Fundament - neuer Bodenaufbau

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Dagmar
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Fundament - neuer Bodenaufbau

#1

Beitrag von Dagmar » Fr 4. Mär 2011, 15:59

Hallo,

hier mal eine Frage an die Bausachverständigen. :holy:

Mein Haus hat ein Fundament aus mitander vermörtelten Steinen. Es liegt in einem leichten Hang (Nord-Südrichtung abfallend). In den nördlich gelegenen Räumen im EG (kein Keller vorhanden) besteht der Boden aus Stein. in den beiden Räumen die im Süden liegen, ist aber ein Holzboden verlegt, der teilweise schon morsch ist. Ob das jetzt Holzfäule oder Holzschwamm ist, dass muss ich noch herausbekommen. Jedenfalls den Holzboden will ich komplett entfernen und den Boden neu aufbauen.

Was ist dann innerhalb des Fundamentes der sinnvollste Aufbau. Habe jetzt schon mehrere Vorschläge aus dem Freundeskreis gehört, aber keiner sagt mir so recht zu. Hier die Vorschläge:

1. Den Fußboden rausreissen, den Boden (Sand, Steine, etc.) planieren. Darauf dann einige Zentimeter Styrodur und dann soweit mit Beton auffüllen, bis die Bodenhöhe erreicht ist. Dann den geplanten Holzboden verlegen.

2. Nach dem Planieren erst eine wasserdichte Folie auf dem Boden, dann Styrodur und dann Beton und dann den Holzboden.

3. Planieren, Folie, dann Beton und erst dann Styrodur zur Isolierung des Bodens, dann den Holzboden.

4. ?????

Was für Vorschläge hättet ihr?

Habe mal eine kleine Paint-Zeichnung angefügt.

Hoffe auf eure Erfahrung und Ideen.


Danke schon jetzt.

Dagmar
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Re: Fundament - neuer Bodenaufbau

#2

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 4. Mär 2011, 16:37

Moin, Dagmar,
die gängige Methode hier auf den Neubaustellen ist die Bodenplatte auf Styrodur auf Folie zu machen, wobei ich keine Ahnung hab, wie du eine kapillarbrechende Schicht dann ins Fundament durchziehen kannst, sonst bringt es ja nix (oder ist da schon eine drin?).
Ansonsten würde ich auf Luitpold warten, der hat mehr Ahnung.... ;) :engel:
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Dagmar
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Re: Fundament - neuer Bodenaufbau

#3

Beitrag von Dagmar » Fr 4. Mär 2011, 16:47

Hallo Sabine,

danke für deine Antwort.

Da ich den Boden noch nicht herausgebrochen habe, kann ich leider noch keine genauen Aussagen machen, was ich finden werde. Diesen Bereich wollte ich ja auch erst in einigen Jahren angehen, aber jetzt will ich diesen Bereich im April vorziehen, damit der anschließend bewohnt werden kann.

So wie du das beschreibst kenne ich es auch. Andererseits merke ich, daß der Boden im nördlichen Bereich des Hauses im Winter "verdammt" kalt wird, da ist bestimmt keine Isolierung drunter. Und ich selber habe mal im Winter in einer Halle gearbeitet mit Steinboden, war auch sehr kalt. Und nur durch das Unterlegen von 5cm Styrodur war gleich ein Unterschied im Wärmeempfinden spürbar. Und da frage ich mich halt, ob es nicht sinnvoller ist, den Styrodur über der Betonschicht anzubringen, darauf Holz. Ich hoffe, daß der Boden dann wärmer wirkt oder auch tatsächlich ist.Welche Nachteile das hätte, da bin ich überfragt.

Aber ich hoffe auch auf viele weitere Antworten.


Dagmar
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Re: Fundament - neuer Bodenaufbau

#4

Beitrag von Spottdrossel » Fr 4. Mär 2011, 16:57

Wenn das Haus so knapp über Niveau Urgelände ist, wie auf der Zeichnung zu sehen, würde ich zusätzlich zur Folie auch eventuelles Wasser mit Drainagerohr oder einer Rinne voll Kies nach draußen ableiten.
Das Wasser sucht sich immer einen Weg, wäre blöd, wenn der durch irgendeine Macke in der Folie führt.
Beton blanko auf den bestehenden Untergrund funktioniert jedenfalls nicht, der Vorbesitzer hat hier den Kellerlehmboden mit Beton "schön ordentlich" gemacht - natürlich gewinnt Mutter Natur (oder die Physik, je nach Sichtweise), ich kann den Beton wieder rausreißen, weil er sacknaß ist.
Für warme Füße: meine Eltern haben im Wohnzimmeranbau (über Garage) Gußasphaltestrich machen lassen, falls Du sowieso eine Buckelpiste im Wohnbereich beseitigen mußt, wäre das auch eine Option.
Ist jedenfalls trotz Fliesen drauf vom Empfinden her warm.
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Re: Fundament - neuer Bodenaufbau

