Fundament - neuer Bodenaufbau

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luitpold
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Re: Fundament - neuer Bodenaufbau

#11

Beitrag von luitpold » Sa 5. Mär 2011, 11:01

Dagmar hat geschrieben: @luitpold
in der Ecke eher weniger Feuchtigkeitsschäden. Wobei ich eigentlich im ganzen Haus teilweise großflächig den Putz abgehauen habe. Irgendwelche Hilfsstoffe habe ich noch nicht gefunden, aber das Haus stand sehr viele Jahre leer und auch jetzt bewohne ich es ja auch noch nicht.

Ich versuche mal im März dort den Boden aufzustemmen, um nähere Informationen zu erhalten. Dann poste ich das hier.
hallo dagmar,
es wäre einmal wichtig herauszufinden ob die wände eine sperre gegen aufsteigende bodenfeuchtigkeit haben.
ältere bautechnisch erfahrene handwerker aus deiner gegend können das beurteilen.
die hiwis, früher melker dann versicherungen jetzt doch bauunternehmer, eher nicht.
wird bei fehlender feuchtigkeitssperre der wand eine beton oder folienschicht in den Fußboden eingebaut, werden die feuchtigkeitsschäden der wände eher verstärkt.

aber details dann wenn du auch solche hast.

lg
luitpold
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Thomas/V.
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Re: Fundament - neuer Bodenaufbau

#12

Beitrag von Thomas/V. » Sa 5. Mär 2011, 19:23

wenn das Fundament aus Feldsteinen gebaut ist, dann steigt eigentlich keine Feuchte auf; bei mir ist die Feuchte eher auf oberflächliches Wasser (Regenversickerung) und kaputte Dachrinnen zurückzuführen gewesen
als ich die Nordseiten drainiert und die Dachentwässerung wieder in Ordnung gebracht hatte, ist innerhalb 2-3 JAhren die Feuchte wieder weggegangen, das Ziegelmauerwerk war nur unten ein paar Dezimeter etwas feucht
ich denke, das das FUndament selber schon ziemlich gut die Feuchte am Aufsteigen hindert :hmm:, dazu der damals übliche Kalk-Sand-Putz...
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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emil17
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Re: Fundament - neuer Bodenaufbau

#13

Beitrag von emil17 » Mo 7. Mär 2011, 14:40

Thomas/V. hat geschrieben:Ich denke, das das Fundament selber schon ziemlich gut die Feuchte am Aufsteigen hindert :hmm:, dazu der damals übliche Kalk-Sand-Putz...
Ich möchte nicht arrogant sein, aber im Altbau ist nachgucken besser als denken.
Deswegen die Frage, ob in den Wänden Feuchteschäden erkennbar sind und ob die auf Kondenswasser oder auf aufsteigende Feuchtigkeit urückzuführen sind.

Ich würde Holz auf nicht unterkellerten Räumen im Fussbodenbereich nicht verwenden.
Wenn Du an einer heiklen Stelle den Boden bis auf den Untergrund durchbrichst, siehst Du ja, ob das nass ist oder nicht.
Wenn Du einen Sumpf angegraben hast, musst Du das Wasser zuerst wegführen.
Ansonsten ist der Aufbau (von unten nach oben) Kies, Folie (damit der Beton nicht in den Kies kommt, Bauplastik reicht, wenn man sorgfältig einbringt), Dämmung (Styrodur in zwei Schichten überlappend - ich mag das Zeug nicht, aber hier hat es seine Berechtigung), dann wieder Folie, dann Estrich (Leerrohre für Strom darin verlegen), dann Nutzschicht.

Du brauchst grosse Mengen Material (10 cm Beton geben 2 Kubikmeter = 5 Tonnen auf 20 m2), das in der gleichen Schicht im gleichen Arbeitsgang eingebracht werden sollte. Also einen Mischer, einen Anhänger, Schubkarren, Mörtelkübel, Wasser ab Schlauch, und ein paar Leute.
Waagrecht abziehen ist auch wieder so eine Sache. Am besten geht es, wenn man sich ein Brett in Raumbreite mit gerader Kante besorgt und zuerst ein paar Betonpflastersteine in Mörtel auf Sollhöhe verlegt. Die dienen dann als Referenzpunkte.
Der häufigste Fehler ist es, den Beton oder Mörtel zu nass anzumachen. Der muss nur gut erdfeucht sein. Ist er zu pampig, kann man das Zeug nicht mehr vernünftig verarbeiten.

