Schwierigkeiten beim Aufbau einer Kleinst-Landwirtschaft

Big Joe
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Re: Schwierigkeiten beim Aufbau einer Kleinst-Landwirtschaft

#21

Beitrag von Big Joe » Fr 14. Nov 2014, 19:53

Hühner sind leicht in der Haltung und lassen schnell die Kasse klingeln. :)
Meine erhalten sich quasi selber, das Eiergeld ist wesentlich höher als die Futterkosten und besonders im heurigen jahr sind die Getreidepreise niedrig.

Gruss Big Joe

edaphon
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Re: Schwierigkeiten beim Aufbau einer Kleinst-Landwirtschaft

#22

Beitrag von edaphon » Sa 15. Nov 2014, 13:15

darf ich fragen was du für ein bio-ei bekommst? 25 cent?
ich weiss nicht, ich finde hühner so graußliche tiere.
von biodyn landwirtschaft mit gemüse, obst und 1-2 milchkühen raten mir alle ab, aber hendel soll ich mir nehmen sagen sehr viele..

ich sehe in der kristallkugel, 2016 wird mein jahr. ein jahr brauch ich noch planung und vorbereitung

ahja fast hab ichs vergessen. weil ich derzeit sowieso nur renoviere hab ich den wohnbaren teil vom haus jetzt vermietet... für lau, aber sowohl ich als auch die familie profitiert davon. befristet auf max 1 jahr, kürzer = besser
A) keine kosten mehr für strom, gas, wasser, müll und versicherung; das übernimmt die familie
B) ich kann in ruhe die nebengebäude herrichten und ausmüllen
C) es kommt ein bisschen geld rein, nicht viel, weil ich einen großen nutzen sehe das ich eben selbst keine kosten habe.
D) die bude wird regelmäßig geputzt und ist dann ziemlich sauber wenn ich sie in einem jahr selbst wieder übernehme. durch die bauarbeiten ist ziemlich viel staub ins haus selbst gelangt. dieser widerliche feine staub der sich überall anlegt, wo man sich alle 5min die hände waschen möchte, aber mit staubsauger nicht weggeht. beim aufwaschen ist pro raum der kübel auszuleeren weil der dann sowas von grauslich aussieht.
E) die küche war nicht wirklich benutzbar. die vermieterin hat eine gebrauchte geschenkt zum selbstabbau aus dem internet gesucht welche sie dort einbaut und mir quasi schenkt. neuen boden macht sie auch, billig aber besser als der derzeigte 40 jahre alte linoleum.

find ich eigentlich sehr cool. ich hoffe nur das ich in einem jahr auch noch so darüber denke
nachteile sind natürlich: ich rufe an bevor ich hinfahre, küche für mich selbst nur mehr bedingt nutzbar, ebenso klo/bad, evtl probleme wenn sie in nem jahr doch nicht raus wollen.

kommt zeit kommt rat

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emil17
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Re: Schwierigkeiten beim Aufbau einer Kleinst-Landwirtschaft

#23

Beitrag von emil17 » Sa 15. Nov 2014, 20:32

Deine Grosszügigkeit in Ehren, aber von Wirtschaften verstehst du nicht viel.
Was ist mit den Investitionen, die du bezahlt hast (mit Geld und deiner Zeit), wenn du auf eigene Kosten instandstellst und für lau vermietest nur damit du keine laufenden Kosten hast? Ich geh doch auch nicht den Acker eines anderen pflügen.
Eine staubige Bude ist doch mit Lappen und Eimer und einem guten (!) Staubsauger in längstens einer Woche ausgemistet.
Es sollte bald flüssiges Geld (das, was du auf den Tresen legen kannst, um ein Paket Schrauben oder an der Tanke den Sprit zu bezahlen) reinkommen. Nicht weil das alleinige Motivation des tätigen Lebens sein sollte, sondern weil du, wenn du flüssig bist, viele lästige und unproduktive Probleme nicht hast.

Ich kenne Deine Hausleute nicht, aber an ein Leben ohne Miete gewöhnt man sich ganz schnell und das Ende der Grosszügigkeit wird dann oft als Habgier seitens des Hausbesitzers empfunden. Saubere Kasse ist gut für die Freundschaft. Abwohnen lassen durch Eigenleistungen würde ich auch nicht machen, denn für selbst eingebaute Dinge später Miete bezahlen zu müssen erzeugt ungutes Gefühl und rauswerfen oder plötzlich Wohngeld verlangen kannst du auch nicht, ohne dass sich die Mieter ausgenützt fühlen.
Der Mieter zahlt Miete und muss sich um nichts kümmern, der Eigentümer hält instand und kassiert, ist das übliche, nicht so schlechte Prinzip.

Wenn das Umfeld für Hühnerhaltung passt und Nachfrage nach Eiern von Freilaufhendeln besteht, kann man da schon regelmässig Geld reinholen. Ein Teil dafür geht für die Winterfütterung weg, aber mit genug umzäuntem Grünland musst du im Sommer nicht viel beifüttern und hast Eier vorzüglicher Qualität. Weil 30 Hennen nicht zehnmal soviel Aufwand machen als 3, aber 10 mal soviele Eier erzeugen, sollte man genügend halten. Arbeit hat man nicht soviel damit, wenn man es geschickt und rationell anfängt. Wenn du nur für Eigenverbrauch Hühner hast, solltest du die Zahl so bemessen, dass du nicht dauernd mit Eiern hausieren gehen musst.
Bei Milchvieh hast du zweimal täglich feste Stallzeiten, und die Winterfütterung (einheuen) macht sich auch nicht von selbst und braucht viel Platz.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Schwierigkeiten beim Aufbau einer Kleinst-Landwirtschaft

#24

Beitrag von Dyrsian » Mo 17. Nov 2014, 22:04

Interessante Herangehensweise. Schön wenn du die Knete dafür hast, wäre mein Traum.
Das mit der Miete finde ich aber auch mehr als seltsam.

