selbstmord als lösung ?

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Rati
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Re: selbstmord als lösung ?

#21

Beitrag von Rati » Do 21. Apr 2011, 08:28

Bloomy hat geschrieben:Hey, es geht hier um Menschen, die sich aus Verzweiflung über ihre wirtschaftliche Situation das Leben nehmen!
Landfrau hat geschrieben:Das wird, glaubt man den Systemuntergangsunken, ohnehin für viele der jetzt "mittleren Generation" eine vermutlich naheliegende Lösung sein.

Völlig unabhängig von der Frage ob oder wofür man Darlehn aufgenommen hat.
Schlicht deshalb, weil kein zahlungsfähiger Staat / kein funktionierendes Sozialversicherungssystem da sein wird, den dann Alten einen "würdigen Lebensabend" zu bereiten. Auch nicht denen, die dann ein abbezahltes Eigenheim besitzen...
also, in diesem Zusammenhang, würde ich ein abgezahltes Haus auf jeden Fall als gute Altersvorsorge bezeichnen.
Ein abgezahltes Haus, und Kinder.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
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Dieter
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Re: selbstmord als lösung ?

#22

Beitrag von Dieter » So 29. Mai 2011, 01:56

Es gibt genug Gründe um sich das Licht ausblasen.
Ich habe auch immer wieder die Schnauze voll, auch wenn es mir eine zeit lang viel besser ging , geht es mir heute wieder mal etwas schlechter, vor allen letztes Jahr ging es mir total scheiße, im wesentlichen hat sich bei mir nichts geändert, es ist alles so wie es war. Und ich kann irgendwie nichts an der Situation ändern. Wenn man die Lebensqualität nicht erreicht die man erreichen möchte und oder mit all den allein bleibt wird man immer wieder in ein Loch fallen.

Wir leben heute in einen Schuldenzwangs-System das dazu führt das sämtliche preise steigen, die Löhne sinken, überall zu finanziellen Engpässen kommt und daraus Sozial Gesellschaftliche Probleme entstehen. immer mehr Menschen geraten in die Schuldenfalle, es kommt mir dabei so vor als ob man sich auf einen Minenfeld bewegt, einfalscher Klick am PC oder unbedacht eine Kostenpflichtige Rufnummer angewählt und schon ist man mit einen bescheidenen Einkommen in den Miesen. Dann wird es noch viel schwerer.
Die Lebenslust habe ich eigentlich schon lange verloren, heute spüre ich es mal wieder ziemlich deutlich. Jede Hoffnung stellt sich immer wieder als Enttäuschung herraus.
Warum lebe ich eigentlich noch? nun ich habe mir eine Frist gesetzt, wenn ich bis 2013 keine Freude am Leben finde, werde ich es beenden. Dazu gehört aber auch Mut oder endloses Leid oder tiefe Verzweiflung. Lieber ein schreckliches Ende als Schrecken ohne Ende. vieleicht habe ich ja auch nur eine schraube Locker. :dreh:
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Re: selbstmord als lösung ?

#23

Beitrag von marion » So 29. Mai 2011, 10:26

OT
Dieter, was ist passiert ? Warum ist das bei dir so ? Und seid wann ?

Liebe Grüße,
Marion
Ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.


Es wird ... :-)

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Re: selbstmord als lösung ?

#24

Beitrag von Dieter » So 29. Mai 2011, 14:15

marion hat geschrieben:OT
Dieter, was ist passiert ? Warum ist das bei dir so ? Und seid wann ?

Liebe Grüße,
Marion

Ich bin schon seit langen ca. 10 Jahre mit der Gesellschaft und dem Wirtschaftssystem (Geldsystem) unzufrieden.
Vor etwa 2 Jahren hat mich meine Frau rausgeworfen und so habe ich meine ganze Familie verloren. Mein ältester Sohn leidet unter dem Asperger-Syndrom und lebt seit fast einen Jahr in einer Einrichtung.
Meine letzten Jobs waren der Horror und immer nur Befristet, so muss ich mich immer wieder auf Job suche begeben. Mein soziales Umfeld ist eine Katastrophe (Säufer). Ich fühle mich ziemlich einsam und verlassen. Finde keine halbwegs vernünftige Freundin. Ich treffe mich zwar immer wieder mit einigen Frauen zum Kaffee, Essen Trinken, aber möchte mit diesen Frauen darüberhinaus keine Beziehung eingehen. Der Einzige halt den ich noch habe ist mein Garten. Hinzu kommennoch einige Gesundheitsprobleme, ich habe einen Senkspreitsfuß und ein Ganglion in der Hüfte (Kann nicht Operiert werden) das immer wieder schmerzt, insbesondere wenn ich es zu viel Reize. Jede hoffnung Zerplatzt wie eine Seifenblase. Meine Leben ist eine Ruine. Letztes Jahr hatte ich schreckliche Depressionen, die zwar besser geworden sind aber meine Situation hat sich dadurch nicht verbessert.
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Re: selbstmord als lösung ?

