Die IGFM wurde gegründet, um speziell christlichen Menschen unter kommunistischer Herrschaft zu helfen.
Verständlich, daß sie sich auf die in der Tat teils grausamen Menschenrechtsverletzungen an Individuen, und hierbei insbesondere auf Zwangsabtreibungen fokussiert.
Sie beachtet dabei aber nicht die Zwangslage, in der sich alle chinesischen Regierungen seit je befunden haben, nämlich die regelmäßig wiederkehrenden verheerenden Hungersnöte mit zig Millionen Opfern verhindern zu müssen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hungersn%C3%B6te_in_China
Vom satten Europa mit 0,25ha Nutzland/Einwohner und zuverlässigem, gemäßigtem Klima ist es leicht, mit dem Finger anklagend auf die chinesische Regierung zu zeigen.
Diese hat jedoch pro Einwohner nur 0,08ha Nutzland zur Verfügung, welches in vielfach höherem Ausmaß durch unkalkulierbare Dürren, gigantische Überschwemmungen und permanent verstärkte Erosion bedroht ist.
Als durchschnittlicher weltweiter Mindestbedarf wird 0,16 ha Nutzland/Einwohner für notwendig gehalten.
Die chinesische Regierung stand also vor der Entscheidung, zahlreiche Paare mit brutalen Zwangsmaßnahmen an der übermäßigen Fortpflanzung zu hindern - oder den Hungertod von Millionen zu riskieren.
Da die Legitimität der Herrscher Chinas immer schon entscheidend von ihrer Fähigkeit zur Bewältigung von Hungersnöten abhing, mußte die chinesische Regierung nicht lange überlegen, welchem Ziel sie absolute Priorität einräumt.
Die Leiden von Individuen an den Folgen der Bevölkerungspolitik sind in ihren Augen Luxusprobleme, verglichen mit den potentiell verheerenden Folgen von unterlassener Bevölkerungspolitik.
Auch ich finde die Leiden, die durch gewalttätige Zwangsmaßnahmen ausgelöst werden, ganz furchtbar.
Ich habe mich dem bewußt gestellt, indem ich z.B. den Roman "Frösche" von Mo Yan gelesen habe, in dem er die Arbeit seiner Tante als für Zwangssterilisierungen und Zwangsabtreibungen zuständige Frauenärztin in allen grausigen Details schildert.
Aber: die tieferliegende Ursache dafür, daß ein Staat sich genötigt sieht, zu solch barbarischen Methoden zu greifen, liegt doch in der Tatsache, daß die chinesische Bevölkerung über Jahrtausende einem ahnenkultisch-dynastischen Sippenegoismus gefolgt ist, und sich wider jede Logik und gesundem Menschenverstand nach jeder Hungersnot aufs neue exorbitant vermehrt und seine Lebensgrundlagen ruiniert hat!
Jedes Paar wollte selbst am liebsten sechs oder acht starke Söhne haben, aber die unrentable Bräute-Aufzucht anderen Paaren überlassen, um es selbst im Alter bequem zu haben und nach dem Tod noch ausgiebig beweihräuchert zu werden!
Zeitweise war ein Viertel des kostbaren Ackerlandes irgendwelchen Ahnenschreinen gewidmet!
Und wenn jede Sippe danach trachtet, von der Allmende soviel wie möglich für die eigene expandierende Dynastie einzuheimsen, auf Kosten aller Nachbarsippen, so endet das eben regelmäßig im Desaster!
Diese Desaster gipfelten darin, daß während Hungersnöten Nachbarn ihre Kinder tauschten, um sie zu schlachten und aufzuessen. (Dagegen ist die Verhätschelung und der Erfolgsdruck der heutigen "kleinen Kaiser" nun wirklich ein eher erfreuliches Luxusproblem!)
Mit diesem Irrsinn aufgeräumt zu haben, ist das bleibende Verdienst der KPC, trotz aller Greuel, die sie sich auch haben zuschulden kommen lassen.
