Erdhäuser hierzulande
- emil17
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Re: Erdhäuser hierzulande
Das Grundproblem ist, dass das Klima in Mitteleuropa im Durchschnitt feucht-kalt ist. Im Hochsommer erreichen viele Gebiete gerade mal ein Monatsmittel von 20 Grad, was man so als Wohn-Durchschnittstemperatur nehmen kann. Jeder Monat hat im statistischen Mittel einen Niederschlagsüberschuss.
Die Erde ist folglich immer zu kalt und zu nass bezüglich der angestrebten Innenraumtemperatur. Also muss man unter der Erde wasserdicht bauen und gegen Wärmeverluste dämmen. Dann ist noch das Kondenswasserproblem; die durchschnittlich 1 - 1.5 Liter Wasserdampf pro Bewohner und Tag müssen auch irgendwo hin.
Deshalb geht das langfristig nur mit High-Tech, wenn man partout unter die Erde will. Aber vom Klima her passt ein Erdhaus grundsätzlich nicht.
Bei Bunkern ist das Wohnthema Überleben, nicht Leben. Da nimmt man die Feuchtkälte in Kauf, wenn der böse Feind Bomben wirft. Mit Wohnen hat das wenig zu tun.
In den trockenen Subtropen sieht das alles ganz anders aus, da ist das Erdreich monatelang kälter als die Aussenluft, und weil es draussen zu heiss und zu trocken ist, ist das willkommen.
Die Erde ist folglich immer zu kalt und zu nass bezüglich der angestrebten Innenraumtemperatur. Also muss man unter der Erde wasserdicht bauen und gegen Wärmeverluste dämmen. Dann ist noch das Kondenswasserproblem; die durchschnittlich 1 - 1.5 Liter Wasserdampf pro Bewohner und Tag müssen auch irgendwo hin.
Deshalb geht das langfristig nur mit High-Tech, wenn man partout unter die Erde will. Aber vom Klima her passt ein Erdhaus grundsätzlich nicht.
Bei Bunkern ist das Wohnthema Überleben, nicht Leben. Da nimmt man die Feuchtkälte in Kauf, wenn der böse Feind Bomben wirft. Mit Wohnen hat das wenig zu tun.
In den trockenen Subtropen sieht das alles ganz anders aus, da ist das Erdreich monatelang kälter als die Aussenluft, und weil es draussen zu heiss und zu trocken ist, ist das willkommen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
- emil17
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Re: Erdhäuser hierzulande
Nein, das ist die Selbstverwirklichung eines Architekten in einer der teuersten (aber nicht schönsten) Gegenden der Schweiz, mit Erde auf dem Dach und gefüllt mit Sondermüll.guenther hat geschrieben:ist das ein erdhaus
Das ist eine sehr einseitige Stellungnahme, aber es geht beim Erdhaus auch und vor allem um umveltverträgliches und nachhaltiges Bauen (Hauptkriterien: man soll es mit erneuerbaren Ressourcen aus der Umgebung betreiben und bewohnbar halten können, und es soll, wenn der Benutzer es verlässt, bald wieder verschwinden bzw. wieder Lebensraum für das werden, was vor dem Bau da war) - und damit hat dieses Projekt nun wirklich nichts zu tun.
Was ich mir vorstellen könnte, wäre am südorientierten Steilhang ein in die Erde gebautes Terrassenhaus, wo die Dachfläche Teil der Grünfläche des Oberhanges ist, wo das Gebäude der Vegetation also keine Fläche wegnimmt. Das müsste mit vertretbaren Materialien baubar sein - ein Problem sind die erforderlichen grossen Erdbewegungen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Erdhäuser hierzulande
Tja, das mit der Definition. SImon's Haus liegt am Hang, ist zur Hälfte unter der Erde und mit noch mehr Erde (Grassoden) bedeckt. 
Solche teilweise gegrabenen Häuser sind keine neue Erfindung, auch im hiesigen Klima nicht
In Europa z.B. bei den Kelten
http://de.wikipedia.org/wiki/Grubenhaus
http://www.gabreta.bfz.de/gabreta/about/haus4.rsys
http://www.caemabon.co.uk/?page=209
Ob die nun eher als Werkstatt oder Wohnhaus genutzt wurden wird weiterhin diskutiert.

