Globale Nahrungsmittelkrise

Meldung des Tages
Benutzer 72 gelöscht

Re: Globale Nahrungsmittelkrise

#11

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 15. Feb 2011, 22:04

hallo!

Sind zuviel Phosphate nicht eines der Probleme, mit denen "überdüngte" Fischteiche zu kämpfen haben - oder verwechsele ich da was?

liebe Grüße!

roland
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Re: Globale Nahrungsmittelkrise

#12

Beitrag von roland » Mi 16. Feb 2011, 13:52

Hi,
Phosphate werden im Steinbruch abgebaut, auf die Felder geschüttet und vom Regen ins Wasser gespült.

Ist der Steinbruch fast leer, gibts weniger (teureren) Nachschub.
Der reine Dünger wird nicht im Boden gehalten, daher erhöhter Bedarf
--> Mangel!!!
Obwohl unsere Seen und Flüsse wegen dem Zeugs umkippen und veralgen.

Und, wieder sind wir bei einem unserer Dauerthemen: Humus, Bodenleben, .... :mrgreen:

Roland

Landfrau

Re: Globale Nahrungsmittelkrise

#13

Beitrag von Landfrau » Mi 16. Feb 2011, 14:11

Bin ziemlich sicher, dass die Teuerung bei Rohstoffen, also auch Nahrungsmitteln, nichts bis wenig mit BioSprit, Phosphat oder NAtur"events" zu tun hat.

Das Zeug ist Spekulationsmasse im Finanzgeschäft.

Fressen müssen die Leute.
Autofahren mehr oder weniger auch.
Heizen in vielen Teilen der Erde dito.

Ein endlicher Planet kann nicht unendlich viele Menschen in unendlichem hohem Komfort beherbergen.
Irgendwann fangen die an, in Konkurrenz zu treten, um NAhrung und Energie (Komfort).
Das ist die Stunde derjenigen, die - warum ist mir schleierhaft - an einem permanenten Zuwachs an Macht und Mitteln arbeiten.

Da kann man zB seinen Blick untern Tellerrand senken und das HIer und Jetzt betrachten.

Neulich las ich, der Verlust der Gewissheit, eine Zukunft zu haben, sei der prägende Faktor unserer geistigen Verfassung.

Aber wir haben das Jetzt. Und etwas anderes gibt es nicht.

Landfrau

BernhardHeuvel
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Re: Globale Nahrungsmittelkrise

#14

Beitrag von BernhardHeuvel » Mi 16. Feb 2011, 14:37

DieterB hat geschrieben:Fazit: pflanzt mehr Gemuese!

Und was genau soll das bringen?

Gehst Du davon aus, daß Du deinen Garten vor hungernden Mitmenschen "schützen" kannst?

Gehst Du davon aus, daß Du über Jahre hinweg, deinen eigenen Gemüsesamen in der erforderlichen Qualität hervorbringen kannst?

Gehst Du davon aus, daß Du dich von Gemüse ernährend über kalte Winter ohne Heizung bringen kannst?

Gehst Du davon aus, daß Du in Notzeiten stets zuhause bleiben kannst und eine Abwanderung nicht wahrscheinlich ist?


Als Fazit habe ich für mich gezogen, daß mehrjährige Pflanzen, vor allem Bäume, da eine etwas elegantere Lösung ist. Erstens können sie von marodierenden Mengen nicht weggetragen werden und wenn, dann nutzt der Baum ihnen nichts mehr. Zweitens brauchst Du dir über die Saatgutgewinnung unter erschwerten Umständen (Hunger!) keine Gedanken machen. Wenn der Baum angewachsen ist, wächst er noch lange vor sich und versorgt Dich. Drittens kann ein Baum, weil er eben mehrjährig ist!, auch viele essentielle Stoffe produzieren, darunter Fette. Diese bringen Dich über den Winter. Außerdem fällt bei geschickter Nutzung auch noch Holz für den Ofen und Futter für die Tiere ab. Siehe das Buch: Laubgeschichten: Gebrauchswissen einer alten Baumwirtschaft, Speise- und Futterlaubkultur von Michael Machatschek. ISBN: 978-3205992950

Des Weiteren ist es eine gute Sache, wenn Du dich aus der Natur vom Wildobst, Kräutern und Pilzen ernähren kannst. Angeln und Jagen sind außerdem ein gutes Backup, das sich in der Geschichte des Menschen nun schon vielfach in Notzeiten bewährt hat.

