Wölfe

DerElch

Re: Wer fürchtet sich vorm bösen Wolf ?

#101

Beitrag von DerElch » Do 21. Apr 2011, 16:18

BernhardHeuvel hat geschrieben:Dann übernachte im Freien dort, wo es Wölfe gibt. Am besten in Kanada oder Alaska.

Ohne Gewehr versteht sich.

Viele Grüße
Bernhard


ja und???machen wir öfters....letztens haben wir unweit sogar bärenspuren entdeckt-der ist vielleicht 4m neben uns durchmarschiert...und jetzt????

gruss DerElch

Benutzeravatar
stoeri
Beiträge: 1709
Registriert: Mi 15. Jun 2011, 20:18

Wölfe

#102

Beitrag von stoeri » Di 27. Dez 2011, 10:05

Hallo Freunde,

ich wollte mal von Euch wissen, wie Ihr dazu steht wenn Wölfe sich wieder in unseren Wäldern ansiedeln?

Mich würde es auf der einen Seite sehr freuen aber auf der anderen Seite ist man halt verwöhnt wenn man alleine mit Hund in den Wäldern herumstreift, wie gefährlich wäre das?
Und vorallem denke ich würde kein Schäfer mehr seine Schafe alleine in der Pampa einpferchen können naja und das Hüten würde ich mir auch schwieriger vorstellen, da müßte ja der Schäfer eine Knarre dabei haben dürfen oder nicht?
Um Hirtenhunde zur Herde dazu zu geben dazu sind viel zu viele Spaziergänger mit Hund unterwegs das wohl nicht grad gut ist.
Wie steht Ihr dazu?
herzliche Grüße
Erika mit Lux und Ricky im Herzen

Wenns nur olle so waradn, wia i sei soiad.

Sabi(e)ne
Beiträge: 8711
Registriert: Di 3. Aug 2010, 16:34
Wohnort: Weserpampa

Re: Wölfe

#103

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 27. Dez 2011, 10:36

Moin, Erika,

glaub bitte nicht, daß du jemals einen Wolf sehen wirst - die sind viel zu vorsichtig, um sich erwischen zu lassen.
Und nein, sie werden auch keine Spaziergänger oder deren Hunde angreifen.
Da ist das Risiko, einem Wildschwein Auge in Auge gegenüberzustehen, deutlich höher, und das, obwohl die sich auch nicht so schnell blicken lassen.
Außer in Berlin-Grunewald... :lol:

Bei Herdentieren muß man sich halt um ausreichende Schutzmaßnahmen kümmern - aber das war doch schon immer so.
Bei Wildtieren holen sich die Wölfe eigentlich immer nur schlappe Tiere, und sind nicht so blöd, sich mit den starken anzulegen.

Von daher sehe ich da wenig Risiko, zumal es in D grad mal knapp 100 Wölfe überhaupt erst gibt.
Die Leute glauben halt lieber alle Märchen, statt sich mal selbst schlau zu machen.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

Benutzeravatar
marion
Beiträge: 1615
Registriert: Mi 8. Dez 2010, 16:21

Re: Wölfe

#104

Beitrag von marion » Di 27. Dez 2011, 11:17

Da ich Wölfe eh toll finde, würde ich es natürlich sehr begrüßen, wenn es mehr würden.
Der Gedanke, dass es um Berlin rum Wölfe gibt, finde ich schon gut.
Wölfe sind ja nicht böse und sie greifen auch keine Menschen an. Sicherlich gehen sie an Herden, da müßte dann halt geschaut werden, dass diese vernünftig geschützt werden.
Z.B. nicht durch Hirtenhunde, sondern durch Herdenschutzhunde. Ein himmelweiter Unterschied !
Beschäftige dich doch mal mit Literatur über Herdenschutzhunde und deren Züchtung. Dort, wo diese Hunde gebraucht werden, ist die Auslese zur Zucht sehr rabiat. Ein guter Herdenschutzhund ist sehr selbstbestimmt und nicht agressiv. Es sei denn, es will jemand seiner Herde was. Aber das ist auch sein Job.
Sie sind Arbeitstiere und wenn ich manchmal diese armen Geschöpfe sehe, die in der Stadt gehalten werden, dann krieg ich echt das ko*zen. Bei Arbeitshunderassen wäre ich seeehr dafür, dass wirklich nur Leute diese Hunde halten dürfen, die mit ihnen arbeiten und sie brauchen. Aber lassen wir das jetzt...gehört ja nicht zum Thema und es reicht schon, wenn ich mich mit meiner Schwester in die Wolle kriege, die sich privat einen völlig durchgedrehten Arbeitshirtenhund hält.
Wölfe und Hunde: Hunde sollten eh gut erzogen sein, wenn sie ohne Leine laufen dürfen. Sprich: sich nicht weiter als 10-20 Meter vom Herrchen entfernen. Unerzogene und nicht abrufbare Hunde gehören an die Leine. Wer das nicht macht, ist selber schuld und sollte nicht jammern, wenn sein Hund im Wolfsmagen landet oder von einem Herdenschutzhund angegriffen wird.
Vermehrung zwischen Hunden und Wölfen sind auch sehr selten.
Vielleicht würde es dann auch wieder mehr Hirten geben, ein Arbeitsboom quasi :hhe:
Als Kind hab ich es immer geliebt, wenn die Hirten mit ihren Schafsherden kamen. Dann sah man mich nur noch auf den Wiesen bei den Hirten und ihren tollen Hunden. Das war immer toll, genauso wie wenn die Zigeuner mit ihrem Wohnwagen und den wunderschönen Korbflechtereien für ein paar Wochen in unser Dorf kamen.
Heute sieht man soetwas fast gar nicht mehr, was ich sehr,sehr schade finde.