Zweifellos ist es besser, auf Freiwilligkeit zu setzen als auf Zwang.
Das ist aber erst dann erfolgversprechend, wenn neue Generationen ohne dynastisch-kultische Zwangsvorstellungen in den Köpfen nachgewachsen sind.
Und es ist erst dann möglich, wenn durch die immer engere Führung der Erblinien (4 Großeltern, 2 Eltern, ein Kind) endlich breiter Wohlstand im Volk entstehen kann, statt daß der Besitz unter immer mehr Nachkommen zersplittert wird.
Und wenn der Staat reich genug ist, jedem Alten eine Grundversorgung zu garantieren, unabhängig davon, ob er ein Kind hat oder nicht.
Diese Übergangsphase war+ist eben deshalb so schmerzhaft, weil sie so abrupt stattfinden mußte:
Von 6-8 Kindern auf eins in einer Generation - eine demografische Vollbremsung!
Die Alternative wären Hungersnöte und Kriege mit noch viel mehr Leid gewesen.
Und ein noch stärker irreparabel denaturiertes Land.
Und genau deshalb bestehe ich darauf, daß weltweit nicht nachgelassen werden darf, für freiwillige Nachwuchsbeschränkung zu werben und jedem Versuch, sie als überflüssig und übergriffig darzustellen, entgegenzutreten!
Denn jeder Mensch, der heute zusätzlich bloß aus Versehen, Bequemlichkeit und unreflektiertem Egoismus in die Welt gesetzt wird, verkleinert den Spielraum künftiger Generationen und wird die Gefahr verstärken, daß es abermals in der ganzen Welt zu brutalen Zwangsmaßnahmen kommen muß!
Eine brutale, aber völlig nutzlose Zwangsmaßnahme wurde von unserer deutschen Regierung letztes Jahr legalisiert:
die Vorhautamputation bei kleinen Jungen.
Weltweit sind über eine Milliarde Männer zwangsweise als Kinder beschnitten worden - und bezahlen dafür mit zunehmender Empfindungslosigkeit, so daß sie immer länger "müssen" und ihre (schlimmstenfalls auch beschnittenen) Frauen mit heftigen Stößen quälen.
Und das für nichts und wieder nichts - nur aufgrund religiöser Zwangsvorstellungen!
Statt die Vorhaut zu amputieren, sollte man besser bei allen Jungen routinemäßig Sperma einfrieren und die Samenleiter durchtrennen.
Das würde Milliarden Frauen lebenslange Hormonbelastung, Spiralen, Pessare und unsichere Verhütungsmethoden samt Nebenwirkungen, ungewollten Schwangerschaften, Abtreibungen und hunderttausende Tode im Kindbett jährlich ersparen.
Auf Kondome könnte oft verzichtet werden und beide hätten mehr Spaß am Sex.
Kinderwünsche könnten geplant mit jungem Sperma realisiert werden.
Wer gegen Zwangsmaßnahmen ist, muß für die Förderung von freiwilliger Selbstbeschränkung aus Einsicht sein.
Wer gegen Abtreibung ist, muß für Verhütung sein.
Wer nicht will, daß weibliche Föten abgetrieben werden, kann sich dafür einsetzen, daß Paaren ermöglicht wird, ihr Sperma mit einer kleinen Zentrifuge zu sexen, damit weibliche Föten gar nicht erst gezeugt werden.
Denn ein Paar, welches eine unerwünschte Tochter schlecht behandeln würde, verdient auch keine.
Müssen Frauen erst knapp werden, um wertgeschätzt zu werden?
Mädchen dafür zu instrumentalisieren, Männer mit Partnerinnen zu versorgen und so fügsam zu halten, finde ich auch ziemlich fragwürdig.
Natürlich ist erzwungene Frauenlosigkeit schlimm für die betroffenen Männer.
Aber: wären sie lieber verhungert?