Ich kann Dir nur eine Empfehlung dazu aussprechen, der Rest wird dein Schicksal werden, das sich immer aus deinen Entscheidungen heraus entwickelt.
Jeden Tag.

Viele Grüße
Bernhard

Benutzer 72 gelöscht

Re: Globale Nahrungsmittelkrise

#15

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 16. Feb 2011, 16:39

hallo!
BernhardHeuvel hat geschrieben:Erstens können sie von marodierenden Mengen nicht weggetragen werden und wenn, dann nutzt der Baum ihnen nichts mehr
Na ja - die Nüsse werden aufgeklaubt, die Äpfel "fremdgeerntet" - kann alles passieren.
Aber im Prinzip hast du Recht - aber Dieter auch! ;)

Eine Kombination aus beidem wäre vielleicht eine Möglichkeit?
Ich bin zumindest bei meinen Tomaten zuversichtlich, dass ich die "immer" anpflanzen werd können (aus eigenen Samen)
Mehr Sorgen machen mir da schon die Fische - solange ich es nicht schaffe, dass sie sich selber vermehren, ist das keine wirklich "nachhaltige" Lösung...
Aber - das gilt ja so für alle Nutztiere, oder?
Solange man Jungtiere/Futter/Medikamente zukaufen muss, ist man nicht unabhängig.

liebe Grüße!

Landfrau

Re: Globale Nahrungsmittelkrise

#16

Beitrag von Landfrau » Mi 16. Feb 2011, 17:59

Das ist eine gute Erkenntnis, ina maka.

Ich glaube auch, dass der Mensch prinzipiell nie unabhängig ist.
Er ist nämlich ein soziales Tier.
Wie weit kommt denn der Mensch, ganz allein?

Ist ein Mensch allein die kleinste lebensfähige Einheit?
Und warum denn dann? Wozu?

Arbeitsteilung, Kommunikation, Altruismus (nach räumlicher und zeitlicher Entfernung abnehmend - blood is thicker than water - oder auch: wenn das eigene Kind hungert, "spart" man sich die Spende an Brot für die Welt....allein schon die Kampfeslust einer Mutter, die ihr Kind in der nachteiligeren Grundschulklasse untergebracht sieht, ist schwer beeindruckend...) sind menschliche Funktionen.

Gibt man die auf, gerät das Leben zum Vegetieren oder, seltener, zu reinem Sein.

Darum halte ich auch nichts von Selbstversorgung als Handlungsmaxime.
ich halte viel von Küchengarten und ein wenig Kleintierhaltung und viel Freude am Selbermachen.
Aber ich möchte nie nie nie alles, was mir nutzt, selber machen müssen.
Und andersrum freue ich mich, mit meinem Tun anderen zu dienen und zu nützen.
Dadurch wird das Leben für Menschen tragfähig.

Landfrau

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Re: Globale Nahrungsmittelkrise

#17

Beitrag von luitpold » Mi 16. Feb 2011, 18:00

BernhardHeuvel hat geschrieben: Gehst Du davon aus, daß Du deinen Garten vor hungernden Mitmenschen "schützen" kannst?

Gehst Du davon aus, daß Du über Jahre hinweg, deinen eigenen Gemüsesamen in der erforderlichen Qualität hervorbringen kannst?

Gehst Du davon aus, daß Du dich von Gemüse ernährend über kalte Winter ohne Heizung bringen kannst?

Gehst Du davon aus, daß Du in Notzeiten stets zuhause bleiben kannst und eine Abwanderung nicht wahrscheinlich ist?

marodierenden Mengen

(Hunger!)