In anderen Ländern mit höherem Wolfsaufkommen geht es doch auch irgenwie, warum also nicht hier ?

Liebe Grüße,
Marion
Ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.


Es wird ... :-)

Benutzeravatar
Little Joe
Beiträge: 5240
Registriert: Di 3. Aug 2010, 20:08
Familienstand: verpartnert
Wohnort: Eifel Klimazone 7a

Re: Wölfe

#105

Beitrag von Little Joe » Di 27. Dez 2011, 11:30

Wer sich noch weiter informieren will

http://www.gzsdw.de/

das Infomaterial ist sehr zu empfehlen, super für Kindergärten und Schulen
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

derabgesandte
Beiträge: 54
Registriert: Mo 17. Okt 2011, 12:40

Re: Wölfe

#106

Beitrag von derabgesandte » Di 27. Dez 2011, 12:58

@Marion:

Wenn man deinen Text liest, könnte man annehmen, es gäbe in Deutschland Herdenschutzhunde... Dem ist - mit gutem Grund - nicht so! Die Schafhaltung in Deutschland unterscheidet sich grundlegend von der in anderen Ländern. Bereits seit dem 16. Jahrhundert werden hier der Landwirtschaft mit ihren parzellierten Flächen größere Prioritäten eingeräumt, was zu einer Form der Schafhaltung führte, die einen Herdenschutzhund überflüssig machte. Die Zucht von und der Umgang mit Herdenschutzhunden hat deshalb in Deutschland keine Tradition.

Herdenschutzhunde wie der Kangal aus der Türkei brauchen riesige Reviere, in denen sie sich frei bewegen können. Das sind Hunde, deren Adrenalinspiegel mit abnehmendem Tageslicht zunimmt. In der Türkei und osteuropäischen Ländern werden diese Rassen seit zig Generationen zu Erfüllung ihtrer ganz speziellen Aufgabe selektiert. Welpen wachsen bei den Schafen auf, verstehen die Körpersprache der Schafe besser, als die anderer Caniden, haben sich Leitschafen zu unterwerfen und werden während ihrer Rüpelphase aus der Herde genommen, damit sie nicht möglicherweise feststellen, wieviel Spaß es machen kann, Schafe zu scheuchen.

Wenn es heute in der Lausitz Ansätze dazu gibt, Herden von Herdenschutzhunden bewachen zu lassen, kommen dort Owtscharkas, Pyrenäenberghunde etc. zum Einsatz.

Mir widerstrebt zutiefst, dass Menschen annehmen, man könne in Deutschland Herdenschutzhund artgerecht halten. Ich habe Kangalmixe im Tierheim gesehen - eingesperrt in Zwinger - die sind - weil so agressiv - unvermittelbar.
If the quick and easy path you choose... an agent of evil you will become. (Wisdom of Master Yoda)

Benutzeravatar
die fellberge
Beiträge: 2143
Registriert: Mi 10. Nov 2010, 22:31
Wohnort: Niederlausitz
Kontaktdaten:

Re: Wölfe

#107

Beitrag von die fellberge » Di 27. Dez 2011, 14:12

@ derabgesandte- wer bist du??????????

Ich finde keine Vorstellung?

Schafhalter? Wolfshalter? Herdenschutzhundhalter? Tierheimbetreiber?

Es muss nicht immer der Kangal sein- der in Anatolien auch nicht nur wegen der Wöfe eingesetzt wird, sondern eher wegen der Bären.
Jeder Mensch ist schlau- der eine vorher, der andere hinterher!