#5

Beitrag von Olaf » Fr 4. Mär 2011, 18:41

Moin, also anfangs, das ist aber der Bereich mit Fußbodenheizung hab ich
Magerbeton
Folie
triitfestes Styropor (heisst das Styrodur jetzt?)
dann, so dass keine durchgängigen Fugen entstehen die Platten für die Fußbodenheizung, auch Styropor auf der Unterseite, oben halt die Noppen für die Heizrohre, die waren überlappend einzurasten, da also keine Folie.
Dadrauf kam Anhydritestrich, geile Sache. Das Zeug an sich ist nicht teuer, teuer war der Mann mit der Pumpe, kam aus Leipzig (150 km?), das war aber wenige Jahre nach der Wende, vielleicht kann das jetzt jeder...
Später wurde ich fauler, war auch ohne Fußbodenheizung.
Magerbeton weggelassen, Kies muß reichen. Wir haben aber einen sehr trockenen Boden.
Folie.
Styropor, aber 2 Schichten über Kreuz
Folie
Beton, selbstgemacht im Trudelbecher und selbst abgezogen. (Hatte da aber schon etwas Übung aus Nebengebäuden..)
Geht auch, ist aber Schinderei. Fliesen möcht ich da nicht drauf :mrgreen: :dreh:
(Im Bad hab ich das trotz Fußbodenheizung auch selbst abgezogen, immer wenn ich auf dem "Topp" sitze, grinst mich eine "Delle" an. Das ist bei Fliesen furchtbar, wo es sonst keinen stören würde.)
Mein Nachbar hatte für seinen Fußboden nen Trupp aus Polen (sahen eher wie Zuhälter aus, nicht wie Bauarbeiter).
Die haben ihm den Boden 3 cm zu hoch gemacht. UNd er wollte unbedingt Dielen. Also mußt er sie ohne Unterlattung direkt auf dem Beton verlegen. Das ist ziemlich Kacke, falls Du auch wieder Dielen machen willst....
Olaf
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Re: Fundament - neuer Bodenaufbau

#6

Beitrag von luitpold » Fr 4. Mär 2011, 18:59

haben die wände feuchtigkeitsschäden???
dort wo der boden morsch ist?
ausblühungen putzschäden deutlich abplatzende farbe, irgendwelche seltsamen hilfsstoffe unter dem putz???
wieviele cm hast du platz für den fußbodenaufbau?

lg
luitpold
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Re: Fundament - neuer Bodenaufbau

#7

Beitrag von Olaf » Fr 4. Mär 2011, 19:07

Ach so (fast wären mir eben meine Brote angebrannt).
ganz wichtig, dass Du vor allem anderen auch seitlich Styropor machst, an die Fundemente bzw. ans Mauerwerk.
Zum einen wegen Wärmedämmung, zum andern, dass der Estrich auch wirklich schwimmt, also die BOdenplatte sich bewegen kann....
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Re: Fundament - neuer Bodenaufbau

#8

Beitrag von Thomas/V. » Fr 4. Mär 2011, 19:20

Hallo, Dagmar!

Bei unserem Haus ist es genau so wie bei Dir. Im Norden, etwas unterhalb der Erdoberfläche, ist Steinfundament und Ziegelsteinboden. Das waren früher Schafstall und Kuhstall. Darunter dürfte gestampfter Lehm sein. Keine Isolierung oder Feuchteschutz. Durch den Kalk-Sand-Putz wird evtl. aussteigende Feuchte an die Raumluft bzw. nach Außen abgegeben.
Diese ehemaligen Ställe habe ich nicht renoviert, sind noch im Urzustand und werden als Lagerraum genutzt.
(im Notfall, wenn die Zivilisation zusammenbricht, könnte man wieder Ställe draus machen :grinblum: )
Der mittlere Teil ist die Schornstein-Umgebung, teilweise mit Steinplatten belegt. Keine Ahnnung, was da drunter ist, wahrscheinlich eine Art Beton. Daneben (Westseite) ist früher ein Vorratsraum gewesen. Dort habe ich das Bad gebaut.
Der Holzfußboden war auch vergammelt, inklusive der Balken, die nur auf flachen Steinen lagen. Diese Steine wiederum lagen auf gestampftem Lehm. Die Wände waren auch mit einer Art Beton-Kalk-Sand-Putz verputzt. Wobei ich denke, das das betonartige eher auf die Feuchtigkeit und irgendwelche chemischen Prozesse zurückzuführen waren. Teilweise war der Putz nämlich auch ziemlich locker, nur an bestimmten Stellen sehr hart.
Nach Süden zu ist unsere Küche unterkellert. Daneben, auch Richtung West, war noch eine Kammer, genau so marode wie die Vorratskammer, auch unterkellert. DIe Wände dazwischen waren einfache Lehmziegel und marode Holzbalken, teilweise direkt aufs Fundament aufgelegt, da war nix mit Feuchtsperre oder sowas :ohoh: .
Demzufolge habe ich die Zwischenwände alle beide rausgerissen, die Wände wurden gegen Schwamm behandelt. Die beiden Kammern auf der Westseite habe ich wieder durch eine Wand getrennt. Diese habe ich mit einem flachen Fundament (Steine und Beton, eingeschalt) gegründet, auf das Fundament kam eine Sperre (Bitumenbahn) und darauf dann die Porenbeton-Wand. Oben drauf unter die Decke ein Balken aus imprägniertem Holz, der die Decke abfängt. Das Bad ist dann folgendermaßen von einer Firma gemacht worden: auf den Stampflehm kam eine Schicht Split, ca 30cm (?), vielleicht auch mehr, der Lehmboden war sehr weit unter dem Niveau des Flures. In dem Split wurden Abwasser und Wasserleitungen verlegt und noch das Abflußrohr einer Drainage, die ich vor dem Bad (also Nordseite) habe einbauen lassen. Außen gleich noch eine Wassersperre vors Fundament, weil ja vom Hang immer etwas Wasser herunterkommt und sich dort staut.
Auf den Split kam dann eine Sperrfolie, und darauf dann Unterbeton mit Stahlmatten bewehrt. Auf den Beton kam dann eine Styrodurdämmung, darauf Fließestrich und elektr.Fußbodentemperierung, darauf dann Fliesen.

