Boden verbessern???

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luitpold
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Re: Boden verbessern???

#1

Beitrag von luitpold » Di 25. Jan 2011, 09:55

Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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Thomas/V.
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Re: Boden verbessern???

#2

Beitrag von Thomas/V. » Di 25. Jan 2011, 11:25

Moin!

Ich würde nicht versuchen, so einen tiefgründig verdichteten und "schlechten" Boden zu verbessern (dazu müßte man ihn umpflügen und mit "guter" Erde, Mist oder Kompost mischen), sondern oben drauf Hügelbeete oder Bankbeete anlegen.
Die 6cm Humusschicht abtragen und zwischenlagern, aus z.B. Rasenkantensteinen oder Holz 20-50 cm hohe Beete bauen und dann die Humusschicht mit Kompost aus einer Grüngutkompopstier-Anlage mischen und einfüllen.
DIe Wege zwischne den Beeten so lassen wie sie sind, da wächst dann sicher nur Rasen, welchen man einfach mäht und das Mähgut kann man dann gleich zum Mulchen der Beete nehmen.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Landfrau

Re: Boden verbessern???

#3

Beitrag von Landfrau » Di 25. Jan 2011, 11:41

Vielleicht ist eure Erde Podsol?

So etwas in der Art haben wir hier auch.
Da ich vorher in der Börde gegärtnert hab, war das ein ziemlicher Schock....

Was wir getan haben im Gemüseland und was ganz gut funktioniert:

Dick und fett und immer mulchen. Laub, Rasenschnitt, Stroh, Mist, Sägemehl, Fichtennadeln, Komposttonne aus der Küche....... Nie nackige Erde liegen lassen.

Bentonit einbringen. Am günstigsten ist meiner Recherche nach - wenn man keinen LKW kommen lassen will - die KAtzenstreu von Lidl. Bentonit ausm LAndhandel abgesackt ist schweineteuer.
Wenn ihr keine KAtze habt - einfach ausstreuen. Wenn ihr Katzen habt - ich mach das so: Köttel aus dem Klo raussammeln, nasse streu mit doppelter Menge Wasser aufschlämmen, ausgießen. Kippt man die nasse Streu direkt aus der Kloschale in den Garten, gibt das schmierige Matschklumpen, die nicht von selber sich verteilen.

Bentonit ist, was den Boden verbessert, die Klümpchenbildung und die Wasserhaltefähigkeit.
Mulch baut - langsam - Humus auf, der hat ähnliche Wirkung.
Außerdem evtl. kalken - Regenwürmer brauchen Kalk.

Die og Maßnahmen machen wir seit 2 Jahren - der Boden hat sich massiv verbessert.

Wenn der Boden zZt nackig ist, könnte man vllt erstmal reichlich Bentonit ausbringen, und einharken oder mit Kultivator etc einarbeiten. Dann unbedingt zudecken....

Landfrau

roland
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Re: Boden verbessern???

#4

Beitrag von roland » Di 25. Jan 2011, 13:52

Benja hat geschrieben:Also der Boden hier ist extrem verdichtet. ( Gut gegen Maulwürfe, die schaffen es nämlich nicht unser Grundstück zu untergraben!) :pft:
Soll ich Dir ein paar Wühlmäuse und Brennessel schicken :duckundweg:
nee, im Ernst, wenn du Zeit hast, bzw Dir nehmen willst, pflanze stark wachsende tiefwurzler, lass sie ein zwei generationen(edit: Pflanzengenertionen natürlich :mrgreen: ) wachsen, dazu alles was geht an Mulchmaterial immer wieder in dünnen schichten ausbringen (Bodenlebewesen vermehren) und dann nach ner Zeit die Pflanzen abmähen, die Wurzeln im Boden lassen (ok, brennessel sind doch nich so gut geeignet, lieber was, was nicht aus den Wurzeln nachtreibt ;) ) und dann sollte es schon gut gehen.
Das ist halt die Methode, wo die Zeit arbeitet und nicht Du (Hügelbeete sind anstrengend :platt: )

Meine Wissenslücke ist, welche Pflanzen dazu geeignet wären. Aber da kann hier sicher jemand einen Tipp beisteuern, oder?

Roland

Benutzer 72 gelöscht

Re: Boden verbessern???

#5

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 26. Jan 2011, 21:56

hallo!

Also ich würde schon versuchen, den Boden zu verbessern ...
Je nachdem wieviel Zeit du hast:
Laß mal an einem Stück Erde jede Bearbeitung weg und schau, welche Pflanzen sich da von selber ansiedeln - welchen Boden du da hast? weil einfach nur Sand sieht anders aus, oder? :hmm:

Disteln wären für so einen Boden wahrscheinlich das Beste - aber eben danach schwer wieder wegzukriegen.
Spinat? Melde? Phacelia?
weiß nicht ...
im Grunde genommen sind alle Pflanzen(wurzeln) gut für den Boden.
Wenns dir in erster Linie um eine Bodenverbesserung geht, dann sind mehrjährige besser, weil die Wurzeln länger "lebendig" bleiben - auch im Winter!
Und natürlich immer wieder frisches "organisches Material" aufbringen - dicke Laubschicht im Winter?

Ohhh... ich fände es echt spannend, welche Pflanzen da bei euch "von selber" wachsen! Wir haben ja ganz anderen Boden.

gute Besserung.... (für den Boden! :mrgreen: )

liebe Grüße!

Das Faultier
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Re: Boden verbessern???

#6

Beitrag von Das Faultier » Do 3. Feb 2011, 14:27

ina maka hat geschrieben:... im Grunde genommen sind alle Pflanzen(wurzeln) gut für den Boden....
Dem stimme ich zu. Aber die reichen nicht wirklich in diesem Fall.

