Die Tiere werden eingesetzt, um einen Teil der vorhandenen Pflanzenmasse als Mulchschicht auf den Boden zu trampeln.
Dazu werden die Tiere in hoher Dichte für kurze Zeit auf die Fläche gelassen.
Je nachdem, die dicht man die Tiere zusammenpackt und wie lange man sie auf der Fläche lässt, kann man steuern, wie viel vom vorhandenen Aufwuchs gefressen und wie viel niedergetrampelt wird.
Das Ergebnis sieht dann aus wie oben im ersten Beitrag.
Der Mulch schützt den Boden gegen die Sonnenstrahlung (und damit Austrocknung durch Verdunstung und Abtötung der Bodenorganismen durch die UV-Strahlung) und gegen Austrocknung und Auskühlung durch den Wind, hilft also die Feuchtigkeit im Boden zu halten, und dient gleichzeitig den Bodenorganismen als Nahrungsquelle und Schutz.
Siehe auch Versuch M2:
http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... 28&t=14683
Mit Sonnenschutz und Feuchtigkeit und Futter und Wärme feiert das Bodenleben Urstände und versorgt so die Pflanzen mit Nahrung, auch in Zeiten, in denen der Oberboden sonst austrocknet und von der Sonne sterilisiert wird oder zu kalt ist.
Man opfert also einen Teil der Pflanzenmasse, um den Nährstoffkreislauf im Boden und das Wasserhaltevermögen zu fördern, und wird dafür mit besserem Pflanzenwachstum belohnt.
Nutzen kann man das halt nur mit Weidetieren. Bei Mahd würde der Mulch ja wieder entfernt und würde zudem die Futterqualität verringern, weil das angerottete Zeug bei der maschinellen Ernte mit dem jungen Gras vermischt würde.
Das Ganze hat noch mehr Vorteile bei der Weidehaltung: Die Tiere können selektieren und das Beste (junge, zucker- und eiweißhaltige Blätter) fressen. Das Schlechtere wird niedergetrampelt. So haben die Tiere im Schnitt eine höhere Futterqualität als wenn sie gezwungen werden, den Aufwuchs komplett zu fressen.
Su kann man auch überständiges Gras (dessen jüngere Blätter immer noch gutes Futter sind, aber die Stängel und älteren Blätter nicht mehr) gut verwerten, was außerdem hilft, Maschinenkosten zu sparen.
Bisher wird überschüssiges Gras in der Hauptwachstumsphase meist maschinell geerntet und dann im Winter wieder maschinell verfüttert, was hohe Kosten verursacht.
Ich will die Maschinenkosten mögl. reduzieren. Dazu sollen die Tiere einen mögl. großen Teil des Jahres ihr Futter auf der Weide finden. Dazu muss man nicht nur einen stehenden Futtervorrat für die Zeit mit geringem Wachstum (Winterhalbjahr) aufbauen, man muss auch das Problem mit dem überständigen Gras in Phasen schnellen Wachstums lösen.
Das Trampelmulch-Verfahren hilft bei beidem. Man kann das überständige Gras aus der Schnellwachs-Phase teilweise als Mulch nutzen und so das Wachstum in der übrigen Zeit verbessern.