Wölfe

Benutzeravatar
Reisende
Beiträge: 4268
Registriert: Fr 20. Jul 2012, 15:05
Wohnort: Altmoränenlandschaft in Klimazone 8a

Re: Wölfe

#681

Beitrag von Reisende » So 24. Mai 2015, 02:03

ach Manfred....
und wer ist hier der größte stimmungsmacher?
informier dich mal anständig über wölfe, bei qualifizierten quellen und nicht bei irgendwelchen möchtegernexperten, die wölfe nur aus gehegen kennen.
dasselbe empfehle ich den deppen vom NABU.

zB hier:
http://elli-radinger.blogspot.de
http://www.wolfmagazin.de/wolfsbuecher/ ... rueck.html

multimillionengeschäft? hörst du dich eig selber reden? :dreh:
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

Wild-Bunch-Chris
Beiträge: 45
Registriert: Mi 24. Dez 2014, 18:44

Re: Wölfe

#682

Beitrag von Wild-Bunch-Chris » So 24. Mai 2015, 13:42

Naja, ich stelle bei mir mittlerweile auch ein gewisses Maß an "Genervtheit" fest - was aber weniger am Wolf selbst liegt, als am Umgang der offiziellen Stellen damit. Das ist alles so vorhersehbar - sowohl die Zurückruderei von wegen "scheu", die jetzt passiert, als auch das, was in Zukunft passieren wird - den Wolf einfach in Ruhe zu lassen, ist etwas, das nun mal nicht geht, wenn man dauerhaft Akzeptanz vor allem bei unmittelbar Betroffenen erreichen will, als auch möglichst viele Konfliktpotentiale von vorneherein ausbremsen will. Ich bin sicher, genauso wie "der Wolf" momentan lernt, dass er überall unbescholten hin kann, kann er lernen, dass es Gebiete gibt, in denen er nix zu suchen hat und in denen keine Willkommens-Plakate für ihn aufgehängt werden, sondern er vergrämt wird. Fängt man damit rechtzeitig an, wird es auch nicht so viele plötzliche "Problemwölfe" geben, die dem Menschen zu sehr auf die Pelle rücken.

Bei uns "steht" jetzt seit einiger Zeit der Jurassic-Park für Kühe - 7 Reihen, meist Glattdraht, die unterste Reihe liegt bei den empfohlenen 20 Zentimeter, die Reihen drüber folgen im jeweils 20 Zentimeter Abstand, also bis zu einer Höhe von 1,40 m. Ich bin damit weit über den offziellen Empfehlungen, die da immer noch lauten, dass der Zaun lediglich kälbersicher sein muss.
IMG_1124.JPG
IMG_1124.JPG (113.12 KiB) 1651 mal betrachtet
Das war nicht billig und seit der Zaun steht, bin ich bei der derzeitigen Witterung und dem Graswachstum alle drei Tage am Mähen - unterm Zaun lang, was bei 20 cm schon ne Nummer für sich ist, man kommt mit dem Freischneider grad noch drunter (mit Balkenmäher oder dem Mähwerk von meinem alten Trecker ohne Servo brauch ich da gar nicht erst anfangen), muss aber bei der kleinsten Unebenheit (und das sind nun mal Koppeln am Hang und kein Golfplatz :lol: ) aufpassen, dass man nicht im Zaun selbst landet. Klar, vorher musste man auch regelmäßig mähen - aber solange die unterste Zaunreihe nicht allzu tief liegt, fressen Pferde und Kühe da schon einiges drunter weg, so dass man nur Reste nachmähen musste, was wesentlich schneller ging und deutlich seltener passieren musste.
Neben der Zaunbauerei an sich also, die schon kompliziert genug war, denn es ist ein Unterschied, ob man auf einer nackigen Fläche einen Zaun baut, oder einen bestehenden Zaun im laufenden Betrieb umbaut, kommen für mich schon mal 4 zusätzliche Arbeitsstunden in der Woche durch Sonder-Mäh-Aktionen ganz schnöde hinzu, bloss, weil sich hier - noch unbestätigt - ein Wolf herumtreibt und ich den Schutz meiner Tiere nun mal ernst nehme.

