wie sagt man da?) möchte ich das auch noch gerne erreichen.
Ich habe nichts gegen Schule, ich habe was gegen Zwang.

Schule ohne Zwang, wo man lernen darf.... :verknallt:
centauri hat geschrieben:Deinem Kind ist es doch auch scheißegal ob es geimpft ist.
ich glaube, du kennst uns doch nicht so gut. :haha:
Mein Jüngster ist der einzige im Wartezimmer, der niemals Angst vorm Arzt hat, er muss in der Ordination nie weinen und schaut den Arzt einfach nur neugierig an -
keine Angst vor "der Spritze". :michel:
keines meiner Kinder hat jemals beim Arzt geweint und sie sind eigentlich fast nie krank - das ist ihnen sicher nicht scheißegal. :lala:
Meine älteren sind stolz darauf und froh, dass sie "sauber" sind.
Olaf hat geschrieben:Und ich bin auch der Überzeugung, dass man auch Dinge lernen muss, die einem nicht unbedingt Spass machen
Ja, so sehe ich das auch!

Wenn ich sage "was die Kinder wollen" meine ich nicht "was den Kindern Spaß macht".

Kennst du "die unendliche Geschichte" von Michael Ende? "Tu, was du willst!" - nicht, was Spaß macht.
ist wahrscheinlich zu philosophisch.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#238

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 20. Jun 2017, 15:08

centauri hat geschrieben:Letztens ist hier irgendwo ein Kleinkind verhungert weil sich die ganze Familie laktose- und glutenfrei ernährt hat.
Allergiker verhungern aber doch auch nicht - ??

centauri

Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#239

Beitrag von centauri » Di 20. Jun 2017, 15:36

ina maka hat geschrieben:
centauri hat geschrieben:Letztens ist hier irgendwo ein Kleinkind verhungert weil sich die ganze Familie laktose- und glutenfrei ernährt hat.
Allergiker verhungern aber doch auch nicht - ??
Du keine Ahnung wie das gelaufen ist.
Jedenfalls war es so in die Richtung das es keine typische Kleinkindnahrung bekommen hat. Einen aktuellen Bericht kann ich gerade nicht finden.
Aber gab es ja schon öfter. Beispiel:
""Wegen des Hungertods ihres Sohnes ist ein Ehepaar zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. In der streng vegan lebenden Familie hatte es weder Milch, noch Käse, Eier oder Fleisch zu essen gegeben. Völlig entkräftet war der 16 Monate alte Leon schließlich an Austrocknung und Lungenentzündung gestorben.""

Und wenn mir eine Zukunft als laktose-, glutenfreier Veganer bevor gestanden hätte wüsste ich zumindest auch nicht was für mich besser gewesen wäre. :aeh:

Adjua
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Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#240

Beitrag von Adjua » Di 20. Jun 2017, 18:36

Die Eltern hatten ein Gesundheitsshop veganernoder sonstiger Art. Da warennsie dann gleich Experten für die richtige Ernährung von Säuglingen. Unglücklicherweise hat ihr eigenes Kind ihre tolle Expertise nicht überlebt. Genauso wie die Experten für Traumatisierung von Volksschulkindern, die ihre Kinder dann aus der Schule nehmen, "genau" wissen, was sie damit anrichten .

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