Also diese Küche... Ich erwähnte ja schon, dass wir anbauen mussten und es die alten Ikea-Fronten nicht mehr gibt. Folglich sollen jetzt alle Fronten neugebaut werden, spätestens wenn wir umziehen (müssen) will ich auch mal eine Küche die größer ist als ne Hundedecke.
Wir haben uns für die Kombi Kiefer massiv / amerikanische (?) Kirsche entschieden, also Arbeitsplatte und Türfüllungen Kirsche, Rest Kiefer.
Der erste Schrank ist nun fertig, es war absurd viel Arbeit, aber es hat sich gelohnt
Weil ich kein Sperrholz in Kiefer gefunden habe, hab ich mich entschieden eine 3 m Tafel Birkensperrholz für die Türfüllungen zu besorgen und die Füllungen selber zu furnieren. Nach den eher durchwachsenen Erfahrungen beim Furnieren mit Glutinleim (hab ich hier auch irgendwo berichtet) hab ich diesmal den einfacheren Weg gewählt und es mit Weißleim gemacht, wasserfest, unöko
Ich habe also zunächst die entsprechende Füllung zuesägt (d.h. di Sperrholzplatte), dann die Furnierstreifen ausgewählt und zugeschnitten. Man sollte darauf achten, dass die Furnierstücke zusammenpassen, also entweder spiegeln oder aber wirklich genau gucken. Man kann sie mit einem Cuttermesser oder Schnitzmesser und einem Lineal schneiden, das Messer will aber, wenn man in Faserrichtung schneidet immer der Maserung folgen. Da mir das auf den Sack ging und ich so keine geraden Kanten hinbekam, hab ich es einfach mit der Kreissäge zugeschnitten: Das geht prima! Man hat auch keine Ausrisse mehr!
Die einzelnen Streifen habe ich dann mit Furnierklebeband zusammengeklebt. Das Kleben geht gut mit zwei Leuten, eine schiebt sie aneinander, der andere klebt fest. Das Klebeband ist mit Gummi Arabicum beschichctetes Papier, wie Briefmarken.
Dann habe ich die Oberfläche des Sperrholzes dünn (!) Mit einem Pinsel mit Weißleim eingestrichen, ohne Löcher / Fehlstellen. Das Furnier draufgelegt und mit zwei Zulagen über Nacht verpresst. Wer keine Zwingen hat, kann auch Gehwegplatten oder sowas oben drauf legen, hab ich auch schon mal gemacht.
Nach dem Kleben hab ich dann noch mit einem Cuttermesser die überstehenden Furnierkanten abgeschnitten. Um Ausrisse zu vermeiden, zieht man die Schnitte nicht ganz durch, sondern schneidet erst von beiden Seiten aus zur Mitte ein.
Im letzten Arbeitsgang habe ich das Furnier mit 120er Körnung geschliffen, dabei schleift sich auch das Furnierklebeband ab. Dann mit 260er Körnung, mit einem feuchten Lappen die Holzfasern aufstellen, trocknen lassen und nochmal 260er Körnung. Gewachst ist es mit Auro Hartwachs. Das Ergebnis ist sehr schön, man sieht praktisch keine Übergänge zwischen den Furnierkanten. Auf den Fotos kommt die leuchtende Farbe nicht so durch, leider. Die Kamera vom Tablet ist auch scheiße.
So, das Foto und die Story zum ganzen Schrank gibts im nächsten Beitrag, hab Angst das mir dies verschwindet wenn ich es jetzt nicht abschicke!