Mopsfidel hat geschrieben:
Die beste Wärmespeicherwirkung hat in der Tat das Wasserschiff. Während der Ofen nach 2-3 Stunden wieder kalt ist,
bleibt das Wasserschiff teils bis zum morgen (6-8 Stunden nach dem Nachlegen) noch handwarm.
Das bedeutet aber nicht, dass das Wasserschiff deswegen auch die Küche länger warmhält. Im Ofen bleibt es warm, weil es noch im Ofen hängt und deshalb die Wärme nicht so leicht an den Raum abgegeben wird. Wenn du das heisse Schiff, nachdem das Feuer aus ist, rausnimmst und neben den Ofen stellst, ist es am Morgen nicht mehr warm.
Sowas heizt genauso wenig wie eine Thermoskanne heizt, zumal die Wärme des Wasserschiffs durch den Schornstein weggehen dürfte.
Im Wochenendhaus ist ein Grundofen als Heizung nicht praktisch, weil man viel zu lange warten müsste, bis der endlich warm ist. Dafür heizt er dann noch den ganzen Tag weiter, wenn das Wochenende schon wieder vorbei ist.
Bitte beachtet dass, wenn der Ofen einen Beitrag zur Raumheizung leisten soll, der Wirkungsgrad ein Thema sein sollte. Holz sparen bedeutet Arbeit sparen, auch wenn es nichts kostet, weil man es selber hat.
Um den Rauchgasen, welche den grössten Teil der Verbrennungswärme enthalten, die Wärme zu entziehen, müssen diese eine ausreichende Verweildauer im Wärmespeicher oder Wärmetauscher haben, damit die Wärme abgegeben werden kann. Das wird im Grundofen durch die recht langen und verwinkelten Züge erreicht, durch die der Rauch im Ofen muss.
Bei wasserführenden Zentralkochherden hat es ebenfalls eine eingebaute Verlängerung des Rauchkanals im Ofen. Wird nur die über die Kochplatte abgegebene Wärme genutzt, ist der Wirkungsgrad immer schlecht.
Hier besteht noch das Problem, dass bei Wasser als Wärmetauscher die Wände des Wärmetauschers relativ kühl sind (immer unter 100 Grad). Deshalb muss der Wärmetauscher dem Feuerraum nachgeschaltet sein (sonst schlechte Verbrennung) und es müssen Vorkerhrungen getroffen werden, dass es nicht zu Kondenswasserbildung kommt. Dieses ist korrosiv oder/und führt zur Versottung des Ofens, zu Glanzruss usw.
Wird der Wärmetauscher zwischen Ofen und Schornstein angeordnet, so muss beachtet werden, dass die Rauchgase eine Mindesttemperatur haben müssen, damit der Schornstein noch zieht, und dass der Strömungswiderstand im Wärmetauscher nicht zu gross werden darf. Es sollte ein Bypass (Anfeuerklappe) gebaut werden, damit man problemlos anfeuern kann, wenn der Ofen kalt ist.
Bei einem guten Ofen muss die Bauweise die Zweckerfüllung sicherstellen, Umbauten und Erweiterungen in einen anderen Ofentyp sind deshalb meistens ein Kompromiss.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.