Französischen Elektromotor anschließen, Kabelfarben

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Renysol
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Französischen Elektromotor anschließen, Kabelfarben

#1

Beitrag von Renysol » Mo 12. Mai 2014, 13:34

Hallo liebe Experten,

ich habe einen französischen Elektromotor, 220 Volt, 2 kW, den ich gern für eine Kreissäge verwenden möchte.

Leider hat das Kabel, an das ich einen Stecker anschließen muss, vier Adern. Siehe Bild. Wie muss ich das anschließen?

Kann mir das jemand sagen, oder muss ich dafür zum Elektriker?

Danke

hier noch zwei Bilder:
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IMG_20140512_125032.jpg (88.04 KiB) 1786 mal betrachtet
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IMG_20140512_125233.jpg (124.45 KiB) 1786 mal betrachtet

Benutzer 146 gelöscht

Re: Französischen Elektromotor anschließen, Kabelfarben

#2

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mo 12. Mai 2014, 14:57

Hallo,

ist irgendwo an dem Motor ein Kondensator zu sehen? Wenn nicht, dann sind zwei der Anschlüsse vermutlich für einen Motor-Kondensator.
Hast Du mal gemessen, ob einer der Anschlüsse Kontakt mit dem Gehäuse hat, das wäre dann der Masseanschluss. Hilft nicht wirklich weiter, ich weiß, aber auf die Entfernung sind konkretere Aussagen evtl. riskant für Mensch und Material..:pfeif:

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Renysol
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Re: Französischen Elektromotor anschließen, Kabelfarben

#3

Beitrag von Renysol » Mo 12. Mai 2014, 16:02

Danke, Frodo, hast recht. Ich nehme ich mit zu einem Elektriker.

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emil17
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Re: Französischen Elektromotor anschließen, Kabelfarben

#4

Beitrag von emil17 » Mo 12. Mai 2014, 20:24

guck mal hier unter EinphasenMotoren mit Hilfswicklung

Ich zweifle, ob jeder Elektriker das noch kann, wird zwar in der Lehre mal behandelt aber wenn kein Anschlusschema mehr da ist ...
Also unbedingt durchmessen.

Die Kondensatoren brauchste natürlich auch noch, irgendwo müsste die Kapazität stehen. Das Bild vom Typenschild ist unscharf, ich rate:
MP-Kondensator 40 µF 450 V ED=100%
Hilfskondensator 100 µF 250V ED=5%

Beim MP (Metallfolie-Papierkomndensator) solltest du keinesfalls unter diese Qualität gehen, denn das Ding muss den ganzen Strom über die zweite Wicklung ertragen.
Falsche Typen zerknallen beeindruckend laut, also ja keine Elkos oder solche mit geringerer Spannungsfestigkeit verwenden!
Du kannst auch auf dem Schrottplatz welche aus alten Waschmaschinen ausbauen und parallel schalten, bis die 40 mü zusammen sind (auf den exakten Wert kommt es nicht so sehr an, also wenns 42 oder 39 gibt ist es auch ok, der cos phi wird dann etwas kleiner).

Bei 2kW Nennleistung einphasig ist der Anlaufstrom schon recht hoch, deswegen der Hilfskondensator. Trotzdem dürften empfindlichere Leitungsschutzschalter dann schon mal fliegen, wenn du die Säge quälst.


Wenn irgend möglich, nimm doch einen Drehstrommotor. Die findet man preisgünstig zu kaufen, sie sind extrem langlebig. Bei einphasigen Motoren geht schon mal der Kondensator über den Jordan - dann brummt der Motor, läuft nicht von selber an und hat wenig Drehmoment.

Zusätzlich muss selbstverständlich das Motorgehäuse auf Schutzerde gelegt werden, das kann an irgend einer Gehäuseschraube erfolgen. Meistens gibt es dafür eine Klemme beim Kabelanschluss.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Französischen Elektromotor anschließen, Kabelfarben

#5

Beitrag von Renysol » Mo 12. Mai 2014, 20:43

Danke Emil. Da habe ich wohl zu billig gekauft, ich Idiot. 25 Euro für den Motor, und jetzt die ganzen Nacharbeiten. Für Drehstrom hätte ich 10 Meter Verlängerungskabel kaufen müssen, das war mir zu teuer.
So lernt man.

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Re: Französischen Elektromotor anschließen, Kabelfarben

#6

Beitrag von Rallymann » Di 13. Mai 2014, 06:22


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Re: Französischen Elektromotor anschließen, Kabelfarben

#7

Beitrag von emil17 » Di 13. Mai 2014, 10:00

Renysol hat geschrieben:Für Drehstrom hätte ich 10 Meter Verlängerungskabel kaufen müssen, das war mir zu teuer.
Wenn du das Kabel häufig draussen brauchst, lohnt sich Baustellenqualität mit leuchtendfarbiger Kabelhülle.

Das Kabel kannst du auch selber konfektionieren. Nimm die CEE-Stecker, die kriegste für ein paar Euros im Baumarkt oder übers Internet.
Ein Stecker mit Polwender ist etwas teurer, spart aber das Vertauschen zweier Polleiter, wenn der Motor falsch herum läuft. Pflicht wenn das Gerät an verschiedenen Orten eingesetzt wird.
Das Kabel sollte 5adrig sein - 4adrige ohne N-Leiter gehen auch, aber nur für fest angeschlossene Motoren. Bei unsymmetrischer Last (Baustromverteiler) hast du undefinierte Spannungen an den 230er Dosen, wenn der Neutralleiter fehlt. Deshalb müssen Verlängerungen für Drehstrom prinzipiell 5adrig sein.

Solche Kabel findet man gebraucht zu kaufen oder auch schon mal im Elektroschrott. Bei gebrauchten Kabeln die Stecker öffnen und auf richtige Verkabelung prüfen - oft ist da was falsch oder eine Klemme hat sich gelöst.

Allerdings solltest Du wissen was du tust und was du nimmst. Die Drehstromsteckdose sollte unbedingt über Fehlerstromschutzschalter angeschlossen sein, und wenn Du einen Motor verkabelst solltest du den Widerstand jedes Wicklungsanschlusses gegen Gehäuse messen, das zwingend an Schutzerde gelegt sein muss. Kurzschlüsse an Drehstrom sind beeindruckend und ein Motor mit 400V am Gehäuse anliegend wegen Wicklungsisolationsdefekt führt fast sicher zu vorzeitigem Ableben des Bastlers.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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