Da es sich um ein kleines Grundstück, also einen typischen
Hausgarten handelt, erübrigt sich zu dieser Frage jegliche
Kalkulation.
Auch die Ökonomie der Zeit kann wohl vernachlässigt werden.
So kann schön entspannt kultiviert werden.

Ich würde jedes Jahr nur zwei Beete ( ca. 15 m² ? ) rekultivieren
und zwar richtig aufwändig:
- Den Boden ca. 50 cm tief mit dem Spaten durchgraben und
dabei den vorhandenen Bentonit einmischen und zusätzlich
noch ca. 5 t Lehmboden mit einmischen.
Technologie:
- Humus abtragen, beiseite legen,
- mit Spaten 50 cm auswerfen, dann gleich den Lehm und Bentonit
hinzufügen und mit einer großen Hacke durchmengen,
- wenn alles gegraben und glattgezogen ist, die obere Schicht
nochmals mit einer Bodenfräse durcharbeiten,
- den Humus wieder auftragen
- eine ca. 10 cm dicke Schicht Kompost auftragen
- ca. 75 Liter Holzasche daraufstreuen
- ca. 200 kg Naturkalk daraufstreuen und alles durchfrieren lassen,
- im April nochmals umgraben und durchhacken, aber nicht mehr die
Bodenfräse verwenden,
- Anfang Mai eine ca. 3 cm dicke Schicht Rindenmulch aufbringen
und diese im Laufe des Jahres mit Torf ergänzen
- Ende Mai Tomaten pflanzen
- sobald die Tomaten abgewachsen sind, mit Brennesseljauche gießen
- später kann noch Kohlrabi als Unterwuchs hinzu kommen,
- schom im August Wintergetreide als Gründüngung unter die Tomaten säen,
- im Jahr darauf wieder mit Kompost düngen, Sellerie anbauen,
- danach folgen Kohl, Zwiebel, Möhre, Salate, Erdbeere(2 Jahre), Blumen
und danach wieder nach kräftiger Kompostgabe: Tomaten.

Anmerkungen:
- Zum Thema Kompost steht genug im Forum, Kompost ist nämlich
eine Wissenschaft. Sollte noch kein Kompost zur Verfügung stehen,
dann Pferdemist nehmen, eine Gründüngung wuchern lassen und erst
ein Jahr später mit den Tomaten beginnen.
- Naturkalk gibt es teuer zu kaufen oder billig aus dem Steinbruch.
Auf keinen Fall Weißkalk nehmen, denn der macht aus dem Boden dann
Kalkmörtel.
- sollte keine Bodenfräse zur Verfügung stehen, ist dies nicht schlimm,
denn die Bodenlebewesen schaffen die feine Vermischung auch im Laufe
der Jahre,
- Die Blumen sollten Starkwurzler sein, am besten Ölrettich.
- Durch diese Bewirtschaftung wird die Geländeoberfläche um
ca. 30 cm erhöht. Mitunter muß das bei kleinen Grundstücken
in städtischen Wohngebieten berücksichtigt werden.
- Aus dem Sand ist nun ein humusreicher, lehmiger Sand geworden.
Er sollte wesentlich nährstoffreicher, lockerer und wasserspeichernder
sein. Der pH-Wert sollte sich möglichst genau bei 7,0 einpegeln.
Möglicherweise könnten aber die Anteile an pflanzenverfügbaren
Nährstoffen verschoben sein, deswegen die Pflanzen genau beobachten,
um Mangelerscheinungen zeitig zu erkennen.
Als Universaldünger bei Mangelerscheinungen weitere Fässer Brennesseljauche
ansetzen, das hilft meißtens, auch ohne weitere Bodenuntersuchungen.


Das Faultier

Benutzer 72 gelöscht

Re: Boden verbessern???

#7

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 3. Feb 2011, 22:40

hallo!

Trotzdem noch eine kleine ergänzung: Ackerbohnen sind ganz toll für den Boden!

liebe Grüße!

Das Faultier
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Re: Boden verbessern???

#8

Beitrag von Das Faultier » Fr 4. Feb 2011, 14:35

ina maka hat geschrieben:hallo!

Trotzdem noch eine kleine ergänzung: Ackerbohnen sind ganz toll für den Boden!

liebe Grüße!
Ja - klar.

Besonders für die Sandböden da oben in der Gegend.
Außerdem: Schachtelhalm, Taubnessel, Feldsalat, Klee,
ja sogar Rasen, um überhaupt erst mal etwas Grünes zu haben.

Das Faultier

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luitpold
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Re: Boden verbessern???

#9

Beitrag von luitpold » Sa 5. Feb 2011, 16:19

alle obigen maßnahmen finde ich gut, die intensität würde ich gründlich überdenken.
alle maßnahmen, welche immer du vor hast umzusetzen werden mit dem einsatz von holzkohle (statt rindenmulch und torf) deutlich gesteigert.
erst die holzkohle lockert den boden auf dauer und macht ihn wirklich wasserhaltig.
meine vorgehensweise wäre holzkohlenstaub leicht einarbeiten und mulchen.
dann düngen und gründüngung.
dann bodenverbesserung nach belieben.

lg
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Re: Boden verbessern???

#10

Beitrag von Leipziger » Sa 5. Feb 2011, 17:20

:) Habe heute morgen mit dem Holzkohleverkäufer gesprochen. :daumen:
Er hat Unmengen an Holzkohlestaub über. Da werde ich doch Kunde und lasse mir Säckeweise das Zeugs Liefern. :hhe:

In Wasser mit Biomasse einweichen und ziehen lassen und dann einarbeiten in den Boden. :daumen:

Saludos Leipziger :bieni:
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