Die südliche Kammer (unterkellert) ist folgendermaßen gemacht: Beton-Hohldielen auf das Fundament gelegt, die bilden die Kellerdecke, dort Dämmplatten und eine Folie drauf und dann Fließestrich. Darauf habe ich Fußbodenverlegeplatten (Phermacell, Gipsfaser?) schwimmend verlegt bzw. verlegen lassen.
Den Küchenfußboden habe ich so gelassen, die Dielen waren noch i.O., darauf dann auch solche Fußbodenplatten mit Ausgleichsschüttung drunter.

Natürlich ist alles etwas fußkalt, weil aber jeder Raum unterschiedliches Niveau hatte, wegen der Abrißarbeiten, konnte ich nicht viel Dämmung einbauen. Aber wir sind da nicht so empfindlich, ziehen eben 2 Paar Socken an :mrgreen: .
Die Fußbodentemperierung im Bad ist aber schon angenehm :pfeif: . Wird aber nur eingeschaltet, wenn geduscht wird.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Fundament - neuer Bodenaufbau

#9

Beitrag von Dagmar » Fr 4. Mär 2011, 21:58

Hallo,

vielen Dank an alle die schon etwas geschrieben haben und auch mit ihren Beispielen verdeutlicht haben, das wohl viele hier im Forum (ähnliche) Probleme in den Häusern haben.

@Spottdrossel
an eine Drainage habe ich auch schon gedacht, gerade da ich am Hang bin. Wobei ich neben der Fußbodendrainage auch geplant habe auf der Nordseite des Hauses eine herkömmliche Drainage zu verlegen, um zu verhindern, daß das Grundwasser unter dem Haus langläuft.

@Olaf
es gibt weiterhin Styropor und Styrodur. Haben teilweise ähnliche Eigenschaften, sind aber auch teilweise sehr unterschiedlich - einfach mal bei Googel gucken - bin keine Fachfrau. :)
Und da hast du ja bei deinem Umbau auch schon so einige Stunden, Tage, Wochen, Monate,.... hineingesteckt.

@luitpold
in der Ecke eher weniger Feuchtigkeitsschäden. Wobei ich eigentlich im ganzen Haus teilweise großflächig den Putz abgehauen habe. Irgendwelche Hilfsstoffe habe ich noch nicht gefunden, aber das Haus stand sehr viele Jahre leer und auch jetzt bewohne ich es ja auch noch nicht.

Ich versuche mal im März dort den Boden aufzustemmen, um nähere Informationen zu erhalten. Dann poste ich das hier.

@Olaf
hoffe nicht, daß dein Brot angebrannt ist, so wichtig ist meine Frage noch nicht. :lol:

@Thomas
alle Achtung auch vor deinen Umbaumaßnahmen. Und wirklich scheinen die Häuser ähnlich aufgebaut zu sein. Auch bei mir waren im Nordteil Ställe untergebracht und eine Gewölbedecke zum 1. OG. Wie da der Boden aufgebaut ist, habe ich noch gar nicht untersucht.

Also nochmals danke für die ersten Infos. Sobald ich den Boden aufgemacht habe und vielleicht auch Bilder gemacht habe, melde ich mich nochmals mit den genaueren Infos.

Schönen Abend noch, bin erst morgen abend wieder im Netz. Kann eventuell morgen einige Fenster abholen - und vielleicht für den Schuppen oder die Scheune gebrauchen. Und danach will ich weiter am Traktor basteln. :kaffee:


Dagmar
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Re: Fundament - neuer Bodenaufbau

#10

Beitrag von Olaf » Sa 5. Mär 2011, 10:24

@Olaf
hoffe nicht, daß dein Brot angebrannt ist, so wichtig ist meine Frage noch nicht. :lol:
War knapp.
Aber wenn, dann wär ich RICHTIG sauer auf Dich gewesen.... :haha:
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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