#25

Beitrag von marion » So 29. Mai 2011, 17:35

Dieter hat geschrieben:
marion hat geschrieben:OT
Dieter, was ist passiert ? Warum ist das bei dir so ? Und seid wann ?

Liebe Grüße,
Marion

Ich bin schon seit langen ca. 10 Jahre mit der Gesellschaft und dem Wirtschaftssystem (Geldsystem) unzufrieden.
Vor etwa 2 Jahren hat mich meine Frau rausgeworfen und so habe ich meine ganze Familie verloren. Mein ältester Sohn leidet unter dem Asperger-Syndrom und lebt seit fast einen Jahr in einer Einrichtung.
Meine letzten Jobs waren der Horror und immer nur Befristet, so muss ich mich immer wieder auf Job suche begeben. Mein soziales Umfeld ist eine Katastrophe (Säufer). Ich fühle mich ziemlich einsam und verlassen. Finde keine halbwegs vernünftige Freundin. Ich treffe mich zwar immer wieder mit einigen Frauen zum Kaffee, Essen Trinken, aber möchte mit diesen Frauen darüberhinaus keine Beziehung eingehen. Der Einzige halt den ich noch habe ist mein Garten. Hinzu kommennoch einige Gesundheitsprobleme, ich habe einen Senkspreitsfuß und ein Ganglion in der Hüfte (Kann nicht Operiert werden) das immer wieder schmerzt, insbesondere wenn ich es zu viel Reize. Jede hoffnung Zerplatzt wie eine Seifenblase. Meine Leben ist eine Ruine. Letztes Jahr hatte ich schreckliche Depressionen, die zwar besser geworden sind aber meine Situation hat sich dadurch nicht verbessert.

Oh je, dass ist ja einiges. Aber dröseln wir es doch einfach mal auf, ja ?
Nun, unsere Gesellschaft und unser Geldsystem wirst du nicht abschaffen können. Wohl aber versuchen, dir dein eigenes kleines System zu basteln. Da bist du ja schon dabei...Garten, Anregungen aus diesem Forum u.s.w.
Manchmal ist der eigene Blick auf die Vorteile unseres Systems aber auch verschleiert. Ich für meinen Teil bin echt froh in Deutschland leben zu dürfen. Es ist nicht perfekt, beileibe nicht, aber ... im Vergleich zu anderen Ländern oft nahezu das Paradies. Vielleicht magst du ja mal Vergleiche anstellen ?
Deine Frau hat dich rausgeworfen. Dich tatsächlich rausgeworfen oder dich gebeten zu gehen ? Macht einen Unterschied. Trennungen sind mies, aber das Ende einer Beziehung kann ja auch einen neuen Anfang bedeuten. Manchmal braucht dieses aber seine Zeit...bei dem einen 2 Jahre, bei dem anderen 5 Jahre...niemand weiß es so genau. Vielleicht kannst du dir Zeit zum trauern und zum wütend sein nehmen.
Horrorjob...kenn ich auch. Der Grund für meine Selbständigkeit. Wäre das eine Möglichkeit für dich ?
Dein Sohn hat Asberger und lebt nun in einer für ihn passenden Einrichtung. Auch da könnte man die Situation aus einem anderen Blickwinkel betrachten: Asberger ist noch gar nicht sooo lange bekannt, bzw. wird erst seid den 80zigern als eigenständige Krankheit anerkannt. Und nun wird es erforscht und Hilfsmöglichkeiten entwickelt. Somit hat dein Sohn Chancen die es vorher nicht gab.
Und manchmal ist auch eine Trennung des Kindes vom Elternhaus für alle Beteiligten hilfreich und nutzbringend. Vielleicht kannst du ja auch darüber froh sein, dass er "nur" Asberger hat und keine tödliche Krankheit ???
Neue Freundin: Ansichtssache, aber ich finde, dass Beziehungen oft überbewertet werden. So nach dem Motto: als Single ist man unglücklich. Hey, man kann auch prima als Single leben und deine Trennung ist ja auch noch recht frisch. Laß dir doch Zeit, es läuft dir nicht davon.
Ganglion: kann man eventuell mit Pression behandeln und manchmal verschwindet es auch von alleine. Du schreibst, es tut bei Reizung weh. Kannst du die Reizung weglassen ?
Eventuell kann die ein guter Heilpraktiker mit Chiropraktischer Ausbildung weiterhelfen. OP sehe ich auch immer als letzte aller Möglichkeiten an.
Senkspreisfuß: ich weiß nicht, aber könnten in deinem Alter noch Einlagen helfen und spezielle Gymnastik ?
Andererseits: du könntest auch Krebs oder Aids oder eine Querschnittslähmung haben...du verstehst was ich meine ?

