Dem muß ich zustimmen. Die mir bekannte Literatur zum Thema Boden stammt ausBernhard :
... Das ist schade, denn schon ab dem Jahre 1906 gibt es schon sehr gute Ansätze, das Edaphon als Lebensgemeinschaft als Ganzes zu verstehen. Der Erste und Zweite Weltkrieg haben diese Erkenntnisse weitestgehend verschüttet ...
der Zeit, als die LPG's zur industriellen Landwirtschaft übergingen, dank
Piesteritzer Stickstoff und Zielitzer Kali.
Die Erforschung von Mykorriza und Bodenbakterien dürfte sich gerade im Kindheitsstadium befinden.
Auf jeden Fall gibt es aber schon einige Bodensubstrate zu kaufen, die diese enthalten.
Was braucht man in der Praxis?Dieter:
... Wenn diese Bedingungen dagegen vorhanden sind, breiten sich alle heimischen Bodenlebewesen von selbst aus, auch ohne dass irgendwelche fremden Mikroben eingeimpft werden. Es ist also besser diese Bedingungen durch richtige Bodenbehandlung zu schaffen, als fremde Mikroben einzuimpfen, die im besten Fall sterben und im schlimmsten Fall das natuerliche Gleichgewicht durcheinander bringen. ...
1.) Kompost, um die entnommenen Nährstoffe in pflanzenverfügbarer Form
wieder zuzuführen. Es geht dabei nicht nur um NPK, sondern insbesondere um
wichtige Spurenelemente und auch darum, daß diese nicht einseitig angereichert
werden, nur weil sie mit dem üblichen Mineraldünger mitkommen.
2.) Mulchmaterial, um dem Boden nach oben eine Schutzschicht gegen Austrocknung
und Temperaturschwankungen zu geben. Die Mulchschicht wird zum bevorzugten
Lebensraum von Kleinlebewesen und somit zum Humuslieferanten.
3.) Heimische Bodendecker.
Das sind Gräser und Kräuter möglichst in ihrer natürlichen Zusammensetzung.
Diese Pflanzen bilden mit den Bodentieren und Pilzen zusammen eine
Lebensgemeinschaft, in die man die Kulturpflanze als Profiteur hineinsetzt.
4.) Bodenverbesserer, um hinzuzufügen, was am Standort fehlt.
Wichtig ist Naturkalk, um den pH-Wert regulieren zu können. Um das auch
langfristig zu sichern, sollte etwas mehr, aber in grobkörniger Form
am besten dem Kompost beigemengt werden.
Hat der Boden ein schlechtes Puffervermögen, so sollten Tonminerale
eingebracht werden. Die bringen meißt auch viele Spurenelemente mit.
Holzasche bietet viele Mineralstoffe in sinnvoller Zusammensetzung
und Brennesseljauche ist der beste mir bekannte Startdünger mit allen
Hauptnährstoffen und Spurenelementen. Da sie direkt aus der Brennessel
ausgelöst werden, dürfte eine nahezu optimale Zusammensetzung vorliegen.
Um den aktuellen Zustand des Bodens einschätzen zu können:
- einen Spaten voll auswerfen und mit den Fingern zerbröseln lassen,
der Boden sollte sehr porös sein gut durchwurzelt sein und fast von
allein zerfallen
- Bodenproben ins Labor geben, man bekommt relativ billig die Zusammensetzung
der Hauptnährstoffe und den pH-Wert,
- einen schnellwüchsigen Probeschlag anlegen und die Qualität der Pflanzen
beurteilen, ich nehme Senf dafür, der ist sehr aussagekräftig.
( hat jemand eigentlich eine Übersicht über die heimischen Zeigerpflanzen? )
Das Faultier