Werkstattbericht

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Werkstattbericht

#131

Beitrag von emil17 » Fr 6. Jan 2017, 16:26

Dyrsian hat geschrieben:Leute mit Japansägen lachen jetzt bestimmt, aber mit einem scharfen, geraden Fuchsschwanz klappt es auch
Warum soll man da lachen? Die Kunst ist doch auch, sich mit dem zu behelfen, was da ist, und nicht für jeden Bearbeitungsschritt ein extra Gerät mit Motor dran haben zu müssen.
Ein guter Koch kommt mit Topf, Kelle, Messer und Schneidbrett weiter als ein schlechter mit einer ganzen Haushaltwarenabteilung vom Supermarkt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Olaf
Beiträge: 13594
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 14:25
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: Havelland BRB

Re: Werkstattbericht

#132

Beitrag von Olaf » Fr 6. Jan 2017, 20:19

Ich find das auch gut, jetzt im Winter muss ich doch vermehrt ohne Kreissäge auskommen, steht draußen, und das Blatt steht nicht 100% senkrecht, ist minimal, aber bei solchen Balken und wenns drauf ankommt nervt es schon.
Ich, wo ich jetzt paar Sachen erfolgreich gefräst habe bin ja auch ganz entzückt von meiner Hobelbank. Die Eisen, die mir fehlen hab ich aus Hartholz nachempfunden, und da kann ich Dinge eigentlich schön einspannen:
k-3wst4.jpg
k-3wst4.jpg (60.6 KiB) 2309 mal betrachtet
Nur, der Schlitten hängt schief und rumpelt und blockert und ist auch etwas höher als der Rest der Bank. Würde ich gern instandsetzen.
Um ihn auszubauen, müsste ich unten zwei Hölzer rausnehmen. Die sind aber mit riesigen Schlitzschrauben im Hartholz befestigt, seit grob geschätzt 60 Jahren nicht gelöst worden. Der Schlitz ist so 25 mm breit. So einen Schraubendreher besitze ich nicht, und selbst wenn, ob ich die loskriegen würde?
Hab schon überlegt, da was anzuschweißen, womit ich die rausdrehen kann. Aber ich würd da ungern drin schweißen, und rausbolzen, nur Patrick weiß, warum ich das auch nicht will.
(Also wir mussten sogar den einen Spannstahl ausbauen, um noch 3 mm zu gewinnen, damit das hundeschwere Teil durch die Tür passte.)
Also bleibts erst mal wies ist.
Hab ich nur Kleinkram an der Wand gemacht, nach nem halben Jahr weiß ich jetzt besser, was ich im direkten Zugriff brauche:
k-3werkst1.jpg
k-3werkst1.jpg (53.15 KiB) 2309 mal betrachtet
U.a. auch einen vollständigen Satz Maul-/Ringschlüssel.
Die hab ich mit blauem Isolierband markiert. Und es ist bei Strafe (die muss ich mir noch ausdenken) verboten, die nach Benutzung nicht sofort zurückzubringen.
k-3wst3.jpg
k-3wst3.jpg (77.03 KiB) 2309 mal betrachtet
Hier wohnen nämlich nur Schlampen. Damit meine ich logischerweise nicht meine Frau, sondern mich, meinen Sohn (also der wohnt hier nicht, schraubt aber regelmäßig hier), ihren Sohn. Der schlimmste bin zweifellos ich. Und ja, wir haben alles in zigfacher Menge, aber wo?
Mal sehen, wie lange das gutgeht. Aber ich hoffe zumindest, dass man die so schnelerl wiederfindet unter dem andern Zeug.
So, und jetzt hol ich mir mein Werkstatt-Internetradio in die Küche, und löte bisschen dran rum. Das Küchenradio hat inzwischen technischen Vorlauf, den muss ich aufholen, und in der Küche muss ich löten, weil ich nebenbei noch Brot backe. Es gibt immer was zu tun....
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Dyrsian
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 1886
Registriert: Mi 19. Okt 2011, 21:56
Familienstand: in einer Beziehung
Wohnort: Duisburg