Wie du siehst, ist alles eine Frage des Blickwinkels. Ich glaube, dass Resilienz erworben werden kann. Eventuell mit einer entsprechenden Therapie.
Vorausgesetzt ist aber der Wille, aber auch den kannst du mit einem guten Therapeuten bekommen. Du kannst ja einfach mal nur für dich selber schauen, ob du überhaupt willst, dass es dir besser geht. Ich weiß...dieser Satz ist ein Schlag ins Gesicht. Sorry. Kommt aber häufig vor und der Unwille zur Besserung ist eines unserer letzten Tabus in unserer Gesellschaft und wird selten bis gar nicht akzeptiert. Deswegen ja auch der Satzteil: einfach mal nur für dich selber schauen...

Wenn ich könnte, würde ich dir ein Stück meiner Lebensfreude schicken. Das reicht bestimmt für alle. Geht aber nicht, deswegen fühl dich mal gedrückt und vielleicht kannst du mir ja ein bissi glauben, wenn ich dir sage: das Leben ist sooo toll ! Mit all seinen Berg und Talfahrten...es ist ein Geschenk.

Wie sagte Heinz Rühmann ?
Wir sind Kinder einer großen Zeit
Wir sehen das Große und hören das Laute
und übersehen das Kleine und überhören das Leise

In diesem Sinne: alles Liebe,
Marion
Ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.


Es wird ... :-)

Hannah

Re: selbstmord als lösung ?

#26

Beitrag von Hannah » So 29. Mai 2011, 18:29

Hallo Dieter,

was du schreibst hat mich berührt.
Und mit deinem Plan an mich selbst erinnert, Mein Plan war: "Wenn ich es bis 2008 nicht schaffe mich zu befreien beende ich mein Leben."
Im März 2008 hatte sich mir dann -völlig unverhofft und rückblickend einzigartig- eine Chance ergeben.
Ich war kaputt und hatte eigentlich keine Kraft dafür sie zu nutzen. Ich hab sie aber trotzdem ergriffen. Ich dachte mir: "Nunja, wenns wieder nicht klappt ist es ja schon 2008." Es war bei mir so ein Ding von "nichts zu verlieren aber alles zu gewinnen", welches mir geholfen hat.

In den letzten 3 Jahren gab es dann trotzdem natürlich immer wieder Momente und Phasen in denen es mir total schlecht ging. Aber ich konnte immer wieder auf diesen geschafften Akt zurückblicken. Wenn ich mal abrutschte, sank ich nie tiefer als damals, auch wenn es sich in dem Moment so anfühlte.

Ich glaube, dass es für mich persönlich das Beste war was ich machen konnte. Ich habe mir eine Frist gesetzt, die in letzter Konsequenz etwas bedeutet hat, was ich grundsätzlich nicht wollte, aber mir selbst vorhalten musste. Wie eine Art Selbsterpressung mit Pseudohoffnung mit der ich mich trösten und beruhigen konnte.
So blöd es klingt, hat mir das mehr geholfen, als das was mir Bekannte oder Freunde gesagt haben: "es könnte alles noch viel schlimmer sein". In hochemotionalen Phasen hatte ich kaum Blick dafür. Der Kopf stimmt zu, aber die Seele sagt:" Leck mich am A... mir geht es schlecht und das wird nicht einfach so aufhören".