Ich schreib das nicht, um zu jammern, sondern einfach, um mal darzulegen, dass so ein Wolf einen ganz schön auf Trab halten kann.

Wie das für einen Landwirt mit viel größeren Flächen, die möglicherweise (Landschaftsschutz, kleine Parzellen) auch noch weit verstreut liegen, in irgendeiner Art und Weise praktikabel sein soll, kann ich mir nicht vorstellen.

Ich lese Artikel über Wolfs-Angriffe auf Haus- und Nutztiere deshalb, weil man auf die Erfahrungen anderer angewiesen ist, um Fehler zu vermeiden.
Ich z. B. brauche noch dringend eine praktikable Lösung für den Winter - wir haben keine festen Stallungen für die Rinder, das war und ist eine extensive Haltung, so ist sie genehmigt und mit nur 2 Mutterkühen bin ich um Lichtjahre davon entfernt, Landwirt, geschweige denn Landwirt mit dem Privileg, im Aussenbereich einen festen Kuhstall bauen zu dürfen zu sein. Im Winter sind regelmäßig die Reihen bei 40 und 60 Zentimeter unter Schnee gewesen - einen Festzaun darf ich aber nicht bauen, da Aussenbereich. Vielleicht hat ja noch jemand einen Tipp für mich.

Sowas hier finde ich z. B. sehr interessant:
http://www.volksstimme.de/nachrichten/l ... rt=gallery
http://www.volksstimme.de/nachrichten/s ... Spass.html

Denn ich muss ja auch wissen, wie sich meine Tiere ggf. verhalten, genauso wie es gut für mich ist, zu wissen, wie Wölfe sich verhalten, wie die Unterschiede bei einzeln und in der Gruppe jagenden Wölfen sind und wie Wölfe lernen (ich gehe bisher immer davon aus, dass sie ähnlich wie Hunde lernen und es die beste Prävention ist, wenn sie erst gar keinen Erfolg an Nutztieren haben). Denn je besser man die Herrschaften kennt, desto besser kann man seine Tiere schützen. Nur, weil man seine Tiere gesichert haben möchte und auch den Nutztieren die Möglichkeit bieten will, ein Leben draussen leben zu können, ist man ja nicht automatisch gegen den Wolf. Man hat halt nur zunächst mal andere Prioritäten, als nur Hurra zu rufen.

Mir stellen sich z. B. Fragen wie die, ob meine Kühe, die traditionsgemäß auf Dreinutzigkeit, also neben der Fleisch- und Milchproduktion auch auf Arbeit mit dem Menschen gezüchtet worden sind, noch genügend Ur-Instinkt aufbringen würden, um sich über hektische Abwehrmaßnahmen hinausgehend, die wohl in uns allen stecken, gezielt gegen Beutegreifer-Angriffe zur Wehr zu setzen? Denn Tiere, die als besonders impulsiv, reizbar oder angriffslustig aufgefallen sind, wurden über lange Zeit konsequent ausgemerzt.
Ich wüßte gerne, ob die an bisher einigen wenigen Tagen früh morgens vorherrschende Nervösität der Kühe - die ganz unabhängig von ihrem Brunftzyklus und auch von so Sachen wie Fliegenplagen und Witterung aufgetreten ist - etwas zu bedeuten hat, z. B., dass da nachts wer um die Koppeln geschlichen ist.

LG, Chris

althea
Beiträge: 164
Registriert: Do 14. Mai 2015, 10:20

Re: Wölfe

#683

Beitrag von althea » So 24. Mai 2015, 14:54

Wild-Bunch-Chris hat geschrieben: Im Winter sind regelmäßig die Reihen bei 40 und 60 Zentimeter unter Schnee gewesen - einen Festzaun darf ich aber nicht bauen, da Aussenbereich. Vielleicht hat ja noch jemand einen Tipp für mich..

