Ein Gebet für die Helden von Fukushima

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DieterB
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Re: Ein Gebet für die Helden von Fukushima

#11

Beitrag von DieterB » Do 24. Mär 2011, 01:03

Heiko hat geschrieben:So ist dann wohl amtlich: Die Gesellschaft für Strahlenschutz warnt: Supergau in Fukushima 1.
Wenn man die Ueberschrift "Supergau in Fukushima" liest, bleibt einem fast das Herz stehen, wenn man an die Freunde denkt, die in der Naehe leben.

Die Gesellschaft fuer Strahlenschutz bezieht ihre Informationen von der IAEA, die Teams vor Ort hat. Die IAEA kommt jedoch zu dem Schluss, dass
So, in summary: there are some positive indications on the site; precautionary restrictions around the site on certain foodstuffs; and monitoring of the environment is continuing beyond the evacuation zone and at sea. No significant risk to human health has been identified.
Woher die Diskrepanz? Wieso muessen deutsche Stellen immer Panikmache betreiben?

Dieter

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luitpold
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Re: Ein Gebet für die Helden von Fukushima

#12

Beitrag von luitpold » Do 24. Mär 2011, 10:07

die amerikaner sehen das halt etwas blauäugiger.
leider ist es was es ist, ein unlösbares problem für die nächsten 10 halbwertszeiten.

lg
luitpold
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

BernhardHeuvel
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Re: Ein Gebet für die Helden von Fukushima

#13

Beitrag von BernhardHeuvel » Do 24. Mär 2011, 10:11

"Immer" ist eine unzulässige Verallgemeinerung. Immer wird in Deutschland nämlich nicht Panik gemacht, zum Beispiel wenn es um das Thema Pflanzenschutzmittel geht. Das findet sich munter in der Nahrung und im Trinkwasser wieder, ohne das "Panik gemacht wird". Obwohl hier etwas Panik nicht schaden würde, um die notwendigen Änderungen herbeizuführen und weitere Schäden abzuwehren.

Ich weiß auch nicht, wen Du mit "deutschen Stellen" meinst?

So reiht sich dein Posting in die Pressemeldungen ein - Verallgemeinerungen, Abstempeln, Schubladendenken. Nix konkretes, aber wir haben mal wieder was gesagt. Vielen Dank, auf Wiedersehen.

Viele Grüße
Bernhard

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luitpold
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Re: Ein Gebet für die Helden von Fukushima

#14

Beitrag von luitpold » Do 24. Mär 2011, 11:27

das zauberwort lautet GRENZWERT, und die zigfache überschreitung desselben.

das vorhandensein in tolerabler quantität wäre noch nicht problematisch.

stündlich die zigfache jahresdosis aber schon.

lg
luitpold
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BernhardHeuvel
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Re: Ein Gebet für die Helden von Fukushima

#15

Beitrag von BernhardHeuvel » Do 24. Mär 2011, 13:38

Das Zauberwort Grenzwert.

Grenzwerte werden den Umständen entsprechend angehoben und nicht nach medizinischen Kriterien festgelegt. So beobachte ich im Bereich Pflanzenschutzmittel, daß hier alle zwei Jahre alle möglichen Grenzwerte angehoben werden, teilweise um 200-500%. Das liegt unter anderem auch daran, daß die Pflanzenschutzmittel technisch nicht aus dem Trinkwasser oder den Nahrungsmitteln herausgefiltert werden können - sprich, die Behörden sind machtlos dagegen. Siehe auch: http://www.greenpeace.de/themen/chemie/ ... e_erhoeht/ und http://www.imkerdemo.de/2010/03/pflanze ... inkwasser/

Falls auch diese Werte überschritten werden, werden "Ausnahmegenehmigungen" geschaffen. Teilweise mit lächerlichen Definitionen ("diese Ausnahmegenehmigung gilt für drei mal drei Jahre"...).

In ähnlicher Form wird es bei Strahlungsunfällen ablaufen. Vor allem, weil in der Presse nicht die verschiedenen Arten von Strahlungen unterschieden werden.

Im übrigen sind die gängigen Grenzwerte nur auf Schäden gemünzt, die kurz- bis mittelfristig auftreten. Gerade in der Krebsforschung hat sich aber gezeigt, daß sich die Schäden der kleinsten Dosen mit der fortlaufenden Dauer der Kontamination exponentiell erhöhen. Siehe Druckrey–Küpfmüller-Gleichung. Die Dosis macht also noch lange nicht das Gift - es spielt auch die Zeit eine erhebliche Rolle. Aufgrund des erneuten Störfalls eines Atomkraftwerkes darf also auf der Nordhalbkugel in den nächsten Jahrzehnten mit einem weiteren Anstieg von Krebs gerechnet werden.

Doch wie im Falle der Pestizide wird auch bei der Strahlung "offensiv kommuniziert" werden. Zitat: "Ein wesentliches Problem, das sich auftut, ist, dass dem Trinkwasserkunden die Unbedenklichkeit vorhandener Metabolite in Konzentrationen über dem etablierten Grenzwert von 0,1 μg/L für Wirkstoffe nicht vermittelt werden kann.". Das ist für die Behörden das wesentliche Problem, der Trinkwasserkunde will das einfach nicht. (Zu Recht!)

