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von emil17 » Fr 20. Jun 2014, 07:14
Die Kunststoff-Gewebematten (meist glasfaserverstärkt) auf Rolle sind gut für extrem dünne Putze, wie sie z.B. auf ein Aussen-WDS kommen. Als Putzträgermatte für traditionellen Mineralputz aus Kalk und Bausand sind sie zu glatt und liegen zu sehr auf dem Untergrund auf. Das Gewebe soll im Putz, nicht unter dem Putz, sein! Wenn du irgendwo auf dem Schrott ein Stück gebrauchten Karnickelmaschendraht (das verzinkte Sechseckmaschenzeugs) findest, nimm das und mach es mit Krampen am Konstruktionsholz fest. Früher hat man auch mit einem Beil ins Holz gehackt oder Nägel nicht ganz schräg reingeschlagen.
Zum Thema Mischer: Soll SIE mischen, nach der ersten Ladung von Hand wird sie die Meinung ändern. Mischen von Hand macht nicht wirklich Spass und Mischen von Kalkputzen ist eine arg staubige Sache.
Ein Profi-Maurer hat früher zum Putzen drei Handlanger auf Trab gehalten: einer schafft Material zum Mischplatz und hilft mischen, einer mischt, einer bringt den angemachten Putz aufs Gerüst und der Profi putzt an. Der Mischer ersetzt einen bis zwei davon.
Die überall erhältlichen Trommelmischer vom Baumarkt sind brauchbar, wenn man sie etwas modifiziert. Problem ist, dass man die Neigung der Trommel nicht stufenlos einstellen kann, das ist aber für die Mischarbeit wichtig. Meist hat es ein Rad, das auf der Trommelachse sitzt, mit einem Flachstahl, der in Schlitze einer angeschweissten Stahlscheibe einrastet und so die Trommel in verschiedenen Kippwinkeln festhält. Da kann man mit einer Flex mehr Schlitze reinschneiden und so die Trommel flexibler feststellen.
Wenn es zum Kippen zu schwer geht, weil die Trommel zu schwer ist oder die Person zu zierlich, eine Dachlatte als Speiche ans Kipprad montieren und vorstehen lassen.
Besser, aber in Mischern dieser Preisklasse nicht vorhanden ist ein Schneckenradgetriebe zum Kippen. Da heute aber fast alles als Sackware oder Fertigbeton an den Bau kommt, sind die schwer zu finden und ein Mischer mit 500 Litern Trommelinhalt macht für Kleinbaustellen keinen Sinn.
Das Ding kann man, wenn es eh schon da ist, auch zum Mischen von Komposterde und zum Trommeln von Walnüssen gebrauchen.
Fertigputz: Vorteile für Unternehmen sind weniger Personaleinsatz, ungelernte Hilfskräfte können verwendet werden, weil man nix können muss.
Das Zeug hat standardisierte Eigenschaften und wird mit der Maschine aufgetragen. Der Hilfsneger muss bloss Säcke öffnen und reinkippen und einen Wasserschlauch und ein Stromkabel anschliessen können, Zeichensprache reicht zur Verständigung und dafür kriegt er dann 6 Euro die Stunde.
Für gewöhnlichen Putz ist eine selbst gemachte Mischung genauso gut und viel billiger. Man hat bald raus wie die Mischung sein muss, damit sie sich gut verarbeiten lässt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.