Re: Werkstattbericht

#133

Beitrag von Dyrsian » Fr 6. Jan 2017, 21:24

Kannst du nicht ein altes Stemmeisen in der Breite so umarbeiten, das es genau passt? Es muss genau und fest in dem Schlitz sitzen, ich hatte mal so eine riesen Schlitzschraube in meinem Zündapp Motor, wennste nicht genau was passendes hast reißt du dir das butterweiche Eisen kaputt und dann ists Essig. Wenn das ne Eisenschraube oder sowas in Eichenholz ist, dann ist die doch eh komplett vergammelt und reißt bestimmt ab. Ich meine die haben früher Messing genommen, weil sie keinen Edelstahl hatten, das ist wenigstens schön weich und lässt sich gut ausbohren.

Dyrsian
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 1886
Registriert: Mi 19. Okt 2011, 21:56
Familienstand: in einer Beziehung
Wohnort: Duisburg

Re: Werkstattbericht

#134

Beitrag von Dyrsian » Fr 6. Jan 2017, 21:28

Nachtrag: Schraube lösen / abreißen mit zwei Mann: einer drückt den Schraubenzieher in den Schlitz, der andere dreht mit Hilfe eines Ringschlüssel oder einer Crimpzange + Montierhebel den Schraubenzieher. Vorher man ein zwei mittelstarke Schläge mit dem Hammer auf die Schraube geben, hilft manchmal.

mot437
Beiträge: 5503
Registriert: Mo 11. Feb 2013, 00:02
Familienstand: verpartnert
Wohnort: annaburg

Re: Werkstattbericht

#135

Beitrag von mot437 » Fr 6. Jan 2017, 22:15

groser schlizschraubendreher und ein schlagschraubenlöser kanst von mier auslenen ich geb in centauri mal mit
ups hab ich zufiel fersprochen der schlagschraubenlöser könte noch in der schweiz sein
Sei gut cowboy

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Werkstattbericht

#136

Beitrag von emil17 » Fr 6. Jan 2017, 22:48

Du kannst auch mit einem 8er oder 10er Schraubendreher schief an einem Ende des Schlitzes ansetzen und mit dosierter Gewalt auf den Dreher klopfen, dann geht sie (vielleicht, manchmal) auf. Sobald sie sich dreht, kommst du mit einem normal grossen Schraubendreher weiter.
Die grösseren haben oft ein Vierkantstück unter dem Griff, da kann man mit einem Schraubenschlüssel beim Drehen nachhelfen.
Bei rumpelnden Holzspindeln hilft oft, alle beweglichen und sich reibenden Teile reichlich mit flüssig gemachtem Kerzenwachs einzulassen. Es sieht aber auf dem Bild so aus, als sei auch der Führung der Zange, die aus Holz und versteckt ist, irgendwann mal Gewalt angetan worden.

Zu den Schraubenschlüsseln wünsch ich dir viel Glück, die pflegen sich dem suchenden Blick des Menschen zu entziehen, weil sie sich nach Gebrauch nicht von selbst zurücklegen.
Es hilft, wenn deine Werkstattmitbenutzer so sind wie eine häufig anzutreffende Sorte, nur eins:
Kauf dir einen doppelten Satz, den billigen lässte offen liegen und den besseren sperrst du weg. Wenn dann jemand kommt, wo der 17er ist, kannst du sagen "keine Ahnung, vorgestern war er noch da".
Das Wegschliessen gilt auch ausnahmslos für alles, was scharf sein und scharf bleiben und nicht misshandelt werden soll.
Sonst hebelt dir jemand mit dem besten Stecheisen einen alten Nagel aus, den er mit der Kneifzange nicht zu fassen kriegt, das Eisen ist ruiniert und keiner ists gewesen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Werkstattbericht

