Dabei entdeckten sie, dass es selbst im Innern von Kontinente wie Eurasien oder Afrika, tausende Kilometer von den Küsten entfernt, Regen gab, obwohl nach bisheriger Theorie eigentlich nur in einem mehrere hundert Kilometer breiten Streifen entlang den Küsten mit Regen zu rechnen wäre.
Entscheidend, nach Meinung der beiden Wissenschaftler, ist zum einen der sogennante Leaf Area Index (quasi der Blattflächenindex, d.h. die Menge an Pflanzenoberfläche bezogen auf einen Quadratmeter Erdoberfläche über die die Pflanzen u.a. Wasser verdunsten) und zum anderen die Kondensation des Wasserdampfes in höheren, kühleren Luftschichten. Wasserdampf nimmt bei gleichem Druck und bei gleicher Menge an H2O-Molekülen etwa tausend mal mehr Volumen ein.
Durch die Kondensation entsteht also ein Unterdruck, der Luft aus der Umgebung bzw. aus Gebieten mit höherem Luftdruck nachzieht.
D.h. durch das Kondensieren des verdunsteten Wassers über den Wäldern entsteht nach deren Angaben ein Sog, der zum einen innerhalb eines Kontinents für einen Wasserkreislauf sorgt, aber auch feuchte Luft von den Meeren anzieht.
Sie erklären, dass es etwa in Australien deswegen so trocken im Inneren des Kontinents ist, weil die ersten Besiedler vor wenigen zehntausend Jahren die Wälder an den Küsten abholzten und damit den Wasserkreislauf innerhalb des Kontinents unterbrachen.
Hier ist das Prinzip in einer einfachen Grafik dargestellt:

Von hier:
http://www.seafriends.org.nz/enviro/soil/sustain.htmSoil sustainability
By Dr J Floor Anthoni (2000)
Hier ist das Ganze als Artikel in Spektrum der Wissenschaften dargestellt:
http://www.spektrum.de/news/revolution- ... ine/987877Revolution in der Windmaschine
Daniel Lingenhöhl, April 2009
Amazonien oder der Kongo gelten als Lungen der Erde: Ihre riesigen Regenwälder sollen unsere Sauerstoffversorgung zumindest mit gewährleisten. Doch vielleicht sind sie auch eine Art Herz - indem sie Wind und Wasser rund um den Planeten pumpen. Müssen gängige Zirkulationsmodelle überdacht werden?
Und hier kann man die Entdeckung bzw. die Studie (in englisch) mit ihren Formeln genau nachlesen:
Biotic pump of atmospheric moisture as driver of the hydrological cycle on land
http://tinyurl.com/biotic-pump