Wärmesenke im Gewächshaus

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ULTRA
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Wärmesenke im Gewächshaus

#1

Beitrag von ULTRA » Mi 20. Mär 2013, 22:20

auch hier kann ich ne Empfehlung aussprechen:

http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmesenke

Gewächshaus auf 30-50cm ausbuddeln (war hier auch nötig... nur Sand)
Bild

zentral ne Box bauen, oder wie hier alten Schrank nutzen.
Bild

Kiste mit Styropor oder Dämmmaterial an Boden und Wänden isoliert.
mit Backsteinen (Ziegeln) Betonplatten oder anderen Wärme speichernden Medien bestücken (Empfehlung Galsbruch aus TV-Bildröhren oder Weinflaschen mit Wasser gefüllt) und per Rohr gut belüftbar gemacht (hier zu sehen ausrangierter Staubsaugerschlacuch durchlöchert mit Klospülungsabgangsrohr rechts oben)
Bild

Kiste gut befüllt mit Platte abgedeckt, diese mit Folie gegen Erdeintritt (Errosion) geschützt, es Folgt Zuleitung.
Möglichkeit der Gewächshausneubeerdung genutzt Pferdemist mit massig Regenwürmern als Grundbasis, dann Komost und Mutterboden
Bild

Zuleitungsrohr (oben links) aus alten Abwasserrohrstücken zum GH-Dach
Bild

warum das alles?
Warme Luft steigt nach oben,
das Gewächshaus wärmt sich in der Sonne schnell auf
oben sauge ich mittels PC-Ventilator und 12V aus Batterie oder Solar warme Luft ab in die unterirdische Box,
die wird dort von den Steinen gespeichert und nachts, wenn das Haus wieder abgekühlt wird Wärme Stück für Stück wieder abgegeben.
also kann ich noch früher die Saison im Glashaus einläuten.

:dreh:

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giniwati
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Re: Wärmesenke im Gewächshaus

#2

Beitrag von giniwati » So 31. Mär 2013, 21:26

Hallo,

eine toller Beitrag. Mache mich gerade Schlau und habe eine erste Anleitung in einem Buch gefunden.
Die Bilder sind toll, so bekomme ich eine Vorstellung, wie so etwas funktionier.
Würde mich über Erfahrungsberichte freuen, wie sich die Wärme im Gewächshaus entwickelt hat. :)

Wie bist du auf die Idee gekommen und wie hast du das Volumen der Wärmesenke für das Gewächshaus errechnet?
Wie groß ist das Gewächshaus welches damit beheizt werden soll?

Würde mich über eine Antwort sehr freuen.

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ULTRA
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Re: Wärmesenke im Gewächshaus

#3

Beitrag von ULTRA » Mi 3. Apr 2013, 21:24

GH ist knapp 2x3m Satteldach, also die Kiste mit nem halben Kubik gut bemessen.

in Strawbridges Buch gabs nen Thema dazu
http://www.buecher.de/shop/buecher/das- ... /32462559/

Erfahrung, naja, nen gutes Gefühl weils logisch ist, aber noch nicht fertig (lüfter und Elektrik), -> leider noch nicht in Betrieb genommen, mir echt noch zu kalt für Gartenarbeit, bin grad krank... nächste Woche!

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Re: Wärmesenke im Gewächshaus

#4

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 3. Apr 2013, 22:32

danke fürs einstellen und den buchtipp :)

ich plane grad an nem erdgewächshaus rum für den ganzjährigen anbau. da wär so ne wärmesenke (und das warmluftdings aus den geschwärzten bierdosen) vielleicht ne gute ergänzung.
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Re: Wärmesenke im Gewächshaus

#5

Beitrag von mot437 » Sa 10. Jan 2015, 20:30

Wie stets mit der anlage nun hat sich der bau rentiert ?
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Rallymann
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Re: Wärmesenke im Gewächshaus

#6

Beitrag von Rallymann » So 11. Jan 2015, 08:42

Klingt interessant.
Ich kannte Wärmesenken bis jetzt nur als kleine Teiche im Gewächshaus.

PS: Das Buch hab ich auch :)

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Re: Wärmesenke im Gewächshaus

#7

Beitrag von poison ivy » So 11. Jan 2015, 16:51

interessanter Ansatz
kannte bisher nur das genaue Gegenteil, die Grube als Kaeltefalle
zB hier das 3. Bild

gut, dass ich noch in der Denk- + Plan-Phase meines neuen Gewaechshauses bin,
danke fuer den Input, giniwati

hias90

Re: Wärmesenke im Gewächshaus

#8

Beitrag von hias90 » So 11. Jan 2015, 17:16

Vielleicht wäre es auch cool das ganze komplett hydroponisch aufzuziehen. Dann Kann man sich große Wassertanks reinstellen welche auch eine Wärmespeicherfunktion haben. Aber man braucht noch mehr Technik...das ist natürlich logisch.