Ich würde mal ein Angebot von einer Baufirma einholen. Die pumpen Dir in einer halben Stunde 4 oder 5 Kubikmeter Beton in die Hütte und ziehen die Sache waagrecht ab. Voraussetzung ist nur Zufahrt für schweren LKW bis etwa 20 m zum Einbauort. Den Rahmen von Fenster oder Tür, wo der Pumpenschlauch reinkommt, sollte man mit ein paar Brettern vor Beschädigung schützen (Falls es eine nicht ganz schmale Tür ist: Brett in Türlichtbreite auf die Schwelle und ein zweites unter den Sturz, dann links und rechts eine Schalungsstütze einspannen, zwischen denene man noch bequem durchkönnen muss)
Die Schalungsstützen kann man für den Gegenwert von ein paar Flaschen Bier beim nächsten Baugeschäft ausleihen.
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Dagmar
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Re: Fundament - neuer Bodenaufbau

#14

Beitrag von Dagmar » Mo 7. Mär 2011, 15:26

Hallo emil,

vielen Dank auch für deine Tipps. Ich werde jetzt aber wirklich erst mal gucken, was ich vorfinde. Sonst ist die Raterei wirklich zu groß. Hoffe mal, daß ich das noch an einem Samstag in diesem Monat hinbekomme.

Melde mich dann mal mit Bildern.


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Benutzer 662 gelöscht

Re: Fundament - neuer Bodenaufbau

#15

Beitrag von Benutzer 662 gelöscht » Mo 7. Mär 2011, 21:41

Wir haben selbst ein altes Haus, ohne Keller, Backstein, Bj. vor 1870. Im Haus alles Holzfußböden, aber einige mit Beton "geflickte" Stellen.
Wo Beton, da Wände naß und Boden kalt.
Wir werden in kürze allen Beton entfernen, neue Balken legen und neue Dielung nageln.
Für diesen Boden ist das Haus gebaut. Der persönliche Vergleich mit "modern sanierten" Häusern zeigt mir, dass der Wohnkomfort in Bezug auf Feuchtigkeit und Fußbodenwärme so am Höchsten ist.

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Dagmar
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Re: Fundament - neuer Bodenaufbau

#16

Beitrag von Dagmar » Do 31. Mär 2011, 10:52

Hallo,

habe mal am letzten Samstag als ich die Fenster nach Sachsen gebracht habe, mal einen Teil des Bodens herausgerissen. Ich habe auch Bilder gemacht, aber die sind nicht sehr gut geworden. Was also habe ich vorgefunden.

Die oberste Lage war ein alter Teppichboden. Dadrunter kam dann Linoleumboden oder ein ähnlicher Kunststoffboden zum Vorschein. Dadrunter war ein uralter richtig dicker wasserfester und wasserdichter Holzanstrich der auf dem alten Dielenboden aufgetragen war.

Die Dielen selber waren großflächig total morsch und richtg feucht.

Die Bretter waren wiederum auf Holzbalken aufgenagelt die mehr oder weniger fest im Fundament verankert sind. Zwischen den Holzbalken war dann Erde, die auch Kontakt mit den Holzdielen hatten.

Kleines Fazit:
1. Gott sein Dank kein Hausschwamm.
2. Die Dielenbretter vollgesaugt mit Wasser. Und da ja dieser wunderschöne :hmm: wasserundurchlässige Farbanstrich verhinderte, daß diese Feuchtigkeit nach oben in den Raum weitergeleitet werden konnte, waren diese Bretter in den letzten Jahren einfach morsch geworden.
3. Die tragenden Holbalken zwar an der Oberfläche feucht, aber wirklich nur oberflächig.
4. Der Sand, Boden war überraschend trocken, also nicht so wie feuchte Erde im Garten, und natürlich auch nicht ganz trocken, aber ich war positiv überrascht. Hatte mit richtiger Matsche gerechnet.
5. Die Wände waren laut einem Messgerät im Bodenbereich zwar feuchter als unter der Decke, aber es platzte z.B. kein Putz ab.
6. Das Haus steht seit mindestens 15 Jahren leer und ist in der Zwischenzeit auch noch nie "durchgeheizt" worden.

