Wir leben noch lange keine SV und wollen das auch nicht.
Aber wir machen vieles selber und legen Wert auf "gutes Leben".
Dazu gehört für uns das gute Essen (in Inhalt und Gesellschaft) ebenso wie die Recoursenschonung.
Verantwortlich mit uns, unseren Mitmenschen und unserer Welt umgehen,
Bewusste Entscheidungen treffen und sich nicht von außen Manipulileren lassen (zugegeben, völlig gefeiht bin ich davor auch nicht immer)
Unseren Kindern das mitgeben, was sie - unserer Meinung nach - für ein eben solches Leben brauchen.
Wir freuen uns an unserem Beistellherd, der uns im Winter jeden Morgen Wärme bringt, der uns kochen lässt auch ohne Strohm und der uns noch mehr Gemütlichkeit in die Wohnküche bringt. Ebenso freuen wir uns am Specksteinofen im Wohnzimmer, in dem wir schon auch mal Pizza backen, Bratäpfel machen... wenn er ohnehin grad an war. Wir kochen Sommers und Winter oft in/über der Grillschale und genießen es den ganzen Tag im Garten zu verbringen.
Aber wir haben keinen Wald und das Holz für unsere Feuerchen kommt mit dem LKW von einer Stielfabrik.
Ich wasche, backe (großer Elektro-Steinbackofen) und werf die Spülmaschine an wenn die Sonne scheint damit wir möglichst viel mit dem eigenen Strom arbeiten. Aber ich nutze eben auch ziemlich viele Elektrische Geräte (z.B. jetzt gerade) die mit Sicherheit nicht alle regional hergestellt werden.
Wir kaufen fast alle Kleidung gebraucht oder bekommen gebrauchte geschenkt, aber auch die kommt von Indien und Bangladesh. Was ich selber nähe ist nur wenig Kleidung sondern andere Dinge. Und die schönen Wollsachen ohne Chemie aus der Nähe sind so teuer, dass es nur ab und an ein Weihnachtsgeschenk... gibt.
Was wir an Fleisch und Wurst nicht selbst herstellen holen wir noch nicht mal vom Bio-Bauern sondern von einem, der Landwirt und Metzgermeister und Vermarkter in einer Person ist. Ein kleiner Familienbetrieb mit den Schweinen auf Stroh und mit Platz, aber im Stall. Kein Bio aber nur ein paar Meter Schlachtweg. Und sowohl super lecker als auch noch bezahlbar.
Wir haben dann doch einen Fernseher, auch ohne die Zeit davor zu sitzen. Aber manchmal reichts tatsächlich für die Nachrichten oder mal einen richtig schönen Film. Alles andere leben wir lieber selber.
Und wir haben grade heute wieder ein Kaninchen gebracht bekommen, das wir schlachten sollten weil die Kleintier-Tierärztin meinte, dem müsste man das Auge amputieren oder es einschläfern lassen. Beides hätte ihr Geld eingebracht. Unsere Bekannten kennen außer uns niemanden der schlachtet. Tja, und dann holen wir kein Messer sondern die selbstgemachte Salbe und warten ab. Denn dem Tier geht es außer dem Kratzer im Auge, der leicht eitert, gut. Es hat eine gute Körperspannung, ist sehr neugierig überall unterwegs, frisst gut und zeigt keinerlei Einschränkungen. Und das in völlig fremder Umgebung mit fremden Menschen nach der Tour zum Tierarzt.
Unseren Kindern tut es einfach gut dass sie das Leben selber kennen lernen, nicht nur über TV, PC und Co.
Heute meinte unser Nachbar (eine Hausarztpraxis) ganz glücklich, dass ihm unsere Kinder gefallen: Hände, Gesicht, Kleidung und selbst die Haare zeigten mehr als Spuren des Gartentages. Ja, Kaninchenköttel in Babybäuche sind eine gute Allergieprophylaxe - sofern es nicht zuuuu viele werden

Und sie kennen nicht nur die Köttel sondern halten Minutenalte Kaninchen ebenso in der Hand wie der aufgeschnittene Magen des eben geschlachteten, weil sie wissen wollen wie der von innen aussieht.
Das sind unsere Kinder!
So, jetzt ist aber Schluss, hab mich hier richtig eingeredet.
