Vorab schiebe ich mal ein paar einfache Tipps für jeden ein:
Elerktrische Thermostate
Einfache, aber gute Helferlein, die Temperturschwankungen im Haus minimieren und beim Energiesparen helfen.
Heizkörpernischen "dämmen"
Meist sind genau die Stellen an denen der Heizkörper hängen mit dem dünnsten Mauerwerk versehen. Mit einer klassischen Innendämmung der Nischen sind jedoch schon viele auf die Nase geflogen (Taupunktverschiebung). Ich habe jedoch sehr gute Erfahrungen mit leichten Lehmsteinen gemacht. Es geht hier weniger darum wirklich zu dämmen sondern den direkten Wärmeübergang auf das Mauerwerk zu unterbrechen. Mittels Thermografie konnte man von Außen definitiv einen Unterschied erkennen. Wenn ich die Bilder noch finde, kann ich sie mal einstellen.
Kommen wir nun zu meinem persönlichen Fahrplan für die energetische Sanierung:
1. Mauerwerk trocken legen
2. Gebäudehülle winddicht machen
3. Dämmung Dach/-boden
4. Heizflächen (inkl. Fassadendämmung)
5. Regenertiver Energieerzeuger
Erklärung:
1. Mauerwerk trocken legen
Ein trockenes Mauerwerk leitet schlechter und dämmt somit besser. Ein guter Tipp ist hier das Haus außen möglichst bis zum Fundament abzugraben und eine 20-30 cm Schicht Schaumglasschotter vor der Hauswand einzufüllen.
https://www.ecoglas.de/anwendungen/hoch ... rwand.html
Schaumglasschotter ist natürlich auch als Dämmung für alte Kellerböden ohne Bodenplatte sehr gut geeignet.
https://www.ecoglas.de/anwendungen/hoch ... latte.html
Bitte nicht mit eingespritzten Horitzontalsperren, Betonbodenplatten in alten Kellern und Permimeterdämmplatten an feuchten Mauerwerk experimentieren. Im Netz finden sich hierzu genug Negativbeispiele.
2. Gebäudehülle winddicht machen
Ich rede hier nicht davon das Haus luftdicht zu machen, sondern Zugluft auszumerzen. Denn wenn es auch nur leicht im Haus zieht, gleicht man das wegen des stärkere Kälteempfindens durch unverhältnismäßig höhere Raumtemperaturen aus.
Typisch sind hier Luftspalten und Hohlräume an Fenster- und Türanschlüssen, die z.B mit Korkfüllmasse aufgefüllt und zuputzt werden können. Aber auch Übergänge zwischen Mauerwerk und Dach/-boden sind bei älternen Häusern meist nicht ganz oder gar nicht winddicht. Begebt euch einfach mal auf Lecklagenortung. Habe dafür auch schon Räucherstäbchen benutzt, weil die Technik gestreikt hat. Funktioniert eigentlich ganz gut.

Ich habe diesen Punkt absichtlich nicht als kleinen Tipp eingefügt, denn bei feuchtem Mauerwerk können solche Maßnahmen manchmal zu Problem führen. Das Dach sollte natürlich auch dicht sein.
3. Dämmung Dach/-boden
Außer dass man möglichst Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen verwenden soll, muss ich hierzu wahrscheinlich nichts erklären. Meine Empfehlung lautet immer Hanfwolle oder etwas feuchtigkeitsunempflindlichere Hanf-Leichtlehmschüttungen.
4. Heizflächen (inkl. Fassadendämmung)
Bevor man die Wärmeerzeuger angeht, sollte man sich definitiv Gedanken über die Wärmeverteilung. Niedrigere Heizwassertemperaturen ermöglichen die Anergie bei Biomasse-, aber auch bei Gas- und Ölheizungen zu nutzen. Man erhält also mehr nutzbare Wärme, da die Differenz zwischen Heizwassertemperatur und Puffertemperatur größer ist. Auch bei thermischen Solaranlagen zur Heizungsunterstützung hat dies einen deutlichen Vorteil, da man so weniger Temperatur (Grad Celsius) und mehr Energie (kWh) ernten kann. Speziell für Wärmepumpen ist das essenziell, weil der Temperaturhub zwischen Umweltwärme und Heizwassertemperatur hier die Effizienz entscheiden. Also wirklich eine Investition in die Zukunft. Nebenbei werden die Heizflächen den aktuellen und nächsten Wärmeerzeuger locker überleben.
Leider ist der Einbau einer Flächenheizung meist mit einem ordentlichen Chaos in den Wohnräumen verbunden, aber hierfür kann ich euch auch den besten Trick verraten. Es gibt nämlich eine Möglichkeit die Fassade zu dämmen und im gleichen Schritt eine Flächenheizung zu installieren ohne auch nur die Wohnräume dabei zu betreten.
Es handelt sich dabei um eine Fassadheizung. Dabei werden unter der Dämmschicht auf dem bestehenden Mauerwerk Heizschlangen verlegt. Diese nutzt man dann um das Haus günstig auf 17-18 zu temperieren. Bestehende Heizkörper oder Kamine werden anschließend nur noch genutzt um Wohlfühltemperatur zu erreichen, wo und wann man sie braucht.
http://www.eneff-stadt.info/fileadmin/m ... eizung.pdf
Wurde auch schon bei einem Wohnhaus in Eigenregie getestet, für gut befunden und ausführlich dokumentiert.
http://www.haustechnikdialog.de/Forum/t ... denheizung
Ich würde zur Vorhangfassade greifen, da sie zusätzlichen Schutz vor Sonne und atmosphärischer Kältestrahlung bieten. Hanfwolle als Dämmung und eine Holzfaserunderdeckplatte statt irgendwelchen Folien würde drunter packen.
Noch ein kleiner Tipp am Rande bezüglich Heizkörpern:
Entgegen der gängigen Meinung ist es übrigens unsinnig Röhrenheizkörper raus zu schmeißen!
Konvektionsheizkörper sind für Solaranlagen und Wärmepumpen kaum bis gar nicht geeignet. Sie sind für kleine Mengen Wasser mit hoher Temperatur konzipiert. Unter 40 Grad Heizwassertemperatur gibt es nämlich so gut wie keine vernünftige Konvektion. Das Konzept widerspricht also eigentlich der effizienten Wärmeverteilung. Röhren hingegen arbeiten mit einem größeren Wasserinhalt, mehr Fläche/Strahlungswärme und liefern auch schon bei niedrigeren Heizwassertemperaturen Heizleistung. Deshalb lieber drin lassen und sie mit einer Flächenheizung kombinieren. Ich habe irgendwo noch einen guten Link dazu. Wenn ich ihn finde, werde ich ihn noch nachreichen.
5. Regenertiver Energieerzeuger
Nun kann man sich entspannt einer grünen Wärmequelle widmen. Meine Tipps zu diesem Thema werde ich jedoch in einem zweiten Teil verpacken, wenn Interesse besteht.