babayaga hat geschrieben:Dass dies mitunter einer härteren Gangart bedarf, sollte klar sein - besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen - eben auch die, Sanktionen einzukassieren und zu versuchen, damit (erstmal) zu leben.
Vorsicht, das ist sehr dünnes Eis, damit hat Hitler schon sein Ermächtigungsgesetz begründet und die Amis haben die Folter wieder eingeführt, ohne sie Folter zu nennen. Der vermeintlich gute Zweck sollte wirklich nicht
jedes Mittel rechtfertigen.
babayaga hat geschrieben:Wichtig ist dabei nur, dass das Volk hinter ihm steht, dann nimmt es auch ein paar Sanktionen in Kauf, solange es sich nicht verraten fühlt.
Du glaubst aber nicht wirklich, dass das russische Volk die Wahrheit darüber erfahren hat, warum die Sanktionen verhängt wurden? Oder, wie weit sie gehen? So wie wir hier alle Schuld für Alles der EU anlasten, wird dort wahrscheinlich jeder Mangel jetzt den Sanktionen und damit den USA/der EU angehängt.
babayaga hat geschrieben:Was die wirtschaftl. Investitionen angeht und Silivon Valley etc., vergiß dabei nicht, dass Amerika keine nennenswerten Kriege erlebt hat (bis auf einmal - gegen sich selbst), und dass Amerika nie wirtschaftlich so unterlaufen wurde, wie es Russland im großen Stil erfahren musste.
Beide Länder bzw. beide 'Systeme' haben von daher völlig andere Ausgangspositionen und agieren dementsprechend unterschiedlich, der Westen subtil, der Osten pragmatisch.
Ich verstehe nicht, was du damit sagen willst.
Gerade wenn Russland pragmatisch wäre, müßte es die Endlichkeit seiner Rohstoffe erkennen und dringendst in neue Wirtschaftszweige und Technologien investieren - statt dessen werden 400 Milliarden Reserven gehortet, das Militär soll wieder seinen alten Glanz bekommen, die Universitäten und öffentlichen Einrichtungen gehen vor die Hunde.
Schau dir dagegen die Ölländer Arabiens an, die orientieren sich wirtschaftlich schon die letzten 15 bis 20 Jahre am Nachlassen des Öls, versuchen sich als Wirtschaftsstandort, Tourismuszentrum etc. pp. zu etablieren.
babayaga hat geschrieben:Das mag im Endeffekt so sein, allerdings sehe ich derzeit nicht, dass der Osten den Westen dominieren will, umgekehrt jedoch eher.
Dann wirf einen Blick zurück auf die alte Sowjetunion und ihre Satellitenstaaten: Dass die UdSSR aufgrund ihrer Erfahrungen einen "Schutzgürtel" haben wollte, ist verständlich. Aber wie wurden diese Nationen behandelt? Ungarn 1955, die DDR 1956, die Tschechoslowakei 1968? Und alle zusammen bis 1989? "Dominieren" ist ein freundliches Wort für Unterdrücken.
babayaga hat geschrieben:Natürlich, der übersättigte Westen hat ja auch die Kohle dazu und kann es sich leisten 'subtil' vorzugehen, während der Osten 'den Gürtel bewusst enger schnallt' und sich nicht 'ausver'kaufen lassen will.
Weil ich kein Geld habe, darf ich brutal vorgehen und mir alles mit Gewalt holen?
rati hat geschrieben:Ganz nach dem Motto "Der Feind meines Feindes ist mein Freund" ganz egal ob der genau so ein Verbrecher ist.
babayaga hat geschrieben:Genau so ein Verbrecher? Wie wer?
"Der Feind meines Feindes ist mein Freund", dazu braucht es mind. 3 Beteiligte, runtergebrochen sind aber nur 2 da.
Du kennst dieses Sprichwort anscheinend nicht, denn es handelt wirklich von drei Beteiligten: Mir,
meinem Feind und dem Feind meines Feindes.
Es bedeutet, dass ich jeden als Verbündeten akzeptiere, solange er Feind meines Feindes ist. Bekanntestes Beispiel ist das Bündnis von USA und UdSSR gegen das Dritte Reich.
Die USA haben leider damit Schindluder getrieben, indem sie bis in die 1980'er jeden hergelaufenen Diktator unterstützten der ihnen weismachen konnte, die Befreiungs-/Widerstandsbewegung gegen ihn sei Kommunistisch oder von den Russen unterstützt.

Je größer der Dachschaden, desto schöner der Ausblick zum Himmel - Karlheinz Deschner