Hast du dich wegen der Depression in Behandlung begeben?
Ich nehme Antidepressiva. Du hast recht, dass sich die Situation nicht verändert, nur weil die Depression überstanden ist.
Aber ich habe bei mir gemerkt, dass ich mehr Kraft habe mit der Situation umzugehen, wenn mein Serotoninhaushalt stabil ist.
Das fällt mir das Beharren auf meine Resilienz erheblich leichter.

Viele Grüße,
Hannah

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Dieter
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Re: selbstmord als lösung ?

#27

Beitrag von Dieter » So 29. Mai 2011, 21:32

marion hat geschrieben:
Dieter hat geschrieben:
marion hat geschrieben:OT
Dieter, was ist passiert ? Warum ist das bei dir so ? Und seid wann ?

Liebe Grüße,
Marion

Ich bin schon seit langen ca. 10 Jahre mit der Gesellschaft und dem Wirtschaftssystem (Geldsystem) unzufrieden.
Vor etwa 2 Jahren hat mich meine Frau rausgeworfen und so habe ich meine ganze Familie verloren. Mein ältester Sohn leidet unter dem Asperger-Syndrom und lebt seit fast einen Jahr in einer Einrichtung.
Meine letzten Jobs waren der Horror und immer nur Befristet, so muss ich mich immer wieder auf Job suche begeben. Mein soziales Umfeld ist eine Katastrophe (Säufer). Ich fühle mich ziemlich einsam und verlassen. Finde keine halbwegs vernünftige Freundin. Ich treffe mich zwar immer wieder mit einigen Frauen zum Kaffee, Essen Trinken, aber möchte mit diesen Frauen darüberhinaus keine Beziehung eingehen. Der Einzige halt den ich noch habe ist mein Garten. Hinzu kommennoch einige Gesundheitsprobleme, ich habe einen Senkspreitsfuß und ein Ganglion in der Hüfte (Kann nicht Operiert werden) das immer wieder schmerzt, insbesondere wenn ich es zu viel Reize. Jede hoffnung Zerplatzt wie eine Seifenblase. Meine Leben ist eine Ruine. Letztes Jahr hatte ich schreckliche Depressionen, die zwar besser geworden sind aber meine Situation hat sich dadurch nicht verbessert.
Oh je, dass ist ja einiges. Aber dröseln wir es doch einfach mal auf, ja ?
Nun, unsere Gesellschaft und unser Geldsystem wirst du nicht abschaffen können. Wohl aber versuchen, dir dein eigenes kleines System zu basteln. Da bist du ja schon dabei...Garten, Anregungen aus diesem Forum u.s.w.


Ja das hat mich vor schlimmeren bewahrt.
Manchmal ist der eigene Blick auf die Vorteile unseres Systems aber auch verschleiert. Ich für meinen Teil bin echt froh in Deutschland leben zu dürfen. Es ist nicht perfekt, beileibe nicht, aber ... im Vergleich zu anderen Ländern oft nahezu das Paradies. Vielleicht magst du ja mal Vergleiche anstellen ?

Die ganze Welt hat das gleiche Wirtschaftsmodell und geht daran zugrunde, fast alle Probleme haben eine Ursache, unseren fehlerhaften Geldsystem. Es gibt heute jede menge Spielzeug um sich abzulenken, aber da für haben wir eine kalte Gesellschaft. Ich lebe in einen Sozialen Brennpunkt und ich glaube das ich in dem Haus in dem ich Wohne noch der Einzige bin der seine Miete zahlt. Vieles was wir heute bekommen können ist für mich einfach nur Wertlos, der ganze Konsum Kram befriedigt mich nicht.
Für mich zählt Sicherheit, soziale Sicherheit, einen guten Job den man bis zu Rente machen kann. Ein Einkommen mit den man auch auskommt. Und eine Lieben Partner an der Seite. Vor einigen Monaten hatte ich noch eine versoffene garstige Freundin, das möchte ich nicht noch mal erleben müssen.
Deine Frau hat dich rausgeworfen. Dich tatsächlich rausgeworfen oder dich gebeten zu gehen ?

