Kühlschrank ohne Strom?

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Spottdrossel
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Re: Kühlschrank ohne Strom?

#21

Beitrag von Spottdrossel » So 23. Jan 2011, 15:06

Ich frag jetzt mal ganz dumm:
Quellwasser als Kühlung: alte Technik
Kühlschrank: neue Technik
Wieso daraus jetzt einen "Wolpertinger" machen?
Bei meinen Urgroßeltern lief das Quellwasser in einer gekachelten Rinne durch den Keller und je nach Kältebedarf standen die Lebensmittel entweder im Wasser (Milchkanne) oder im jeweils benötigten Abstand dazu.

Ich unterstelle mal, je mehr Du Dein kaltes Wasser durch dünne Röhrchen leitest und ausbremst, umso mehr wird es sich doch bestimmt auch erwärmen?
Du klaust Deiner kostenlosen Kühlung quasi die "PS", wenn Du sie auf "modern" trimmen willst.
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Talbewohner
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Re: Kühlschrank ohne Strom?

#22

Beitrag von Talbewohner » So 23. Jan 2011, 15:55

Hallo Spottdrossel

deine Frage ist nicht dumm, sie erklärt sich fast selbst ;o)
Spottdrossel hat geschrieben:Ich unterstelle mal, je mehr Du Dein kaltes Wasser durch dünne Röhrchen leitest und ausbremst, umso mehr wird es sich doch bestimmt auch erwärmen?
Du klaust Deiner kostenlosen Kühlung quasi die "PS", wenn Du sie auf "modern" trimmen willst.
In deiner Skepsis erklärst du genau das Prinzip des Wärmetausches.
Quellwasser erwärmt sich, Schrankinneres kühlt ab.
bei deiner Oma war es genau so, nur dass das Wasser seine "Kühle" an den ganzen Raum abgab.
oder andersrum, die Wärme aus dem Raum zog.

Warum ich den modernen Kühlschrank nutze?
1.ich möchte nicht jedesmal,wenn wir etwas bestimmtes Kühles brauchen, in den Keller ins "Wasserloch" gehen (großes Haus mit großem Keller). Den "Kühlkeller" und "Wassergrube" nutzen wir ja extra.
2.ich möchte keine gekachelte Wasserrinne durch meine Wohnung legen, und keine feuchten Räume erschaffen.
3.der Kühlschrank ist Top gedämmt, so dass die Raumtemperaturschwankungen relativ relativiert werden.
ferner muss ich nicht alles extra in Gefäße stecken um es vor Mäusen zu schützen.

was mir fehlen wird, ist das Licht :michel:

JohnDoe und Frodo:
in Anbetracht der Preise für Kupferrohrbögen habe ich umgeplant und installiere an Decke,Boden und Rückfront je eine Kupferschnecke. Jede Mege Meter und wenig Fittings.

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Spottdrossel
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Re: Kühlschrank ohne Strom?

#23

Beitrag von Spottdrossel » Mo 24. Jan 2011, 00:06

Na, mit dem Licht kannst Du doch vielleicht mit einem Solarlämpchen was zaubern, was tagsüber aufläd?
(oder bist Du so breit, das Du einen kompletten Kühlschrank verschattest? ;) )
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Seppel
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Re: Kühlschrank ohne Strom?

#24

Beitrag von Seppel » Mo 24. Jan 2011, 13:19

Wärmetauscher nur mit Wasser? Ich habe ja Bedenken im Bezug auf die Temperaturdifferenz..

Wenn du es trotzdem probieren willst, ein paar praktische Tips:
Kupferrohr biegen: Am besten über einen runden Kern (Knüppel, dickes Rohr), welches im Schraubstock eingespannt ist. Nützlich ist auch ein dickeres Rohr, das als Hebel über das Kupferrohr gesteckt wird. Beim biegen kann sich der Querschnitt verengen (wird dann oval). Um das zu vermeiden, fülle das Rohr mit Quarzsand. Dabei ist es wichtig, den Sand gut zu verdichten.

Den Wärmetauscher: gibts beim Sperrmüll oder Schrottplatz. An großen Kühltruhen und Colaautomaten ist sowas verbaut. Gibt es Kältetechnikfirmen deiner Nähe? Das gesuchte Teil heißt dort "luftgekühlter Verflüssiger". Bei Erneuerungen von Kälteanlagen fällt sowas immer mal an; und da wirds dann weggeworfen. Nachfragen lohnt sich. Rohrquerschnitte über 10mm sind besser.


Ich dachte bisher: Frigen ist ein Kältemittel von Hoechst, genau wie Fanta ein Getränk von Coca Cola ist.

BernhardHeuvel
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Re: Kühlschrank ohne Strom?

#25

Beitrag von BernhardHeuvel » Mo 24. Jan 2011, 13:39

Ich glaube, daß Eisblöcke im Schrank noch am einfachsten sind. Die Eisblöcke werden im Winter gewonnen und in einem Eiskeller bis zur Verwendung im Kühlschrank gelagert.

Ich besitze dieses Buch hier, nach dem ich einen Eiskeller und Kühlschrank bauen werde:

Der Eiskeller: Eiskeller und Eishaus im Selbstbau und Gewinnung von Natureis von F. Hellwig, ISBN: 978-3937933160

Viele Grüße
Bernhard

John Doe
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Re: Kühlschrank ohne Strom?

