anbau auf schafwolle

mike52.1
Beiträge: 204
Registriert: Mi 12. Sep 2012, 11:21
Wohnort: Suedhalbkugel---Africa

anbau auf schafwolle

#1

Beitrag von mike52.1 » So 1. Jun 2014, 21:50

hallo
nachdem schafwolle bei uns immer wieder anfaellt und wir nicht wirklich wissen wohin damit, und adjua ja davon schwaermt :) , hab ich jetzt mal ein testfeld angelegt...
zum test habe ich es mit weisskraut probiert, ein beet, 54 pflanzen ohne, 54 pflanzen mit ca 40g schafwolle/pflanze, das beet is fast jungfraeulich, hatte zuvor nur rote rueben mit bissl knochenmehl auf dem beet...
kraut auf wolle-1.jpg
kraut auf wolle-1.jpg (82.71 KiB) 3917 mal betrachtet
kraut auf wolle-2.jpg
kraut auf wolle-2.jpg (83.68 KiB) 3917 mal betrachtet
das ganze war schon vor ein paar wochen, versuch mal wieder bilder zumachen wie es sich weiter entwickelt...

gruesse,
mike

Benutzeravatar
Naturräuber
Beiträge: 551
Registriert: So 20. Okt 2013, 23:52
Familienstand: Single
Wohnort: im schönen Nordhessen
Kontaktdaten:

Re: anbau auf schafwolle

#2

Beitrag von Naturräuber » So 1. Jun 2014, 22:16

Bin gespannt auf das Ergebnis!
Ein wenig von der anfallenden Schafwolle im Garten unterbringen, fänd ich auch ganz gut...aber nur wenn's was bringt! :)

LG Dela
Liebe Grüße! Dela

Wenn man etwas wirklich will, findet man einen Weg!
Wenn man etwas nicht will, findet man Gründe!!

Sabi(e)ne
Beiträge: 8711
Registriert: Di 3. Aug 2010, 16:34
Wohnort: Weserpampa

Re: anbau auf schafwolle

#3

Beitrag von Sabi(e)ne » So 1. Jun 2014, 22:41

:lol: Wolle ist PURES Eiweiß - das muß man sonst teuer kaufen als Dünger.
Sie darf aber nie in der Erde austrocknen, sonst können die Mikros nicht weiterarbeiten.
Wolle hat einen Düngewert wie Guano, nur nicht so ätzend, und nicht so schnell in unseren Breiten.
(unsere Vorfahren würden uns teeren und federn für Wolle-Verschwendung... :rot: )
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

mike52.1
Beiträge: 204
Registriert: Mi 12. Sep 2012, 11:21
Wohnort: Suedhalbkugel---Africa

Re: anbau auf schafwolle

#4

Beitrag von mike52.1 » So 1. Jun 2014, 22:58

@sabiene bei uns wird die wolle entweder verkauft fuer ca 20c das kilo, oder einfach nur in der ecke vergammeln lassen,,,
dann findet sie noch verwendung zum kalken der haeuser (als art schwamm), und die aelteren damen benutzen sie noch fuer ihre monatliche sache... die jungen kennen schon binden :) ...

Adjua
Administrator
Beiträge: 4321
Registriert: Mi 6. Jun 2012, 22:44

Re: anbau auf schafwolle

#5

Beitrag von Adjua » So 8. Jun 2014, 19:06

Sabi(e)ne hat geschrieben::lol: Wolle ist PURES Eiweiß - das muß man sonst teuer kaufen als Dünger.
Sie darf aber nie in der Erde austrocknen, sonst können die Mikros nicht weiterarbeiten.
Wolle hat einen Düngewert wie Guano, nur nicht so ätzend, und nicht so schnell in unseren Breiten.
(unsere Vorfahren würden uns teeren und federn für Wolle-Verschwendung... :rot: )
Ich arbeite nun schon das zweite Jahr ausschliesslich mit Wolle als Dünger. Der Tipp an Mike kam von mir :)

Meine Wolle (mehr als 100kg jährlich) kommt von einem regionalen Schafbauern, der Fleischschafe züchtet und zweimal im Jahr schert. Ich bezweifle, dass du das, was ich da bekomme, verspinnen willst :). Auch bleibt bei jeder Wollschafzucht was für den Garten übrig. In Ostttirol hat die Verwendung von Wolle als Substrat Tradition beim Anbau von Kartoffeln - früher gab es offenbar auch Reste.

Der Tiroler Schafzuchtverband sammelt die Wolle der hiesigen Bauern und verkauft sie an einen Hersteller von Wollpellets, die zur Düngung verkauft werden (kriegt man bei uns in jedem Gartenmarkt). Auch Mulchvliese und Schneckenbarriere werden daraus hergestellt. Dadurch haben die Bauern wenigstens die Kosten fürs Scheren wieder halbwegs herinnen, das finde ich eine sehr gute Sache.