Hallo Chris,

leider kenne ich die gesetzlichen Beschränkungen in D nicht (habe nur mitbekommen, dass sie einiges rigoroser als in A sein dürften).
Kann jemand etwas dagegen haben, wenn du deine Weiden mit einer Windschutzhecke/Wildobsthecke umgibst? Zumindest die ersten Jahre darf man da fixen Wildzaun aufziehen, als Schutz vor Verbiss (..und frägt nach 6 Jahren noch jemand danach?!)

Hierorts werden Wildgehölzhecken gefördert...

lG
althea

Manfred

Re: Wölfe

#684

Beitrag von Manfred » Mo 25. Mai 2015, 13:14

@Reisende: Du scheinst wirklich keine Vorstellung zu haben, wie viel Spendengelder und staatliche Gelder in dieses Geschäftsfeld fließen. Die Betroffenen sehen davon nur Promille.

Ansonsten sehe ich die Sache sehr gelassen. Bisher verhalten sich die Wölfe genau so, wie ich es nach intensiver Beschäftigung mit dem Thema schon vor Jahren prognostiziert habe. Es wäre ja auch sehr erstaunlich, wenn die Wölfe hier komplett anders agieren würden als überall sonst.
Und die ganzen Karl-May-Märchen des NABU und diverser anderer Geldsammler vom edlen, wilden Wolf erweisen sich eines nach dem anderen als interessengesteuerte Lügengeschichte. Inzwischen können sie sich der Realität halt nicht mehr komplett verweigern und bessern ihre Positionen entsprechend nach. Sonst würden sie sich ja dem Risiko aussetzen, als komplett lächerlich da zu stehen und ihre gut bezahlten Pöstchen zu verlieren.

Manfred

Re: Wölfe

#685

Beitrag von Manfred » Fr 29. Mai 2015, 15:08

Bayerisches landwirtschaftliches Wochenblatt:
Am 08.05.2015 hat im Bayerischen Wald eine Wildkamera einen Wolf aufgenommen.

Manfred

Re: Wölfe

#686

Beitrag von Manfred » Sa 30. Mai 2015, 15:56

Schutzzaun mit zusätzlichem Flatterband versagt:

http://www.sz-online.de/nachrichten/ist ... 13687.html

July
Beiträge: 522
Registriert: Sa 6. Jul 2013, 18:51
Familienstand: verheiratet

Re: Wölfe

#687

Beitrag von July » Sa 30. Mai 2015, 16:22

Natürlich springt ein Wolf über einen 1,20 m Zaun. Das ist doch kein Hindernis für soein Tier.
Es muß noch viel mehr passieren bis viele Menschen einsichtig werden.
LG von July

Benutzeravatar
citty
Beiträge: 2324
Registriert: Do 25. Aug 2011, 20:26
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: Canada

Re: Wölfe

#688

Beitrag von citty » Sa 30. Mai 2015, 21:28

July :daumen:
Dr. Roger Liebi fan :)

Benutzeravatar
65375
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 6385
Registriert: Fr 16. Dez 2011, 05:58
Wohnort: Rheingau

Re: Wölfe

#689

Beitrag von 65375 » Sa 30. Mai 2015, 22:28

Das isf doch kompletter Schwachsinn! Ein Zaun von 1,20 m als Schutz für die Schafe. :ohoh:
Ein Boxer macht locher 2 m und ist schwerer, kleiner, wuchtiger gebaut und nicht hungrig, sondern springt nur zum Spaß.

Manfred

Re: Wölfe

#690

Beitrag von Manfred » Sa 30. Mai 2015, 23:11

Die grüne Umwelt-Staatssekretärin von Niedersachsen, Almut Kottwitz, will jetzt die Wölfe passend machen lassen, weil die sich nicht "wie in der Literatur beschrieben" verhalten.
Die Frau hält offenbar NABU-Broschüren für Fachliteratur. :ohoh:

http://www.az-online.de/lokales/landkre ... 56242.html

Antworten

Zurück zu „Wildtiere, Fischerei, Jagd“