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poison ivy
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Re: Wärmesenke im Gewächshaus

#9

Beitrag von poison ivy » So 11. Jan 2015, 18:39

guter Ansatz, Hias,

kannst Du das bitte fuer einen Lo-Tech-ler wie mich ein bischen weiterspinnen?
Projekt fuer diesen Sommer/Herbst ist ein halbwegs-pit-greenhouse,
heisst ein in eine Boeschung eingebuddeltes Treibhaus,
wahrscheinlich gerade mal knietief im Boden
mangels besseren, nutzbaren Platzes wird es wohl die Glasfront gen Osten kriegen muessen
geplant war ein cold sink wie in meinem Link
aber die Idee von Wassertanks als Wärmespeicher :hmm:
spinn den Faden bitte mal ein stueck weiter

hias90

Re: Wärmesenke im Gewächshaus

#10

Beitrag von hias90 » Di 13. Jan 2015, 10:34

Also bei Hydroponik gibt es ja zwei gebräuchliche Methoden. Die Bubbler und das Ebbe Flut System.

Voraussetzung als Wärmespeicher ist ein möglichst großer Vorratstank für die Nährlösung. Je mehr Wasser drinnen ist, desto größer ist auch die Pufferwirkungen und die Nährlösung unterliegt nicht so leicht irgendwelchen Schwankungen im pH Wert und EC Wert (wenn man seine Nährlösung überhaupt so genau einstellen will). EC und pH Messgeräte gibt es für insgesamt 80€. Salzsäure zum einstellen des pH Wertes für ein wenige Euro. Hydrokulturdünger (spezieller Dünger der in Wasser voll löslich ist und neben den Makroelementen auch alle Mikronährstoffe beinhaltet) kostet in etwa das doppelte wie herkömmlicher Dünger.

Bei Bubblersystemen wählt man "schwimmende" Töpfe, wodurch die Wurzeln in die Nährlösung getaucht werden, quasi direkt auf dem Tank sitzen. Ungefähr sowas: http://www.growandstyle.de/pic/substrat ... pf0001.jpg
Die Wurzeln wachsen also direkt in der Nährlösung. Damit genug Sauerstoff reinkommt muss man ein paar 5€ Aquarium-Luft-Bubbler-Pumpen reinstellen.

Bei Ebbe Flut braucht man so eine Art Pflanztisch, ähnlich dem da: http://www.easy-fix.nl/images/vaste-tafelbig3.jpg
Der Tank für die Nährlösung befindet sich unter dem Tisch. Alle zwei Stunden (tagsüber) wird Wasser auf den Tisch gepumpt, wo ein Rücklauf mit dem Tank besteht. Der Rücklauf erfolgt so langsam, dass es ungefähr 10 Minuten dauert, bis der Tisch wieder "trocken" ist. In dieser Zeit können sich die Pflanzen mit der Nährlösung vollsaugen.

Ganz ausgefuchste Menschen kombinieren das ganze noch mit einer Fischkultur, was dann Aquaponic heißt. Aber das ist selbst in der Forschung noch ein ziemlich "rumexperimentieren".

Alternativ kann man natürlich auch "normale" Wassertanks deponieren, und einfach nur zum Sammeln von Regenwasser und für die normale Bewässerung verwenden.


Edit:
An dieser Stelle will ich nur noch schnell die Aeroponik erwähnen. Ein System bei dem die Pflanzen meistens am besten wachsen. Die Pflanzenwurzeln befinden sich dort ohne Substrat und hängne quasi in der Luft. Man zieht eine Pflanze z.B. auf Steinwolle an, und wartet, bis die Wurzeln aus der Steinwolle rauswachsen. Danach befestigt man die Pflanze irgendwie, zum Beispiel in dem man den Stamm an ein senkrechtes Rohr oder ähnliches clipt. Die Wurzeln hängen in der Luft und werden durch eine Folie oder ähnliches von der Sonne abgeschirmt. Anschließend werden die Wurzeln in regelmäßigen Abständen mit einer Nährlösung besprüht. Durch den hohen Sauerstoffanteil in der Wurzelumgebung bilden sich nur sehr wenige Pathogene und die Wurzel hat maximal viel Sauerstoff für die Zellatmung. Auf diese Weise kann man zum Beispiel auch unglaublich viele Kartoffelknollen aus einer Mutterpflanze vermehren. Man siehe sich nur mal diese Bilder an: https://www.google.de/search?q=potato+aeroponic

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