In Sachen Verputzen bin ich ziemlich leidgeprüft und hab' das auch auf sämtlich vorstellbaren Untergründen machen müssen: von uralten Bruchsteinmauern, Kalksandsteinmauer und Betonsteinen bis zu hochsaugenden Porensteinmauern - jedes Material verlangt ein anderes Vorgehen.
Das Werkzeug dazu ist auch etwas unterschiedlich, doch überschaubar.
Und wie immer hängt''s halt von den Ansprüchen ab, die du oder deine Mitmenschen an das 'Endprodukt' stellen: soll's profimäßig babypoppoglatt, brettleben-bissl-rauh oder eher rustikal der krummen Mauer angelichen (rauh oder auch glatt) sein...
Spezialfall Bruchsteinmauer: Altputz abschlagen; lose Bestandteile mit scharfem Wasserstrahl ausspritzen; Kellen-Spritzwurf sehr dünn, muss angeworfen werden (Mischung Sand/Zemend 4:1) ... is' 'ne Riesensauerei, muss gut antrocknen auch wenn's ein zwei Tage dauert (aber nicht staubtrocken!) und ist der beste Haftgrund für weiteren Auftrag und damit fast unvermeidlich auf schwierigem Untergrund.
Werkzeug: große
Kelle
Unterputz: wenn größere Unebenheiten da sind, ist es günstig, den mit Schwung anzuwerfen; wenn der Untergrund schon ziemlich eben ist und ich mit 'ner Dicke von max. 2cm Unterputz hinkomme, hab' ich den hochgezogen (mit dem Metallbrett - wie heißt das Ding wieder?), weil die Sauerei des Anwerfens vermieden wird.
Muss der Putz völlig eben werden, muss man mit Putzleisten arbeiten; sog Putzschienen waren mir immer zu teuer - mit gesägten Leisten (dünn, ca. 3-5mm dick; ca. 3cm breit und deckenhoch; die werden nach dem Abziehen wieder gelöst und die "Rillen" ausgefüllt);
Unterputz (Mischung Sand/Kalk/Zement 8:1,5:0,5; also 8 Schaufeln Sand; eineinhalb Putzkalk und 'ne viertel bis halbe Schaufel Zement - ist, wenn ich mich recht erinnere, eine knappe Trommelfüllung im Betonmischer!).
Werkzeug: große Kelle; kleine Kelle zum Füllen der Putzlattenrillen nach deren Entfernung;
Mörtel-Aufziehbrett (is wie'n Reibebrett - nur aus Metall!),
Abziehlatte aus Alu (die legste an den Putzleisten auf und ziehst den überschüssigen Unterputz ab...);
Glätten des Unterputzes: Je nach Abbindedauer (meist so zwei drei Std.; bei Bruchsteinmauer auch schon mal 'n halber Tag

Ist ziemlich anstrengend bei größeren Flächen aber die Voraussetzung für völlig ebene Putzflächen.
Werkzeug:
Holzbrett
Muss der Putz samtig-glatt werden (trau mir obiges Wort nimmer zu schreiben, sonst meinen die ich wär'n Pädophiler

... hab ich immer eine dünne (etwa 2-3 mm) ziemlich flüssige Schicht Feinputz (gekaufter; so feinen Sand kriegste nicht, um den selbst anzumischen) aufgezogen und nach dem Abbinden mit dem
Werkzeug
Moosgummibrett
trocken abgerieben; hier ist der richtige Zeitpunkt nach dem Abbinden entscheidend, dann geht das raztfatz (den kriegste nicht im Mischer gemischt - nur im Eimer mit dem Quirl!).
Das Gummi-Schwammbrett brauchte ich nur bei stark saugenden Untergründen, wenn noch Wasser zusätzlich aufgebracht werden musste und wenn der Putz eh rustikal-rauh sein durfte. Hatte ich einen guten feinen Sand ohne größere Körner, konnte ich ja auf den käuflichen Feinputz verzichten (der ergab aber wirklich eine perfekte Oberfläche...).
Sicher gibt es x-andere Materialien, die aber meist an spezielle Putze gebunden sind. Das oben beschriebene Vorgehen hat sich als das kostengünstigste bewährt und ergab ein wirklich perfektes Ergebnis (nach einiger Übungszeit...

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Für dickere Sanierungs-Putzschichten gilt grundsätzlich: nicht nass-in-nass aber feucht-in-feucht arbeiten. Mir ist NIE das Malheur passiert, dass da frisch Verputztes abgerauscht wäre. Gesehen habe ich das aber schon - beim Nachbarn und auch bei Profis, die sich den Spritz-Putz sparen wollten...
Die Garage z. B. habe ich dann ganz simpel mit der Hochziehtechnik verputzt (Mauerwerk Betonstein). Ohne Spritzputz und nur die grobe Riefen mit der kleinen Kelle verstrichen - ergab 'ne glatte, gut aussehende Oberfläche, die sauschnell ging!
Filzbrett hab' ich nie benutzt.
Grundsätzlich gilt:
In jede Mischer-Mischung ein ca. 0,5 m langer Spritzer aus 'ner Spüli-Flasche (also normales Spülmittel! - verhindert die Entmischung der Pampe, macht Spritzwurf/Mörtel/Beton erst gut verarbeitbar...der Mörtel klebt dann wie Kuhkacke

)
Vielleicht bringt's dir was!