Letzteres.

Macht einen Unterschied. Trennungen sind mies, aber das Ende einer Beziehung kann ja auch einen neuen Anfang bedeuten. Manchmal braucht dieses aber seine Zeit...bei dem einen 2 Jahre, bei dem anderen 5 Jahre...niemand weiß es so genau. Vielleicht kannst du dir Zeit zum trauern und zum wütend sein nehmen.

Am Freitag war der Scheidungtermin, am samstag habenwir gemeinsam unsere Sohn in der Einrichtung besucht, der abschied war schwer weil der Kleine am Weinen war und am liebsten mitgefahren wäre.

Horrorjob...kenn ich auch. Der Grund für meine Selbständigkeit. Wäre das eine Möglichkeit für dich ?
Auch das habe ich schon gemacht, gegenwärtig fehlt mir das Staatkapital und ich befürchte das wir vor einen globalen Wirtschaftskollaps stehen und da binich mit solchen Investitionen vorsichtig.

Dein Sohn hat Asberger und lebt nun in einer für ihn passenden Einrichtung. Auch da könnte man die Situation aus einem anderen Blickwinkel betrachten: Asberger ist noch gar nicht sooo lange bekannt, bzw. wird erst seid den 80zigern als eigenständige Krankheit anerkannt. Und nun wird es erforscht und Hilfsmöglichkeiten entwickelt. Somit hat dein Sohn Chancen die es vorher nicht gab.



Ja, er ist in guten Händen, aber es bleibt eine schmerzliche Angelegenheit.

Und manchmal ist auch eine Trennung des Kindes vom Elternhaus für alle Beteiligten hilfreich und nutzbringend. Vielleicht kannst du ja auch darüber froh sein, dass er "nur" Asberger hat und keine tödliche Krankheit ???
Ja, das bin ich, aber wie gesagt es ist ziemlich emotional und zieht ein runter.

Neue Freundin: Ansichtssache, aber ich finde, dass Beziehungen oft überbewertet werden. So nach dem Motto: als Single ist man unglücklich. Hey, man kann auch prima als Single leben und deine Trennung ist ja auch noch recht frisch. Laß dir doch Zeit, es läuft dir nicht davon.
Ganglion: kann man eventuell mit Pression behandeln und manchmal verschwindet es auch von alleine. Du schreibst, es tut bei Reizung weh. Kannst du die Reizung weglassen ?
Eventuell kann die ein guter Heilpraktiker mit Chiropraktischer Ausbildung weiterhelfen. OP sehe ich auch immer als letzte aller Möglichkeiten an.
Senkspreisfuß: ich weiß nicht, aber könnten in deinem Alter noch Einlagen helfen und spezielle Gymnastik ?
Andererseits: du könntest auch Krebs oder Aids oder eine Querschnittslähmung haben...du verstehst was ich meine ?

Ja, "Lächele und sei froh es hätte schlimmer kommen können...."

Ich denke Du weist wie der Spruch weiter geht.
Wie du siehst, ist alles eine Frage des Blickwinkels. Ich glaube, dass Resilienz erworben werden kann. Eventuell mit einer entsprechenden Therapie.



Für dich vielleicht, aber ich sehe im Moment wieder kein Land, Gut vor ein paar Wochen ging es mir auch viel besser als heute und da habe ich anderen auch gute ratschläge gegeben.
Vorausgesetzt ist aber der Wille, aber auch den kannst du mit einem guten Therapeuten bekommen. Du kannst ja einfach mal nur für dich selber schauen, ob du überhaupt willst, dass es dir besser geht. Ich weiß...dieser Satz ist ein Schlag ins Gesicht. Sorry. Kommt aber häufig vor und der Unwille zur Besserung ist eines unserer letzten Tabus in unserer Gesellschaft und wird selten bis gar nicht akzeptiert. Deswegen ja auch der Satzteil: einfach mal nur für dich selber schauen...

Ein Deprimierter will Deprimiert sein und fühlt sich wie dumm es sich auch anhört in der Depression wohl.
Wenn ich könnte, würde ich dir ein Stück meiner Lebensfreude schicken. Das reicht bestimmt für alle. Geht aber nicht, deswegen fühl dich mal gedrückt und vielleicht kannst du mir ja ein bissi glauben, wenn ich dir sage: das Leben ist sooo toll ! Mit all seinen Berg und Talfahrten...es ist ein Geschenk.

