Wiese zu einem Gemüsegarten machen

Benutzer 72 gelöscht

Re: Wiese zu einem Gemüsegarten machen

#21

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 27. Jul 2015, 11:04

Rookie hat geschrieben:Was habt ihr denn genau angebaut? Vergleich das mal bitte mit dem Gemüse, welches ich anbauen möchte. Wie waren in den ersten zwei, drei Jahren eure Erträge gewesen?
:hmm: Erträge?
was ist das??

nein - ich versuche nur, deine Frage so zu drehen, dass sie für mich nicht danach klingt, als ob ich mich jetzt rechtfertigen müsste..... ;)

Wir haben den Garten, weil er da ist und wir haben gleich Gemüse angebaut, weil ich Samen hatte und hm: warum denn nicht??

Es waren buntgemischt, vor allem viele mehrjährige (weil ich es gerne dauerhaft habe) - klassische Einjährige waern Erdäpfel, Kohlgewächse und Radieschen. Wenn ich mich jetzt recht erinnere - ist schon länger her.

Heuer, nach dem neuerlichen "Abschälen" des Gartens haben wir Kopfsalat gesetzt (im Schneckenzaun - alle sind groß geworden, also kann man sagen, der Ertrag war zufriedenstellend - oder?).
Außerdem Kartoffel, Lauch und Staudenroggen. Da weiß ich noch nicht, wie die Ernte wird, wächst aber gut bis jetzt - ein paar Erdäpfel sind den Schnecken zum Opfer gefallen, aber ich hab die Hoffnung, dass die Saatkartoffel von denen, die jetzt gut weiter wachsen, resistenter sind....

Beim Staudenroggen hab ich nur ein kleines Problem - gestern haben mein Mann und ich um jede Pflanze gestritten, ist das Roggen oder ist das Gras?? :pft:

Garten ist immer auch Überraschung - Natur eben.
Wir haben feuchten, lehmigen Boden (von den vielen Brennesseln, die hier wachsen, schließe ich auf "nährstoffreich").

Bei sandigem Boden täte ich wenn möglich eher dick mulchen, mit Sachen, die dann verrotten und den Boden fruchtbarer machen - also jetzt, wenn du die Geduld hast, ein Jahr zuzuwarten - Blätter, Heu, kleine Ästchen und natürlich auch Mist....

Flächenkompost??

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poison ivy
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Re: Wiese zu einem Gemüsegarten machen

#22

Beitrag von poison ivy » Mo 27. Jul 2015, 15:00

Rookie, kann sein, dass Du zu viel denkst und zu wenig einfach machst?
200qm ist ja nicht so gross, stich die Grasnarbe ab, pack sie auf Deinen Kompost oder mach Hoch- oder Huegelbeete draus
schau zu, dass Du organisches Marterial kriegst und mulch, mulch, mulch
den Rest macht mutter Natur von ganz allein
wenn Du mit Gewalt Gruenduengung haben musst, dann bau ein paar Reihen Erbsen und Bohnen an,
und pflanz Tagetes, Ringelblumen und Co hier und da in den Reihen

Lometas
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Re: Wiese zu einem Gemüsegarten machen