LG Marianne

Benutzeravatar
marion
Beiträge: 1615
Registriert: Mi 8. Dez 2010, 16:21

Re: Wölfe

#108

Beitrag von marion » Di 27. Dez 2011, 14:30

Ts,ts...hab ich das irgendwo geschrieben ? Die einzigen Herdenschutzhunde die ich in Deutschland gesehen habe, waren ausschließlich in privater Hand und da gehören sie, meiner Meinung nach, nicht hin. Denn dann passiert das, was du beschrieben hast. Sitzen nämlich oft völlig verstört im Tierheim.
Die Herdenschutzhundmixe die ich als Streuner im Ausland gesehen habe, waren nicht agressiv. Allerdings bieder ich mich solchen Tieren auch nicht an, sonder jeder geht seiner Wege und gut ist`s. Vor Herdenschutzhunden hab ich einen ziiiieemlich großen Respekt, es sind nunmal keine "Kuschelhunde" wie bei uns in Deutschland. Aber ich glaube nicht, dass sie bösartig sind.
Über das Thema Herdenschutzhunde mußte ich mich vor knapp 7 Jahren sehr ordentlich einlesen und kundig machen. Das war nämlich der Zeitpunkt, wo unser Tierarzt mit Hinblick auf unsere Hündin ( da noch Junghund ) den Verdacht äußerte, dass eventuell etwas Herdenschutzhund mit drin sein könnte :platt: statt dem vermutetem Schäferhund/Labrador.
Wir wissen es heute noch nicht so genau. Freiwillig und bewußt würde ich mir NIEMALS einen Herdenschutzhund oder Mix anschaffen.
Du hast schon Recht damit, dass in Deutschland die beweideten Flächen kleiner sind. Es muß ja nicht gleich der König der Hunde sein, etwas kleiner und angepasster wird es mit Sicherheit auch geben. Und wie ich schon schrieb, diese Hunde gehören in die Hände von Fachleuten, nicht in die Hände von Privatpersonen. Wie alle anderen speziell zur Arbeit gezüchteten Hunde auch. Meine Meinung.

Interessanter Link vom WWF
http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/pdf_ ... hunden.pdf

Liebe Grüße,
Marion
Ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.


Es wird ... :-)

derabgesandte
Beiträge: 54
Registriert: Mo 17. Okt 2011, 12:40

Re: Wölfe

#109

Beitrag von derabgesandte » Di 27. Dez 2011, 15:32

Marion, mir ging es hauptsächlich darum deutlich zu machen, dass Deutschland keine Möglichkeit bietet, einen Herdenschutzhund artgerecht zu halten. Die Art der Schafhaltung in Deutschland gibt auch keine Gelegenheit einen solchen Hund adäquat zu beschäftigen.

Ich halte es für wichtig klarzustellen, dass diese Riesen, von ihrer gewohnten Beschäftigung abgeschnitten, artfremd aufgezogen und damit mangelhaft sozialisiert Zeitbomben auf vier Beinen darstellen. Das sind - da wo sie hingehören - tolle Hunde, aber ich glaube nicht, dass die paar Wölfe in Deutschland solche Kaliber erfordern.

Du hast wohl recht, dass solche Spezialisten in die Hände von Fachleuten gehören, aber leider sieht man sie immer wieder im Tierheim, wo sie von Leuten abgegeben werden, die irgendwann, mit zunehmender Größe nicht mehr überzeugt waren, eine solche Herausforderung bewältigen zu können. In einem Tierheim in Köln habe ich einen Kangal-Mix gesehen, der mit allen vieren an die Seitenwand seines Zwingern, von dort an die Decke (!) und wieder zurück auf den Boden sprang. Und das immer wieder. Abgesehen davon, dass da im Kopf wahrscheinlich etwas schief gelaufen ist, zeigt es auch die schier unendliche Kraft, was dann letztlich auch den Unterschied zu einem wild gewordenen Yorki ausmacht.

Marion, ich glaube, dass ich dich jetzt - nach deinem zweiten Posting - verstanden habe.
If the quick and easy path you choose... an agent of evil you will become. (Wisdom of Master Yoda)

derabgesandte
Beiträge: 54
Registriert: Mo 17. Okt 2011, 12:40

Re: Wölfe

#110

Beitrag von derabgesandte » Di 27. Dez 2011, 15:44

Hallo Marianne,

da gibt es nichts groß vorzustellen - mit Hunden beschäftige ich mich intensiv deshalb, weil wir selbst Hütehunde züchten.

Was den Kangal angeht, ist er als Beispiel so gut wie jede andere Herdenschutzhund-Rasse. All den Herdenschutzhund-Rassen ist gemein, dass sie über zig Generationen züchterisch so selektiert wurden, dass eine soziale Prägung auf eine andere Tierart - das Schaf nämlich - nicht jedoch auf den Menschen stattfindet. Der riesige Kangal ist bereit, sich von einem Schaf dominieren zu lassen - dafür lebt er, dafür wurde er so gezüchtet. Mit anderen Hunderassen oder Menschen weiß der - wie auch seine Herdenschutzhund-Artgenossen - allerdings wenig bis nichts anzufangen.

Gruß

Jürgen
If the quick and easy path you choose... an agent of evil you will become. (Wisdom of Master Yoda)

Antworten

Zurück zu „Wildtiere, Fischerei, Jagd“