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Re: Schwierigkeiten beim Aufbau einer Kleinst-Landwirtschaft

#25

Beitrag von unkrautaufesserin » Mo 17. Nov 2014, 23:55

Wenn die Familie Kinder hat, ist sie nahezu unkündbar.
Also kannst Du nur hoffen, daß sie freiwillig wieder ausziehen...

Liebe Grüße, M.

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Re: Schwierigkeiten beim Aufbau einer Kleinst-Landwirtschaft

#26

Beitrag von kraut_ruebe » Di 18. Nov 2014, 08:24

das hat mit kindern gar nix zu tun. einfamilienhäuser sind bei uns luxus und fallen nichts unters mietrechtsgesetz sondern unters ABGB.

edaphon wird schon wissen was er macht, er ist erwachsen. ein sachlicher hinweis ist ja schön und gut, wozu sich dann immer welche aufschwingen müssen um noch unbedingt weiter aufzuhussen ist mir schleierhaft.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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Re: Schwierigkeiten beim Aufbau einer Kleinst-Landwirtschaft

#27

Beitrag von emil17 » Di 18. Nov 2014, 10:13

kraut_ruebe hat geschrieben: edaphon wird schon wissen was er macht, er ist erwachsen. ein sachlicher hinweis ist ja schön und gut, wozu sich dann immer welche aufschwingen müssen um noch unbedingt weiter aufzuhussen ist mir schleierhaft.
Immerhin hat er das selbst eingefordert, mindestens wenn ich seinen Anfangspost lese:
edaphon hat geschrieben: Nicht zuletzt auch auf der Suche nach Hilfe, weil mich manche Tatbestände eigentlich überfordern und mit etwas Fachwissen sicherlich weniger Zeitraubend wären.

Das Problem am Hof. Es wurde dort nie wirklich gewirtschaftet. Zuerst wohnten dort sowas wie halbadelige die sich Hauptsächlich mit Musik und Kunst beschäftigten
(...) vielleicht sogar der sichere Einstieg ist das ich eine "Nebenerwerbslandwirtschaft" gründe. Sprich die Grundlage schaffe alles was über meine Selbstversorgung hinaus geht auch vermarkten zu können. Trotzdem aber noch ein Basis-Einkommen habe um Rechnungen zu bezahlen bzw Anschaffungen zu tätigen.
Für mich wäre, wenn ich auf einem Hof mit landwirtschaftlicher Eigenproduktion Einkommen erwirtschaften wollte, beispielsweise weniger zeitraubend, nicht zuerst Wohnungen instandzustellen, wo man dann andere für lau drin wohnen lässt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Haldir
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Re: Schwierigkeiten beim Aufbau einer Kleinst-Landwirtschaft

#28

Beitrag von Haldir » Mi 19. Nov 2014, 19:15

Hallo Edaphon,

Vorab mal Respekt, dass du dich getraut hast, das Ganze in die Hand zu nehmen, da gehört schon etwas Mut dazu wie ich finde...

Zu deinem Ansinnen der Selsbtversorgung:

Auch wenn du Hühner graußlich findest, würde ich da ernsthaft darüber nachdenken, hat dir ja auch hier schon der Ein oder Andere geraten...
Was dafür spricht, hat Emil ja schon schön erläutert, und es gibt ja auch nicht nur braune oder weiße Hühner, man bekommt sie in vielen Farben und Formen, da wär bestimmt auch etwas für dich dabei...einfach mal im Internet ein bisschen nach Hühnerrassen recherchieren (falls nicht schon geschehen)...

Zu den 1-2 Milchkühen: Das würde ich mir schon sehr gut überlegen, denn Kühe machen nicht gerade wenig Arbeit...morgens und abends melken ist denke ich selbstverständlich, und mit der Hand zu melken dauert auch seine Zeit. Es gibt zwar kleine Melkmaschinen, aber ob sich das lohnt?
Dann musst du bedenken, dass ein ausreichender Futtervorrat für den Winter angelegt (oder wenn nicht selbst erzeugt werden kann, dazugekauft) werden muss.
Und was noch dazukommt: Die Kühe müssen jedes Jahr ein Kalb gebären, sonst sitzt du irgendwann auf dem trockenen, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes...also bitte überleg dir das gut.

Womit man wie ich finde auch noch ein schönes Zubrot verdienen kann: Wachteln!
Die brauchen nicht viel Platz und legen recht viele Eier, die man für gutes Geld verkaufen kann...
Und ganz nebenbei sind sie auch recht schön anzusehen ;)

Du hattest auch erwähnt, dass noch einiges an Fleischereibedarf vorhanden ist...wenn die Sachen noch in entsprechenden Zustand sind, warum nicht mal versuchen, sie zu verkaufen, wenn du sie selbst nicht behalten willst?

Ich fände auch ein paar Fotos von Haus und Hof schön, damit wir uns mal ein Bild von der Situation machen können :)

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