Das ist auch für die Behörden und der Politik das Problem - die Bürger wollen keine unnatürlich verstrahlte Nahrung, Trinkwasser und Umwelt. Da hilft nur "kommunizieren", "kommunizieren" und "kommunizieren". Bis die Bürger - ganz verzaubert von Zauberworten - den Kram fressen.

Viele Grüße

Bernhard

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Heiko
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Re: Ein Gebet für die Helden von Fukushima

#16

Beitrag von Heiko » Do 24. Mär 2011, 15:18

Oh, danke Bernhard.
Da hat man nun wohl von der Desinformation 1986 in der DDR gelernt. Es ist nix passiert bitte gehen sie weiter.

An der Sprache werdet ihr sie erkennen:
...nicht vermittelt werden kann...
Wenn ich schon so einen Satz höre steigt bei mir der Blutdruck. Warum können die meisten Menschen nicht interpretieren und die ganze Verlogenheit daraus lesen?

Nicht auszumalen wo all dies noch betrieben wird. Zum Wohle der deutschen Wirtschaft.
Die vollends aufgeklärte Welt erstrahlt im Zeichen triumphierenden Unheils.

der elch oh schreck

Re: Ein Gebet für die Helden von Fukushima

#17

Beitrag von der elch oh schreck » Fr 25. Mär 2011, 05:09

[quote="BernhardHeuvel"]Das Zauberwort Grenzwert.

Grenzwerte werden den Umständen entsprechend angehoben und nicht nach medizinischen Kriterien festgelegt.

Hallo , da beginnt das problem.

festgelegt ist was unter angemessem finanziellem aufwand zu lößen ist.
zu finanziellem aufwand würde ich auch bildung, kompetenz und wissen zählen.
im zweifel , werden verordnungen erlassen , je mehr verordnungen verwaltungsvorschriften unter einem GESETZ stehen um so schlechter ist es gemacht , oder aber unterwandert. Siehe Grundgesetz.

mal was aus meinem leben als bestatter vor jahren , erst mal bischen erklärung zum ablauf ums zu verstehen ...
jemand stirbt, arzt kommt , stellt nen totenschein aus , schreibt sterbeursache rein , klebt den bereich zu , hat außen 2 kästchen anzukreuzen ... 1. natürliche totes ursache 2. nicht ansteckend
den schein bekommt der bestatter ... bei 1 kein kreuz polizei rufen bei 2 kein kreuz besonder maßnahmen zum selbstschutz.

real , jemand wird zuhause gestorben. vorzugsweiße an feiertagen wochenenden ... arzt (notdienst zwang) kommt. erschrickt sich etwas weil er zum erste mal nen frischen toten sieht.
trägt, ein, herz kreißlaufversagen ( so entstehen statistiken zu totesursachen) klebt schnell den wisch zu , macht die 2 kreuze ... und geht schnell heim ... ohne probleme.
"wers nicht glaubt sollte mal totesanzeigen lesen wann älter menschen von uns gehen ... die heimpflege sein könnten vom alter her ... immer schön an wochenenden und feiertagen."

ok nun ja, weiß eh jeder. aber was nervt ? "Der die Leichenschau durchführende Arzt wird deshalb auf der Todesbescheinigung in solchen Fällen unter Infektionsgefahr NEIN ankreuzen, und es gelten beim Umgang mit diesen Leichen die üblicherweise erforderlichen (einfacheren) Hygienemaßnahmen als ausreichend"
quelle : http://de.wikipedia.org/wiki/MRSA#Multiresistenzen

so geht man dann mit verbreitung, risiko um ? ist es wahr ? es ist wahr weils billiger ist !

ein grenzwert bei einer gefährdung kann nur 0 sein, oder der natur entsprechen. alles was über natürlichen vorkommen ist , kann nur gift² sein.
rest ist augenwischerei für die masse.
sollte ich nun nicht "pc" geschrieben haben ? nun ja "pc" ist was für zeitungen nicht für die wahrheit.


aber nen elch trampelt lieber mit wahrheit rum als pc zu sein.

*pc - http://de.wikipedia.org/wiki/Political_Correctness
²gift - "All Ding' sind Gift und nichts ohn' Gift; allein die Dosis macht, das ein Ding kein Gift ist" - http://de.wikipedia.org/wiki/Paracelsus

BernhardHeuvel
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Re: Ein Gebet für die Helden von Fukushima

#18

Beitrag von BernhardHeuvel » Fr 25. Mär 2011, 09:53

Was ist das nit gifft ist? alle ding sind
gifft und nichts ohn gifft. Allein die
dosis macht das ein ding kein gift ist.
Als ein Exempel ein jetliche speiss
und ein jetlich getranck so es uber
sein dosin eingenommen wirdt so ist
es gifft, das beweist sein aussgang.
Ich geb auch zu, das gifft, gifft sey.

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