Ich sehe das nicht so einfach, ich ticke da viel komplizierter, ich habe Startprobleme, aber auch wenn sich nichts verändert hat habe ich schon kleine fortschritte gemacht. Trotzdem reicht mir das noch nicht und ich befürchte das mir die Zeit davon läuft.
Wie sagte Heinz Rühmann ?
Wir sind Kinder einer großen Zeit
Wir sehen das Große und hören das Laute
und übersehen das Kleine und überhören das Leise

In diesem Sinne: alles Liebe,
Marion

Ich bin ein bescheidener Mensch und bin auch mit kleinen Dingen zufrieden, aber nicht mit meiner gegenwärtigen Situation.
[size=20]Mögen die Möhren mit uns sein, immer![/size]

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Re: selbstmord als lösung ?

#28

Beitrag von Dieter » So 29. Mai 2011, 21:46

Hannah hat geschrieben:Hallo Dieter,

was du schreibst hat mich berührt.
Und mit deinem Plan an mich selbst erinnert, Mein Plan war: "Wenn ich es bis 2008 nicht schaffe mich zu befreien beende ich mein Leben."
Im März 2008 hatte sich mir dann -völlig unverhofft und rückblickend einzigartig- eine Chance ergeben.
Ich war kaputt und hatte eigentlich keine Kraft dafür sie zu nutzen. Ich hab sie aber trotzdem ergriffen. Ich dachte mir: "Nunja, wenns wieder nicht klappt ist es ja schon 2008." Es war bei mir so ein Ding von "nichts zu verlieren aber alles zu gewinnen", welches mir geholfen hat.

Ich denke das Du dich jedesmal wenn Du an dem Freitod gedacht hast, dir besser ging, endlich ein Ausweg aus der Situation. so ging es mir immer wieder.
In den letzten 3 Jahren gab es dann trotzdem natürlich immer wieder Momente und Phasen in denen es mir total schlecht ging. Aber ich konnte immer wieder auf diesen geschafften Akt zurückblicken. Wenn ich mal abrutschte, sank ich nie tiefer als damals, auch wenn es sich in dem Moment so anfühlte.
Ja jetzt bin ich auch mal wieder in so einer Phase.
Ich glaube, dass es für mich persönlich das Beste war was ich machen konnte. Ich habe mir eine Frist gesetzt, die in letzter Konsequenz etwas bedeutet hat, was ich grundsätzlich nicht wollte, aber mir selbst vorhalten musste. Wie eine Art Selbsterpressung mit Pseudohoffnung mit der ich mich trösten und beruhigen konnte.
So blöd es klingt, hat mir das mehr geholfen, als das was mir Bekannte oder Freunde gesagt haben: "es könnte alles noch viel schlimmer sein". In hochemotionalen Phasen hatte ich kaum Blick dafür. Der Kopf stimmt zu, aber die Seele sagt:" Leck mich am A... mir geht es schlecht und das wird nicht einfach so aufhören".
Ja das kenne ich.
Hast du dich wegen der Depression in Behandlung begeben?
Ich nehme Antidepressiva.
Ja das habe ich, ich habe auch Antidepressiva genommen, damals habe ich einen Termin bei der Tagesklinik gemacht und als Monate später da war, war ich für die Tagesklinik zu Gesund. Die haben eine endlos lange Warteliste mit viel schlimmeren Problem fällen.

Du hast recht, dass sich die Situation nicht verändert, nur weil die Depression überstanden ist.
Aber ich habe bei mir gemerkt, dass ich mehr Kraft habe mit der Situation umzugehen, wenn mein Serotoninhaushalt stabil ist.
Das fällt mir das Beharren auf meine Resilienz erheblich leichter.

Viele Grüße,
Hannah

Nun ich hoffe das ich wenigstens meine Persönliche Situation verbessern kann und mich irgendwie durchschlage, aber von meinen gegenfertigen Status aus, sage ich 2013 zu der Welt lebe ohne mich weiter.
[size=20]Mögen die Möhren mit uns sein, immer![/size]

Benutzer 72 gelöscht

Re: selbstmord als lösung ?