Diese bringen Dich über den Winter.
ich werde nie verstehen wie du zu so einen weltbild kommst.
lebst du in einer zeitschleife 1945 und jeden tag ein wenig schlimmer???
wäre jetzt nicht eine petition zur abschaffung von 2012 angebracht? :daumen:
ich finde es öde so einen unsinn dauernd lesen zu müssen. :engel:
jeder zivilschutzfachmann wird deine lösungsansätze in die tonne klopfen.
zur falschen zeit im fremden revier gewildert kann schnell zur oberflächigen humifizierung nach einer spontanen bleivergiftung führen. :aeug:

lg
luitpold
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Landfrau

Re: Globale Nahrungsmittelkrise

#18

Beitrag von Landfrau » Mi 16. Feb 2011, 18:49

Das ist gar nicht so schwierig, zu so einem Weltbild zu kommen.
Bei zB Eichelburg und Spannbauer findet sich herrlich viel inspirierende Lektüre dazu.
Im Inet kann man jede - jede! - Weltsicht befeuern.

Dazu noch ein bischen Rüdiger Nehberg, ein Waldpädagogikdiplom und ein wenig Überheblichkeit (kein alter schwacher kranker Mensch würde sich so eine Zuklunft zurechtträumen, allein schon um der eigenen psychischen Gesundheit willen) und schon passt das.

Aber vermutlich macht es nicht eines Nachts rummsschepperlichtblitz und wir erwachen alle nackig im Neandertal und wer sofort mit hirngerben, bändchenweben, feuerschlagen und fallenstellen beginnen kann, hat die Pole Position im neu eröffneten Rennen, zweite Runde.
Es mangelt nämlich am Neandertal - sozusagen jungfräulicher Natur und wenig Menschen.

Stattdessen hocken wir dicht bei dicht auf einem ziemlich zuschanden gerittenen Planeten.

Und daher werden wir - fürs persönliche Leben - dafür geeignete Strategien verwenden müssen.
Die des Jägers und Sammlers dürften uns nur begrenzt nützen.

Wobei, Themenwechsel, bei aller Glorifizierung des JAgens / Wildfleischessens eigentlich nie darüber geredet wird, dass das Wild ja ohne sich um Wartezeiten zu kümmern, "gespritztes" Getreide äst und, schlimmer noch, das Schwarzwild die bösen gebeizten Maissamen ausbuddelt und verzehrt. Und nu? Ist das Pestizidwildschwein besser oder schlechter als das Dioxinzahmschwein?

Landfrau

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Re: Globale Nahrungsmittelkrise

#19

Beitrag von luitpold » Mi 16. Feb 2011, 19:11

Landfrau hat geschrieben:Das ist gar nicht so schwierig, zu so einem Weltbild zu kommen.
Pestizidwildschwein
ein wenig rechnen würde aus dem weltbild helfen.
aber wer jeden unsinn glaubt der wird im milchmädchenzahlenwerk keine hilfe finden.
aber trotzdem:
In Brandenburg sind im Jahr 2008 rund 80 100 Wildschweine erlegt worden - ein Rekord. Das geht aus einer Antwort von Landwirtschaftsministerin Jutta Lieske (SPD) auf eine parlamentarische Anfrage hervor.
80 000 : 2 500 000 = 0,032 wildschweine pro einwohner. ca 2kg fleisch pro jahr!!! :bang:
rechnet man die berliner dazu bleiben 0,01 wildschweine pro einwohner. da ist die pestizidbelastung dann das geringste problem. :engel:

lg
luitpold
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Re: Globale Nahrungsmittelkrise

#20

Beitrag von guenther » Mi 16. Feb 2011, 20:34

die nahrungsmittel werden vorerst mal einfach immer teurer.
in der sog. 3. welt wird es noch mehr hungertote geben, vielleicht auch soziale unruhen, kriege usw.

wir in der 1. welt sind erstmal noch damit beschaeftigt unseren lebensstandard zu bewahren. wir geben ja nur ca. 10% unseres geldes fuer essen aus.

das heisst weiterhin wirtschaftswachstum :bang: (egal jetzt ob USA,China, oder Europa) somit bye, bye artenvielfalt, regenwald usw. usw.

http://www.bbc.co.uk/programmes/b00yskn8

lg. guenther

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