#26

Beitrag von John Doe » Mo 24. Jan 2011, 13:55

Spottdrossel hat geschrieben: Ich unterstelle mal, je mehr Du Dein kaltes Wasser durch dünne Röhrchen leitest und ausbremst, umso mehr wird es sich doch bestimmt auch erwärmen?
Falsch.
Geht das Wasser mit sagen wir mal 6°C in den Verdampfer nimmt es ein °K wesentlich besser auf als wenn es sich bereits auf sagen wir mal 8, 9, oder 10°C erwärmt hat.

Je grösser das delta T, desto mehr Kühlleistung.


Seppel - einen alten Verflüssiger zu nehmen ginge theoretisch, wäre Praktisch aber wieder eher nicht so gut.
A. ist auch das der Querschnitt zu gering - herkömmlich max. 6mm, b. hat er eine relativ ungünstige Bauform (Kondensat kann nicht gezielt ablaufen) und c. ist der Schwarz, also dafür konstruiert Wärme an Rumluft abzugeben und gerade nicht dafür der Luft Wärme zu entziehen.

Ginge mit einem Verflüssiger - wäre aber uneffektiv.

Korrekt ist das Hoechst unter dem Markennamen *Frigen* CF2Cl2 vertreibt.
Im fachjargon von Kälteanlagenbauern wird jedes Gas mit niedrigem Siedepunkt welches sich als Kältemittel einsetzen lässt/eingesetz wird, als ein Frigen bezeichnet.


Berhard - sehr sehr feuchte Angelegenheit und aus hygienischer Sicht nicht ratsam, ausserdem nicht sehr effektiv.
Da dem Talbewohner ein kalter Bergquell zur Verfügung steht, ist dessen Nutzung dauerhaft wesentlich effektiver, bequemer, weniger arbeitsintensiv und hygienischer.
Sei Du selbst die Veränderung, die Du dir wünscht für diese Welt!

roland
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Re: Kühlschrank ohne Strom?

#27

Beitrag von roland » Mo 24. Jan 2011, 13:57

BernhardHeuvel hat geschrieben:Ich besitze dieses Buch hier, nach dem ich einen Eiskeller und Kühlschrank bauen werde:
Wohnst Du inzwischen hoch genug für sowas? um das Eis übern Sommer zu bekommen, wie tief mus der Keller da werden. Denn, ganz klar, wenn das eifach in kleinen mengen geht, ist es eine gute Lösung. ich hätt nur bedenken, das es in der kleinen Menge funktioniert, die man alleine braucht.
Die früheren Eiskeller waren ja häufig gemeinsame genutzte Riesenkeller - die halten natürlich ewig kalt.


Roland

Leidschaf

Re: Kühlschrank ohne Strom?

#28

Beitrag von Leidschaf » Mo 24. Jan 2011, 14:08

http://www.eisblockwette.de hat geschrieben: Am 27. März 2004 wurde ein zwei Kubikmeter großer Eisblock in ein wärmegedämmtes Holzhaus mit einer 285 mm starken, hochgedämmten Außenwand verpackt, und war 70 Tage lang den natürlichen Wettergegebenheiten ausgesetzt.

Die spannende "Enthüllung" dann am 5. Juni:

87 Prozent des Eisblocks waren nach dieser langen Testspanne noch erhalten!
Ein, für alle Zuschauer überzeugendes Ergebnis.
--> LINK <--

Mach 1m Dicke Strohballenwände, Decke und Boden dann kannst Du auch 1m3 durch den Sommer bringen!

BernhardHeuvel
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Re: Kühlschrank ohne Strom?

#29

Beitrag von BernhardHeuvel » Mo 24. Jan 2011, 14:18

Alles eine Frage der Isolierung.

Ich habe probeweise im Winter einen Block Eis aus einem Eimer zwischen Strohballen gepackt und 10 cm Erde draufgeschaufelt. Unter einem großen Holunderstrauch (Schatten). Als ersten Versuch. Der Eisblock hielt bis Ende Juni.

Ich denke, mit einer dick isolierten Mauer (Strohballen) sind auch halb eingegrabene Eiskeller gut geeignet - und die Eisblöcke wesentlich haltbarer. Entsprechende Bauanleitungen finden sich in dem genannten Heft.

Wer natürlich einen eiskalten Bergbach in der Nähe hat, hat einen natürlichen Kühlschrank. Nur muß dieser ja in die Küche kommen. Und da wird es mit Eis einfacher.

Wenn der Eisblock schmilzt, muß das Eiswasser natürlich aus dem Schrank abgeleitet werden. Ich werde einen Kühlschrank mit einer Wanne auskleiden für den Eisblock. Im Küchenboden habe ich bereits ein Abflußrohr installiert, das in den Gewölbekeller geht. Das Eiswasser wird also aus der Wanne in den Abfluß in den Keller geleitet. Ich will mal sehen, was ich im Keller noch mit dem Eiswasser anstellen kann. Zumindest wird es die Kellertemperatur senken. Ich mag es, wenn eine Sache mehrere Zwecke erfüllt. Wenn mir garnichts einfällt, wird das Wasser einfach in das Hausabwasser oder in den Brauchwasserbrunnen abgeleitet.

Als Kind habe ich in Schleswig-Holstein an einem Bach gespielt, der aus einem Eiskeller eines Gutshofes kam. Der Bach war stets bitterkalt - im Sommer ein Genuß, mit den Füßen darin herumzuspazieren.

Was kann man noch mit fließendem kalten Wasser anstellen?

Viele Grüße
Bernhard

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guenther
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Re: Kühlschrank ohne Strom?

#30

Beitrag von guenther » Mo 24. Jan 2011, 14:24

ein traditioneller erdkeller ist doch kuehl genug, um gemuese und obst, getraenke usw. kuehl zu lagern.
wozu das eis??

lg. guenther

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