Solche teilweise gegrabenen Häuser sind keine neue Erfindung, auch im hiesigen Klima nicht
In Europa z.B. bei den Kelten
http://de.wikipedia.org/wiki/Grubenhaus
http://www.gabreta.bfz.de/gabreta/about/haus4.rsys
http://www.caemabon.co.uk/?page=209
Ob die nun eher als Werkstatt oder Wohnhaus genutzt wurden wird weiterhin diskutiert.
Re: Erdhäuser hierzulande
es geht beim Erdhaus auch und vor allem um umveltverträgliches und nachhaltiges Bauen (Hauptkriterien: man soll es mit erneuerbaren Ressourcen aus der Umgebung betreiben und bewohnbar halten können, und es soll, wenn der Benutzer es verlässt, bald wieder verschwinden bzw. wieder Lebensraum für das werden, was vor dem Bau da war)
seh ich auch so.wäre am südorientierten Steilhang ein in die Erde gebautes Terrassenhaus, wo die Dachfläche Teil der Grünfläche des Oberhanges ist, wo das Gebäude der Vegetation also keine Fläche wegnimmt. Das müsste mit vertretbaren Materialien baubar sein
das hobbit-haus ist fuer mich bis jetzt die beste inspiration

lg. guenther
Re: Erdhäuser hierzulande
Am besten postet doch mal eine Zeichnung, wie ihr euch euer Erdhaus vorstellt. eine Höhle, oder halb im Hang, halb unter der Erde oder ganz oder nur Gras auf´m Dach...
Re: Erdhäuser hierzulande
überdachter Halbkeller, mehr nicht, da haben ja wir mehr Erde um uns: Außenwand 75 cm Stampflehm, Lehmdecke zum OG ...na Moment mal wird sind selber Erdhausbewohner, ihr könnt jetzt eure Fragen stellenGrünling hat geschrieben:Solche teilweise gegrabenen Häuser sind keine neue Erfindung, auch im hiesigen Klima nicht
In Europa z.B. bei den Kelten