#29

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 29. Mai 2011, 22:36

hallo!
Ein Deprimierter will Deprimiert sein und fühlt sich wie dumm es sich auch anhört in der Depression wohl.


hast du gut gesagt und klar erkannt -
und jetzt nimm das mal wörtlich! ;)

Nein! Soll keine Verarsche sein!

Ich hatte selber mittelschwere Depressionen und der Gedanke "wenns schlimmer wird, dann geh ich" war mein täglicher Begleiter (und es war recht tröstlich für mich)

Irgendwann aber hab ich begonnen, nachzudenken "wohin geh ich, wenn ich geh?" bin dann zur Frage gekommen, wer ich eigentlich bin -

"ich" bin nicht "ich"

aber ich soll von mir lernen :im:

so ähnlich - jedenfalls besteht seitdem bei mir absolut keine "Gefahr" mehr, dass ich mein Leben vorzeitig beenden tät (wobei ich das nicht so eng seh, wie die Kirche - mit der "Sünde", das mein ich)

Es ist einfach so, dass ich "erkannt" habe - oder mir einbilde erkannt zu haben - ok, ihr "Esoterikjäger"? ;)

also, dass der Sinn und Zweck dieses meines Daseins nicht darin besteht, dass ich mich wohl fühle, glücklich bin und froh.
Nein - der Sinn und Zweck dieses meines Daseins ist, dass ich was lernen kann.
Dinge, die ich als "rein geistiges Wesen" (denn das ist meiner Ansicht nach das, "wohin" ich gehen werde, wenn ich mal geh)
niemals lernen könnte -

Seitdem kann mir nichts mehr wirklich was tun - weiß nicht, für mich war das "der große Trost"
und auch vor allem meine Einstellung zu behinderten Menschen hat sich noch einmal zum Positiven geändert - ihr Leben hat einen ganz besonderen Sinn!

auch das Leben mit Depressionen hat einen ganz besonderen Sinn!

egal, wie kurz oder wie lang es ist ...

Jeder Tag ist ein Neuanfang?

ich habe viel Gedichte geschrieben - das war mir eine große Hilfe...
eines endete mit

"Leben ist Leiden ist besser als tot"

wünsch Dir alles Gute! :wink_1:

liebe Grüße!

roland
Beiträge: 1404
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 21:09

Re: selbstmord als lösung ?

#30

Beitrag von roland » Mo 30. Mai 2011, 12:53

Hallo,
wie ist es, hilft es Dir, wenn hier im Forum über neue Projekte und die erfüllung von Träumen berichtet wird, oder zieht es Dich eher runter?

Ich kann Dir zum glück nicht aus eigener Erfahrung helfen - bisher waren meine Tiefpunkte noch nicht so stark. Aber es geht die letzten Jahre auch immer weiter runter. Bei mir ist es, weil ich in der Schwebe lebe. Hab nen Job, hab ne Wohnung, ...... und dannn??

Du hast einen Sohn!! Ich beneide dich darum. Dieses Glück ist mir noch nicht vergönnt.

Ich wünsche Dir, das Du wieder die Brille ein bisserl rosa färben kannst. Wenn wir in unserer heutigen Welt alles ungefiltert an uns ranlassen, da bekommt der stärkste Charakter die Kriese. Ich halte bewusst das von mir fern, was ich eh nicht ändern kann. Damit habe ich die Kraft, das zu ändern, das in meiner Macht liegt.
Allerdings muss ich sagen, das ich heute nicht mehr in der Lage bin, jeden Tag die Nachrichten zu sehen oder so. Auch mit dem Geld halte ich es so: Augen zu und durch, Meine Seite planen und dem Rest seinen Lauf lassen. Der Hauskauf ist sicher ein Risiko, riesen Schulden - aber he, wenns wirklich alles zusammenbricht, dann jucken die mich nicht, ich bin nicht mein Geld, ich bin nicht mein Konto.
Also, planen, was planbar ist und sonst Scheuklappen auf. Es hilft!! Ich finde, das ist erlaubt, solange die Scheuklappen deiner Kontrolle unterliegen ;)


Alles gute und bitte nicht aufgeben!! Jeder hat seinen Platz hier! Auch Du!

Roland

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