Ich möchte jetzt eigentlich nur die alten Holzdielen entfernen und auch die Tragebalken herausnehmen und die vorhandene Erdschicht so einige Zentimeter abtragen. Und dann den neuen Aufbau dort aufbringen.

Bin also zum einen sehr froh, daß kein Schwamm drin ist und ansonsten habe ich die Hoffnung, den Schaden begrenzen zu können und mit einer neuen Bodenkonstruktion was Vernünftiges hinzubekommen.

Hänge mal zwei Bilder dran, vielleicht kann man doch was erkennen. Das Rote auf den Dielen ist die Farbe, fast so dick aufgetragen wie ein Plastikboden, konnte man richtig abziehen.


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Re: Fundament - neuer Bodenaufbau

#17

Beitrag von emil17 » Do 31. Mär 2011, 12:51

Wenn da kein Keller drunter ist, mach einen Aufbau aus mineralischen Baustoffen.
Einfachste Variante: Ziegelsteine in Kalkmörtel auf Sand verlegt, und immer schön Hausschuhe tragen.
Oder Aufbau mit Dämmung auf EPS oder Schaumglas, dann Estrich, dann Belag nach Wahl (z.B. unglasierte Spaltfliesen)
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Re: Fundament - neuer Bodenaufbau

#18

Beitrag von Dagmar » Fr 1. Apr 2011, 18:08

Hallo emil,

danke für deinen Tip. Muss mal jetzt wirklich überlegen was sinnvoll ist. Keller ist übrigens an dieser Stelle nicht vorhanden. Werde mal versuchen das Fundament etwas freizulegen, bin mal gespannt wie tief das in den Boden versetzt wurde.

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Re: Fundament - neuer Bodenaufbau

#19

Beitrag von emil17 » Fr 1. Apr 2011, 19:55

Dagmar hat geschrieben:Werde mal versuchen das Fundament etwas freizulegen, bin mal gespannt wie tief das in den Boden versetzt wurde.
Bitte lass das Fundament in Ruhe! Bei alten Häusern wurden die Streifenfundamente meist so gemacht, dass man auf der Baugrubensohle einen Graben angelegt und ausgemauert hat.
Besonders bei lehmigen oder sandigen Böden kann das Material unter dem Fundamentmauerwerk unter der Auflast des Gebäudes seitlich ausweichen, wenn der Boden neben dem Fundament entfernt wird (das funktioniert etwa so, wie wenn man sich auf einen warmen Schokokeks setzt). Das nennt sich Grundbruch und ist ein teurer bis irreparabler Schaden.
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Re: Fundament - neuer Bodenaufbau

#20

Beitrag von Dagmar » Fr 1. Apr 2011, 21:02

Hallo emil,

vielen Dank für den Tipp mit dem Fundament. Bisher wusste ich nicht wie die früher gebaut haben und aus den alten Bauplänen der Scheune, da hatte ich auch den Eindruck,als wenn da drei Fundamente in Hangrichtung verlaufen und die wiederum die Grundlage für die Außenwände bzw. eine Innenwand sind. Aber vom Haus und dem Fundament habe ich keine Unterlagen.

Ich meinte eigentlich auch nur, daß ich an einer Stelle soviel Sand mit der Hand wegschaufeln wollte, um zu sehen wie tief das Fundament ist und aus welchem Material. Das bißchen was ich weggemacht habe, da hatte ich den (groben) Eindruck, daß das keine Ziegel waren, sondern eher Bruchsteine und das die Balken im Boden irgendwie darin verankert waren. Aber ich hatte kaum Licht, die Fenster sind derzeit verbarrikadiert, und habe kaum etwas gesehen.

Nochmals danke für den wertvollen Tipp. :)


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