In der Realitaet sieht das dann so aus, dass Kleinbauern von den lokalen Behoerden von ihrem Land vertrieben werden (in der 3.d Welt ist man da nicht so zimperlich), damit finanzstarke Partner aus dem Ausland Millionen von Hektare Wald pflanzen. Z. B. riesige Monokulturen von Kiefen in Uganda, die dann nicht nur die heimische Bevoelkerung sondern auch die heimische Fauna und Flora vertreiben. Und wenn die Bauern ihr Land nicht freiwillig raeumen, dann wird eben das Haus abgefackelt und die Kinder verpruegelt. Wozu hat man schliesslich Polizei?
Bäume pflanzen, Bauern verdrängen
Und dann wird forsch behauptet, dass dadurch Millionen Tonnen CO2 eingespart werden:
Nur hab ich dafuer noch keinen Beweis gesehen. Und jeder, der ein bisschen denken kann, wird leicht verstehen, dass das hoechst unwahrscheinlich ist. Denn wenn wirklich soviel CO2 aus der Atmosphaere squestriert wird, dann muesste sich dieser Kohlenstoff doch im Boden wiederfinden, naehmlich in einem erhoehten Humusgehalt (oder SOM: Soil Organic Matter in English). Dann muesste z. B. bewiesen werden, dass der Humus oder SOM-Gehalt durch die Kiefernplantagen hoeher ist, als er z. B. durch eine nachhaltige Beweidung waere.Die Bäume, die Manfred Vohrer in Uganda gepflanzt hat, sparen laut Projektdokumentation in den 60 Jahren rund zwei Millionen Tonnen CO2 ein.
Das Holz der Baeme wird verwendet, um Papier, Moebel und dergleichen herzustellen, und wird irgandwann durch Verbrennung in die Atmosphaere zurueckkehren.
Das ist natuerlich ein gutes Geschaeft, wenn man das zuerst durch CO2 Zertifikate finanzieren kann und dann auch noch am Verkauf der Baeume beteiligt ist. Also ein recht profitable Geschichte, und eine mit gutem Gewissen noch dazu. Aber ich fuerchte, dass weder das Klima, noch die Landbevoelkerung, noch die heimische Fauna und Flora davon profitieren.
Ich war gestern wieder auf Pilzsuche und bin dabei ein bisschen weiter in die Umgebung gegangen. Dabei musste ich wieder feststellen, dass es auf einem Hektar unseres Grundstuecks mit heimischer Flora mehr Pilze gibt als auf 1000 Hektar Eukalyptuz-Plantagen in der Umgebung. Neue Forschungen haben gezeigt, dass Humus zum groessten Teil aus Glomalin besteht. Das ist der Stoff, der aus absterbendem Pilzmyzel gebildet wird. Daraus schliesse ich, dass durch die Plantagen weniger CO2 sequestriert wird als durch die natuerliche heimische Flora.
So wird der Klimaschutz benutzt, um das Klima zu zerstoeren.
lg. Dieter