#23

Beitrag von Lometas » Di 28. Jul 2015, 01:01

War interessant zu lesen, wir wollen auch unseren Gemüsegartren um ca. 100 m² vergrößern, wo bisher noch Weide ist. Der Boden bei uns ist eher lehmig und fest. Bis gestern waren noch Pferde drauf, war immer eine Wechselweide, die zwischendurch so um die sechs Wochen ruhen konnte, nach der Nutzung ausgemäht und abgeschleppt wurde. Wir wollen nun jetzt im August die restlichen Gräser nochmal sehr kurz mit dem Rasenmäher bearbeiten. Uns wurde von einer Handfräse abgeraten, weil es bei diesem Boden und der momentanen Trockenheit zu schwer wäre. Gut, wir haben einen Trecker, müssen uns dafür halt eine Fräse leihen. Ich meine, es wäre gut, daß wir dann noch im August händisch eine Gründüngungsmischung aussähen. Seit Herbst 2014 sammel ich sehr viel Kompostmaterial : viele Schubkarren Laub, den ich mit reinen Pferdeäppeln mischte, dazwischen auch viel Staudenschnitt und Heckenschnitt. Seit Frühling 2015 natürlich wieder nachgefüllt mit allen möglichen Gartenabfällen und Küchenabfällen. Die Kompostmiete ist mindestens 5 m lang und 1,50 m breit, es kommt ständig neues Material dazu. Wenn ich dann zum Ende des nächsten Winters dieses viele Kompostmaterial auf die abgefrorenen Gründüngerpflanzen verteile, und stellenweise vielleicht noch frische Pferdeäppel streue- da wo die Starkzehrer künftig wachsen sollen. Liege ich da soweit richtig ? An Kompostmaterial sollte kein Mangel sein, wir haben einige Pferde, Hühnermist von ungefähr 15 Tieren, etliche große Bäume, das Material aus dem jetzigen Garten. Ich hatte den neuen Komposthaufen letztes Jahr schon dem Wunsch darauf hin direkt um die Ecke aufgebaut.
Nach Nordwesten wäre der Garten allerdings offen, im Süden ist eine geschnittene Buchenhecke, die wir auf ungefähr 1,50 m halten. Nach Osten steht ein festes Holzcarport.
Welche Gründüngungspflanzen würdet ihr empfehlen, wo bekommen wir solch kleine Mengen ? Der örtliche landhandel verkauft nur sackweise. Wir benötigen ja wahrscheinlich nur so um die 2 Kilo.
Wie sieht es eurer Erfahrung nach mit der ehemaligen Grasnarbe aus ? Kommt die wieder durch, wenn die nur eingegrubbert wird ? Besser wäre es gewesen, wenn wir diese Aktion schon letzte Tage gestartet hätten, als es über so lange Zeit total trocken war. dann hätte der Rasenmäher mit sehr, sehr kurz mähen, wahrscheinlich die Grasnarbe kaputt gemacht. Das Gras wurde fast immer abgefressen, bevor es in Blüte kam. Aber die Pferde bekommen ja spätes Heu, kacken ganz sicher viele der Grassamen aus.

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Re: Wiese zu einem Gemüsegarten machen

#24

Beitrag von cfun » Di 28. Jul 2015, 12:02

Ich habe ein altes, verwildertes Beet (viel Gras und Unkraut), das im nächsten Frühjahr für Gemüse und Kräuter nutzen möchte. Ich habe drei Sachen gemacht (vorher alles an Bewuchs, was ich rausziehen konnte entfernt):

1) dicke Schickt Heu
2) sehr dicke Schicke von dem, was ich entfernt habe (Gras, Kräuter, Strauchschnitt), grob zerkleinert, plattgetreten
3) gute Schicht reifen Kompost + Lupinen- und Phaceliasamen + dünne Schicht Heu

Das war kein großer Arbeitsaufwand. Wenn ich das Gefühl habe, die Schichten werden zu dünn, werde ich nachlegen. Mal schauen, ob das was wird, hoffentlich klappt wengistens eine Variante. Bei 1 und 2 rechne ich damit, im Frühjahr nochmal Unkraut rausrupfen zu müssen, aber ich hoffe, dass der Boden dann so weich ist, dass das schnell geht.

Die Mulchmethode hat an anderen Stellen bislang gut funktioniert, allerdings bleibt der Mulch dort über das ganze Jahr drauf. Bei den neuen Beeten möchte ich die Schicht zumindest eine Weile lang runternehmen/beiseite schieben, um sähen zu können.

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Re: Wiese zu einem Gemüsegarten machen

#25

Beitrag von Lometas » Di 28. Jul 2015, 23:14

Aber wenn ich auf harten verdichteten Lemboden nur mulche, Kompost auftrage, dann dauert es doch ein paar Jahre bis ich was anpflanzen kann.

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Re: Wiese zu einem Gemüsegarten machen

#26

Beitrag von cfun » Mi 29. Jul 2015, 00:07

Lometas hat geschrieben:Aber wenn ich auf harten verdichteten Lemboden nur mulche, Kompost auftrage, dann dauert es doch ein paar Jahre bis ich was anpflanzen kann.
So schlecht geht es meinem Boden nicht. Da sind Wurzeln und einiges an Getier drin, verdichtet ist er m.e. nicht. Bei einem sehr leblosen, verdichteten Boden würde ich auch umgraben (viel Schaden kann man da ja nicht mehr anrichten) und dann halbreifen Kompost + eine dicke Mulchschicht draufpacken.

Ich schaue mal, wie die Lupinen wachsen, wenn es denen schlecht geht, dann muss ich noch mal neu nachdenken.

