Wüstenbegrünung Teil 1

Was halt nirgendwo passt
Benutzer 72 gelöscht

Re: Wüstenbegrünung Teil 1

#91

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 18. Dez 2015, 20:39

emil17 hat geschrieben:Von den schönen Fotos erfüllen mindestens 2/3 die Definition "Wüste" nicht, wenn man einen Botaniker fragt.
kannst du mir da ein paar nennen? ich mein jetzt von den angebildeten Pflanzen.

Es scheint tatsächlich mehrere Definitionen zu geben, was "Wüste" bedeutet - steht in dem Buch gut beschrieben: http://www.michael-martin.de/de/wissen_ ... index.html
Die Chihuahua-Wüste weist mehrere Vegetationsformen auf: die welligen Grasländer der vulkanischen Böden, die Kreosotbusch-Ebenen, die Kaktus-Savannen und die Agavenbestände der Kalksteinböden.
(Quelle siehe oben)

- gelogen?

ich glaub dir schon, dass es vegetationslose Wüsten gibt - aber nicht alle sind es, hab von dieser Definition noch nie was gehört. In México sind fast alle Wüsten bewachsen, zwar spärlich, aber durchgehend.

In wasserarmen Gegenden müsse die Pflanzen Abstand zueinander halten, um mit dem Wasser ihr Auslangen zu finden!
Die Hopi pflanzen den Mais deshalb auch in kleinen Gruppen, nicht dicht an dicht wie bei uns (dafür tät der Niederschlag nicht reichen).

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emil17
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Re: Wüstenbegrünung Teil 1

#92

Beitrag von emil17 » Fr 18. Dez 2015, 21:07

Tatsache ist, dass es graduelle Übergänge von recht dicht bewachsenen Landstrichen bis hin zu völlig vegetationslosen Gegenden gibt - wo man die Grenze zieht zwischen "Wüste" und weniger extrem trockenen Vegetationstypen, ist je nach Autor verschieden.
Es handelt sich um verschiedene Ansichten des gleichen, nicht um die Frage, ob gelogen oder nicht.
Ein Agronom hat weniger Interesse, unproduktive Vegetation und Ödland noch weiter aufzuteilen, als jemand, der sich speziell für die Flora und Fauna solcher Gegenden interessiert.
Folglich ist die Diskussion darüber müssig.
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Re: Wüstenbegrünung Teil 1

#93

Beitrag von Rallymann » Sa 19. Dez 2015, 00:19

DAs mit dem abschmelzen der Polkappen machts ja auch nicht. Auch meiner Sicht haben wir dann weniger Süsswasser, weil alles ins Meer tröpfelt.
Ja die Wasserfläche und demnach die Verdunstung steigt, blöd ist nur, dass dann zu wenig Landmasse da ist, um den Regen zu sammeln.
Wenns ins Meer regnet...... :schaf_1: :schaf_1: :schaf_1:

Mit dem Wasser ist es wie mit dem Geld. Das geht nur dahin, wo schon was ist.

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Re: Wüstenbegrünung Teil 1

#94

Beitrag von emil17 » Sa 19. Dez 2015, 14:46

Du hast eine entwas anthropozentriche Sicht der Dinge ...
Die Sonne scheint ja auch auf den Mond, wo keiner ist, um sich dran zu wärmen.
Regnen tut es nicht, weil das für uns nötig ist, sondern aus rein physikalischen Gründen.

Von wegen "wir haben nach dem Abschmelzen zu wenig Süsswasser ...": Wer "hat" denn das im Inlandeis gespeicherte Süsswasser?
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Re: Wüstenbegrünung Teil 1

#95

Beitrag von Rallymann » Sa 19. Dez 2015, 17:54

Weniger Inland ist weniger Inlandeis ist weniger Inlandeiswasser...........und das fließt ins Meer. :lol:

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Re: Wüstenbegrünung Teil 1

#96

Beitrag von hobbygaertnerin » So 20. Dez 2015, 09:38

Ich war zwar noch nicht dort, aber habe davon schon einiges gelesen- und als Vortrag gehört:
Die Sekemfarm in Ägypten.
Die haben mit Wüstenbegrünung einige Erfahrung.

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Re: Wüstenbegrünung Teil 1

#97

Beitrag von emil17 » So 20. Dez 2015, 18:44

Rallymann hat geschrieben:Weniger Inland ist weniger Inlandeis ist weniger Inlandeiswasser...........und das fließt ins Meer. :lol:
Das geschieht, wenn du von den POLKAPPEN sprichst, in so hohen Breiten, dass dort kaum Landwirtschaft möglich ist. Tragischer ist das Verschwinden der Gletscher in niederen Breiten, wo die Flüsse, die sie speisen, für die Bewässerung genutzt werden, z.B. der Indus, der Amu-Darja oder gewisse Flüsse der Anden. Das hat aber nichts mit den Polkappen zu tun.
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Benutzer 72 gelöscht

Re: Wüstenbegrünung Teil 1

#98

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 20. Dez 2015, 19:38

emil17 hat geschrieben:die Flüsse, die sie speisen [....] gewisse Flüsse der Anden.
Amazonasursprung??

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Re: Wüstenbegrünung Teil 1

#99

Beitrag von hunsbuckler » Mo 14. Mär 2016, 23:29

Warum Gräser in extremen Dürregebieten so oft ringförmig wachsen
(mit großer Fotostrecke):

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 81367.html

Ob sich analog dazu ringförmige Anbauverfahren entwickeln ließen,
die in Dürregebieten linearen und flächigen Anbauformen überlegen sind?

(Damit meine ich nicht die bereits verbreitete technische Kreisregner-Anbauform.)
Liebe Grüße, Hans www.jugendrettet.org

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Re: Wüstenbegrünung Teil 1

#100

Beitrag von emil17 » Di 15. Mär 2016, 11:51

Ich schliesse aus dem Artikel, dass diese Wachstumsstrategie (oder Artefakt, wie man will) nur in Gebieten auftritt, wo Wassermangel notorisch ist. Dort sind aber die Erträge pro Fläche so gering, dass sich der Arbeitsaufwand für das Anlegen spezieller Geometrien im allfälligen Mehr-Ertrag nicht rechnen dürfte.
Die klassische Form solcher Kulturen wären etwa die kreisförmigen Weinrebenanlagen auf Lanzarote. Dort sitzt jede Pflanze in der Mitte eines Beckens, das mit Steinen ausgelegt ist. Die Steine verhindern Bodenerosion durch Starkregen, sie verhindern, dass der Oberboden rasch austrocknet, sie speichern Tageswärme und sie haben viel weniger Benetzungsverluste als eine Streuschicht, d.h. ein grösserer Teil des Niederschlags kann in den Boden eindringen und dort festgehalten werden.
Taugt natürlich nur für Dauerkulturen, man will ja nicht für jede Ernte all die Steine wegräumen müssen.
Bei uns hat man früher steile Rebhänge deshalb mit Schiefer ausgelegt. Heute macht man das nicht mehr, weil zu arbeitsaufwendig und weil beliebig viel Druckwasser zur Bewässerung vorhanden ist. Bodenerosion ist aber ein Problem.
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