Wolle ist leichter zu handhaben und zu lagern ( als Mist oder Kompost - in den Mengen, die ich brauche), biologisch und relativ billig. Zudem kann man Kulturen mit unterschiedlichen Nahrungsansprüchen nebeneinander anbauen und gezielt und kulturnah düngen. Man füttert das Unkraut weniger und hat keine Auswaschung, weil die Nährstoffe erst dann verfügbar werden, wenn die Wurzeln der Pflanze drankommen.

Big Joe
Beiträge: 379
Registriert: Fr 20. Apr 2012, 21:08
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: Oberösterreich

Re: anbau auf schafwolle

#6

Beitrag von Big Joe » So 8. Jun 2014, 19:33

Ich habe heuer das erste mal die Kartoffel, bei uns sagt man Erdäpfel dazu mit Schafwolle gedüngt.
Die eine hälfte des Ackers nur mit Wolle, die andere mit Kaninchenmist.
Aussaat war anfang April und die Kartoffeln mit der Schafwolle schauen prächtig aus, zumindest erkennt man einen beachtlichen unterschied in der Blattmasse.

Zum düngen mit Wolle, braucht diese nicht vorher behandelt werden, wie waschen und dergleichen. Runter vom Schaf, rein ins Feld. Die Wolle von schwarzen Schafen will weistens eh keiner haben und wird oftmals sogar verschenkt oder entsorgt.

Benutzeravatar
die fellberge
Beiträge: 2143
Registriert: Mi 10. Nov 2010, 22:31
Wohnort: Niederlausitz
Kontaktdaten:

Re: anbau auf schafwolle

#7

Beitrag von die fellberge » So 8. Jun 2014, 20:30

Ich hab Kartoffeln auf Hundehaaren angebaut- eher zur Abwehr von Wühlmäusen ...

Schaut gut aus!
Jeder Mensch ist schlau- der eine vorher, der andere hinterher!

LG Marianne

Adjua
Administrator
Beiträge: 4321
Registriert: Mi 6. Jun 2012, 22:44

Re: anbau auf schafwolle

#8

Beitrag von Adjua » Mo 9. Jun 2014, 11:20

Die Kartoffel/Erdäpfel kommen bei mir gerade raus, daher noch keine nennenswerte Blattmasse. Die sehen aber von Anfang an immer gut aus. Bei den anderen Jungpflanzen - Fenchel, Kürbis, Kohl, Sellerie - habe ich den Eindruck, dass sie erst mal leiden, bis sie Wurzeln ausbilden und von der Wolle profitieren können. Das kann natürlich auch der Umpflanzschock sein - ältere Blätter werden gelb/hängen oder beides.

Ich pflanze die Starkzehrer-Jungpflanzen (mit Erdballen dran) in eine gute Handvoll Wolle, und tu dann genug Erde darüber, dass es nicht mehr federt. Das braucht es IMHO, damit die Viecher Wolle und Pflanze nicht wieder ausgraben und Regen die Erdschicht nicht wegwaschen kann.

Jetzt frage ich mich, ob ich sie mit etwas Jauche oder Mist noch etwas anschieben soll, damit der Anfang nicht so schwer ist. Meinungen dazu?

Benutzeravatar
Thomas/V.
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 9386
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:00
Familienstand: verheiratet

Re: anbau auf schafwolle

#9

Beitrag von Thomas/V. » Mo 9. Jun 2014, 11:30

Jetzt frage ich mich, ob ich sie mit etwas Jauche oder Mist noch etwas anschieben soll, damit der Anfang nicht so schwer ist. Meinungen dazu?
Eigentlich sollten ja Jungpflanzen nicht so intensiv gedüngt werden :hmm:
NAch dem Umpflanzen aus Töpfen ins Beet wachsen sie bei mir auch erstmal 1-2 Wochen nicht weiter oberirdisch, aber ich denke, das sie erstmal Wurzeln ausbreiten in dieser Zeit. Ob es da hilfreich ist, sie gleich mit Nährstoffen zu überschwemmen? Erst wenn das Höhenwachstum merklich fortgeschritten ist, würde ich dann mit Jauche oder neuen Kompostgaben weiterdüngen. Ich werde erst jetzt anfangen Brennesseljauche anzusetzen, weil auch jetzt erst die letzten Pflanzen ins Beet kommen bzw. die Tomaten ect. einen richtigen Schub bekommen haben durch die Wärme.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Adjua
Administrator
Beiträge: 4321
Registriert: Mi 6. Jun 2012, 22:44

Re: anbau auf schafwolle

#10

Beitrag von Adjua » Mo 9. Jun 2014, 12:16

Eben, Thomas, das frage ich mich auch. Die sind zwei oder drei Wochen jetzt drinnen, manche waren von vornherein nicht im optimalen Zustand. Du meinst, ich soll sie in Ruhe lassen, solange die neuen Triebe schön grün und kräftig sind?

Später erübrigt sich das Düngen, da genügt dann die Wolle.

Antworten

Zurück zu „Bodenpflege, Humus, Kompost, Düngung“