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Re: Wiese zu einem Gemüsegarten machen

#27

Beitrag von poison ivy » Mi 29. Jul 2015, 04:08

Lometas hat geschrieben:Aber wenn ich auf harten verdichteten Lemboden nur mulche, Kompost auftrage, dann dauert es doch ein paar Jahre bis ich was anpflanzen kann.
definiere "verdichtet" bitte
wenn das jahrelang ein Parkplatz war und schweres Geraet drauf rumgefahren ist ...

und dann definiere "was anbauen" bzw "was" anbauen
Schwarzwurzeln und gelbe Rueben sicher nicht im ersten Jahr
Du hast ja inzwischen mehrfach "Kartoffeln" gelesen,
und alles, was nicht lockeren Boden braucht um gerade, dicke Wurzeln bilden zu koennen,
wird da sicherlich wachsen, ob im ersten Jahr schon hyperdupergut? keine Ahnung,
sicherlich mit mehr Ertrag als irgendwelche Gruenduengung,
hab ich schon wo geschrieben 'bau halt ein paar Reihen Erbsen und Bohnen an, als nutzbare Gruenduengung'?

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Re: Wiese zu einem Gemüsegarten machen

#28

Beitrag von strega » Mi 29. Jul 2015, 12:36

Verdichteten Boden kenn ich irgendwie und Anbau im ersten Jahr auf verdichtetem Lehmboden kenn ich auch. Wir experimentieren dieses Jahr - zweites Jahr - mit Sonnenblumen als Bodenlockerer, die machen bis vier Meter lange Pfahlwurzeln, wachsen wie geschmiert und kriegen wohl fast alles klein unterirdisch, dazu brauchen sie fast kein Wasser und sehen gut aus :) Kannste auch richtig dicht säen für maximalen Effekt.

Saubohnen/fave haben den Boden genommen wie er war, mit Erbsen funzt es auch prima, da haben wir schon ganz ordentlich geerntet.

Ansonsten: Roggen ging auch super. Und Salate, Zichorien, Mangold hats auch nicht interessiert wie verdichtet es ist.

Phazelia in Sachen Gründüngung wächst überall auch ganz anspruchslos.

In Sachen Umgraben: brauchts nicht unbedingt überall, wir haben für die Tomaten, Karotten, Zwiebeln, Gurken, Himbeeren punktuell ein paar Quadratmeter umgegraben und teilweise Sandboden eingebracht. Der restliche Boden ist nicht umgegraben und wird immer besser und lockerer, vor allem seit Getreide drauf war. Geht schon, die Natur macht das alles eh am besten. Wir wollten halt schon dieses Jahr etwas Gemüse, das lockeren Boden mag, von daher die Bemühungen mit Hacken und Co... :kuuh:
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Re: Wiese zu einem Gemüsegarten machen

#29

Beitrag von karl-erwins-frau » Di 11. Aug 2015, 12:05

Hi,

also, ich bin mit der Karton-Methode zufrieden. Und wüsste jetzt auch nicht was dagegen spricht.

1) Hatte im Gemüsebeet Kartons auf's Gras gelegt und dann mit umgedrehten Grasnaben (also Gras unten, Erde oben) bedeckt. So grob beschrieben hier http://karl-erwin.blogspot.de/2014/02/m ... viele.html
2) Im erst diesen Frühsommer angelegten Staudenbeet bin ich folgendermaßen vorgegangen: Karton auf die Wiese, Löcher rein, Stauden rein, Holzschnitzel drumrum.

Es hat beides geklappt und wenn man eben nicht umgraben mag, dann soll man's halt lassen. Hauptsache die Pflanzen bekommen einen Anschluß an den Boden und werden nicht nur AUF den Kartin gepflanzt. Glaube das klappt nicht.

Soweit jedenfalls meine Erfahrung.
KEF
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Re: Wiese zu einem Gemüsegarten machen

#30

Beitrag von lianehomann » Di 11. Aug 2015, 16:56

Ich bin mit der Karton-Methode auch schon des Öfteren gut zurecht gekommen. Hab dem dann allerdings viel Zeit gelassen: Karton auf Rasen/Wiese aufgelegt, darüber nach Möglichkeit eine dicke Mulchschicht, dann ganz lange warten. Nach einem halben oder dreiviertel Jahr ist der Boden unter dem Karton locker gewesen und die restlichen noch vorhandenen Unkräuter / Wurzeln ließen sich leicht rausziehen. Ist für mich eine arbeits- und kraftsparende Methode, so nach und nach zusätzliche Gartenfläche zu erobern.

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