#137

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Fr 6. Jan 2017, 22:54

Zu deinen Schrauben brauch ich nix sagen, ist schon alles geschrieben :lol:
aber zu deiner Steckerleiste an der Wand, die find ich sehr gut, meine liegt immer auf dem Boden und der ganze Kabelsalat dazu. Ich wollte ja nix provisorisches machen bis endlich die Installation fertig ist, aber so ein Provisorium ist ja fast für die Ewigkeit. :daumen:

Die Idee mit dem Isolierband an den Schlüsseln ist auch gut. Ich habe eine Magnetleiste montiert und ein Sortiment der gebräuchigsten Schlüssel dran gemacht. Mit der Zeit hängt dann plötzlich nur noch alle 17er oder 15er dran und die anderen sind irgendwo.

Olaf
Beiträge: 13594
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 14:25
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: Havelland BRB

Re: Werkstattbericht

#138

Beitrag von Olaf » Fr 6. Jan 2017, 23:10

*lach*, ja, so ist das.
Es tut aber nicht mehr weh, die Oberschlampe bin ich, mein Sohn ist kein bisschen besser.
Das Schubfach mit den Stemmeisen bei meinem Opa war tabu für uns Bratzen, und das ist richtig so!!!!
Ich hab ein Schubfach, da liegen Fräser, Forstnerbohrer, Zapfenfräser drin. Das ist heilig, zum Glück braucht das auch niemand außer mir, wenn da was fehlt, war ich das wohl. Mien Sohn hat seine Firmenausrüstung im Auto, da frag ich dann auch untertänigst, "haste da zufällig???" und brings auch sofort zurück.
Schlimm ist eben, wenn man keinen 10er oder 13 findet. Dann denkt man drüber nach, ob man an seinem Leben oder zumindest an der Werkstatt was ändern sollte. Aber es ist ein steiniger Weg....
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Dyrsian
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 1886
Registriert: Mi 19. Okt 2011, 21:56
Familienstand: in einer Beziehung
Wohnort: Duisburg

Re: Werkstattbericht

#139

Beitrag von Dyrsian » Sa 7. Jan 2017, 11:03

Ich find sowas ja total geil:
https://www.feinewerkzeuge.de/schaumsto ... nlage.html
Da ist alles ordentlich und du siehst sofort wenn was fehlt. Bisschen nerdig, ok. :grinblum:
Ich hätte an sowas Spaß, auch weil ich Spaß dran hätte eine Werkstatt nur zum Selbstzweck einzurichten. Leider fehlt mir noch der Lottogewinn um den Quatsch zu finanzieren. Wieviel waren im Eurojackpot? 90 Mille? Ach, das wär was ...

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Werkstattbericht

#140

Beitrag von emil17 » Sa 7. Jan 2017, 11:33

Die Einlagen auf dem Link sind aber frech teuer, falls es mit dem Lotto so wie bei mir nicht klappen will ;-))
Du kannst, wenn du Schaumstoff willst, auch Dehnfugenband für Estriche nehmen oder Innendämmung auf Schaumstoffbasis. Das ist nicht so schön schwarz, aber kostet viel weniger und tuts auch.
Ein Zeugrahmen an der Wand find ich besser, weil der Koffer dauernd im Weg rumliegt, sich mit Spänen und Staub füllt, und auch mal von der Bank saust. Es hat natürlich Vorteile, wenn du eine mobile Werkstatt hast oder die Sachen gestohlen werden könnten.
Alternativen:
Einlagen aus Sperrholz aussägen.
Die gute alte Zimmermannswerkzeugkiste. Sie dient auch als Hocker um auf der Baustelle Brotzeit zu machen.
Damit die Eisen dort bleiben wo sie sollen kann man kleine Supermagnete zum Anschrauben nehmen.
Eine einrollbare Werkzeugtasche aus Leder mit Fächern wäre mein Favorit.
Ich scheitere aber regelmässig an etwas, was man offenbar nicht kaufen kann: Selbstdisziplin.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Antworten

Zurück zu „Geräte und Werkzeuge“