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Re: Erdhäuser hierzulande
Hallo,
also ich würd das mit den Erdhäusern so machen:
Erst eine Fundament ausgraben.
Dann ein Holzgerüst bauen, dann als Wand Lehm-Flechtwerk nehmen. Und dann kann man ja ein Grasdach bauen, dass man dann bis auf den Boden erweitert.
So ähnlich wie hier, nur halt rund :
http://ulvengard.de/wp-content/uploads/grasdach1.jpg
Das hier finde ich auch sehr schön, nur ein bisschen grösser könnte es noch sein:
http://www.yogafarm.de/Erdhaus.jpg
http://www.yogafarm.de/fotos.html
Dann hat man auch ein Erdhaus, mit dem Vorteil, dass man zwei Wände hat. Als erstes die Wand aus Lehm-Flechtwerk und dann das erweiterte Dach, dass aus Holz, Erde und Gras besteht.
Hier mal ein gutes Buch, wie man Grasdächer bauen kann:
http://www.amazon.de/D%C3%A4cher-begr%C ... 731&sr=8-1
Es wäre endlich mal an der Zeit, auch einen alternative Architektur zu entwickeln, die sich in die Natur anpasst und zugleich kaum beheitzt werden muss. Grasdächer,der Baustoff Lehm und Holz sind da schon mal gute Lösungen. Ausserdem, da alles Naturmaterialien sind, könnte man solche Häuser für wenig Geld bauen. Ausserdem bräuchte man dafür auch keine Baugenehmigung, da es kaum auffällt. Und da die Materialien alle vor Ort vorhanden sind, fallen auch Transportwege und hoher Energieverbrauch bei Herstellung weg.
Die grösste Umweltverschmutzung ist meiner Meinung der moderne Baustil und Architektur. Ganz zu schweigen, dass man sich für solche hässliche Bauten auch noch ein ganzes Leben lang mit Krediten von der Bank verschulden muss. Von der Energieverschwendung bei Herstellung von Beton und anderen giftigen Stoffen ganz zu schweigen.
Wie gesagt, es wäre endlich mal an der Zeit, daran was zu ändern.
Viele Grüsse
Outdoorfreak
also ich würd das mit den Erdhäusern so machen:
Erst eine Fundament ausgraben.
Dann ein Holzgerüst bauen, dann als Wand Lehm-Flechtwerk nehmen. Und dann kann man ja ein Grasdach bauen, dass man dann bis auf den Boden erweitert.
So ähnlich wie hier, nur halt rund :
http://ulvengard.de/wp-content/uploads/grasdach1.jpg
Das hier finde ich auch sehr schön, nur ein bisschen grösser könnte es noch sein:
http://www.yogafarm.de/Erdhaus.jpg
http://www.yogafarm.de/fotos.html
Dann hat man auch ein Erdhaus, mit dem Vorteil, dass man zwei Wände hat. Als erstes die Wand aus Lehm-Flechtwerk und dann das erweiterte Dach, dass aus Holz, Erde und Gras besteht.
Hier mal ein gutes Buch, wie man Grasdächer bauen kann:
http://www.amazon.de/D%C3%A4cher-begr%C ... 731&sr=8-1
Es wäre endlich mal an der Zeit, auch einen alternative Architektur zu entwickeln, die sich in die Natur anpasst und zugleich kaum beheitzt werden muss. Grasdächer,der Baustoff Lehm und Holz sind da schon mal gute Lösungen. Ausserdem, da alles Naturmaterialien sind, könnte man solche Häuser für wenig Geld bauen. Ausserdem bräuchte man dafür auch keine Baugenehmigung, da es kaum auffällt. Und da die Materialien alle vor Ort vorhanden sind, fallen auch Transportwege und hoher Energieverbrauch bei Herstellung weg.
Die grösste Umweltverschmutzung ist meiner Meinung der moderne Baustil und Architektur. Ganz zu schweigen, dass man sich für solche hässliche Bauten auch noch ein ganzes Leben lang mit Krediten von der Bank verschulden muss. Von der Energieverschwendung bei Herstellung von Beton und anderen giftigen Stoffen ganz zu schweigen.
Wie gesagt, es wäre endlich mal an der Zeit, daran was zu ändern.
Viele Grüsse
Outdoorfreak
Wir müssen die Veränderung sein, die wir in der Welt sehen wollen.
Mahatma Ghandi
Mahatma Ghandi
Re: Erdhäuser hierzulande
Outdoorfreak, was hältst du denn von den Earthships?
http://en.wikipedia.org/wiki/Earthship
http://www.youtube.com/watch?v=L9jdIm7grCY
Es wäre mal interessant von dem Earthship in Brigthon zu hören, wie die Anpassungen an das englische Klima genau aussehen.
http://www.youtube.com/watch?v=9WvOYa9hs8k
http://en.wikipedia.org/wiki/Earthship
http://www.youtube.com/watch?v=L9jdIm7grCY
Es wäre mal interessant von dem Earthship in Brigthon zu hören, wie die Anpassungen an das englische Klima genau aussehen.
http://www.youtube.com/watch?v=9WvOYa9hs8k
- Leipziger
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Re: Erdhäuser hierzulande
Wie gesagt, es wäre endlich mal an der Zeit, daran was zu ändern.

Jeder muss es für sich entscheiden, ob er 20 oder 25 Jahre den Kredit fürs Haus abbezahlt.

Machen ist die Ansage, gesprochen und geschrieben wird immer viel. Getan wenig.

Vom Erdhaus bin ich auch begeistert.

Saludos Leipziger

[b][color=#400080]Lebe deinen Traum und verträume nicht dein Leben.[/color][/b]
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